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Sammler Journal Email - Camille Fauré (Vorschau)

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ckau · Sa“, in Anlehnung an die beiden Felder mit drei<br />

Schwänen, die Teil des Zwickauer Stadtwappens bilden. (In<br />

der Marke der Zwickauer Porzellanfabrik kommt deshalb<br />

auch ein Schwan vor). Da die Angaben zur Firmengeschichte<br />

in den bekannten Porzellanlexika unvollständig und z. T.<br />

inkorrekt sind, können sie hier ergänzt werden.<br />

Das Unternehmen wurde 1886 von Karl Steubler als Porzellanmalerei<br />

am Marienplatz 10 (Adresse 1914) gegründet, die<br />

aber von Anfang an vermutlich auch Glasmalerei mit angeschlossener<br />

Zinngießerei war. 1910 gab das Unternehmen<br />

ihre Spezialitäten als „Hotelgeschirre, Schriftplatten, Porzellan-Bierwärmer“<br />

an und wies auf hohe Auszeichnungen bei<br />

der Gewerbe- und Industrie-Ausstellung Zwickau 1906, den<br />

21. Sächsischen Gastwirts-Verbandstagen Falkenstein 1907,<br />

sowie der Gastwirtsgewerblichen- und Kochkunst-Ausstellung<br />

in Aue 1909. Zwischen 1910 und 1912 wurde Karl Steubler<br />

jr. Inhaber der Firma und gab 1913, inzwischen mit Goldmedaille<br />

bei der Gastgewerblichen Kochkunst- u. heimischen<br />

Industrie-Ausstellung in Limbach 1910 prämiert, eine<br />

erweiterte Produktpalette als „Bierwärmer (mit dem ein<br />

Bier im Bierglas individuell temperiert wird), Schilder, Seidel,<br />

Bierkrüge, Senfmenagen, Türschilder, Dedikations-u. Vereinsartikel,<br />

Grabplatten, Hotel- und Restaurationsgeschirre,<br />

Pokale, Wappen“ an, und als Exportgeschäft „Bierwärmer<br />

nach der Schweiz, Österreich und Russland“. 1914 stellt sich<br />

das Unternehmen, nun unter der Leitung des Mitinhabers<br />

Max Rämisch, als „Glas- und Porzellanmalerei“ mit den Spezialbereichen<br />

„Andenken-, Ansichts-, Dedikations- u. Vereinsartikel,<br />

Bier- und Buchstabenbecher, Bier-, Luxus- und<br />

Brunnengläser, Bierservice, Humpen, Kelche, Pokale, Römer,<br />

Wappen, Plakate“, mit Zinngießerei und Goldmedaille bei<br />

der Ausstellung für Kochkunst, Gastwirtsgewerbliche und<br />

heimische Industrie 7.-16. Juni 1913 zu Reichenbach i. Vogtl.<br />

vor (Adressbuch der Glas-Industrie, Coburg 1914, S. 330, Nr.<br />

2438). Das Adressbuch der Stadt Zwickau 1919/1920 listet<br />

das Unternehmen als „Karl Steubler, Firma, Inh. Karl Steubler<br />

jun., und Max Rämisch, Marienplatz 12, Kunstgewerbehaus,<br />

Kristall, Porzellan, Glas, Steingut, Hotel- und Braut-<br />

Ausstattungen, Porzellanmalerei, Zinngießerei, Glasmalerei“<br />

auf; „Ostereier“ findet man als zusätzliche Spezialität<br />

im Adressbuch der Keram-Industrie, Coburg 1920 (S. 184, Nr.<br />

872). 1919 wurde die Porzellanfabrik in eine GmbH umgewandelt<br />

und im gleichen Jahr gründete Karl Steubler<br />

gemeinsam mit der Porzellanfabrik Friedrich Kaestner, der<br />

Porzellanfabrik Fraureuth und der Zwickauer Porzellanfabrik<br />

die Kunstgewerbliche Fachschule für Porzellan und etablierte<br />

dadurch in Zwickau eine künstlerische Ausbildungsstätte<br />

für angehende Porzellanmaler. „Schmuck- und Konfektdosen“,<br />

vermutlich auch in der Art der vorliegenden Dose,<br />

kommen 1925 dazu (Adressbuch der Keram-Industrie,<br />

Coburg 1925, S. 189, Nr. 974),<br />

1930 wurden neben<br />

„moderne Dekore“ auch<br />

„Meissen, Dresden“ als Stilrichtungen<br />

angegeben<br />

(Adressbuch 1930, S. 165, Nr.<br />

1163). Noch 1949 war die<br />

Porzellan- und Glasmalerei<br />

am Marienplatz 12 in Zwickau,<br />

damals Sowjetischer<br />

Zone, mit 17 Arbeitern und<br />

Angestellten tätig, aber

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