DIE LINKE. Kreisverband Oder-Spree
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14 Widerspruch 9/2005 Widerspruch 9/2005 15<br />
Kleinkläranlagen gegen zentrale Klärwerke<br />
Experten beraten in Rauen zukunftsträchtige Lösungen für Abwasser<br />
An einem Freitagmorgen in Brandenburg<br />
– genauer in Rauen bei Fürstenwalde zu Gast<br />
bei Familie Plenzke, die bereits jahrelangen<br />
Strafverfolgungen (einschließlich beantragter<br />
Beugehaft) ausgesetzt ist.<br />
Ihr Vergehen: Sie betreibt in ihrem Garten<br />
eine funktionierende ökologische Nutzwasserrückgewinnungsanlage.<br />
Politiker, Vertreter<br />
von Behörden und Bürgerinitiativen sind<br />
eingeladen, an Ort und Stelle zu beraten, ob<br />
der in Brandenburg praktizierte Anschlussund<br />
Benutzungszwang an zentrale Abwasseranlagen<br />
noch zeitgemäß ist.<br />
Mit mir gekommen ist auch der rechtspolitische<br />
Sprecher unserer Fraktion Stefan<br />
Sarrach. Dabei sind ebenfalls Vertreter des<br />
NABU und der Grünen Liga.<br />
Behörden und Zweckverband lassen sich<br />
nicht sehen. Dafür zahlreiche sachkundige<br />
Mitglieder von Bürgerinitiativen aus ganz<br />
Brandenburg, die sich mit der Allmacht von<br />
Abwasserzweckverbänden zum Teil seit Jahren<br />
herumschlagen.<br />
Und immer geht es um die eine Hauptfrage.<br />
Warum können Bürgerinnen und Bürger<br />
in diesem Land nicht selbst entscheiden, wie<br />
sie mit ihrem Abwasser umgehen? Mitunter<br />
führen kilometerlange Leitungen zu einzelnen<br />
Gehöften. Betreiber bestehender bewährter<br />
Anlagen werden trotz der Erfüllung<br />
umwelttechnischer Standards gezwungen,<br />
sich an Kläranlagen von Zweckverbänden<br />
anzuschließen.<br />
Am Beispiel der Familie Plenzke wird Fraktion<br />
der Linkspartei.PDS dieses Thema in der<br />
nächsten Landtagssitzung auf die Tagesordnung<br />
setzen.<br />
Abwasser in Brandenburg – wie weiter?<br />
Die Abwasserpolitik in Brandenburg bedarf<br />
generell einer Korrektur. Überdimensionale<br />
Kläranlagen und teure Leitungsnetze sorgen<br />
für eine drastische Verschuldung vieler Abwasserverbände.<br />
Millionen Euro pumpt das<br />
Land jährlich in die Kassen angeschlagener<br />
Verbände.<br />
Diese schwere Hypothek einer verfehlten<br />
Abwasserpolitik wird noch lange von den<br />
Brandenburgerinnen und Brandenburgern<br />
abzutragen sein. Die Gebühren sind in Brandenburg<br />
die höchsten innerhalb der Bundesrepublik<br />
Deutschland.<br />
1,5 Mrd. € Schulden der Zweckverbände<br />
bei einer geschätzten Auslastung der Kläranlagen<br />
von nur 50 Prozent zwingen zum<br />
Umdenken. Dafür setzte ich mich auch kürzlich<br />
beim „kommunalpolitischen forum“ des<br />
Landes Brandenburg ein, auf dem rund 70<br />
Kommunal- und Landespolitiker, Mitglieder<br />
von Bürgerinitiativen und Experten Alternativen<br />
zu dieser Politik berieten.<br />
Vor der erschreckenden Gesamtbilanz der<br />
bisherigen Abwasserpolitik der Landesregierung,<br />
die auf den damaligen Umweltminister<br />
Matthias Platzeck und den damaligen Umweltstaatssekretär<br />
Rainer Speer zurückgehen,<br />
darf es nicht zu weiteren Fehlentwicklungen<br />
kommen.<br />
Die Diskussion des Forums machte ebenfalls<br />
deutlich, dass mit dem Wahn, alle Haushalte<br />
an zentrale Kläranlagen anzuschließen,<br />
Schluss gemacht werden muss. Rund<br />
ein Viertel alle Brandenburger verfügen<br />
noch nicht über eine geeignete Abwasserentsorgung.<br />
Eine Richtungsänderung ist noch<br />
möglich. Dabei geht es vor allem um die<br />
Aufhebung des Anschluss- und Benutzungszwanges,<br />
wie mit § 15 der Brandenburger<br />
Gemeindeordnung sanktioniert. Dafür wird<br />
sich die Linkspartei.PDS-Fraktion im Brandenburger<br />
Landtag auch weiterhin einsetzen.<br />
Mit drei diesbezüglichen Anträgen stieß sie<br />
bisher auf energischen Widerstand von SPD<br />
und CDU.<br />
Stattdessen ist zu befürchten, dass die Landesregierung<br />
versucht, wieder massiv zentrale<br />
Abwasseranlagen zu fördern. Entgegen der<br />
Ankündigung von Finanzminister Rainer<br />
Speer im Doppelhaushalt 2005/2006, die<br />
weitere Förderung im Abwasserbereich zu<br />
minimieren, sind allein für 2005 rund 35<br />
Mio. € vorgesehen. Die wahren Zahlen waren<br />
im Haushaltsentwurf nicht enthalten.<br />
Erst einer Intervention der Linkspartei.PDS-<br />
Fraktion ist es zu verdanken, dass es zur Veröffentlichung<br />
kam.<br />
Auf dem Abwasserforum unterstrichen<br />
viele Redner, darunter zahlreiche Betreiber<br />
alternativer Anlagen, dass die Zukunft aber<br />
Elan und Schwung erfaßt Genossinnen und Genossen in Bad Saarow<br />
Post von Bisky!<br />
Alle hatten ihn schon, nur ich noch nicht,<br />
den Brief von Lothar Bisky an die Genossinnen<br />
und Genossen der Partei mit dem<br />
neuen Absender „<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>.PDS“. Erst<br />
am Freitag hatte ich ihn im Briefkasten. Auf<br />
einer Gesamtmitgliederversammlung haben<br />
wir uns nochmals zur Umbenennung unserer<br />
Partei und zum Wahlkampf verständigt.<br />
Gast war unsere Parteitagsdelegierte Helga<br />
Böhnisch aus Eisenhüttenstadt.<br />
Ich hatte mir das Jahr 2005, unsere Partei<br />
betreffend, ganz anders vorgestellt: etwas<br />
in einer gleichberechtigten Förderung zentraler<br />
und dezentraler Lösungen liegt. Die<br />
Bürgerinnen und Bürger sollten eigenverantwortlich<br />
die Entscheidung über die vorschriftsmäßige<br />
Art ihrer Abwasserbehandlung<br />
treffen können.<br />
Dagegen sind die Gelder verstärkt für den<br />
Rückbau überdimensionierte Kläranlagen<br />
und Leitungssysteme einzusetzen.<br />
Renate Adolph, Landtagsabgeordnete, Verbraucherpolitische<br />
Sprecherin der PDS-Fraktion<br />
Zum Woltersdorfer Sommerfest war Lothar<br />
Bisky gekommen, ebenso wie die<br />
Direktkandidaten der anderen Parteien,<br />
um am traditionellen Sonnabendnachmittag<br />
der Vereine und Parteien<br />
dabei zu sein. Mehr als eine Stunde<br />
nahm er sich die Zeit für Gespräche bei<br />
den Vereinen und mit Bürgermeister<br />
Höhne. Der Clou des Rundgangs: Die<br />
Gespräche wurden mit der Polaroid-<br />
Kamera festgehalten. Die Gesprächspartner<br />
erhielten ein Erinnerungsfoto<br />
mit Autogramm des Linkspartei.PDS-<br />
Direktkandidaten.<br />
ruhiger treten, mehr theoretisieren, über die<br />
Parteistruktur nachdenken und reden und<br />
auch etwas für die politische Bildung tun.<br />
Nun, ab Mai diesen Jahres, kam alles ganz<br />
anders. Der Kanzler stellte die Vertrauensfrage.<br />
Wir haben sofort versucht, den Elan und<br />
Schwung des Landtagswahlkampfes wieder<br />
aufzunehmen, und das mit viel Erfolg. In<br />
allen Gemeinden des Amtes Scharmützelsee<br />
wurde flächendeckend plakatiert, seit dem<br />
18. August gibt es täglich die Infostände und<br />
1 400 Euro an Wahlkampfspenden wurden