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Praxisbericht 38 - ERCIS - European Research Center for ...

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6 •<br />

196, Ti95, S. 293ff.], dessen Berücksichtigung Ausdruck interkultureller Handlungskompetenz<br />

ist. Besondere An<strong>for</strong>derungen bestehen, sofern spezifische Kommunikationsziele zu verfolgen<br />

sind [vgl. Br01, S. 1535; Re98, S. 690]. Solche Ziele ergeben sich etwa in Projektarbeiten. Hier<br />

sind Kommunikationsstrategien zu entwickeln, die helfen, Kommunikationsziele unter Berücksichtigung<br />

spezifischer Kontextsituationen zu erreichen.<br />

Das Kommunikationsmodell zeigt, welche Fähigkeiten aufzubauen sind, um interkultureller<br />

Handlungskompetenz zu gewährleisten. Anhaltspunkte für die Vermittlung dieser Kompetenzen<br />

können aus Arbeiten zur Handlungsregulationstheorie gewonnen werden.<br />

2.2 Vermittlung interkultureller Handelungskompetenz im Kontext der<br />

Handlungsregulationstheorie von Dörner<br />

Die Handlungsregulationstheorie erklärt menschliches Handeln als Prozess der Bedürfnisbefriedigung.<br />

Ein zentraler Ansatz ist dort die Theorie der Persönlichkeits- Systeme- Interaktionen<br />

(kurz: PSI-Theorie) [vgl. Dö98]. Handlungen werden demnach durch drei Einflussgrößen reguliert:<br />

der Handlungsmotivation, dem relevanten Wissen sowie der wahrgenommenen Situation.<br />

Die Zusammenhänge sind nachfolgend in Abbildung 2 dargestellt.<br />

Wissen<br />

M<br />

oti<br />

v<br />

a<br />

t<br />

i<br />

o<br />

n<br />

Interkulturelle<br />

Handlungskompetenz<br />

nach dem Kommunikationsmodell<br />

Handlung<br />

Wahrnehmung<br />

Abbildung 2: Handlungsprozess nach der PSI-Theorie<br />

Handlungen werden nach der PSI-Theorie als Prozess erklärt, in dem ausgehend von relevantem<br />

Wissen, den Handlungszielen und der wahrgenommenen Situation, zunächst Handlungsabsichten<br />

kognitiv konstruiert und anschließend in beobachtbarem Handeln umgesetzt werden.<br />

Diesem eigentlichen Handlungsprozess sind drei Prozesse vorgelagert, die regulierend wirken.<br />

Im Zentrum steht der Prozess der Ableitung von Handlungszielen aus materiellen und immateriellen<br />

Bedürfnissen. Parallel hierzu selektiert der Akteur das seiner Einschätzung nach handlungsrelevante<br />

Wissen. Gleichzeitig nimmt er in einem kognitiven Prozess die vorliegende Situation<br />

wahr, um auf diesem Weg bestehende Restriktionen zu ermitteln. Ein Akteur führt somit<br />

nur solche Handlungen aus, die er als bedürfnisbefriedigend beurteilt und bei denen er die be-

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