Restitutionsbericht 2008 - Wien Museum
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„herrenlose“ Sammlungen an die Bibliothek kamen und erst deutlich später in den<br />
Inventaren auftauchten.<br />
Die Suche nach den Rechtsnachfolgern dieser beiden Sammlungen (Michael Holzmann<br />
sowie Elise und Helene Richter) gingen auch im Berichtszeitraum in Zusammenarbeit<br />
mit der Anlaufstelle der Israelitischen Kultusgemeinde <strong>Wien</strong> weiter, jedoch ohne bisher<br />
ausreichend Klarheit erhalten zu können.<br />
2.3.3. Suche nach Vorbesitzervermerken im Rahmen von Revisionsarbeiten und<br />
Neunventarisierungen<br />
Im Rahmen einer Teilrevision der Bestände wurden 2003 – 2005 sämtliche Bände, die<br />
in den Jahren 1938 bis 1946 inventarisiert worden waren, auf allfällige<br />
Provenienzspuren (Ex Libris, Sammlervermerke, handschriftliche Vermerke wie<br />
Widmungen) untersucht, im Katalog der Druckschriftensammlung (im so genannten<br />
„Exemplarsatz“) eingetragen und auf diese Weise online verfügbar gemacht. Insgesamt<br />
wurden knapp 40.000 Bände einer Revision unterzogen. In über 11.000 Bänden wurde<br />
ein Vorbesitzervermerk gefunden, jedoch handelt es sich dabei zum überwiegenden<br />
Teil um Bestände der riesigen „Sammlung Portheim“ (1937 erworbene Bibliothek des<br />
Privatgelehrten Max von Portheim) oder andere unbedenkliche (vor allem auch von der<br />
Bibliothek selbst angefertigte) Sammlungsvermerke.<br />
Auch im Zuge der Erschließung neu erworbener antiquarischer Werke bzw. aus<br />
privaten Sammlungen tauchen Provenienzvermerke aus der Zeit vor 1945 auf. In<br />
gehäufter Form war dies bei der Aufarbeitung einer 1979 erworbenen und etwa 8.000<br />
Bände umfassenden Bibliothek (Nachlass Friedrich Speiser) der Fall. Selbstverständlich<br />
wird hier genauso vorgegangen wie bei Provenienzvermerken, die im Rahmen von<br />
Revisionsarbeiten erfasst werden.<br />
In einem zeitaufwändigen Ausschließungsverfahren wurde und wird die Zahl<br />
ungeklärter Einträge auf jene Bände reduziert, deren Provenienz zumindest<br />
aufklärungsbedürftig ist. Diese Namen wurden nun mit dem Namensverzeichnis der<br />
Vermögensverkehrsstelle (Österreichisdches Staatsarchiv) sowie den Datenbanken<br />
„Namentliche Erfassung der österreichischen Holocaustopfer“ des