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Zusammenfassung<br />

1. Zusammenfassung<br />

Für alle Tiere ist die Nahrungsaufnahme ein überlebenswichtiger Vorgang. Das<br />

konsumatorische Verhalten ist Teilaspekt eines homöostatischen Prozesses. Ausgelöst wird<br />

konsumatorisches und appetitives Verhalten durch interne, motivationale Zustände. Die<br />

internen Zustände „gesättigt“ und „ungesättigt“ werden bei vielen Tierarten durch ein<br />

Wechselspiel zwischen orexigen- und anorexigen-wirkenden Neuropeptiden vermittelt.<br />

Um die zentralnervöse Steuerung von Appetit und Sättigung genauer zu klären, wurde in<br />

dieser Studie die schwarzbäuchige Taufliege Drosophila melanogaster als<br />

Modellorganismus genutzt. Dabei konnte gezeigt werden, dass durch eine artifizielle,<br />

thermogenetisch induzierte Aktivierung von Neuronen, welche das Neuropeptid SIFamid<br />

exprimieren, das Verhalten der Insekten verändert wird. Die Tiere zeigen vermehrte<br />

Nahrungsaufnahme und sind motivierter, auf appetitive gustatorische und olfaktorische<br />

Reize zu reagieren. Des Weiteren wurden Hinweise gesammelt, dass das Neuropeptid<br />

SIFamid keinen inhibitorischen Einfluss auf das Balzverhalten der Taufliegen ausübt. Mit<br />

immunhistochemischen Färbungen konnte gezeigt werden, dass die Dendriten der<br />

SIFamidergen Neurone in unmittelbarer Nähe zu den Axonendigungen von Neuronen, die<br />

orexigen- oder anorexigen-wirkende Neuropeptide produzieren, liegen. Dieser Befund lässt<br />

auf ein mögliches Zusammenspiel zwischen den diversen peptidergen Neuronen schließen.<br />

Mit Hilfe der split-GFP-Technik konnte das peptiderge Netzwerk der SIFamidergen<br />

Neurone detaillierter untersucht werden. Es wurde gefunden, dass die SIFamidergen<br />

Neurone in enger räumlicher Nachbarschaft zu Neuronen, die in die Nahrungsaufnahme<br />

sowie die nervöse Steuerung des Metabolismus involviert sind, stehen. In Kombination mit<br />

einem zweiten, unabhängigen Expressionssystem konnten die SIFamidergen Neurone<br />

thermogenetisch depolarisiert werden und die neuronale Antwort der olfaktorischen<br />

Rezeptorneurone auf Duftstimuli in den Antennalloben mit Hilfe von in-vivo Calcium<br />

Imaging untersucht werden. Es konnte dadurch gezeigt werden, dass die neuronale<br />

Aktivität in den Duftsinneszellen erhöht ist. Aufgrund vorliegender Daten aus Anatomie,<br />

Verhaltensexperimenten und in-vivo Calcium Imaging lässt sich schlussfolgern, dass<br />

SIFamid ein bis dato unbekannter „Mitspieler“ bei der Steuerung der Nahrungsaufnahme<br />

ist und modulierend auf sensorische neuronale Schaltkreise sowie insgesamt<br />

appetitfördernd auf die Taufliege wirkt.<br />

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