13.04.2014 Aufrufe

Februar '10 - Stadt Weingarten

Februar '10 - Stadt Weingarten

Februar '10 - Stadt Weingarten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Barocke<br />

„Fête galante“<br />

Musikalische Virtuosität und Tanz.<br />

Von Christina Schwarz<br />

Musik und Tanz gehörten im Barock beinahe<br />

untrennbar zusammen. Sonnenkönig Ludwig XIV.<br />

war, glaubt man zeitgenössischen Quellen, ein<br />

exzellenter Tänzer, der 22 Jahre lang jeden Tag<br />

eine Tanzstunde genommen haben soll. Der Tanz<br />

und die Musik waren ihm jedenfalls wichtig genug,<br />

dass er die Académie Royale de Danse gründete<br />

und eine Tanzschrift entwickeln ließ. Dieser Schrift<br />

ist es zu verdanken, dass der reiche Schatz an<br />

Choreographien aus jener Zeit erhalten geblieben<br />

ist. Die Tanzlust ergriff nicht nur Ludwigs Hofstaat;<br />

ganz Europa tanzte – und nicht nur Gesellschaftstänze.<br />

Manche Historiker vertreten die Ansicht,<br />

dass es in dieser Zeit noch keine Trennung<br />

zwischen Gesellschaftstanz und Ballett gegeben<br />

hat, wie wir sie heute kennen – das tänzerische<br />

Niveau an den Höfen muss enorm gewesen sein.<br />

Die ehemals enge Verknüpfung von Barockmusik<br />

und Tanz wird bei aller historischen Aufarbeitung<br />

der Epoche bislang wenig beachtet. Die beiden<br />

Wiener Ensembles Capella Stravagante und Hof-<br />

Dantzer wollen daher beides wieder zusammenführen.<br />

Die Musiker spielen auf historischen Instrumenten,<br />

mit denen sie einen sogenannten<br />

Originalklang erreichen. Letztendlich sind es aber<br />

die Effekte, die Lebendigkeit und Leidenschaft,<br />

die die Musik von Stravagante auszeichnen. Das<br />

Ensemble Hof-Dantzer verfügt über ein Repertoire,<br />

das Gesellschaftstänze von der Renaissance bis<br />

zur Ballkultur des frühen 20. Jahrhunderts umfasst.<br />

Durch seinen hohen künstlerischen Anspruch und<br />

das profunde, umfassende Quellenstudium ist das<br />

Ensemble in historischen Theatern, bei bedeutenden<br />

Musikfestivals, Kongressen und Kursen international<br />

gefragt.<br />

Nach der „Fête galante“ dürfen die Besucher<br />

selbst, unter Anleitung, einen Kontretanz wagen.<br />

Bis ins 19. Jahrhundert war dieser Tanz auf Bällen<br />

äußerst beliebt – übigens auch bei den Heldinnen<br />

in Jane Austens Romanen.<br />

Barock – musikalische<br />

Virtuosität und Tanz<br />

Sa 27. <strong>Februar</strong> Aula der PH, 20 Uhr<br />

Capella Stravagante und Hof-Dantzer<br />

Carlo Farina: capriccio stravagante a’4<br />

Johann Sebastian Bach: 5. Brandenburgisches<br />

Konzert D-Dur (BWV 1050)<br />

Antonio Vivaldi: Sonata da camera a’tre<br />

op. 1/12 („La Folia“)<br />

Johann Sebastian Bach: Orchestersuite<br />

Nr. 2 h-Moll (BWV 1067)<br />

KVV Amt für Kultur und Tourismus<br />

Tel. 405 232<br />

10 tipp<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!