Beschäftigungstipps für die dunkle Jahreszeit - Wittich Verlage KG
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Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
en Aufnahme zur Verfügung stehen.<br />
Als Mindestaufnahmemenge rechnet<br />
man mit 1,5 kg Heu plus Stroh<br />
pro 100 kg Pferdegewicht pro Tag.<br />
Kraftfutter<br />
Je nach Belastung und Arbeitsintensität<br />
des Pferdes sollte im Winter<br />
Kraftfutter zugefüttert werden.<br />
Krankheit, Rekonvaleszenz und<br />
Alter können eine Zufütterung ebenfalls<br />
erforderlich machen.<br />
Um andererseits eine Überfütterung<br />
bei gesunden Pferden zu vermeiden,<br />
muss <strong>die</strong> Kraftfuttermenge<br />
mit der<br />
täglichen Heuund<br />
Mineralfutterportion<br />
genau<br />
abgestimmt und<br />
gegebenenfalls<br />
reduziert werden.<br />
Denn bei<br />
robust gehaltenen<br />
Freizeitpferden,<br />
<strong>die</strong> im Winter<br />
nicht in einer<br />
Halle bewegt<br />
werden können,<br />
besteht <strong>die</strong> Gefahr, zu verfetten.<br />
Warme Abwechslung<br />
Als Ergänzung und Abwechslung<br />
im Winter ist Mash immer gerne<br />
gesehen. Mash ist leicht verdaulich<br />
und regt zudem <strong>die</strong> Verdauung an.<br />
Aber alles mit Maß und Ziel:<br />
Ein- bis zweimal <strong>die</strong> Woche Mash<br />
sollte aber ausreichend sein.<br />
Saftfutter im Winter<br />
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Pferd im<br />
Winter auch regelmäßig „frisches“<br />
Futter, d. h. Saftfutter bekommt,<br />
denn darin sind wichtige Vitamine<br />
enthalten.<br />
Hier eignen sich im Winter insbesondere<br />
Obst und Gemüse wie<br />
Karotten, Rübenschnitzel, Äpfel<br />
oder auch einmal eine Banane.<br />
Ebenfalls sollten frische Rote Beete<br />
auf dem Speiseplan stehen.<br />
Abwechslung ist hier immer willkommen.<br />
Wurmkur<br />
Zum Ende der Weidesaison stellt<br />
sich auch <strong>die</strong> Frage einer Wurmkur.<br />
Wurmkuren sind notwendig,<br />
können aber durch regelmäßige<br />
Kotproben umgangen werden,<br />
wenn <strong>die</strong>se negativ sind.<br />
Insbesondere auffällig dickbäuchige<br />
Pferde, deren Rippen hervortreten,<br />
<strong>die</strong> abnehmen und leistungsschwach<br />
sind, sollten auf Würmer<br />
untersucht und behandelt werden!<br />
Fragen Sie Ihren Tierarzt jetzt<br />
gezielt nach der Wurmkur gegen<br />
Dasselmaden.<br />
Er empfiehlt Ihnen auch den richtigen<br />
Zeitpunkt <strong>die</strong>ser Kur.<br />
Interessante Fachbeiträge finden Sie hier im Pferdeland.<br />
Herbstgrasmilben: Extrem lästig für Weidetiere<br />
Kaum fallen <strong>die</strong> Temperaturen, beginnt<br />
<strong>die</strong> Zeit der Herbstgrasmilben.<br />
Die zur Klasse der Spinnentiere<br />
zählenden Gliederfüßer sind vor<br />
allem im Spätsommer und Herbst<br />
aktiv und werden auf Wiesen in<br />
Waldrandnähe und neben Gewässern<br />
zur Plage.<br />
Grasmilben bevorzugen eine niedrige<br />
Vegetation und halten sich in<br />
Bodennähe auf Grashalmen und<br />
Grünpflanzen auf. Wenn <strong>die</strong> Bodentemperaturen<br />
nicht mehr über<br />
16 Grad steigen, treten <strong>die</strong> Larven<br />
als Parasiten für Mensch und Tier<br />
in Erscheinung. Grasmilbenlarven<br />
ernähren sich überwiegend von<br />
Zellsaft und Lymphe aus den Hautschichten,<br />
seltener auch von Blut.<br />
Das klinische Bild des Grasmilbenbefalls<br />
zum Beispiel beim Pferd<br />
sind offene Stellen an Kopf, Beinen,<br />
Rücken und Sattellage. Die Haut ist<br />
gerötet. Es entstehen Pusteln, Quaddeln<br />
und Krusten, verbunden mit<br />
heftigem Juckreiz und Haarausfall.<br />
Bei massivem Befall mit Grasmilbenlarven<br />
kann es bei den Wirtstieren<br />
zu Krämpfen und Anfällen<br />
kommen, <strong>die</strong> Epilepsie ähneln. Der<br />
Speichel der Milbenlarven kann Allergien<br />
auslösen. Darüber hinaus<br />
besteht <strong>die</strong> Gefahr der Maukebildung<br />
in der Fesselbeuge.<br />
Die sechsbeinigen Larven sind rundlich<br />
und blassgelb bis ziegelrot gefärbt.<br />
Sie sitzen als kleine Punkte<br />
von 0,2 bis 0,3 mm Größe auf der<br />
Haut. Um einen Befall zu erkennen,<br />
kann es hilfreich sein, ein Stück weißes<br />
Papier anzulegen, auf dem sich<br />
<strong>die</strong> Insekten sammeln und so ihre<br />
Anwesenheit verraten. Eine regelmäßige<br />
Sichtkontrolle der Haut ist<br />
empfehlenswert. Rechtzeitig entdeckt,<br />
sollten <strong>die</strong> Plagegeister vorsichtig<br />
mit einem Rasiermesser oder<br />
einem scharfen Löffel abgekratzt<br />
werden. Auch eine Waschung mit<br />
Kernseifenlauge und anschließender<br />
Spülung mit klarem Wasser ist<br />
hilfreich. Äußerlich können Jodtinktur<br />
zur Desinfektion und Zinksalbe<br />
zur Heilung Linderung schaffen.<br />
Unterstützend können <strong>die</strong> Gabe<br />
von Zink-, kupfer- und selenhaltigen<br />
Mineralfuttermitteln sowie eine homöopathische<br />
Behandlung zur Steigerung<br />
des Immunsystems wirken.<br />
Bei besonders schwerem Befall ist<br />
ein Tierarzt hinzuziehen.<br />
Anke Klabunde, www.aid.de