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Restitutionsbericht 2008 - Wien Museum

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Zur Tagung wird eine eigene Website eingerichtet. Ebenso wird es einen Tagungsband<br />

geben, der voraussichtlich im Vienna University Press-Verlag herausgegeben wird. In<br />

einer begleitenden Wandausstellung im Gangbereich der <strong>Wien</strong>bibliothek wird das<br />

Thema in seinen vielfältigen Facetten anschaulich mit Beispielen aus dieser Institution<br />

dargestellt werden.<br />

2.4. Ausblick<br />

Mit Ausnahme allfälliger weiterer Erbensuchen sind die Recherchen zu direkten<br />

Erwerbungen von jüdischen Eigentümern und zu in die Institution verbrachten<br />

„herrenlosen“ Gütern seitens der <strong>Wien</strong>bibliothek beendet. Die Klärung der Provenienz<br />

von derzeit 252 Objekten aus 53 bislang noch nicht einzuschätzenden Erwerbungen,<br />

darunter solchen von anderen Dienststellen, unbekannten Personen oder dem<br />

Dorotheum, die aber nicht von der <strong>Wien</strong>bibliothek vorgenommen werden kann, war<br />

bisher nicht möglich. Seitens der Bibliothek konnte die Zahl durch Beschaffung<br />

zusätzlicher Informationen sukzessive minimiert werden. In den meisten Fällen wurden<br />

allerdings bereits alle zugänglichen Quellen konsultiert, weshalb eine Klärung nur mehr<br />

über externe Stellen oder Personen erfolgen kann. Zu diesem Zweck sind diese<br />

Objekte über die Datenbanken www.lostart.de und www.kunstrestitution.at abrufbar.<br />

Die Indentifizierung und Einschätzung von Provenienzspuren in den Erwerbungen der<br />

Jahre 1938 bis 1946 ist ebenfalls an einem Punkt angelangt, der ohne neue externe<br />

Informationen keine weiteren Aufschlüsse mehr erwarten lässt. „Bedenkliche“ Objekte,<br />

die nicht an die früheren Eigentümer oder deren Rechtsnachfolger restituiert werden<br />

können, sollen gemäß dem Beschluss des Gemeinderates dem Nationalfonds der<br />

Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus restituiert werden.<br />

Von den systematischen Recherchen unberührt sind jene Bestände, die ab dem 1.<br />

Jänner 1947 erworben worden sind. Erwerbungen aus direktem jüdischen Vorbesitz<br />

sind ab diesem Zeitpunkt auszuschließen, weil die Erwerbungen üblicherweise sehr<br />

rasch protokolliert bzw. inventarisiert wurden, so dass nach 1945 im Zuwachsprotokoll<br />

keine Eintragungen von Erwerbungen aus der NS-Zeit mehr aufscheinen. Lediglich die<br />

detaillierte Aufarbeitung der Erwerbungen von außergewöhnlich großem Umfang<br />

erstreckte sich über einen Zeitraum von einem oder mehreren Jahren. Dies ist aber aus

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