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Lokalanzeiger-2008-11 - Gemeinde Blankenfelde - Mahlow

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26 <strong>Blankenfelde</strong>-<strong>Mahlow</strong><br />

Land Brandenburg, Ministerium des Innern<br />

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,<br />

zunächst bedanke ich mich für Ihr<br />

an Herrn Minister Schönbohm gerichtetes<br />

Schreiben vom 25. Juli<br />

<strong>2008</strong>, in dem Sie auf die Belange des<br />

Brand- und Katastrophenschutzes in<br />

Bezug auf den künftigen GroßflughafenBerlin-Brandenburg-International<br />

eingehen. Herr Minister<br />

Schönbohm hat mich gebeten, Ihnen<br />

zu antworten.<br />

Sie führen in Ihrem Schreiben zutreffend<br />

aus, dass gemäß § 2 Abs. 1 Nr.<br />

3 Brandenburgisches Brand- und<br />

Katastrophenschutzgesetz (BbgBKG)<br />

Sehr geehrter Herr Minister<br />

Schönbohm,<br />

vielen Dank für Ihr in Rede stehendes<br />

Antwortschreiben, welches bei mir eine<br />

gewisse Enttäuschung und die Erkenntnis,<br />

weiterhin im Falle eines Großschadensereignisses<br />

auf sich selbst<br />

gestellt zu sein, hervorgerufen hat.<br />

Es ist mir bekannt, dass der Stützpunktfeuerwehr<br />

<strong>Blankenfelde</strong>-<strong>Mahlow</strong><br />

und hier dem Unterstützpunkt Rangsdorf<br />

Fördermittel bei der Anschaffung<br />

eines Hilfeleistungslöschfahrzeuges<br />

(HLF 20/16) zu Teil wurden und für die<br />

Freiwillige Feuerwehr Dahlewitz die<br />

Förderung einer Drehleiter vorgesehen<br />

ist. Dafür bedanke ich mich an dieser<br />

Stelle nochmals ganz herzlich, auch im<br />

Namen aller Kameraden.<br />

Meine Fragen bezogen sich jedoch vorrangig<br />

auf das Vorhandensein spezieller<br />

technischer Ausrüstungsgegenstände,<br />

sowie Festlegungen und<br />

Ablaufpläne, die im Vorfeld bereits erprobt<br />

und durchgespielt werden können,<br />

um für den Ernstfall bestmöglich<br />

vorbereitet zu sein. Hieraus könnten<br />

dann wertvolle Erkenntnisse auch in<br />

Hinblick auf eventuell fehlende, aber<br />

durchaus wichtige Spezialtechnik oder<br />

-gerätschaften gewonnen werden, die<br />

die Arbeit der Kameraden erleichtert<br />

und deren Schutz verbessert. In diesem<br />

Zusammenhang sei mir die Frage gestattet,<br />

warum eine Zusammenarbeit<br />

mit der Flughafenfeuerwehr nicht möglich<br />

ist? Übungsobjekte und die Mög-<br />

Nr. 12 / Woche 47 19. November <strong>2008</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Blankenfelde</strong>-<strong>Mahlow</strong>, Herrn Bürgermeister Ortwin Baier<br />

Karl-Marx-Straße 4, 15827 <strong>Blankenfelde</strong> Potsdam, 20. August <strong>2008</strong><br />

Belange des Brand- und Katastrophenschutzes im Landkreis Teltow-Fläming<br />

Ihr Schreiben vom 25. Juli <strong>2008</strong><br />

die Landkreise und die kreisfreien<br />

Städte die für den Katastrophenschutz<br />

zuständigen Aufgabenträger<br />

sind. Weiterhin legen Sie dar, dass<br />

die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Blankenfelde</strong>-<strong>Mahlow</strong><br />

für Aufgaben der Mitwirkung zur<br />

Abwehr von Großschadensereignissen<br />

und Katastrophen (§ 2 Abs. 3<br />

BbgBKG) angemessen ausgestattet<br />

sein soll. In Abstimmung mit dem<br />

Landkreis Teltow-Fläming ist die<br />

Stützpunktfeuerwehr <strong>Blankenfelde</strong>-<br />

<strong>Mahlow</strong> durch das Ministerium des<br />

Innern mit Schreiben vom 7. März<br />

2007 anerkannt und im Jahr <strong>2008</strong><br />

Ministerium des Innern des Landes Brandenburg, Herrn Minister Jörg Schönbohm<br />

Henning-von-Tresckow-Straße 9-13, 14467 Potsdam 14.10.<strong>2008</strong><br />

Katastrophenschutz und Ausstattung des örtlichen Trägers des Brandschutzes<br />

bei Flugzeugabstürzen<br />

Ihr Antwortschreiben vom 20.08.<strong>2008</strong><br />

lichkeit, Erfahrungen zu gewinnen sind<br />

zum Greifen nah und dennoch für unsere<br />

Kameraden unerreichbar.<br />

Ein Blick nach Bayern auf die <strong>Gemeinde</strong><br />

Hallbergmoos zeigt, wie gut die<br />

Zusammenarbeit zwischen der<br />

Flughafenfeuerwehr und den Freiwilligen<br />

Feuerwehren der umliegenden<br />

<strong>Gemeinde</strong>n funktionieren kann. Hier<br />

wurde unter Mitwirkung des Landkreises<br />

eine Vereinbarung geschlossen,<br />

wonach u. a. Gerätschaften der<br />

Flughafenfeuerwehr ausgeliehen werden<br />

können und einmal jährlich eine<br />

Übung auf dem Gelände des Flughafens<br />

zwischen der Flughafenfeuerwehr<br />

und den Freiwilligen Feuerwehren stattfindet.<br />

Auch sind Regelungen im Falle eines<br />

Großschadensereignisses getroffenen<br />

worden: Dann verlässt die Flughafenfeuerwehr<br />

mit einem Zug das Gelände,<br />

um vor Ort Hilfe zu leisten und<br />

gleichzeitig übernimmt ein Zug der Freiwilligen<br />

Feuerwehr den Gebäudeschutz<br />

des Flughafengeländes.<br />

Leider lässt Ihr Antwortschreiben diesbezüglich<br />

eine inhaltliche Auseinandersetzung,<br />

bis hin zur Kostenträgerschaft,<br />

mit diesem brisanten Thema offen. Es<br />

folgte lediglich der Hinweis auf in der<br />

Vergangenheit geführte Verhandlungen<br />

mit dem Landkreis. Das Ergebnis<br />

liegt mir in Form eines Schreibens vom<br />

<strong>11</strong>.09.<strong>2008</strong> vor. Darin wird u. a. darauf<br />

verwiesen, dass erforderliches<br />

Spezialgerät zentral bzw. durch den<br />

durch Bereitstellung eines Hilfeleistungslöschfahrzeugs<br />

(HLF 20/16)<br />

unterstützt worden. Des Weiteren ist<br />

für das Jahr 2009 die Beschaffung<br />

einer Drehleiter (DLK 23/12) für Ihre<br />

Stützpunktfeuerwehr vorgesehen.<br />

Darüber hinaus gehende Ausstattungsbedarfe<br />

müssten sich aus der<br />

örtlichen Gefahren- und Risikoanalyse<br />

ergeben.<br />

Hinsichtlich der Ausstattung und<br />

Ausbildung der öffentlichen Feuerwehren,<br />

die im Bereich des künftigen<br />

Großflughafens Berlin-Brandenburg-International<br />

zum Einsatz kom-<br />

Betreiber des Flughafens vorgehalten<br />

wird. Wenn die Flughafenfeuerwehr<br />

das Gelände jedoch nicht verlässt, zielt<br />

dieser Hinweis aus meiner Sicht ins<br />

Leere!<br />

Unbefriedigend ist ebenfalls die Aussage<br />

des Landkreises, dass die Planung<br />

der Gefahrenabwehrmaßnahmen bei<br />

möglichen Unfällen mit Luftfahrzeugen<br />

in den nächsten Monaten angepasst<br />

wird und offensichtlich in Abhängigkeit<br />

mit der Erstellung der kreislichen Gefahren-<br />

und Risikoanalyse steht, welche<br />

wiederum erst bei Vorliegen aller<br />

gemeindlichen Analysen tatsächlich<br />

erstellt werden kann. Zurzeit finden<br />

bereits 68.000 Flugbewegungen jährlich<br />

in unserem Umfeld statt und die<br />

Eröffnung des Großflughafens Schönefeld<br />

ist mit bis zu 420.000 Flugbewegungen<br />

im Jahr 20XX für 20<strong>11</strong><br />

avisiert. Wie hier mit dieser latenten<br />

Gefahr für viele Tausend Menschen im<br />

dicht besiedelnden Umfeld des BBI<br />

umgegangen wird, ist für mich nicht<br />

nachvollziehbar. Ich erlaube mir<br />

nochmals darauf hinzuweisen, dass<br />

gerade im näheren Flughafenumfeld<br />

die Gefahr für ein Schadensereignis am<br />

größten ist und meine <strong>Gemeinde</strong> mit<br />

über 25.000 Einwohnern direkt vor den<br />

beiden Start- und Landebahnen liegt.<br />

Die oben aufgezeigten Maßnahmen,<br />

die in anderen Landkreisen offensichtlich<br />

problemlos praktiziert werden, können<br />

sehr wohl auch ohne langfristige<br />

Planungen und umfangreiche Zuarbei-<br />

men sollen, sind in den zurück- liegenden<br />

Monaten unter Beteiligung<br />

des Referates für Brand- und Katastrophenschutz<br />

weitgehende Verhandlungen<br />

geführt worden. Da Sie<br />

den Landkreis Teltow-Fläming zu<br />

dem Sachverhalt ebenfalls um eine<br />

Stellungnahme gebeten haben, darf<br />

ich Sie unter Verweis auf den Dienstweg<br />

bitten, dieser Darstellung zunächst<br />

entgegen zu sehen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Im Auffrag<br />

Storbeck<br />

ten anderer <strong>Gemeinde</strong>n, die weit ab<br />

von einem Flughafen liegen, bereits<br />

jetzt umgesetzt werden. Wenn sich in<br />

dem Schreiben des Landkreises auf<br />

Schulungen in der Vergangenheit berufen<br />

wird, die in Hinblick auf den Ausbau<br />

des Flughafens durchgeführt wurden,<br />

so erfolgten in den letzten vier<br />

Jahren drei Veranstaltungen für zwei<br />

Kameraden unserer <strong>Gemeinde</strong>. Diese<br />

Maßnahmen zielen schlicht an der Realität<br />

vorbei, wenn ein Großschadensereignis<br />

durch ein verunfalltes Flugzeug<br />

eintritt!<br />

Ich möchte mein Schreiben aber nicht<br />

mit bloßen Unmutsbekundungen<br />

beenden, sondern – auch im Namen<br />

aller Kameraden – eine engagierte und<br />

unkomplizierte Zusammenarbeit mit<br />

der Flughafenfeuerwehr anbieten, aus<br />

der für alle Betroffenen im Schadensfall<br />

nur Vorteile gezogen werden können.<br />

Meine konkrete Bitte an Sie ist<br />

daher die Übernahme einer Moderation<br />

zwischen allen Beteiligten, um<br />

schnellstmöglich die rechtlichen Grundlagen<br />

für eine Zusammenarbeit zwischen<br />

der Flughafenfeuerwehr und der<br />

Freiwilligen Feuerwehr der <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Blankenfelde</strong>-<strong>Mahlow</strong> mit allen<br />

Qualifikationsanforderungen und technischen<br />

Hilfsmittel zu schaffen. Ihrer<br />

geschätzten Antwort entgegensehend<br />

verbleibe ich<br />

mit freundlichen Grüßen<br />

Ortwin Baier, Bürgermeister

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