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Naturnahe Hecken durch Verwendung autochthoner Gehölze

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8.1.4 Naturverjüngung<br />

Junge Eichen und Vogelbeeren finden sich vielerorts<br />

im Unterwuchs von Wäldern und Feldgehölzen.<br />

Von diesen Arten können Jungpflanzen dem Bestand<br />

entnommen und in der Baumschule zu Heistern<br />

herangezogen werden.<br />

8.2 Die Praxis der Pflanzung<br />

Die für <strong>Hecken</strong>pflanzungen in Niederösterreich<br />

empfohlene Grundfläche beträgt, bei einer Breite<br />

von 8 m und einem Abstand von 300 bis 350 m,<br />

1,2 bis 1,8 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche<br />

(HAFERGUT 1986). Aus Platzgründen werden jedoch<br />

in vielen Gebieten Mitteleuropas auch schmale<br />

<strong>Hecken</strong>, z. B. zweireihige Pflanzungen auf vier Meter<br />

breiten Streifen, gepflanzt. (z. B. Lienlas bei Bayreuth,<br />

1988). DISTELI (1978) schlägt vor, in landwirtschaftlich<br />

intensiv genutzten Gebieten 5 % der Nutzfläche<br />

als Ausgleichsflächen zu belassen.<br />

Nach J. MÜLLER (1989) sollten mindestens 3—4 %<br />

der Gemarkungsfläche, optimal 7 % <strong>durch</strong> <strong>Hecken</strong><br />

bepflanzt sein. <strong>Hecken</strong> sollten netzartig miteinander<br />

verbunden, und nicht weiter als 500 m voneinander<br />

entfernt sein (ZIMMERLI 1979). Zur Neuanlage von<br />

<strong>Hecken</strong> sollten standortheimische Holzgewächse<br />

<strong>Verwendung</strong> finden (HELMING 1984; KOEPPEL 1979;<br />

REIF 1987; WEBER 1975).<br />

Die beste Pflanzzeit ist während des Winterhalbjahres<br />

vor allem im November, aber auch im März.<br />

Eine Gründüngung der Flächen im vorangegangenen<br />

Sommer wirkt sich vorteilhaft aus (RÖSER 1989).<br />

Vor Beginn einer <strong>Hecken</strong>pflanzung muß der Boden<br />

umgebrochen und geeggt werden. Die bald darauf<br />

erfolgende Pflanzung einer Hecke muß mindestens<br />

zweireihig, besser jedoch mehrreihig <strong>durch</strong>geführt<br />

werden. Nur so kann sich ein <strong>Hecken</strong>zentrum<br />

herausbilden, in dem auch Waldarten vorkommen<br />

können.<br />

Das Mulchen und Zäunen der Pflanzungen hat<br />

sich bewährt. Bodenschutzhecken in Niederösterreich<br />

werden in der Regel zweireihig, mit einem<br />

Reihenabstand und Abstand zu den Nachbarn von<br />

1,3 m, <strong>durch</strong>geführt. Die Breite beträgt normalerweise<br />

8 m, manchmal auch 6 oder 9 m. Die Kosten<br />

betragen hierbei umgerechnet 30000 DM pro<br />

Kilometer Neupflanzung (HAFERGUT 1986).<br />

In diese Kalkulation eingeschlossen sind das Pflanzmaterial<br />

(rund 10 % der Kosten), Bodenvorbereitung<br />

und Pflanzung sowie dreijährige Pflege.<br />

Abb. 9: Vorbereitung einer <strong>Hecken</strong>pflanzung im Bereich von Lienlas am Rande des Fichtelgebirges:<br />

Sortieren der Sträucher<br />

34 Materialien zur Ländlichen Entwicklung 33/1995

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