BewuÃt - Selbsthilfekontaktstelle Rosenheim - SeKoRo ...
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<strong>SeKoRo</strong> Berichte und<br />
11<br />
Seniorenpolitisches Gesamtkonzept<br />
für den Landkreis <strong>Rosenheim</strong><br />
Der Kreistag hat im Dezember 2011 das<br />
Seniorenpolitische Gesamtkonzept für den<br />
Landkreis <strong>Rosenheim</strong> einstimmig verabschiedet.<br />
Es stellt für alle in der Altenhilfe und Seniorenpolitik<br />
Handelnden einen Orientierungs- und Handlungsrahmen<br />
dar. Ziel ist es, die Lebensbedingungen der älteren<br />
Menschen im Landkreis zukünftig vermehrt so zu<br />
gestalten, dass sie den Bedürfnissen und Wünschen<br />
eines selbstbestimmten Lebens entsprechen.<br />
Unterschiedlichste Befragungen sowie ein eintägiger<br />
Workshop mit 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern lieferten<br />
einen umfassenden Überblick über die Versorgungssituation<br />
älterer Menschen im Landkreis. Über 2.600 Bürgerinnen und<br />
Bürger ab dem 60. Lebensjahr nutzten die Möglichkeit, sich<br />
schriftlich zu ihrer Lebenssituation zu äußern und auch ganz<br />
konkret individuelle Bedürfnisse vorzutragen. Die den<br />
Planungsprozess begleitende Steuerungsgruppe bewertete<br />
die umfangreichen Informationen, legte sowohl Seniorenpolitische<br />
Leitlinien als auch Zielsetzungen fest und erarbeitete<br />
Maßnahmenempfehlungen.<br />
Für die meisten älteren Menschen ist es sehr wichtig, wenn<br />
sie Pflege und Unterstützung bedürfen, in ihrem vertrauten<br />
Umfeld bleiben zu können. Altersgerechte bauliche<br />
Gegebenheiten, sprich eine möglichst barrierefreie Umgebung,<br />
sind dafür die Grundvoraussetzung. Zur Unterstützung<br />
zu Hause wollen die Seniorinnen und Senioren vor<br />
allem auf ambulante Hilfen und ihre Familie zurückgreifen.<br />
Schon jetzt leisten neben den ambulanten Diensten in erster<br />
Linie die Familienangehörigen die Hauptlast der häuslichen<br />
Versorgung. Daher müssen pflegende Angehörige unterstützt<br />
werden, indem man sie zeitlich entlastet, für ihre<br />
Aufgaben qualifiziert, berät und informiert.<br />
Der Alltag und die Lebensqualität älterer Menschen werden<br />
vor Ort in erheblichem Maße von Barrierefreiheit, Nahversorgung<br />
und Mobilität geprägt. Die Befragungen haben<br />
gezeigt, dass neben der oftmals nicht ausreichenden<br />
Barrierefreiheit vor allem die Ausstattung des öffentlichen<br />
Raums mit Toiletten, Ruhemöglichkeiten und Fußgängerüberwegen<br />
bemängelt wird. Die wohnortnahe Versorgung<br />
mit Geschäften des täglichen Bedarfs, Ärzten, Apotheken,<br />
Post und Banken sind für die Mehrzahl der Befragten zufriedenstellend.<br />
Neben privaten Mitfahrgelegenheiten sind viele<br />
ältere Menschen auf die Angebote von Bus und Bahn angewiesen.<br />
Vor allem im ländlichen Raum ist die Sicherung der<br />
Mobilität eine wichtige Zielsetzung.<br />
Den älteren Menschen bietet sich ein vielfältiges Kultur-,<br />
Sport-, Bildungs- und Freizeitangebot im Landkreis. Vor<br />
allem die offene Altenarbeit trägt dazu erheblich bei. Viele<br />
Seniorinnen und Senioren schätzen dieses Angebot sehr<br />
und nehmen es auch umfassend in Anspruch. Daneben sind<br />
sie auch eine wichtige Stütze bürgerschaftlichen Engagements.<br />
Etwa ein Fünftel der Befragten engagiert sich in vielen<br />
gesellschaftlichen Bereichen. Dieses Engagement gilt es<br />
wertzuschätzen und fachlich zu begleiten.<br />
Die Zahl der zu betreuenden und zu pflegenden Menschen<br />
mit Demenz wird nach Einschätzung der Experten weiterhin<br />
steigen. Die unterschiedlichen Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten<br />
im Landkreis tragen zur Verbesserung<br />
der Lebensqualität demenzkranker Menschen und<br />
deren Angehöriger bei. Die Wohn- und Betreuungsangebote<br />
sollten bedarfsgerecht und wohnortnah ausgebaut werden.<br />
Die Interessenvertretung älterer Menschen im Landkreis und<br />
in den kreisangehörigen Gemeinden ist gut ausgebaut. In<br />
fast jeder Gemeinde wird die Mitwirkung älterer Menschen<br />
in allen Lebensbereichen durch die kommunalen Seniorenbeauftragten<br />
gestärkt. Sie sind Mittler zwischen Bürgern<br />
und der Gemeindeverwaltung, bieten eigene Angebote,<br />
Aktivitäten und regelmäßige Sprechstunden an und führen<br />
Informationsveranstaltungen durch. Seit 1997 steht dem<br />
Landkreis eine Kreisseniorenbeauftragte beratend zur Seite.<br />
Sie ist auch eine wichtige Ansprechpartnerin für die Seniorenbeauftragten<br />
der Gemeinden.<br />
Der Landkreis wird die Maßnahmenempfehlungen aus dem<br />
Seniorenpolitischen Gesamtkonzept Zug um Zug umsetzen.<br />
Die Städte, Märkte und Gemeinden sollen entsprechend<br />
ihrer Bedarfe und Gegebenheiten Schwerpunkte für die<br />
Seniorenhilfe setzen sowie die gegebenen Maßnahmenempfehlungen<br />
vor Ort konkretisieren.<br />
Jürgen Laupheimer,<br />
Sozialplanung<br />
Landratsamt <strong>Rosenheim</strong>