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Vizepräsidentin Beate Schlupp - Landtag Mecklenburg Vorpommern

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Dr. Hikmat Al-Sabty, DIE LINKE: Vielen Dank, Frau Präsidentin.<br />

Diese Menschen – ich meine jetzt nicht die Menschen von der rechten Seite, ich rede<br />

über die Menschen, die Flüchtlinge –, diese Menschen werden sowohl in ihren<br />

Heimatländern als auch in Libyen als Kollaborateure diskriminiert, ins Gefängnis<br />

gesteckt und gefoltert. Zahlreiche Menschenrechtsorganisationen berichteten<br />

darüber. In Libyen wurden sie in großen überwachten Lagern außerhalb der Städte<br />

festgehalten.<br />

Sie sehen, liebe Kolleginnen und Kollegen, in welcher prekären, bedrohlichen<br />

Situation sich die Betroffenen befinden. Den Menschen bleibt nur eine Lösung, und<br />

zwar, auf einem äußerst gefährlichen Weg zu flüchten, weil es keinen anderen Weg<br />

beziehungsweise Ausweg gibt. Auf die Frage an einen tschadischen Flüchtling,<br />

warum er diese Gefahr auf sich nimmt und flieht, sagte er: „Ich habe nichts zu<br />

verlieren.“<br />

Meine Kollegin Cornelia Ernst, Mitglied des Europaparlaments, besuchte im Mai<br />

2011 Lampedusa. Sie sagte, ich zitiere: „An einem Tag kamen circa 1.200 Menschen<br />

an. Sie wurden von den italienischen Behörden in Lager verfrachtet, die daraufhin<br />

hoffnungslos überfüllt waren. Bereits am nächsten Tag war ein großer Teil dieser<br />

Menschen wieder zurück in Tunesien. Und diejenigen, die aus Libyen kamen,<br />

warteten auf ein Schiff nach Sizilien, wo Strafverfahren wegen illegaler Einreise auf<br />

sie warteten.“ Ende des Zitats.<br />

Meine Fraktion und die Linksfraktion GUE/NGL im Europaparlament sind gegen die<br />

Einsätze der Grenzschutzpolizei Frontex, gegen ihre Reform und gegen das<br />

Nachfolgeüberwachungssystem Eurosur. Wir sind gegen das misslungene<br />

Asylpaket, bei dem es um Seenotrettung, Inhaftierungen und Dublin-Abkommen<br />

geht.<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir brauchen in Europa eine humane Asyl- und<br />

Migrationspolitik, aber auch einen Neuanfang in der Entwicklungspolitik, um das<br />

Leben in den Herkunftsländern zu verbessern. Wir dürfen nicht hinnehmen, dass die<br />

EU-Ministerinnen und EU-Minister weiterhin systematisch Menschenrechte verletzen

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