1,99 MB - Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH
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4<br />
1. Januar 2009 insgesamt neu gefasst worden ist. Auch in der<br />
ab 1. Januar 2009 geltenden Fassung sind die ambulanten<br />
Pflegeleistungen von der Umsatzsteuer befreit, wenn mit der<br />
leistenden Pflegeeinrichtung ein Vertrag nach den Bestimmungen<br />
der deutschen Sozialgesetzgebung geschlossen<br />
worden ist bzw. sie über eine entsprechende Anerkennung<br />
verfügt oder „im vorangegangenen Kalenderjahr die Betreuungs-<br />
oder Pflegekosten in mindestens 40 Prozent der Fälle<br />
von den gesetzlichen Trägern der Sozialversicherung oder der<br />
Sozialhilfe oder der für die Durchführung der Kriegopferversorgung<br />
zuständigen Versorgungsverwaltung einschließlich<br />
der Träger der Kriegsopferfürsorge ganz oder zum überwiegenden<br />
Teil vergütet worden sind.“ (§ 4 Nr. 16 Buchst. k)<br />
UStG).<br />
1/98) eindeutig die Umsatzsteuerbefreiung ambulanter Pflegeleistungen<br />
bestätigt. Insoweit steht nach unserer Ansicht<br />
mit dem aktuellen Vorlagebeschluss an den EuGH zu einem<br />
Sachverhalt und Gesetzesstand der Jahre 1<strong>99</strong>3 und 1<strong>99</strong>4 die<br />
Umsatzsteuerbefreiung für ambulante Pflegeleistungen nicht<br />
zur Diskussion.<br />
Änderung der Grundordnung des<br />
kirchlichen Dienstes im Rahmen<br />
kirchlicher Arbeitsverhältnisse<br />
Die nationale<br />
Umsatzsteuerbefreiungsvorschrift<br />
des § 4 Nr. 18<br />
UStG steht – wieder<br />
einmal – auf dem<br />
Prüfstand.<br />
Darüber hinaus hegt der XI. Senat des BFH mit seiner zweiten<br />
Frage Zweifel an der Beachtung des Gebots der Wettbewerbsneutralität<br />
der Umsatzsteuer. Sofern die für die Streitjahre geltende<br />
2/3-Grenze nicht erreicht wurde, konnten Verbände der<br />
freien Wohlfahrtspflege sowie die ihnen angeschlossenen Einrichtungen<br />
ersatzweise die Umsatzsteuerbefreiung des § 4<br />
Nr. 18 UStG in Anspruch nehmen. Anderen Anbietern war und<br />
ist die Bezugnahme auf § 4 Nr. 18 UStG verwehrt. Damit steht<br />
– wieder einmal – die nationale Umsatzsteuerbefreiungsvorschrift<br />
des § 4 Nr. 18 UStG auf dem Prüfstand. Diese nationale<br />
Umsatzsteuerbefreiungsvorschrift steht, wie der EuGH und der<br />
BFH in einer langen Reihe von Urteilen festgestellt haben,<br />
insgesamt nicht mit der zugrunde liegenden Befreiungsvorschrift<br />
des Art. 132 Abs. 1 Buchst. g der Mehrwertsteuer systemrichtlinie<br />
(MwStSystRL) im Einklang.<br />
Im Übrigen haben der EuGH mit seiner Entscheidung vom<br />
10. September 2002 (C 141/00) und dieser Entscheidung<br />
folgend der BFH mit seinem Urteil vom 22. April 2004 (V R<br />
Dr. Dirk Neef<br />
RA, Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />
Köln<br />
℡ 02203 | 8<strong>99</strong>7-411<br />
d.neef@solidaris.de<br />
Nachdem das TRIBUNAL DELEGATUM ET A SUPREMO SIGNATURAE APOS-<br />
TOLICAE TRIBUNALI CONSTITUTUM mit Urteil vom 31. März 2010 festgestellt<br />
hat, dass es für die „sonstigen kirchlichen Rechtsträger“<br />
im Sinne des Art. 2 Abs. 2 Grundordnung (GrO) keine zwingende<br />
rechtliche Verpflichtung gibt, die Grund ordnung für ihre Einrichtungen<br />
zu übernehmen (siehe auch <strong>Solidaris</strong>-Information<br />
2/2010), hat die Vollversammlung des Verbandes der Diözesen<br />
Deutschlands am 20. Juni 2011 die Änderung des Art. 2 GrO beschlossen.<br />
Dieser lautet nunmehr:<br />
(1) Diese Grundordnung gilt für<br />
a) die (Erz-)Diözesen,<br />
b) die Kirchengemeinden und Kirchenstiftungen,<br />
c) die Verbände von Kirchengemeinden,