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Maare III Manderscheider Maare - Kunstwanderungen

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E 50<br />

<strong>Maare</strong> <strong>III</strong><br />

Meerfeld – Manderscheid – Meerfeld<br />

Rundwanderung<br />

5 Stunden und 32 Minuten reine Wanderzeit<br />

Wir beginnen die Maarrundwanderung mit der Besichtigung der Kirche von<br />

Meerfeld,<br />

*** St. Johannes der Täufer. Die Kirche besitzt einen spätgotischen<br />

Turm. Der Saal ist von 1777. – Die Fenster sind mit<br />

neugotischen Glasgemälden versehen.<br />

Der Chor. Der neugotische Altar trägt eine Kreuzgruppe und<br />

die Reliefs der Auferstehung (links) sowie der Geburt Jesu. –<br />

Rechte Wand: Barocke Muttergottes.<br />

Das Langhaus. An den Wänden: Neugotische Heiligenfiguren<br />

und eine Pietà. – Linke Wand: Spätbarocker Beichtstuhl. –<br />

Rechte Wand: Spätbarocke Kanzel.<br />

Wir gehen aus der Kirche hinaus, halten Richtung und gehen an der Schrägkreuzung<br />

rechts auf die „Gartenstraße“.<br />

3 Minuten später wandern wir auf dem Querweg links durchs Trockenmaar.<br />

links auf den Pfad und halten uns rechts, immer nächst dem<br />

Meerfelder Maar.<br />

Das Maar, zum Naturschutzgebiet Mosenberg gehörend, ist 1,5<br />

km lang und 1,2 km breit. Es gilt als das größte „Auge“ der Eifel<br />

und ist Brut- und Rückzugsgebiet für seltene Vogelarten.<br />

Der See wurde aus einem Tal herausgesprengt. Die Umwallung<br />

erhebt sich bis zu 150 m über dem Wasserspiegel. Die Wasserfläche<br />

bildet heute nur noch ein Restmaar. Das Becken wurde<br />

durch den Maarbach teilweise aufgefüllt und im 19. Jh. zusätzlich<br />

entwässert, um Acker- und Weideland zu gewinnen. Dadurch<br />

entwickelte sich die für ein Maar uncharakteristische Nierenform.<br />

Kleine Seeroseninseln, die auf dem Wasser treiben,<br />

sind ein Zeichen für die fortschreitende Verlandung des Sees.<br />

*<br />

25 Minuten später wandern wir rechtsversetzt über die Landstraße und vorbei<br />

an der Rastbank bei der Kapelle Richtung haltend immer bergauf.<br />

3 Minuten später wandern wir auf gekrümmtem Querweg kurz hinterm Wegkreuz<br />

links, halten Richtung und haben *** Ansichten vom Kraterrand des<br />

Windsbornkraters.<br />

Krater und <strong>Maare</strong><br />

<strong>Maare</strong> entstehen aus Gasausbrüchen ohne Lava-Auswurf, sie<br />

sind Einbrüche in die Erdoberfläche. – Krater dagegen entstehen<br />

aus Gasausbrüchen mit Lava-Auswurf und entstehen durch<br />

Aufsprengungen.<br />

Die Eifel war bis vor 400 Millionen Jahren Meeresboden.<br />

Mit Abfluss des Wassers blieb Tonschlamm zurück.<br />

Der Tonschlamm bildete sich zu Grauwacke und Schiefer.<br />

Als das Meer nur noch flach war und noch tropisches Klima<br />

herrschte, beherbergte es primitives Leben. Die Kalkausscheidungen<br />

dieses primitiven Lebens bildeten Kalkgestein.<br />

Bei Abfluss des Wassers formte sich ein Hochgebirge ähnlich<br />

den Alpen. Dieses wurde allmählich von der Witterung abgetragen.<br />

Der zu Sand verriebene Witterungsschutt bildete den<br />

Buntsandstein.<br />

Vor 60 Millionen Jahren, ehe die Alpen entstanden, war die Eifel<br />

dann zum Flachland abgetragen.<br />

Zur Zeit der Alpenbildung brach die Eifel wieder auf. Glutfluss<br />

aus der Erdtiefe drang an die Oberfläche. Es entstanden Vulkane.<br />

Die Vulkane erloschen vor der Eiszeit wieder. Der Boden<br />

schloss das glühende Magma ein. Der Magmaherd beruhigte<br />

sich, er erstarrte. Das ist am dem Kohlensäure-Abstoß zu mes-


sen. Kohlensäure wird von Magmastein unter 400 Grad ausgehaucht.<br />

Während der Eiszeit war die Eifel eine Tundralandschaft, dem<br />

heutigen Island vergleichbar.<br />

Eifelvulkane wachsen in wenigen Monaten oder Jahren heran.<br />

Magma befindet sich im Allgemeinen 60 bis 120 km unter der<br />

Erdoberfläche. Es wandert. Ein Ausbruch kann aus einer<br />

Magmakammer entstehen, die nur wenige Kilometer unter der<br />

Erdoberfläche liegt. Der Glutfluss-See treibt eine Gasblase vor<br />

sich her, die langsam als dünner Regen austritt. Der Druck in<br />

der Kammer lässt nach. Die geförderte Gasmenge nimmt zu.<br />

Sie reißt einen Förderschlot ins Deckgestein.<br />

Glühende Schaumfetzen werden herausbefördert. Sie erstarren<br />

in der Luft und legen sich wie ein Kegel um den Schlot. Derweil<br />

steigt die Lava immer höher. Größere Brocken Lava werden<br />

schließlich ausgeworfen. Diese legen sich rundherum ab.<br />

Steigt der Glutfluss höher, erstarrt die Lava nicht mehr in der<br />

Luft. Sie verbackt sich zu einem Schweißschlacken, dem Kraterrand.<br />

Der Kraterrand bricht innen zusammen. Schon erstarrte Brocken<br />

lösen sich wieder auf oder sie werden als Lavabomben<br />

wieder herausgeschleudert.<br />

Mit ihrem einmaligen Ausbruch erlöschen die Eifelvulkane automatisch.<br />

Um 9000 v. C. entstanden die Eifelmaare.<br />

Noch einmal: <strong>Maare</strong> entstehen aus Gasausbrüchen ohne Lava-<br />

Auswurf. Krater dagegen entstehen aus Gasausbrüchen mit Lava-Auswurf.<br />

In beiden Fällen kamen die letzten Auswürfe nicht<br />

mehr aus dem Trichter hinaus und der so entstandene Kessel<br />

füllt sich mit Wasser.<br />

Krater sind in die Spitze von Vulkanbergen eingesenkte Trichter.<br />

Kraterseen sind demnach rundherum von Materialien begrenzt,<br />

die während der Eruption aus dem Erdinneren zutag gefördert<br />

wurden.<br />

<strong>Maare</strong> dagegen sind nur Kratern ähnliche Trichter und im Unterschied<br />

zu tatsächlichen Kratern generell in eine nicht vulkanische<br />

Unterlage eingesenkt.<br />

Beide Trichter sind mit Devonschichten (Grauwacke, Kalkstein,<br />

Tonschiefer) umgeben. Beide aufgeworfenen Umwallungen bestehen<br />

aus vulkanischen Aschen und Tuffen. Unter dem Kratersee<br />

befindet sich der so genannte Lavastock, der den Eruptionskanal<br />

ausfüllt. Unter dem Maarsee befindet sich der Eruptionskanal<br />

mit Vulkanasche.<br />

Demnach sind alle so genannten <strong>Maare</strong> in der Eifel wirkliche<br />

<strong>Maare</strong> mit Ausnahme des Windsbornmaars und des ihm vorgelagerten<br />

Hinkelmaars im Moosenbergsystem bei Manderscheid.<br />

*<br />

3 Minuten später wandern wir auf dem Querweg rechts und haben mehrere<br />

*** Ansichten vom Kraterrand sowie vom Rand des Hinkelsmaars.<br />

2 Minuten später wandern wir in den Kessel vom<br />

Hinkelsmaar.<br />

Der Trockenkrater, zum Naturschutzgebiet Mosenberg gehörend,<br />

ist schon um 1840 trockengelegt worden, um Torf zu gewinnen.<br />

Nach niederschlagsreichen Wintern kann sich jedoch<br />

erneut ein Kratersee bilden. Auf dem Boden siedelt eine Kleinseggen-Gesellschaft<br />

mit Wollgras.<br />

*<br />

Wir kehren um, halten uns links bergauf, gehen rechtsversetzt übern Asphaltquerweg<br />

und steigen auf dem Hauptweg leicht bergauf, Rastbänke, um den<br />

Windsbornkrater.<br />

Der auch „Windsbornmaar“ genannte Krater, zum Naturschutzgebiet<br />

Mosenberg gehörend, ist kein Maar, sondern der einzige<br />

echte Kratersee der Eifel. Er ist über 12000 Jahre alt. Der<br />

Ringwall ist vollständig erhalten. Der sichtbaren Lava-<br />

Auswürfe, der Schlackenringe wegen gibt er von allen <strong>Maare</strong>n/Kratern<br />

der Eifel den besten Eindruck vom Erdinnern. Auf


dem breiten Verlandungsgürtel wachsen u. a. Blutauge und Fieberklee.<br />

*<br />

7 Minuten später wandern wir Richtung haltend vorbei an der Tafel „Windsborn“<br />

und kurz darauf vorbei an der Rastbank und her zwischen der<br />

*** Lava unterm Hochkreuz.<br />

Danach wandern wir stets bergab.<br />

*** Lavagestein.<br />

7 Minuten später wandern wir zur Hütte, von der aus man gerade noch eine<br />

*** Ansicht von der Eifel hat. – Wir steigen hinab und folgen stets dem „v“.<br />

*** Horngraben, mit artenreicher Vegetation,<br />

und wiederum an dessen Ende durch die so genannte<br />

**** Wolfsschlucht. Die Schlucht, das Endstück des Horngrabens,<br />

ist ein Ausläufer des Mosenberglavastroms. Den Horngraben<br />

sollte man geologisch betrachten, die Schlucht eher von<br />

Seiten der Romantik mit Wasserfällen, Eiche, Esche und Vogelkirsche,<br />

moos- und farnreichen Blockhalden, Basaltbrocken<br />

und mit Ahorn-Ulmen-Schluchtbewaldung.<br />

*** Tal der kleinen Kyll.<br />

10 Minuten später wechseln wir auf der Landstraße das Ufer, folgen dem<br />

Hinweis „Lieserpfad“ und bleiben später immer auf dem Höhenhauptweg.<br />

der Hütte „Weifelsjunk“ mit einer *** Ansicht vom Liesertal.<br />

mit *** Ansicht vom Liesertal zur „Schmitthütte“<br />

203 Min.<br />

mit einer *** Ansicht vom Liesertal.<br />

Wir kehren um, halten uns rechts und folgen dem schwarzen Dreieck.<br />

4 Minuten später wandern wir vorbei an einer Hütte samt Bänken mit einer<br />

***** Ansicht von Ober- und Niederburg in Manderscheid.


6 Minuten später wandern wir an der Dreiergabelung mitte auf den „Burgweiherweg“.<br />

1 Minute später wandern wir in die „Balduinshütte“ zur<br />

***** Ansicht von Ober- und Niederburg in Manderscheid.<br />

Wir kehren um, wandern kurz darauf auf dem Schrägquerweg rechts leicht<br />

bergauf. – Später haben wir von kurz vor der Mariengrotte aus eine<br />

***** Ansicht von der Niederburg in Manderscheid.


6 Minuten später wandern wir nach gerade passiertem Aussichtspunkt mit<br />

***** Ansicht von der Niederburg in Manderscheid<br />

Richtung haltend über Ortsdurchfahrtsstraße und Parkplatz treppauf, kurz darauf<br />

an der Kreuzung links und an folgender Kreuzung rechts bergauf.<br />

4 Minuten später wandern wir in die Kirche von 224 Min.<br />

Manderscheid.<br />

Die Geschichte des Ortes ist identisch mit den Burgen und den Auseinandersetzungen<br />

zwischen Luxemburg und Trier. Ursprünglich im Besitz der Abtei Echternach, der Vögte<br />

die Herren von Manderscheid, ergibt sich später eine Zweiteilung. Die Oberburg gehört<br />

zu Kurtrier, die Unterburg weiter den <strong>Manderscheider</strong>n, also Luxemburg Abhängigen.<br />

Die Streitigkeiten und Auseinandersetzungen sind somit programmiert.<br />

*<br />

Die Oberburg, die ältere der beiden Vesten, ist bereits im Jahre<br />

1140 im Besitz des Grafen Heinrich von Luxemburg. 1147 geht<br />

sie in den Besitz des Erzbischofs Albero von Trier über. Erzbischof<br />

Hillin baut sie 1166 neu. Zwischen 1260 und 1286, unter<br />

Erzbischof Heinrich von Vinstingen ist sie Sitz eines Amtsmannes.<br />

Die Unterburg, im 12. Jh., wohl nach Verlust der Oberburg erbaut,<br />

wird erstmals 1201 erwähnt. Sie ist Stammsitz der Grafen<br />

von Manderscheid, die die Anlage von den Grafen von Luxem-


urg zu Lehen haben. Nach Zerstörung wird sie 1427 vom Grafen<br />

von Manderscheid wiederhergestellt. Er legt eine Vorburg<br />

an und bezieht das Tal der Lieser davor mit in den Mauerring<br />

ein. 1618 wird Burg Manderscheid vom Erzherzog Albrecht<br />

von Österreich belagert und erobert. Seither ist sie unbewohnt.<br />

*<br />

Der Ort Manderscheid wird 1327 erstmals als Stadt genannt, behält aber bis ins 19. Jh.<br />

dörflichen Charakter. Die Stadt ist heute Luftkurort.<br />

*<br />

*** St. Hubertus. Von der Vorgängerkirche ist der Westturm<br />

mit dem Erdgeschoss von 1692 erhalten. Der Bau selbst ist von<br />

1968. – Außen sind in die Wand rote *** Buntsandsteinkreuze<br />

des 17. Jhs. eingelassen. – Das Innere ist in eine Ober- und<br />

eine Unterkirche gegliedert.<br />

Die Oberkirche besitzt Ausstattungsstücke des 18. Jhs.: Kanzel,<br />

Tabernakel, Hubertus, Vater Josef. – Die Muttergottes ist gotisch.<br />

– Das steinerne Vesperbild stammt aus dem 16. Jh.<br />

Die Unterkirche. Die Schutzmantelmadonna ist neugotisch. –<br />

Der Corpus Christi ist ebenfalls neugotisch.<br />

Wir gehen aus dem Turmausgang der Kirche hinaus, rechts auf die Einbahnstraße,<br />

halten uns links und wandern auf der Durchfahrtsstraße, Gasthof,<br />

rechts, vorbei am links erbauten<br />

*** Heimatmuseum, ein historischer Bau, in dem die Geschichte<br />

der Region dargestellt ist,<br />

und dem rechts stehenden<br />

*** Rathaus, ein historisches Gebäude, davor Wasser aus dem<br />

* Lebensbaumbrunnen des 20. Jhs. sprudelt.<br />

7 Minuten später wandern wir am Kreisverkehr links auf „Wittlicher Straße“.<br />

1 Minute später wandern wir ins<br />

*** Maarmuseum (Di-Sa 10-12, 14-17 Uhr, So+Fei 13-17 Uhr).<br />

Gezeigt werden Fossilien, u. a. das 45 Mio Jahre alte Eckfelder<br />

Urpferdchen und die älteste Honigbiene der Welt; außerdem<br />

reist man mit dem Terranauten ins Innere der Erde.<br />

Wir gehen aus dem Museum hinaus und nach rechts auf „Wittlicher Straße“.<br />

dem Querpfad vor dem Dickicht links, halten uns links und kommen schon<br />

bald auf einen *** romantischen Waldweg.<br />

5 Minuten später wandern wir an der Gabelung rechts auf kleinem Pfad bergab<br />

und halten uns rechts, aber stets bergab, auf einen mit Moos bewachsenen<br />

*** Felsweg.<br />

4 Minuten später wandern wir über die Landstraße treppab, Gasthof, auf der<br />

Brücke über die kleine Kyll, dahinter rechts, auf den angebotenen Wegen und<br />

Straßen immer nächst dem Fluss und stets auf diesem Ufer.<br />

7 Minuten später wandern wir zur Hütte mit<br />

***** Ansicht von der Eifel rund ums Meerfelder Maar.<br />

Wir steigen hinab und gehen rechts nach „Meerfeld“.<br />

5 Minuten später wandern wir links, kurz darauf rechts und folgen dem „v“.<br />

20 Minuten später wandern wir in die Kirche von Meerfeld. 332 Min.<br />

Meerfelder-, Hinkelsmaar und Windsbornkrater<br />

Ende<br />

E 50<br />

*

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