Über das Fliegen - Fecker
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Organisationen<br />
und Abkommen<br />
IATA<br />
1945 wurde die International Air Transport<br />
Association als Dachverband der<br />
Fluggesellschaften in Kuba gegründet.<br />
Ihr Sitz ist in Montreal, ihr Ziel der<br />
sichere, planmäßige und wirtschaftliche<br />
Transport von Menschen, Post und<br />
Gütern. Unter ihrem Dach sind knapp<br />
250 Fluggesellschaften zusammengeschlossen,<br />
was ca. 95 % des Weltluftverkehrs<br />
ausmacht.<br />
ICAO<br />
1944 wurde in Chicago die International<br />
Civil Aviation Organization gegründet.<br />
Sie ist eine Unterorganisation<br />
der Vereinten Nationen. Die Vollversammlung<br />
der ICAO und ihre Fachgremien<br />
erlassen verbindliche Standards<br />
und Empfehlungen, die von den 190<br />
Mitgliedsländern umgesetzt werden<br />
müssen. Dazu gehören internationale<br />
Verkehrsrechte, Luftstraßen, Infrastruktur<br />
und Flughäfen.<br />
ICAO-Hauptverwaltung, Montreal<br />
FAA<br />
Jeder souveräne Staat unterhält eine<br />
Luftfahrtbehörde, die im Allgemeinen<br />
dem Verkehrsministerium unterstellt<br />
ist. Eine der mächtigsten ist die USamerikanische<br />
Federal Aviation Administration.<br />
Sie erlässt und überwacht<br />
Richtlinien und Regeln für den sicheren<br />
Luftverkehr in den USA und bewegt<br />
sich dabei im Rahmen der ICAO. Da<br />
viele Flugzeughersteller in den USA zu<br />
Hause sind, deren Produkte im weltweiten<br />
Einsatz sind, sieht sie ein globa-<br />
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les Betätigungsfeld. Sie überprüft aber<br />
auch die Aufsicht und Durchführung<br />
des Luftverkehrs in vielen Regionen<br />
der Erde und gibt Empfehlungen für<br />
ihr eigenes Personal. Die FAA betreibt<br />
auch die Flugsicherung in den USA und<br />
den amerikanischen Territorien.<br />
Das Warschauer Abkommen<br />
von 1929<br />
( Warsaw Convention)<br />
Dieses internationale Abkommen<br />
regelte unter anderem die Haftung<br />
für Personen- und Gepäckschäden im<br />
Lufttransport. Es wurde 1955 in Den<br />
Haag und 1975 in Montreal überarbeitet.<br />
Die Obergrenze wurde dabei mit<br />
250 000 Schweizer Franken pro Passagier<br />
und 250 Franken pro Kilo Gepäck<br />
festgelegt, es sei denn, die Airline hat<br />
<strong>das</strong> Unglück nachweislich mit Vorsatz<br />
oder grober Fahrlässigkeit verschuldet.<br />
Das Montrealer<br />
Abkommen von 1999<br />
( Montreal Convention)<br />
Die Mitglieder der Internationalen<br />
Zivilen Luftfahrt Organisation ICAO<br />
unterzeichneten 1999 ein Abkommen,<br />
<strong>das</strong> die Entschädigung von Passagieren<br />
und ihrer Angehörigen neu regelt.<br />
Es limitiert die Haftung nochmals auf<br />
jetzt nur noch 135 000 US-Dollar pro<br />
Person. Die Airline haftet nur noch für<br />
Körperschäden, nicht mehr für seelische.<br />
Diese Beträge werden von manchen<br />
Menschen als beleidigend und<br />
skandalös empfunden, denn ein Jumbo<br />
hat einen Versicherungswert von etwa<br />
300 Mio. US-Dollar, die 250 Passagiere<br />
an Bord wären demnach gerade einmal<br />
30 Mio. US-Dollar wert, noch nicht einmal<br />
ein Zehntel des Sachschadens. Die<br />
Obergrenze entfällt aber ohnehin, wenn<br />
grobfahrlässiges Verschulden im Spiel<br />
ist. Neu ist auch, <strong>das</strong>s die Familien der<br />
Opfer die Airline in ihrem Heimatland<br />
verklagen können und nicht am Gerichtsstand<br />
der Fluggesellschaft. Wenn<br />
<strong>das</strong> Heimatland dann die USA sind,<br />
könnte <strong>das</strong> so manche Airline in den<br />
Ruin treiben.<br />
Eine<br />
Philosophie:<br />
Hub and Spoke (stops) ...<br />
Das Hub-and-Spoke-System ist gekennzeichnet<br />
durch zentrale Drehkreuze wie<br />
die Naben eines Rades, von denen wie<br />
Speichen nachrangige Ziele angefl ogen<br />
werden.<br />
• sehr wirtschaftlich auf Langstrecken<br />
• Der Verkehr zwischen den Hubs fi ndet<br />
mit großen Maschinen statt, während<br />
die Spokes mit kleineren Flugzeugen<br />
bedient werden. Statt Phoenix–Alice<br />
Springs direkt fl iegt man Phoenix–Los<br />
Angeles mit 737, Los Angeles–Sydney<br />
mit 747 oder A380, Sydney–Alice<br />
Springs mit 737.<br />
• bessere Auslastung der Flugzeuge<br />
• Passagiere müssen aber Wartezeiten<br />
beim Umsteigen in Kauf nehmen.<br />
• Es kann wetterbedingte Engpässe an<br />
einem Hub geben, die sich dann auf <strong>das</strong><br />
ganze Netz auswirken.<br />
• Kurze Zufl üge zum Hub belasten die<br />
Umwelt unverhältnismäßig und sollten<br />
durch Zugverbindungen ersetzt werden.<br />
... Point to Point (non-stop)<br />
Point-to-Point-Verbindungen werden<br />
marktbestimmt angeboten.<br />
• Umsteigen entfällt<br />
• oft saisonal gesteuert<br />
• Fällt die Nachfrage unter ein bestimmtes<br />
Niveau, wird die Verbindung wieder<br />
gestrichen.<br />
• Der Wartungsaufwand ist durch dezentrale<br />
Stationierung von Flugzeugen<br />
höher.<br />
• eventuell höhere Belastung des Luftraums,<br />
was zu Verspätungen im ganzen<br />
System führen kann<br />
Hat eine Airline mehrere Hubs, bietet sich<br />
eine Kombination beider Systeme an: Häufi<br />
ge Point-to-Point-Verbindungen werden<br />
sowohl direkt gefl ogen als auch mit den<br />
Hubs verknüpft.<br />
Hub and Spoke<br />
Point to Point<br />
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