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Das Raster in der Kunst nach 1945<br />
Damien Hirst<br />
Roy Lichtenstein: Modern Painting with Wedge, 1967<br />
Öl auf Magna auf Leinwand, 87 x 125 cm<br />
Foto: Kunsthalle Weishaupt, Ulm<br />
Die Ausstellung nähert sich der Bedeutung und Rezeption<br />
des Rasters in der Kunst nach 1945. Die zentralen Fragen,<br />
die sich die teilnehmenden Künstler dabei stellen,<br />
betreffen v. a. Rationalität und Farbverteilung innerhalb<br />
regelmäßiger Strukturen. Aber auch die Fehlstelle oder<br />
die bewusste Asymmetrie innerhalb reglementierter<br />
Formen spielen in einem Teil der Ausstellung eine Rolle.<br />
In der Pop-Art geriet zudem das Punktraster und die<br />
damit verbundene Reproduzierbarkeit durch den Druck<br />
in den Fokus. Ebenso beschäftigen sich zeitgenössische<br />
Künstler mit der „Rasterfahndung“, dabei oftm<strong>als</strong> vor<br />
aktuellem oder politischem Hintergrund.<br />
Kunstmuseum Stuttgart<br />
Kleiner Schlossplatz 13, 70173 Stuttgart<br />
bis 7.10., Di–So 10–18h, Mi u. Fr bis 21h<br />
www.kunstmuseum-stuttgart.de<br />
Damien Hirst: Placet Berlin Charity Spin, 2010<br />
Schmetterlinge, Acrylfarbe auf Zeichenkarton<br />
Ø 71 cm © Damien Hirst and Science Ltd./DACS<br />
Parallel zur ersten umfassenden Retrospektive von Hirsts<br />
kontrovers diskutiertem Werk in der Londoner Tate<br />
Modern zeigt die Galerie von Céline und Heiner Bastian<br />
<strong>als</strong> vorläufig bundesweit einziger Ausstellungsraum<br />
ebenfalls einen bedeutenden Überblick zum Werk<br />
des Künstlers: Bilder und Skulpturen, bei denen die<br />
Oberfläche der Wirklichkeit wie auch ihre scheinbare<br />
Schönheit <strong>als</strong> Vergänglichkeit erscheinen. Eine der<br />
Grunderfahrungen in diesen Werken ist die Absurdität<br />
und Leere unseres Lebens, der kalte, nüchterne Zweifel,<br />
der wie ein klinischer Befund die Conditio humana<br />
durchzieht. Hirsts wesentliche Frage der Kunst lautet:<br />
„Was sehen wir am Ende der empirischen Betrachtung?“<br />
Galerie Céline & Heiner Bastian<br />
Am Kupfergraben 10, 10117 Berlin-Mitte<br />
bis 28.7., Mi–Fr 11–18h, Sa 11–16h<br />
Malerei in Fotografie – Strategien der Aneignung<br />
Anton Henning – Chapardages, Style & Volupté<br />
Wie die Fotografie die Malerei revolutionierte, wurde<br />
bereits in unzähligen Publikationen und Ausstellungen<br />
genauestens erörtert. Das Städel-Museum richtet den<br />
Blick in die entgegengesetzte Richtung und untersucht<br />
den Einfluss der Malerei auf die Fotografie. Die<br />
Herangehensweise ist dabei völlig anders und spannt den<br />
Bogen von der inszenierten Fotografie über malerisch<br />
bearbeitete Aufnahmen bis hin zur fotografischen<br />
Aneignung der Kunstgeschichte. Die Frankfurter<br />
Institution präsentiert Werke aus ihrer eigenen<br />
umfassenden Sammlung, die von den 1960er-Jahren bis<br />
in die Gegenwart reichen.<br />
Anton Henning zeigt in seiner bis zum 28.7. verlängerten<br />
Einzelausstellung bei upstairs neue Arbeiten, die <strong>als</strong><br />
Reaktion auf ein ebenfalls präsentiertes Gemälde von<br />
Géricault entstanden. Von diesem Aktbild ausgehend<br />
unternimmt Henning einen Rundgang durch die neuere<br />
Kunstgeschichte, untersucht dabei die Möglichkeiten<br />
der Malerei und ihrer Rezeption sowie die Grenzen von<br />
Originalität und Stil.<br />
Luigi Ghirri: Atelier Morandi, Grizzana, 1989/90<br />
C-Print, 43 x 50,5 cm, DZ BANK Kunstsammlung<br />
© Eredi di Luigi Ghirri/Courtesy: Sammlung DZ Bank und<br />
siebenhaar art projects, Königstein/Ts.<br />
Städel Museum<br />
Schaumainkai 63, 60596 Frankfurt am Main<br />
27.6.–23.9., Di u. Fr–So 10–18h, Mi/Do 10–21h<br />
Eintritt: 12 €, erm. 10 €, www.staedelmuseum.de<br />
Anton Henning: Interieur No. 509, 2012<br />
Acryl und Foto-Print auf Leinwand, 188,5 x 220,5 cm<br />
© Anton Henning, Foto: Jörg von Bruchhausen<br />
upstairs berlin<br />
Am Kupfergraben 10, 10117 Berlin-Mitte<br />
bis 28.7., Mi–Fr 11–18h, Sa 11–16h<br />
www.upstairs–berlin.com<br />
Art & Toys – Collection Selim Varol<br />
Indianische Moderne – Kunst aus Nordamerika<br />
Selim’s Family Groupshot, 2012<br />
© Daniel & Geo Fuchs<br />
Der Sammler Selim Varol sammelt seit seiner Kindheit<br />
Toys und besitzt mit rund 15.000 Figuren eine der<br />
größten dieser Sammlungen Europas. Einen weiteren<br />
Sammlungsschwerpunkt bilden Arbeiten von Künstlern,<br />
die ihren Ursprung in der Street Art und im „Pop-<br />
Surrealismus“ haben. Kennzeichnend für alle Werke sind<br />
die enge Verknüpfung zwischen Kunst und Alltag sowie<br />
ihr oft humorvoller oder subversiver Charakter.<br />
me Collectors Room Berlin/Stiftung Olbricht<br />
Auguststr. 68, 10117 Berlin-Mitte<br />
bis 16.9., Di–So 12–18h<br />
www.me-berlin.com<br />
Harry Fonseca: Coyote-Cigarstore Indian, 1985<br />
Acryl auf Leinwand, 121 x 81 cm<br />
Etwa 90 Werke – Gemälde, Grafiken und Skulpturen aus<br />
der Sammlung des Ethnologischen Museums – gewähren<br />
einen ungewöhnlichen Einblick in die indianische Kunst<br />
des späten 20. Jahrhunderts aus den USA und Kanada.<br />
Im Zentrum steht die kontinuierliche Entwicklung<br />
dieser Kunst in den vergangenen 40 Jahren, der<br />
„Indianischen Moderne“, die in Deutschland trotz der<br />
traditionellen Bewunderung für die indianische Kultur<br />
nur wenig bekannt geworden ist. Zahlreiche innovative<br />
Werke zeigen die tägliche Auseinandersetzung mit den<br />
sozialen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen<br />
Gegebenheiten innerhalb der nordamerikanischen<br />
multiethnischen Gesellschaft.<br />
Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin<br />
Lahnstr. 8, 14195 Berlin-Dahlem<br />
bis 27.10., Mo–Fr 10–18h, Sa/So 11–18h, www.smb.museum<br />
36 AUSSTELLUNGEN<br />
AUSSTELLUNGEN 37