Öffnen - eDiss - Georg-August-Universität Göttingen
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Einleitung<br />
Eine andere Möglichkeit, um neuronale Aktivität artifiziell zu steuern, beruht auf der<br />
Entwicklung des Gal4-Repressors Gal80 (Lee und Luo, 1999; Riemensperger et al., 2012).<br />
Bei einer Ko-Expression des Proteins Gal80 bindet dieses an eine 28 Aminosäuren lange<br />
Sequenz am C-Terminus des Gal4 Proteins (Melcher und Xu, 2001). Diese Bindung blockt<br />
das Gal4 Protein (Wu et al., 1996; siehe Abb. 6). Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, das<br />
Ablesen des Zielgens zu verhindern und erst durch Temperaturstimulus zu induzieren. Dies<br />
kann man mit Hilfe des temperatursensitiven Gal80-Proteins erreichen (Zeidler et al.,<br />
2004). Bei Temperaturen unter 25°C bindet das temperaturempfindliche Gal80 Protein<br />
zuverlässig an Gal4 und verhindert die Transkription des Zielproteins. Bei einer<br />
Temperatur von 29°C löst sich Gal80 vollständig von Gal4 und das Zielgen kann<br />
abgelesen werden (Zeidler et al., 2004; Abb. 6).<br />
Abb. 6. Schematische Darstellung des<br />
UAS/Gal4-Systems in Kombination mit Gal80.<br />
Das Protein Gal80 bindet an Gal4 und<br />
unterdrückt dadurch effizient die Expression des<br />
Zielgens (X). Bei einer Temperatur ab 29°C löst<br />
sich das Protein Gal80 vollständig vom Gal4-<br />
Protein. Somit kann Gal4 an die UAS-Sequenz<br />
binden, wodurch das Zielgen exprimiert wird<br />
(Lee und Luo, 1999; Abbildungen der Fliegen<br />
aus Brand und Perrimon, 1993; Abbildung<br />
modifiziert nach Riemensperger et al., 2012).<br />
Die RNA-Interferenz (RNAi) ist ein konservierter Prozess zur Regulation der Translation,<br />
der in fast allen Eukaryoten zu finden ist (Fire et al., 1998; Hammond et al., 2000; Hannon,<br />
2002; MacRae et al., 2006). Bei der RNA-Interferenz besteht der erste Schritt in der<br />
Applikation oder Expression doppelsträngiger RNA (dsRNA). Die dsRNA bindet an eine<br />
Endoribonuklease, genannt DICER, die die doppelsträngige RNA in kurze, ebenfalls<br />
doppelsträngige Fragmente zerschneidet (Hannon, 2002). DICER ist ein RNase-IIIähnliches<br />
Enzym (Lee et al., 2004), welche zwei RNase-III und eine PAZ-Domäne enthält<br />
(MacRae et al., 2006). Die PAZ-Domäne erkennt und bindet spezifisch an den 3’-Zwei<br />
Basen-Überhängen der dsRNA (Song et al., 2003). Die gebundene, doppelsträngige RNA<br />
wird dann durch die zwei Ribonukleasene III-Domänen in kurze, einzelsträngige 21-25bp<br />
große Fragmente geschnitten (Rand et al., 2005; MacRae et al., 2006), die short interfering<br />
RNA (siRNA) genannt werden (Hammond et al., 2000). DICER katalysiert den ersten<br />
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