Öffnen - eDiss - Georg-August-Universität Göttingen
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Einleitung<br />
Die neuronale Aktivität von POMC/Kokain-Amphetamin-regulierende Transkript (CART)<br />
produzierenden Neurone wird erhöht, wohingegen die neuronale Aktivität der NPY/AgRP<br />
produzierende Neurone inhibiert wird (Sahu, 2003).<br />
Ghrelin ist das einzige orexigene Neuropeptid aus dem Gastrointestinaltrakt<br />
(Bewick et al., 2009; Sam et al., 2012) und wird im Ventriculus (Magen) gebildet (Bewick<br />
et al., 2008). In gesättigtem Zustand liegt ein geringer Ghrelin-Level vor (Ariyasu et al.,<br />
2001), wohingegen in ungesättigtem Zustand ein hoher Ghrelin-Level vorzufinden ist<br />
(Toshinai et al., 2001). Rezeptoren für Ghrelin finden sich im N. ARC des Hypothalamus<br />
(Hewes und Dickson, 2000). Ghrelin wirkt aus dem Magen über den N. vagus zurück in<br />
das ZNS, wo die Ghrelin-Signale unter anderem im ventrobasalen Hypothalamus zur<br />
Sekretion von NPY- und Agouti-ähnlichen Peptiden führen (Kleine und Rossmanith,<br />
2010).<br />
Somit gibt es viele Neuropeptide die im Gastrointestinaltrakt gebildet werden und<br />
durch Bindung in Nucleus tractus solitarii ein Sättigungsgefühl hervorrufen. Es gibt aber<br />
auch Neuropeptide, die direkt an Rezeptoren im Hypothalamus binden und somit direkt<br />
Wirkung zeigen (Schwartz, 2000). Der Hypothalamus, der eine Schlüsselrolle bei der<br />
Regulation von „Appetit“ und „Sattheit“ hat (Cone et al., 2001; Murphy und Bloom, 2004;<br />
Murphy und Bloom, 2006; Williams et al, 2011; Williams und Elmquist, 2012; Yu und<br />
Kim, 2012), erhält Informationen über den derzeitigen homöostatischen Zustand des Tieres<br />
durch diese neuralen und hormonellen Signale aus der Peripherie (Schwartz, 2000; Murphy<br />
und Bloom, 2006) und besteht aus verschiedenen Nuklei, u.a. dem Nukleus Arcuatus (N.<br />
ARC), dem paraventrikulären Nukleus (PVN), dem lateralen Hypothalamus (LHA), dem<br />
ventromedialen Nukleus (VMN) und dem dorsomedialen Nukleus (DMN) (Yu und Kim,<br />
2012). Allem voran hat der N. ARC eine zentrale Rolle für die Integration von Hungerund<br />
Sattheits-auslösende Signalen (Murphy und Bloom, 2004; Chaudhri et al., 2008; Sam<br />
et al., 2012). Der N. ARC enthält zwei Populationen von Neuronen mit jeweils<br />
antagonistischen Wirkungen auf die Nahrungsaufnahme (Chaudhri et al., 2008). Medial<br />
sind appetitanregende (orexigene) Neurone lokalisiert, die das Neuropeptid Y (NPY) und<br />
das Agouti-ähnliche-Protein (AgRP) produzieren (Sam et al., 2012). Im lateralen N. Arc<br />
hingegen befinden sich appetitzügelnde (anorexigene) Neurone, die das Pro-<br />
Opiomelanokortin (Elias et al., 2008) und das Kokain-Amphetamin-regulierende<br />
Transkript (CART) produzieren (Kristensen et al., 1998). Das POMC ist ein<br />
Vorläuferprotein für sieben Peptidhormone (Kleine und Rossmanith, 2010). Durch die<br />
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