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Sammler Journal Email - Camille Fauré (Vorschau)

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EMAIL 27<br />

Als wär’s ein Stück von Robert oder Sonia Delaunay: <strong>Fauré</strong>-Vase mit kubistischem<br />

Dekor (Foto: Kunsthandlung Ralph Gierhards, Düsseldorf)<br />

Rittersporn – ein gern variiertes Motiv<br />

bei <strong>Camille</strong> <strong>Fauré</strong> (Foto: Kunsthandlung<br />

Ralph Gierhards, Düsseldorf)<br />

déco ausgeführt. Die Nachfrage<br />

schwand jedoch zusehends. Waren<br />

zwei Jahrzehnte zuvor noch 25 Mitarbeiter<br />

bei <strong>Fauré</strong> beschäftigt, so waren<br />

es in dieser Phase nur noch ein<br />

Dutzend. Produziert wurden vor allem<br />

Souvenir-Artikel, die an Touristen<br />

verkauft wurden: Tafeln („Plaques")<br />

mit Waldlandschaften oder<br />

Reproduktionen von bekannten Gemälden<br />

waren gefragt. Die Firma<br />

geriet in zunehmende finanzielle Bedrängnis.<br />

Verschärft wurde die Situation<br />

noch, als ein Lastwagen mit fertigen<br />

Stücken spurlos verschwand.<br />

Gérard Malabre mühte sich nach<br />

Kräften, das Unternehmen zu erhalten.<br />

Ihm war bewusst, dass das<br />

<strong>Email</strong>-Handwerk dringend neue Impulse<br />

benötigte. Er initiierte eine<br />

Biennale in Limoges, die zum Treffpunkt<br />

von jungen Künstlern aus aller<br />

Welt wurde. So erfreulich die Resonanz<br />

war, ließ sich der Niedergang<br />

der <strong>Fauré</strong>-Werkstatt damit jedoch<br />

nicht aufhalten. 1985 musste der<br />

Enkel des Firmengründers Insolvenz<br />

anmelden. Eine finnische Investorin<br />

kaufte die Firma, doch schon zwei<br />

Jahre später wurde die neue Gesellschaft<br />

liquidiert.<br />

SAMMLERMARKT<br />

Wie eine Ironie der Kunstgeschichte<br />

mutet es an, dass der Niedergang<br />

der <strong>Fauré</strong>-Werkstatt fast zeitgleich<br />

mit dem aufflammenden Interesse<br />

an der Art-déco-Ära zusammenfiel.<br />

1971 rückte eine Ausstellung in Minneapolis<br />

das Interesse auf die Kunst<br />

der Zwanziger Jahre. Auch mehrere<br />

<strong>Fauré</strong>-Vasen wurden dabei präsentiert.<br />

Die Pop-Art-Künstler Roy Lichtenstein<br />

und Andy Warhol gehörten<br />

zu den ersten <strong>Sammler</strong>n, während<br />

einige New Yorker Galeristen sich<br />

schon in den 1960er-Jahren mit ei-<br />

Schon in der Ära des Art déco begehrt:<br />

Lampenfüße aus der <strong>Fauré</strong>-Werkstatt<br />

sind bis heute ein gefragtes Wohn-<br />

Accessoire (Foto: Kunsthandlung Ralph<br />

Gierhards, Düsseldorf)

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