Mai 2012 - Bürgerblick

Reportage
Vorbild, Dein 2003 verstorbener
Freund Johnny Cash,
der dein Leben geprägt hat.
Du verzichtest auf die Gage,
weil die freudigen Gesichter
der Senioren und der Knackis,
in die du blicken darfst,
genug Dank für dich sind. Du
kannst also gar kein schlechter
Mensch sein. Was rätst du
jungen Menschen, worauf es
ankommt im Leben, du, der
alle Höhen und Tiefen durchgemacht
hat?
Gabriel: „Fangt einfach an!
Seid unerschrocken, macht
etwas. Hängt nicht rum,
vergeudet nicht eure Zeit.
Wenn es dort, wo ihr wohnt,
keine Arbeit gibt, dann
müsst ihr halt die Gegend
verlassen. Seid mobil. Steht
auf und tut was. Und noch
ein Ratschlag an alle jungen
Leute: Lest, lest, lest. Meine
Bude ist voller Bücher. Wer
viel liest, lernt viel. Und lernt
Gitarre spielen. Immer wenn
ich im Knast spiele, bringe
ich den Jungs ein paar Gitarren
mit. Keine E-Gitarren,
rhythmische Gitarren. Ich
sage Ihnen: ‚Jungs, Ihr werdet
immer wieder hier landen,
wenn ihr euch nicht
anstrengt. Fangt mal an mit
der Gitarre. Ihr braucht nur
drei Griffe zu kennen und
Mit Genuss zum
Ziel!
Andrea Cordes
Ernährungsberaterin
Stockweg 34
26683 Strücklingen
Tel. 0 44 98 / 70 77 36
info@ernaehrungsberatung-saterland.de
www.ernaehrungsberatung-saterland.de
dann könnt ihr jeden Song
von Johnny Cash spielen.
Fangt damit an. Schluss mit
Kriminalität. Tut euch hervor
als Komponist und Sänger.
Spielt Gitarre und ich verspreche
euch, dann könnt ihr
auch die Frauen verführen
und müsst keinen Bruch machen,
nur um bei den Mädels
Eindruck zu schinden.“
Gunter Gabriel hat übrigens
ein Buch über sein Leben geschrieben.
Titel: „Wer einmal
tief im Keller saß - Erinnerungen
eines Rebellen“. Wer
es liest, erfährt vieles über
das Leben des Countrysängers.
Und manch einer wird
sicherlich seine vorgefertige
Meinung über ihn revidieren
müssen.
2007 - als er im tiefsten
Schuldenkeller saß - hatte
er eine geniale Idee. Im
Buch beschreibt er es so: „Es
war die Zeit der kollektiven
Jammerei - Hartz IV, Niedriglohnjobs,
Arbeitslosigkeit,
Privatschulden. Viele Menschen
gaben sich auf. Denen
wollte ich Mut machen. Ein
Zeichen setzen. Ihnen sagen:
Nur mit Jammern kommt Ihr
nicht weiter, Leute! Ihr müsst
die Arschbacken zusammenkneifen
und etwas tun. So,
wie ich das im Rahmen meiner
Möglichkeiten jetzt auch
tue...“ In der NDR-Talkshow
„Herman&Tietjen“ sagte er
dann Folgendes: „Ich habe
500.000 Euro Schulden. Um
die loszuwerden, würde
ich im privaten Rahmen für
tausend Euro pro Gig spielen.
Ich hoffe noch 500 Fans
zu haben, die bereit wären,
soviel für einen Gig von mir
zu bezahlen.“ Dann schrieb
Gunter Gabriel seine Telefonnummer
auf ein DIN
A4-Blatt und hielt es in die
Kamera. „An dem Wochenende
bekam ich etwa 2000
Anrufe. Meine Tour führte
mich quer durch die Republik,
an Orte, die ich sonst nie
gesehen hätte. Ich traf Menschen,
die mich mögen, in
ihrem ganz privaten Umfeld
und lernte sie näher kennen.
Selbstverständlich, und das
gehört auch dazu, führte
mich die Wohnzimmer-Tour
auch an Orte, die ich lieber
nie gesehen hätte, ließ mich
Menschen treffen, die ich lieber
nicht getroffen hätte. So
ist das Leben. Im Großen und
Ganzen war und ist die Tour
ein Bombenerfolg.“
So spielte Gunter Gabriel
beispielsweise mit zehn
Teenagern in einer Garage
bei Lübeck. In einer Schrebergartenkolonie
oder in
einem als Disco getarnten
Bordell in Frankfurter/Oder
und in „Teddy`s Pilsstube“
in Delmenhorst, wo er von
einem Sparclub engagiert
worden war.
Das Tolle ist: Gunter Gabriel
macht immer noch seine
Wohnzimmertouren. „Ja
klar, ich würde auch gerne
mal in eure Region kommen.
Liegt ja ganz in meiner
Nähe.“ Und was kostet der
Spaß wirklich?
Gabriel: „1.000 Euro für
Baustellen-Taler
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mich, hinzu kommen Spritgeld,
Auslagen für die Anlage
und die Musiker - alles
in allem maximal 1.400 Euro.
Henrie, wenn Du nächstes
Jahr 60 wirst, engagiere
mich doch einfach.“
Genau das werde ich mir
überlegen, Gunter. Das wird
bestimmt ´ne geile Party.
Übrigens: Wer Gunter Gabriel
buchen möchte, der kann
dies unter der Rufnummer
040 74134340.
Jeder Kunde erhält für seinen Besuch im Mai 2 Fehn-Taler extra!
Parkplätze hinter dem Haus, zugänglich über die Hauptstrasse!
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