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Einleitung<br />

2.5 SIFamid: ein Neuropeptid mit bislang unklarer Funktion<br />

Das Neuropeptid AYRKPPFNGSIFamide (SIFamide) der Fruchtfliege Drosophila<br />

melanogaster, ist eine von zwei Varianten, die sich durch eine Aminosäure im N-Terminus<br />

voneinander unterscheiden und bei verschiedenen Insektenarten vorkommen. Entdeckt<br />

wurde das Neuropeptid im Rahmen einer umfassenden Isolationsarbeit aus den Extrakten<br />

von 350000 Fleischfliegen der Gattung Neobellieria bullata (Jannsen et al., 1996). Sowohl<br />

das Neuropeptid als auch die SIFamid-Rezeptoren kommen hochgradig konserviert bei<br />

allen bislang untersuchten Arthropoden vor (Jørgensen et al., 2006).<br />

Beschrieben wurde SIFamid in der Honigbiene Apis mellifera (Verleyen et al.,<br />

2004), im Tabakschwärmer Manduca sexta (Heuer et al., 2011), im Seidenspinner Bombyx<br />

mori (Roller et al., 2008), in der Erbsenlaus Acyrthosiphon pisum (Verleyen et al., 2009).<br />

In Tribolium castaneum (Li et al., 2008), dem rotbraunen Reismehlkäfer, wurde SIFamid<br />

mit Hilfe von Massenspektrometrie im Gehirn nachgewiesen. Des Weiteren wurden in der<br />

Amerikanischen Großschabe Periplaneta americana (Neupert et al., 2011) dichte<br />

Aborizationen im Neuropil der Antennalloben und des Tritocerebrum nachgewiesen, die<br />

SIFamid-immunreaktiv waren. Darüber hinaus wurde SIFamid in der Hirschzecke Ixodes<br />

scapularis (Šimo et al., 2009) gefunden. In dieser Spezies wurde gefunden, dass<br />

SIFamiderge Neurone die Speicheldrüsen der Hirschzecke innervieren. Es wird<br />

angenommen, dass das Neuropeptid SIFamid eine Rolle bei der neuronalen Kontrolle der<br />

Speicheldrüsen hat (Šimo et al., 2009). SIFamid konnte auch in Crustaceen, wie<br />

Procambarus clarkii (Yasuda et al., 2004), nachgewiesen werden. Yasuda et al. (2004)<br />

fanden, dass SIFamid im olfaktorischen System des Lousiana-Flusskrebses Procambarus<br />

clarkii und dort als Modulator wirkt. SIFamid wurde auch noch in weiteren Crustacea<br />

gefunden, wie dem Amerikanischen Hummer Homarus americanus (Christie et al., 2006).<br />

Hier wurde gefunden, dass SIFamid verstärkt in endokrinen Zellen im Magen vorkommen.<br />

Eine Injektion von SIFamid führte zu einer Stimulation der Muskelkontraktion des<br />

Magenpförtnermuskels, welcher den Durchfluss von Nahrungspartikel in den Vorderdarm<br />

zum Mitteldarm reguliert (Christie et al., 2006). Ebenso konnte SIFamid im gemeinen<br />

Wasserfloh Daphnia pulex nachgewiesen werden (Verleyen et al., 2009). In Scorpiops<br />

jemdiki wurden kürzlich zwei weitere Isoformen (ESRNPPLNGSMFamide und<br />

ESKNPPLNGSMFamide) des Neuropeptids SIFamid nachgewiesen (Christie et al., 2010).<br />

Terhzaz et al. (2007) fanden anhand von Drosophila, dass SIFamid einen Einfluss auf das<br />

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