Beschäftigungstipps für die dunkle Jahreszeit - Wittich Verlage KG
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40<br />
Geschmack: scharf, bitter, adstringierend<br />
Thermik: kühl - neutral<br />
Organzuordnung: Magen, Lunge<br />
trägt Hitze nicht, schwitzt, ggf. ist<br />
der Harn konzentrierter und riecht<br />
stark, <strong>die</strong> Zunge (nach der Zungendiagnostik<br />
in der TCM) ist rot und<br />
der Puls ist beschleunigt. Bei Kälteerkrankungen<br />
friert das Tier, es<br />
sucht wärmende Plätze auf (wenn es<br />
kann), der Harn ist klar, <strong>die</strong> Zunge<br />
blass und der Puls langsam.<br />
Die Geschmackseinteilung beschreibt<br />
<strong>die</strong> Grundwirkung der Arznei. Folgende<br />
Geschmacksrichtungen werden<br />
unterschieden: sauer, bitter, süß,<br />
scharf und salzig. Manchen Kräutern<br />
werden mehrere Geschmacksrichtungen<br />
zugeordnet. Wer sich<br />
bereits etwas mit der TCM beschäftigt<br />
hat, findet hier <strong>die</strong> zugeordneten<br />
Geschmackseigenschaften der<br />
Wandlungsphasen wieder.<br />
Der saure Geschmack wirkt zusammenziehend<br />
und zusammenhaltend.<br />
Saure Kräuter werden deshalb zum<br />
Festigen des Nieren-Qi oder zum<br />
Bewahren der Säfte bei Inkontinenz<br />
verwendet.<br />
Der bittere Geschmack wirkt abführend,<br />
austrocknend, beruhigend,<br />
entzündungshemmend, blutungshemmend,<br />
absenkend, toxische<br />
Hitze ausleitend und durchblutungsfördernd.<br />
Der süße Geschmack<br />
wirkt befeuchtend, stärkend, entspannend,<br />
beruhigend, harmonisierend<br />
und zum Teil kühlend. Salzig<br />
nährt das Yin (den weiblichen<br />
Aspekt), senkt das Yang (den männlichen<br />
Aspekt) und wirkt aufweichend.<br />
Neutral beruhigt, ist entschleimend<br />
im Herz-Funktionskreis,<br />
harntreibend und regt <strong>die</strong> Wasserzirkulation<br />
an.<br />
Die Geschmackszuweisung liefert<br />
Hinweise auf <strong>die</strong> Wirkebene, <strong>die</strong><br />
Eindringtiefe des Krauts. Sie sagt<br />
aus, in welcher Tiefe, Schicht oder<br />
Ebene ein Arzneimittel wirksam ist.<br />
Da <strong>die</strong> Aussage lokalisierenden<br />
Charakter hat, spricht man vom Yin-<br />
Aspekt einer Arznei, während das<br />
Temperaturverhalten dem Yang-<br />
Aspekt entspricht.<br />
Wie immer im Leben ist ein „Zuviel“<br />
kontraproduktiv :<br />
• zuviel saurer Geschmack verletzt<br />
Leber und <strong>die</strong> Sehnen (im Sinne<br />
der TCM)<br />
• zuviel bitterer Geschmack verletzt<br />
Herz und Blut<br />
• zuviel süßer Geschmack verletzt<br />
Milch und Fleisch<br />
• zuviel scharfer Geschmack verletzt<br />
Lunge und Haut<br />
• zuviel salziger Geschmack verletzt<br />
Nieren und Knochen<br />
Wirkrichtung und Toxizität will ich<br />
an der Stelle nicht weiter beschreiben,<br />
da <strong>die</strong>s tiefer in das Verständnis<br />
der TCM hineingehen würde.<br />
Gleiches gilt für den Organbezug<br />
einzelner Kräuter zu einem oder<br />
mehreren Funktionskreisen oder<br />
zu bestimmten Leitbahnen. Dieser<br />
Bezug erteilt Auskunft darüber, auf<br />
welchen Funktionskreis das Arzneimittel<br />
primär seine Wirkung ausübt<br />
und wird bereits bei den Geschmäckern<br />
beschrieben.<br />
Zusammenstellung einer<br />
Rezeptur<br />
Ein chinesisches Teerezept ist ein<br />
Hofstaat mit Kaiser, Ministern, Beamten<br />
und Botschaftern (Übermittlern).<br />
Der Kaiser besitzt <strong>die</strong> entscheidende<br />
Heilqualität und wird oft höher<br />
als <strong>die</strong> anderen Kräuter dosiert. In<br />
China wurden <strong>die</strong> Rezepturen oft<br />
nach <strong>die</strong>sem Kaiserkraut benannt.<br />
Ein Minister hat den Kaiser in seinen<br />
Regierungsgeschäften<br />
zu<br />
unterstützen und<br />
<strong>die</strong> Entscheidungen<br />
des Kaisers<br />
zu begleiten.<br />
Unerwünschte<br />
Nebenwirkungen<br />
werden<br />
duch <strong>die</strong> Beamten<br />
neutralisiert.<br />
Energetische<br />
Bewegungen<br />
und Richtungen<br />
der Rezeptur<br />
werden durch<br />
den Botschafter<br />
bestimmt.<br />
Anpassung<br />
und nachhaltige<br />
Betreuung vor Ort<br />
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Dieses kann durch unterschiedliche<br />
Verfahren in der Zubereitung<br />
und durch <strong>die</strong> Geschmackskomponente<br />
ersetzt werden. Es gibt natürlich<br />
auch Rezepturen, <strong>die</strong> nur zwei<br />
oder drei Zutaten enthalten. Beispiele<br />
von Zusammensetzungen werden<br />
an <strong>die</strong>ser Stelle nicht vorgestellt, da<br />
auch hierzu für das Verständnis eine<br />
tiefere Kenntnis der Definition von<br />
Krankheiten in der TCM nötig ist.<br />
Zubereitung<br />
Man bereite <strong>die</strong> Kräuter entweder<br />
als Dekokt (über Nacht einweichen<br />
und dann 30 Minuten aufkochen),<br />
als Tee normal überbrüht, in Öl eingelegt<br />
oder als Tinktur in Alkohol<br />
aufgesetzt zu. Selbstverständlich ist<br />
es auch möglich, <strong>die</strong> Kräuter einfach<br />
so, also „roh“, zu verfüttern,<br />
was natürlich für den zeitgeplagten<br />
Freizeitreiter das einfachste wäre.<br />
Dosierung<br />
Die normale Tagesdosis der meisten<br />
nicht giftigen Kräuter beträgt<br />
bei einem ausgewachsenen Großpferd<br />
insgesamt 30 bis 50 Gramm<br />
pro Kraut. Es ist ratsam, anfangs mit<br />
einer geringen Dosierung zu beginnen<br />
und mit wachsender Erfahrung<br />
<strong>die</strong> Dosis langsam zu steigern. Dafür<br />
verabreiche man <strong>die</strong> Tagesdosis als<br />
warmen Tee auf 3 Mal täglich verteilt<br />
vor den Mahlzeiten über einen<br />
Zeitraum von ca. 4 bis 8 Wochen.<br />
Keine Experimente am Patienten<br />
bitte! Fragen Sie Ihren kräuterkundigen<br />
Tierheilpraktiker!<br />
Text und Fotos: Tatjana Kuhnert<br />
Quelle: Skript ABZ-Mitte: Unterstützung der<br />
Tierakupunktur mit westlichen Kräutern<br />
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