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Florenz II - Kunstwanderungen

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Hieronymus des Ghirlandaio und Augustinus des Botticelli.<br />

Ein Mitglied der Familie Vespucci beauftragte in einer Art<br />

Wettbewerb zueinander die beiden Künstler mit den Fresken je<br />

eines der Kirchenväter. Vierundfünfzig Jahre nach Botticellis<br />

Tod wurden die Fresken von den Chorschranken, die entfernt<br />

werden sollten, mit dem Untergrund abgelöst und auf die Wände<br />

des Kirchenschiffes übertragen. 1970 wurden sie abermals<br />

nach dem heutigen modernen Verfahren abgelöst und an den<br />

Ort gebracht, an welchem wir sie nun sehen.<br />

Bei einem Vergleich der beiden Kirchenväter miteinander und<br />

der Art, wie sie gestaltet sind, treten Unterschiede auf, die den<br />

Abstand zwischen einem großen Maler Ghirlandaio und dem<br />

noch größeren Maler Botticelli deutlich machen: ein schön gemalter<br />

in sich gekehrter Hieronymus, der still vor sich hin denkend<br />

in seinem Gehäuse gefangen ist und beschaulich von Abgeschiedenheit<br />

erquickt wird, gegenüber einem krampfhaft<br />

nachdenkenden Augustinus, der voll geistigen Erlebens dabei<br />

ist, die Studierstube zu sprengen. Aufbegehrende Bewegung bei<br />

Augustinus vor den – jener Zeit entsprechend typisch – nach<br />

vorne stehenden Buchdeckeln bzw. aufgeklappten Seiten, mit<br />

dem Theorem des Pythagoras, in einer humanistischen Bibliothek<br />

hier, und stoische Ruhe verbreitender Hieronymus dort,<br />

charakterisieren die variierenden Auffassungen der beiden<br />

Künstler.<br />

Im Deckengemälde des Langhauses ist die Apotheose des Franziskus,<br />

von den Malern Romei und Bonucci, 1760, dargestellt. –<br />

An der Rückwand links befindet sich ein Gemälde mit Joachim,<br />

Anna und Maria.<br />

Refektorium mit Letztes Abendmahl, von Domenico Ghirlandaio,<br />

1480, an der Frontwand. Linke Wand: Sinopie, also<br />

eine Vorzeichnung aus Eisenoxid (Sinopia), dazu; Fresko der<br />

Verkündigung, von 1369.<br />

*** Palazzo Lenzi-Quaratesi, 15. Jh.,<br />

links, dann links auf die „Via del Porcellana“. Später gehen wir rechts auf die<br />

„Via della Scala“ und auf der „Piazza S. Maria Novella“ links zur Kirche S.<br />

Maria Novella.<br />

Santa Maria Novella<br />

RK B02<br />

Ende<br />

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