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Augsburg II - Kunstwanderungen

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RK D11<br />

<strong>Augsburg</strong> 2<br />

15 v. C. besiegen die Söhne des Augustus, Drusus und Tiberius, die Raeter und<br />

Vindeliker, letztere hier südlich der Donau, am Lech ansässig sind. Es wird ein römisches<br />

Militärlager auf dem Grund des heutigen <strong>Augsburg</strong> errichtet. 16 n. C. wird das<br />

<strong>Augsburg</strong>er Lager aufgegeben. Um 80 n. C. ist die Via Claudia Augusta ausgebaut (Venedig<br />

– Meran – Reschenpass – Fernpass – Füssen – Epfach – <strong>Augsburg</strong> – Donau), die<br />

unter Kaiser Claudius begonnen worden war.<br />

98 n. C. bezeichnet Tacitus <strong>Augsburg</strong> als die glänzendste Hauptstadt der Provinz Rätien.<br />

122 n. C. verleiht Kaiser Hadrian der Stadt „Augusta Vindelicorum“ römisches<br />

Stadtrecht. Um 275 ist <strong>Augsburg</strong> in Kriege mit den Germanen verwickelt. Jedoch bleibt<br />

die römische Militär- und Zivilverwaltung hier.<br />

743 besiegen Pippin und Karlmann, die Söhne Karl Martells, bei <strong>Augsburg</strong> die Herzöge<br />

Odilio von Bayern und Teutbald von Alamanien. Um 780 setzt Karl der Große<br />

Simpertus als Bischof in <strong>Augsburg</strong> ein. 787 unterwirft sich Tassilo von Bayern auf dem<br />

Lechfeld Karl dem Großen.<br />

910 besiegen die Ungarn Ludwig das Kind auf dem Lechfeld. 955 schlagen Kaiser Otto<br />

I. und Ulrich die Ungarn auf dem Lechfeld entscheidend.<br />

1004 sammelt Kaiser Heinrich <strong>II</strong>. bei <strong>Augsburg</strong> ein Heer für den 1. Italienfeldzug. 1006<br />

wird der Bruder Kaiser Heinrichs <strong>II</strong>., Bruno, Bischof von <strong>Augsburg</strong>. Ab 1020 verfasst<br />

Berno von Reichenau die Ulrichsvita. 1025 feiert Kaiser Konrad <strong>II</strong>. in <strong>Augsburg</strong> Ostern.<br />

1026 überfällt und plündert Graf Welf <strong>II</strong>. <strong>Augsburg</strong>. 1036 hält Kaiser Konrad <strong>II</strong>. in<br />

<strong>Augsburg</strong> Reichstag. Ab 1046 weilt Kaiser Heinrich <strong>II</strong>I. mehrfach in <strong>Augsburg</strong>, hält<br />

1051 sogar Reichstag und Synode ab, daran auch Papst Leo IX. teilnimmt.<br />

1152 hält Kaiser Friedrich I. „Barbarossa“, der insgesamt zehnmal in <strong>Augsburg</strong> weilt,<br />

einen Reichstag ab. 1209 hält der künftige Kaiser Otto IV. einen Reichstag in <strong>Augsburg</strong><br />

ab. Danach zieht er nach Rom zur Kaiserkrönung am 4. Oktober. 1235 hält Friedrich <strong>II</strong>.<br />

in <strong>Augsburg</strong> Reichstag.<br />

1257 leitet Albertus Magnus das Provinzialkapitel der Dominikaner in <strong>Augsburg</strong>. Ab<br />

1312 wird <strong>Augsburg</strong> immer wieder in der Obhut des Königs, später Kaisers Ludwig des<br />

Bayern sein. 1348 zerstört ein Erdbeben viele Häuser der Stadt. Im folgenden Sommer<br />

wütet die Pest. Die Juden werden dafür verantwortlich gemacht und verfolgt.<br />

1367 lässt sich ein erster Fugger in <strong>Augsburg</strong> nieder. 1401 rafft eine abermalige Pest<br />

4650 Erwachsenen dahin. 1428 lernt die <strong>Augsburg</strong>er Baderstochter Agnes Bernauer<br />

Herzog Albrecht von Bayern kennen. Herzog Ernst, Albrechts Vater, lässt sie 1435 in<br />

Straubing als Hexe ertränken. Friedrich Hebbel hat darüber ein vorzügliches Schauspiel<br />

geschrieben.<br />

1463 treten die Fugger von der Weberzunft in die Kaufmannsgilde über. 1453 schließen<br />

sich die vier Brüder Welser zu einer Handelsgesellschaft zusammen. 1474 besitzen die<br />

Fugger Kammern in Venedig. 1491 beginnen die Fugger König Maximilian Großanleihen<br />

zu geben.<br />

Fortan weilt König Maximilian häufig in <strong>Augsburg</strong>. Der als „Bürgermeister von <strong>Augsburg</strong>“<br />

apostrophierte spätere Kaiser hält sich bei 17 Besuchen und Reichstagen 2 Jahre<br />

und 211 Tage in der Reichsstadt auf.<br />

1494 schließen die Brüder Ulrich, Georg und Jakob einen ersten Gesellschaftsvertrag.<br />

Nun beginnt der große Aufstieg der Fugger.<br />

1518 hält Kaiser Maximilian in <strong>Augsburg</strong> Reichstag. Im Turm der bischöflichen Pfalz<br />

wird er von Albrecht Dürer porträtiert.<br />

1518 trifft Luther in <strong>Augsburg</strong> ein.<br />

1519 finanzieren die Fugger und Welser die Wahl Kaiser Karls V.<br />

1528 werfen die <strong>Augsburg</strong>er die Wiedertäufer aus der Stadt, nachdem sie zuvor drei davon<br />

hingerichtet haben. Im selben Jahr erhalten die Welser von Kaiser Karl V. Konzession<br />

für den Handel mit Westindien. 1530 hält Karl V. in <strong>Augsburg</strong> Reichstag und bekommt<br />

die <strong>Augsburg</strong>er Konfession überreicht.<br />

<strong>Augsburg</strong>er Konfession und <strong>Augsburg</strong>er Friede<br />

Im Jahre 1530, Karl V. hat den Franzosenkönig, Franz I., wieder<br />

einmal bezwungen und die Türken sind von Wien abgezogen,<br />

will der Kaiser in <strong>Augsburg</strong> einen glänzenden Reichstag<br />

abhalten. Die hohen Erwartungen in <strong>Augsburg</strong> werden schon<br />

gedämpft, als der Kaiser das Ansinnen äußert, die „einheimischen<br />

evangelischen Prediger abzustellen“. Am 25. Juni wird<br />

dem Kaiser die „<strong>Augsburg</strong>er Konfession“ des Melanchthon<br />

überreicht. Am 3. August erfolgt die Widerlegung. Der Kaiser<br />

will den „rechten Glauben“ bei den Abgefallenen wieder erzwingen.<br />

Der Prediger von Heilig-Kreuz wird verhaftet. Die<br />

„abgefallenen“ Fürsten befürchten Gewalt. Philipp von Hessen<br />

verlässt <strong>Augsburg</strong> still und heimlich des Nachts. Karl erzwingt<br />

eine Reichstagsverabschiedung, die das Ende der Reformation<br />

herbeiführen soll. Der Rat verweigert die Unterschrift. Der Rat<br />

muss neu gewählt werden – und bleibt protestantisch. Die Auseinandersetzungen<br />

um die Konfessionen gehen weiter. Im<br />

„Schmalkaldischen Bund“ haben sich protestantische Fürsten<br />

gefunden, die den „neuen Glauben“ verteidigen und ihn mit<br />

Waffengewalt gegen den Kaiser durchsetzen wollen. Im<br />

„Schmalkaldischen Krieg“ 1546 bei der Schlacht bei Mühlberg<br />

unterliegt man jedoch. Der Kaiser eröffnet den „geharnischten<br />

Reichstag“ 1547/48 und erzwingt eine Interimsordnung, nach


der die Pfarrer <strong>Augsburg</strong>s der Stadt verwiesen werden. Nachdem<br />

Moritz von Sachsen, der zuvor für den Kaiser gestritten<br />

hatte, „evangelisch“ wird, erzwingen die evangelischen Fürsten<br />

die Rückkehr der Vertriebenen nach <strong>Augsburg</strong>. Am Ende steht<br />

der „<strong>Augsburg</strong>er Religionsfriede“ von 1555, der im Vorgängerbau<br />

des heutigen Rathauses verkündet wird, und der katholisch<br />

und evangelisch im Reich gleichstellt und ein friedliches Nebeneinander<br />

ermöglicht – allerdings, seiner Sonderklauseln wegen,<br />

den Dreißigjährigen Krieg einläutete.<br />

*<br />

1535 rafft die Pest 1600 <strong>Augsburg</strong>er dahin. 1547 hält Kaiser Karl V. den so genannten<br />

„geharnischten Reichstag“ in <strong>Augsburg</strong> ab (siehe. Luther in <strong>Augsburg</strong>). Tizian weilt in<br />

<strong>Augsburg</strong>, um Karl und andere Persönlichkeiten zu malen. 1556 beginnt der Niedergang<br />

der Welser und Fugger.<br />

Der Musiker und Komponist Hans Leo Hassler wirkt ab 1584 als Organist der Fugger in<br />

<strong>Augsburg</strong>.<br />

1632 geht <strong>Augsburg</strong> kampflos an die Schweden. Die evangelischen Bürger hatten sich<br />

geweigert, gemeinsam mit den katholischen die Stadt zu verteidigen. König Gustav<br />

zieht in die Stadt ein. 1634 verlieren die Schweden die Schlacht bei Nördlingen, und<br />

<strong>Augsburg</strong> wird von den Kaiserlichen eingeschlossen. Eine fürchterliche Hungersnot<br />

setzt ein. 1635 wird der katholische Graf Ottheinrich Fugger Statthalter in <strong>Augsburg</strong>.<br />

1723 sperren die <strong>Augsburg</strong>er 40 Kinder wegen Hexerei ins Gefängnis. Ein Gutachten<br />

der Heidelberger Universität setzt die Kinder schließlich frei.<br />

1774 sucht der schwäbische Dichter und Publizist Christian Friedrich Daniel Schubart<br />

Zuflucht in <strong>Augsburg</strong>.<br />

1777 gibt Wolfgang Amadeus Mozart wiederholt Konzerte in <strong>Augsburg</strong>. Ludwig van<br />

Beethoven besucht die Stadt 1787. Goethe hält sich gelegentlich der zweiten Italienreise<br />

im Jahre 1790 in <strong>Augsburg</strong> auf. Im Jahre 1805 trifft Napoleon zum wiederholten Male<br />

in <strong>Augsburg</strong> ein.<br />

*<br />

Wir beginnen die Besichtigung beim Schaezler-Palais. – Wir gehen sozusagen<br />

aus dem Museum hinaus, rechtsversetzt über die Maximilianstraße auf die<br />

„Heilig-Grab-Gasse“ und auf „Predigerberg“ links in die Kirche<br />

*** St. Magdalena. Die Dominikanerkirche, eine zweischiffige<br />

Halle von 1515 mit Stuck von den Brüdern Feichtmayr, 1724,<br />

Hans Holbein d. Ä. von 1496 bis 1516 lebte, wo 1497 sein Sohn Hans Holbein<br />

d. J. geboren wurde.<br />

Hans Holbein d. Ä.<br />

Holbein wird um 1465 in <strong>Augsburg</strong> geboren. Wo er seine Ausbildung<br />

macht, ist unbekannt. Es muss aber im augsburgisch-<br />

von Hans Burgkmair, um 1519, für Kaiser Maximilian, dessen<br />

Sohn, König Philipp den Schönen, und dessen Enkel, Kaiser<br />

Karl V. sowie für Erzherzog Ferdinand.<br />

Hans Burgkmair<br />

Hans Burgkmair d. Ä. wird 1473 in <strong>Augsburg</strong> geboren, und<br />

zwar in einer Zeit in der die Reichsstadt <strong>Augsburg</strong> ein mächtiger<br />

Stadtstaat ist, vergleichbar mit Florenz oder Venedig. Er erhält<br />

ersten Unterricht in der Werkstatt seines Vaters Thoman,<br />

der ebenfalls Maler ist. 1488 wandert Hans Burgkmair nach<br />

Kolmar in die Lehre zu Martin Schongauer. 1490 kehrt er vorübergehend<br />

nach <strong>Augsburg</strong> zurück. Danach wandert er durch<br />

Oberitalien und kommt 1498 für immer nach <strong>Augsburg</strong> zurück.<br />

Seine malerische Tätigkeit tritt etwas in den Hintergrund als er<br />

die Bücher für Kaiser Maximilian I. zeichnet. Seine italienische<br />

Wanderschaft ist seinen Werken deutlich abzusehen: „neuartige,<br />

grazile Schönheit der Gestalten“ und venezianischer Sinn<br />

für Harmonie und Pracht zeigen ihn als Renaissance-Maler, der<br />

sich von den Gotikern Dürer, Altdorfer und Grünewald „von<br />

Sonnenlicht durchflutet“ absetzt. Burgkmair stirbt 1531 in<br />

<strong>Augsburg</strong>.<br />

*<br />

**** Römisches Museum (Di-So 10-17 Uhr) mit Exponaten ab<br />

Fünfzehnhundert vor Christus, darunter das Pfeilergrab von<br />

Oberhausen aus dem dritten Jahrhundert.<br />

Wir gehen aus dem Museum hinaus, nach rechts, vor der Kapelle rechts. Es ist<br />

die Kirche<br />

*** St. Antonius. Die Kapelle von 1410, heute griechischorthodoxe<br />

Pfarrkirche, wurde 1746 in süddeutschem Rokoko<br />

neu gestaltet und von den Brüdern Feichtmayr stuckiert sowie<br />

von Matthäus Günther mit Deckenfresken und Altarbildern versehen.


ulmischen Umkreis sein. Reisen nach Köln, ganz sicher, und in<br />

die Niederlande oder an den Niederrhein sind wahrscheinlich.<br />

Ab 1490 ist er in <strong>Augsburg</strong> tätig.<br />

1493 wird er zum ersten Mal als Bürger Ulms erwähnt.<br />

1494 taucht sein Name wieder in <strong>Augsburg</strong> auf. Im selben Jahr<br />

heiratet er. Offenbar betreibt er in <strong>Augsburg</strong> eine Werkstatt, in<br />

der sein Bruder tätig ist und der Maler Leonhard Beck. 1502 arbeitet<br />

er mit so großen Künstlern wie Adolf Daucher und Gregor<br />

Erhart zusammen. 1509 findet man ihn im Elsass. 1516 verlässt<br />

Holbein die Stadt <strong>Augsburg</strong>, vermutlich in Richtung<br />

Oberrhein, wo seine Söhne tätig sind. Im Jahre 1524, so geht<br />

aus <strong>Augsburg</strong>er Steuerbüchern hervor, ist er bereits verstorben.<br />

*<br />

Hans Holbein d. J.<br />

Holbein d. J. wird 1497 als Sohn seines Malervaters in <strong>Augsburg</strong><br />

geboren. Er wird früh zu Hilfsarbeiten in der Werkstatt<br />

seines Vaters hinzugezogen. Seine Ausbildung erhält er eben<br />

dort. 1505 arbeitet er in Basel. 1516 erhält er seinen ersten großen<br />

Basler Auftrag. 1518 reist er nach Oberitalien. Zur selben<br />

Zeit wird er in die Basler Malerzunft aufgenommen. Sein Bruder<br />

Ambrosius, ebenfalls Maler, muss in dieser Zeit gestorben<br />

sein. Hans übernahm dessen Arbeiten. Ebenfalls in dieser Zeit<br />

heiratet er. Seine Frau Elsbeth, vier Jahre älter als er, ist<br />

Gerberswitwe. 1520 erhält Holbein das Basler Bürgerrecht. Ab<br />

1523 pflegt Holbein Kontakt mit Erasmus von Rotterdam, den<br />

er wiederholt porträtiert. 1524 macht er eine Frankreichreise<br />

(Avignon, Lyon, Loire). 1529 muss Holbein in Basel den Bildersturm<br />

miterleben. Die Kunstwerke werden auf dem Münsterplatz<br />

verbrannt. Binnen weniger Stunden gehen die bedeutendsten<br />

Kunstwerke des Oberrheins verloren. 1535 ist Holbein<br />

Hofmaler Heinrichs V<strong>II</strong>I. von England. Holbein dient auch als<br />

„Photograph“, der die Kandidatinnen für Heinrich V<strong>II</strong>I. zu porträtieren<br />

hat. 1538 kehrt er nach Basel zurück. 1939, er hat die<br />

Schwestern Anna und Amalie von Cleve gemalt, trifft Holbein<br />

wieder in London ein. 1543 ereilt den Maler die Pest, der er am<br />

29. November erliegt. Er wird auf St. Andrews in London beigesetzt.<br />

*<br />

auf der Querstraße links und kurz darauf rechts durch den Haupteingang in die<br />

**** Fuggerei. Diese älteste Sozialsiedlung der Welt, eine<br />

ummauerte Stadt in der Stadt, ist Stiftung der Brüder Jakob,<br />

Georg und Ulrich Fugger von 1525. In der Anlage wohnen 300<br />

Menschen an sieben Straßen. Die Mauern sind durch die Tore<br />

zwischen 22 und 4 Uhr nur mit einem Sperrzehner zu passieren.<br />

Das Wohnen in diesen zweigeschossigen Reihenhäuschen kostete<br />

jährliche 1,72 DM, verpflichtete die Bewohner allerdings<br />

katholisch, arm und unbescholten zu sein sowie täglich ein Paternoster,<br />

ein Ave Maria und ein Glaubensbekenntnis für die<br />

Gründer zu sprechen. Wir wandern nun Richtung haltend auf „Mittlere<br />

Gasse“ in die Nr. 13, das Fuggereimuseum (10-12, 14-17 Uhr). Das<br />

Mobiliar stammt aus dem 17. wie 18. Jh. Wir gehen aus dem Museum<br />

hinaus, nach links, an der Kreuzung mit dem Brunnen links auf die „Herrengasse“<br />

und rechts in die Kirche St. Markus von 1582, ein schlichter<br />

Saalbau mit bekrönendem Zwiebeltürmchen und schöner Ausstattung.<br />

Die Kassettendecke des 16. Jhs. stammt aus dem Fuggerhaus.<br />

Das Epitaph an der rechten Wand ist für Ulrich Fugger<br />

(+1510). Der Marienkrönungsaltar ist von 1540 und war Hausaltar<br />

im Fuggerhaus.<br />

Die Fugger<br />

Der Aufstieg der Fugger beginnt im Jahre 1463, als sie von der<br />

Weber- in die Kaufleutezunft wechseln. Schon bald haben sie<br />

Kammern in Venedig und Beteiligungen an anderen Firmen.<br />

1491 beginnen sie mit Großanleihen für König Maximilian. Der<br />

sagt ihnen dafür Silber- und Kupferlieferungen aus Tirol zu. Als<br />

Maximilian 1493 die Mailänder Prinzessin Bianca Maria Sforza


heiratet, erhält er von der Mailänder und Venezianer Faktorei<br />

der Fugger Darlehen. 1494 schließen die Brüder Ulrich, Georg<br />

und Jakob Fugger ihren ersten Gesellschaftsvertrag ab. Im Jahre<br />

1495 schließen die Fugger mit Hans Thurzo einen Gesellschaftsvertrag<br />

über den ungarischen Handel ab, durch den sie<br />

die Pacht der Neusohler Silber- und Kupferstollen erlangen.<br />

1496 bewilligen die <strong>Augsburg</strong>er Firmen Gossembrot, Herwart<br />

und Fugger gemeinsam König Maximilian ein Darlehen von<br />

12000 Gulden gegen Lieferung von 57000 Mark Silber. Zwei<br />

Jahre später schließen die Firmen Paumgartner, Gossembrot,<br />

Herwart und Fugger das erste Kupfersyndikat der deutschen<br />

Wirtschaftsgeschichte ab. 1504 erwerben die Fugger von der<br />

Stadt Basel vier weltbekannte Edelsteine aus dem Schatze Karls<br />

des Kühnen. Ein Jahr später beteiligen sich die <strong>Augsburg</strong>er<br />

Firmen Fugger, Welser, Höchstetter und Gossembrot mit drei<br />

Handelsschiffen an der Gewürzhandelsfahrt nach Vorderindien.<br />

Die Fugger erwerben die Grafschaft Kirchberg sowie die Herrschaft<br />

Weißenhorn vom König für fünfzigtausend Gulden. Im<br />

Jahre 1509 stiften Ulrich und Jakob Fugger die Fuggerkapelle<br />

in St. Anna. Ulrich Fugger stirbt. Sein Bruder Jakob übernimmt<br />

die alleinige Führung des Unternehmens. 1511 wird Jakob geadelt.<br />

1516 besitzen die Fugger 12 Faktoreien, u. a. in Antwerpen,<br />

Innsbruck, Venedig und Rom. Im selben Jahr erhält König<br />

Heinrich V<strong>II</strong>I. eine Großanleihe.<br />

Zwischen 1516 und 1523 wird die Fuggerei erbaut, die erste<br />

Armensiedlung der Welt, mit zweiundfünfzig Häusern.<br />

Nach dem Tode Maximilians, 1519, wird die Wahl Kaiser Karls<br />

V. von den Fuggern mit 543585 Gulden und mit 143333 Gulden<br />

von den Welsern mitfnanziert. Jakob Fugger finanziert den<br />

Schwäbischen Bund, weswegen er von Ulrich von Hutten angegriffen<br />

wird.<br />

Jakob Fugger ist von 1520 bis 1525 Mitglied des <strong>Augsburg</strong>er<br />

Rates. 1525 beteiligt er sich am Krieg gegen die Bauern. Im<br />

selben Jahre stirbt er und hinterlässt ein Vermögen von zwei<br />

Millionen Gulden.<br />

Anton Fugger, der Neffe des Jakob, wird Nachfolger in der Dynastie<br />

und finanziert sogleich die Erhebung Ferdinands I., des<br />

Bruders von Karl V., zum König. Er schließt mit seinem Bruder<br />

Raimund und dem Vetter Hieronymus einen Gesellschaftsvertrag,<br />

der ihn als Chef bestätigt. Um 1540 beträgt das Vermögen<br />

der Fugger ungefähr vier Millionen Gulden.<br />

1545 schließt die Stadt einen neuen Steuervertrag mit den Fuggern.<br />

Raimund und Hieronymus sind mittlerweile verstorben.<br />

Die Söhne Anton und Raimund werden nun zur Ader gelassen.<br />

1546 wird die Fuggerzentrale aus Angst vor dem heraufziehenden<br />

Krieg nach Schwaz verlegt. Vor dem „Schmalkaldischen<br />

Krieg“– Schmalkaldischer Bund gegen Kaiser Karl V. – fliehen<br />

alle Fugger und viele andere katholische Kaufleute aus der<br />

Stadt. Die Fugger unterstützen den Kaiser mit 450000 Gulden.<br />

Die Stadt <strong>Augsburg</strong>, die auf Seiten des Bundes kämpft hat<br />

180000 Gulden an den Bund zu entrichten. Da sie diese aber<br />

nicht besitzt, entsteht erheblicher Geldmangel. Die <strong>Augsburg</strong>er<br />

erobern dennoch Füssen und Dillingen. Die Kaiserlichen aber<br />

schlagen zurück. Unter Führung Anton Fuggers müssen die<br />

<strong>Augsburg</strong>er in Ulm vor dem Kaiser den Fußfall tun. Die Strafe<br />

wird auf 150000 Gulden und zwölf Geschütze festgesetzt. Die<br />

Kaufleute Anton Fugger und Jakob Herbrot geben der Stadt ein<br />

Darlehen von 100000 Gulden – und verdienen daran ganz gut.<br />

1556 erhält König Philipp <strong>II</strong>. aus der Antwerpener Fugger-<br />

Faktorei für den Krieg gegen Frankreich ein Darlehen von<br />

400000 Gulden<br />

Der französische und der spanische Staatsbankrott bringt die<br />

<strong>Augsburg</strong>er Firmen in Schwierigkeiten, besonders die Fugger.<br />

1560 ist das Todesjahr Anton Fuggers. Seine Forderungen an<br />

Spanien sind zu diesem Zeitpunkt 4 Millionen Gulden und an<br />

die Niederlande 1 Million Gulden. Philipp <strong>II</strong>. verweigert die


Rückzahlung an seine Gläubiger. Zwei Jahre später erklärt sich<br />

Ulrich Fugger für zahlungsunfähig und geht mit seiner Bibliothek<br />

nach Heidelberg.<br />

1575 sperrt Philipp <strong>II</strong>. erneut die Rückzahlung an die Gläubiger.<br />

Marx (Markus) Fugger bleibt davon ausgenommen und gewährt<br />

dem König ein Darlehen von 200000 Dukaten. Die davon bezahlten<br />

Truppen werden im nächsten Jahr Antwerpen plündern.<br />

Die Söhne des Georg Fugger vermachen im Jahre 1580 acht<br />

Häuser den Jesuiten und geben zum Bau eines Kollegs 30000<br />

Gulden.<br />

1584 lässt Marx Fugger die Kirche St. Markus in der Fuggerei<br />

erbauen. Im selben Jahr gerät Anton Fugger d. J. mit Verbindlichkeiten<br />

von 223774 Gulden in Konkurs, will zwei Jahre später<br />

fliehen, wird aber in Gewahrsam genommen. Vier Jahre später<br />

muss er einen Teil seiner Besitzungen an Zahlungs Statt<br />

überlassen.<br />

1595 erwerben die Fuggers Schloss Wellenburg und<br />

Leitershofen.<br />

Ein dritter spanischer Staatbankrott reißt die Fugger mit. Über<br />

drei Millionen Dukaten stehen auf dem Spiel, die sie nur retten<br />

können, indem sie einfach neue Darlehen geben. Der Niedergang<br />

der Ära Fugger ist dennoch nicht mehr aufzuhalten.<br />

*<br />

Die Welser<br />

Der Aufstieg der Welser beginnt, als die Brüder Bartholomäus,<br />

Lukas Ulrich und Jakob Welser im Jahre 1473 eine Handelsgesellschaft<br />

gründen. 1479 heiratet Anton Welser eine Tochter des<br />

Memminger Patriziers Hans Vöhlin und begründet damit die<br />

Welser-Vöhlin-Gesellschaft. 1502 schließen die Welser einen<br />

Vertrag mit König Manuel von Portugal über die Beteiligung<br />

am Gewürzhandel ab und gründen in Lissabon eine Niederlassung.<br />

1505 beteiligen sich die <strong>Augsburg</strong>er Firmen Fugger, Welser,<br />

Höchstetter und Gossembrot mit drei Handelsschiffen an<br />

der Gewürzhandelsfahrt nach Vorderindien.<br />

Nach dem Tode Maximilians wird die Wahl Kaiser Karls V.<br />

von den Fuggern mit 543585 Gulden und mit 143333 Gulden<br />

von den Welsern mitfnanziert.<br />

Im Jahre 1522 erteilt Kaiser Karl V. den Welsern die Konzession<br />

zur Errichtung einer Faktorei in Santo Domingo. 1528 erhalten<br />

sie vom Kaiser Konzessionen zum Handel mit Westindien,<br />

also Venezuela u. a. südamerikanischen Landen. Sie rüsten<br />

Schiffe aus, um dort Plantagen anzulegen und Bergwerke zu<br />

gründen. Die Welser werden vom Kaiser im Jahre 1532 in den<br />

Adelsstand erhoben.<br />

Bartholomäus VI. Welser gerät 1546 in Südamerika in eine<br />

Auseinandersetzung mit dem Statthalter von San Domingo.<br />

Man spricht ihm das Recht auf die Besitztümer in Venezuela<br />

ab. Daraufhin werden er und der mitgereiste Philipp von Hutten<br />

auf Befehl des Statthalters von den Indianern umgebracht.<br />

1556 werden den Welsern die südamerikanischen Besitztümer<br />

abgesprochen, entschädigungslos aberkannt. So der spanische<br />

Richterspruch. Die Welser haben Außenstände von 877817<br />

Gulden.<br />

1557 lässt sich Erzherzog Ferdinand, der Sohn König Ferdinands<br />

I. mit Philippine Welser heimlich trauen. Gleichzeitig<br />

bringen der französische und der spanische Staatsbankrott die<br />

<strong>Augsburg</strong>er Firmen in Schwierigkeiten.<br />

1583 zwingen den evangelischen Ratsherrn Hans Friedrich<br />

Welser die „katholischen Verhältnisse“ in <strong>Augsburg</strong> zur Emigration.<br />

Auch Christoph Welser flieht, kehrt allerdings 1595 zurück<br />

und erhält die Bürgerrechte wieder zuerkannt. Allerdings<br />

unterwirft er sich der Strafe des Rates. Im Jahre 1600 wird der<br />

streng katholische Markus Welser Stadtpfleger. 1603 wird Matthäus<br />

<strong>II</strong>. Welser Reichspfennigmeister, nach fünf Jahren aber<br />

unehrenhaft entlassen.


Markus Welser stirbt 1614. Die Welsergesellschaft stellt daraufhin<br />

die Zahlungen ein. Allein die Forderungen der Fugger<br />

betragen 125069 Gulden.<br />

*<br />

Wir gehen aus der Markuskirche hinaus, auf der „Herrengasse“ links und halten<br />

uns stets links, wandern aus dem Bereich hinaus, vor dem<br />

*** Neptunbrunnen (Figur ist Kopie) des 16. Jhs., mit der Figur<br />

des Gottes,<br />

links und über die Querstraße in die Kirche<br />

*** St. Jakob mit einem Chor von 1355 und einem Langhaus<br />

des 18. Jhs.<br />

Im Chorhaus hängt frontal eine Gemälde der Verkündigung, aus<br />

der Zeit um 1515. – Rechte Wand: Gemälde der Beweinung Jesu,<br />

aus der Zeit um 1515.<br />

Wir gehen aus der Jakobskirche hinaus, wenden uns nach rechts, wandern<br />

vorbei an der Fuggerei und betrachten nun den schönen * Erker am Eckhaus,<br />

biegen später links ab auf „Mittlerer Lech und gelangen in die<br />

*** Barfüßerkirche. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche zerstört.<br />

Der verbliebene Chor stammt aus der Zeit um 1400. Veränderungen,<br />

so die zu Rundbogenfenstern geänderten Lichtöffnungen,<br />

stammen aus dem 18. Jh. Wir betreten das Gotteshaus durch<br />

den Kreuzgang vom einstigen Barfüßerkloster. Der Ostflügel ist<br />

kreuzrippengewölbt, um 1420, hat figürliche Konsolträger (vier<br />

Evangelisten) und einen Schlussstein, auf dem Franziskus den<br />

Tieren predigt. Der Südflügel ist im östlichen Teil ebenfalls<br />

kreuzrippengewölbt, hingegen den Westflügel spätgotisches<br />

Der Chor. Den Gekreuzigten schuf Georg Petel 1631. – Links<br />

davon: Segnendes Christkind auf der Weltkugel, von Georg<br />

Petel, 1632.<br />

Georg Petel<br />

Georg Petel, zu seinen Lebzeiten Georgen Bettels genannt, wird<br />

1601 oder 1602 in Weilheim geboren. Um 1615 befindet er sich<br />

in der Ausbildung zum Elfenbeinschnitzer. 1620 ist er auf Wanderschaft,<br />

vermutlich in die Niederlande, eventuell zu P. P. Rubens,<br />

oder doch in dessen Umkreis. 1621 findet er sich in Paris<br />

ein. Doch ist er nur auf der Durchreise nach Rom, wo er u. a.<br />

Anthonis van Dyck trifft. Er ist in Genua und – vielleicht – in<br />

Florenz, in der Werkstatt des Bildhauers Pietro Tacca. 1623 ist<br />

er wieder in Süddeutschland, wo er sich zwischen <strong>Augsburg</strong>,<br />

München, Neuburg und Düsseldorf als Aufenthaltsort nicht entscheiden<br />

kann. Zuerst reist er noch einmal in die Niederlande<br />

und kehrt bei Peter Paul Rubens ein. Dieser besorgt ihm Aufträge<br />

und wird zum väterlichen Freund. Der „Elfenbeinvirtuose“<br />

Petel schnitzt Rubensentwürfe in Elfenbein. In Antwerpen<br />

und <strong>Augsburg</strong> sind die Fugger. Petel ist in Antwerpen, was liegt<br />

da näher als der Sprung nach <strong>Augsburg</strong>. Der Antwerpener Mair<br />

steht im Dienste der Fugger in <strong>Augsburg</strong>. Er hat eine Nichte.<br />

Petel heiratet sie und etabliert sich in <strong>Augsburg</strong> innerhalb von<br />

drei Monaten, obwohl die <strong>Augsburg</strong>er Künstler Hans Reichle<br />

und Adriaen de Vries den Zuzug des „angeberischen“ Petel<br />

verhindern wollen. 1628 besucht er Rubens erneut, um häuslichen<br />

Streitigkeiten aus dem Wege zu gehen. 1631 wird Petel im<br />

Zuge der Rekatholisierung sowohl in den Kleinen als auch in<br />

den Großen Rat von <strong>Augsburg</strong> gewählt. Als König Gustav<br />

Adolf von Schweden diesbezüglich in <strong>Augsburg</strong> eingreift, muss<br />

Petel mit seinen Katholiken wieder austreten. Ein rein evangelischer<br />

Rat konstituiert sich. Da dem König künstlerische Profession<br />

aber wichtiger ist als konfessionelle Angehörigkeit, hat<br />

Petel den König zu modellieren. 1634, als die Kaiserlichen den<br />

Ring um <strong>Augsburg</strong> schließen und zwölftausend Bürger an Hunger<br />

und Krankheit sterben, stirbt auch Georg Petel.<br />

*<br />

– Rechte Chorwand: Rotmarmorepitaph für Ulrich Rehlinger<br />

(+1407), mit Wappenreliefs. – Das schmiedeeiserne Chorgitter<br />

ist von Johann Samuel Birkenfeld, 1759, eine prachtvolle Ro-


kokoarbeit mit Rocaillen, Vasen und Figürlichem aus goldenen<br />

Kartuschen sowie blauem Emaille.<br />

Das Langhaus. Linke Wand. 1. Gemälde der Taufe Jesu, von<br />

Johannes Heiss, um 1685. 2. Abendmahl, von Nicola Grassi,<br />

um 1730. 3. Zwölfjähriger Jesus im Tempel, von Isaak Fisches,<br />

Versammlung mit gekröntem Herrscher, von 1630. 5. Gottesdienst<br />

mit allegorischer Figur (gekrönte Stadt <strong>Augsburg</strong>?) nach<br />

1704. 6. Salomons Urteil, um 1670. – Rückwand. 1. Taufe Jesu.<br />

2. Komponist Adam Gumpelzhaimer, 19. Jh. 3. Abendmahl, 17.<br />

Jh.<br />

Adam Gumpelzhaimer<br />

Der Komponist wird 1559 in Trostberg/Bayern geboren. Ab<br />

1581 ist er Kantor auf Lebenszeit an St. Anna in <strong>Augsburg</strong>. Er<br />

komponiert Lieder, Psalmen und Kanons. Selbst bei ernsthaften<br />

Freunden der klassischen Musik ist Gumpelzhaimer nur noch<br />

als Bearbeiter von bekannten Weihnachtsliedern des Mittelalters<br />

bekannt. Er stirbt 1625 in <strong>Augsburg</strong>.<br />

*<br />

Wir gehen aus der Kirche hinaus, rechtsversetzt über die Querstraße und wandern<br />

vorbei an Nr. 7, dem Brechthaus, dem Geburtshaus des Dichters.<br />

Bertolt Brecht<br />

Der bedeutendste deutsche Dramatiker des mittleren 20. Jhs.<br />

wird 1898 hier geboren. Als Sechzehnjähriger veröffentlicht er<br />

in den „<strong>Augsburg</strong>er Nachrichten“ Gedichte und Kurzgeschichten.<br />

Ab 1917 studiert er in München Medizin. 1918 hat er in einem<br />

<strong>Augsburg</strong>er Seuchenlazarett Kriegsdienst zu verrichten.<br />

Hier schreibt er sein erstes Bühnenstück „Baal“. 1920 ist er<br />

Theaterkritiker im <strong>Augsburg</strong>er „Volkswillen“. Im selben Jahr<br />

verlässt er <strong>Augsburg</strong> endgültig. Sein Aufstieg zum berühmten<br />

Dramatiker vollzieht sich zwischen 1920 und 1924. Fünfzehn<br />

Jahr bleibt er in Amerika im Exil, und zwar zwischen 1933 und<br />

1948. Da ihm die Einreise nach Westdeutschland von den Alliierten<br />

verweigert wird, zieht er 1948 nach Ostberlin, wo er das<br />

„Berliner Ensemble“ gründet. 1956 stirbt er in Berlin.<br />

*<br />

Wir halten uns links, durchstreifen das<br />

*** Schlachthausgäßchen, ein schöner alter Winkel der Stadt,<br />

wandern hinter dem Tor vom „Kapitelhof“ links auf „Schlachthausgäßchen“<br />

und Richtung haltend über den „Metzgplatz“ mit rechts erbauter<br />

*** Stadtmetzg, das Schlachthaus, mit Rinderschädeln am Portal<br />

die Elias Holl im Jahre 1609 schuf,<br />

auf die „Sterngasse“ und hier links in die Kirche<br />

*** Maria Stern. Die Pläne zum Kirchenbau von 1576 schuf<br />

Johannes Holl, der Vater des Elias. Die Zwiebelhaube, geschaffen<br />

von Jonas Holl, ein Sohn des Johannes, wurde, nachdem<br />

sie aufgesetzt war, zum Vorbild aller bayrischschwäbischen<br />

Türmchen.<br />

Das Innere. Die Deckengemälde wurden im Krieg zerstört und<br />

danach von Karl Manninger im Jahre 1959 neu gemalt. – Die<br />

Ausstattung entstammt dem Jahre 1730.<br />

Der Chor. Das Deckenbild zeigt die Krönung Mariens, umgeben<br />

von weiteren Szenen aus dem Marienlebern. – Frontwand:<br />

Altarbild von Joh. Georg Bergmüller: Anna Selbdritt mit Elisabeth<br />

von Thüringen, flankiert von den Figuren des Franziskus<br />

und der Klara, beide 1731. – Tabernakel von 1701. – Kommuniongitter<br />

von 1773.<br />

Das Langhaus. Das Deckengemälde zeigt die Anbetung Jesu<br />

durch die heiligen drei Könige sowie, in den kleineren Bildern,<br />

Szenen aus dem Leben Mariens. – Frontwand: Figur des Antonius<br />

(links) und des Bonaventura, beide von Ehrgott Bernhard<br />

Bendl. – Linke Wand: Mutter Anna, barock. – Rechte Wand:<br />

Wir gehen aus der Kirche hinaus, linksdiagonal über den Platz mit imposanter<br />

*** Ansicht der Rathausrückseite, steigen treppauf, wandern auf der Maximilianstraße<br />

links, laufen beim<br />

*** Merkurbrunnen (Figuren sind Kopien) den Adriaen de<br />

Vries im Jahre 1599 entwarf,


von dem aus man einen Eindruck gewinnt von der hier vorhandenen alten<br />

*** Häuserzeile, die der Chor der St.-Moritz-Kirche vervollkommnt,<br />

rechts, halten uns links und gelangen in die Kirche<br />

*** St. Moritz aus dem 15. Jh. mit einem Turm von 1534 und<br />

Fenstern von 1715. An den Pfeilern: Apostelfiguren von<br />

Ehrgott Bernhard Bendl, 1720. – Rechtes Seitenschiff, Rückwand:<br />

Christophorus von Georg Petel, um 1630. – Linkes Seitenschiff,<br />

Rückwand: Sebastian von H. L Gemelich, um 1630. –<br />

Mittelschiff, Rückwand: Rotmarmorepitaph für Claus Hofmair<br />

(+1427).<br />

Wir gehen aus dem linken Ausgang der Kirche hinaus, und halten uns links.<br />

Wir gelangen auf den „Zeughausplatz“ mit dem<br />

*** Zeughaus, von Elias Holl zwischen 1602 und 1607 geschaffen.<br />

Die Front ist mit reicher Plastik versehen; die Komposition<br />

hierzu schuf Josef Heintz. Der Michael aus Bronze ist<br />

von Hans Reichle,<br />

Wir kehren um und wandern bei der Moritzkirche rechtsversetzt über die<br />

Querstraße, zur Kirche „St. Anna“ und gehen auf dem<br />

**** Martin-Luther-Platz, dem wegen seiner noch erhaltenen<br />

historischen Bausubstanz vielleicht schönsten Platz <strong>Augsburg</strong>s,<br />

vorbei an links erbauter Nr. 28,<br />

*** Haus Koepf, ein Patrizierhaus von 1739, das im Erdgeschoss<br />

eine von Johannes Holl 1578 geschaffene prunkvolle<br />

Halle sowie im Treppenhaus des 3. Stocks ein Deckenbild der<br />

Verherrlichung des Handels besitzt, von Gottfried Bernhard<br />

Göz,1739,<br />

geradeaus ins<br />

*** Haus Boeck. Der Bau des 16. Jhs. ist mit einem Portal von<br />

1546 und reich dekorierten Erkern geschmückt. Im Hof befinden<br />

sich die Brunnenfigur eines Tritons, von Adriaen de Vries,<br />

um 1600, sowie ein Bronzeadler von Hans Reichle, 1606. Die<br />

oberen Räume prunken mit Deckengemälden von Melchior<br />

Steidl, um 1700. Im Haus hat man das *** Maximilianmuseum<br />

(10-16 Uhr) untergebracht, in dem Stadtgeschichte dargestellt<br />

ist, Kunstgewerbe und schwäbische Skulpturen gezeigt<br />

werden. Im Atrium befinden sich die Originalfiguren der <strong>Augsburg</strong>er<br />

Brunnen.<br />

Wir gehen aus dem Museum hinaus, nach rechts, halten uns rechts über den<br />

„Martin-Luther-Platz“ mit dem ** Goldschmiedebrunnen, von 1913, wandern<br />

an der versetzten Kreuzung links auf die Annastraße, auf dem „Königsplatz“<br />

auf die zweite Straße rechts, die „Bahnhofstraße“ und gelangen später<br />

zum Bahnhof.<br />

<strong>Augsburg</strong> 2<br />

RK D11<br />

Ende<br />

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