PDF-Download - LOUISe Magazin Bad Homburg
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S t a d t g e s p r ä c h<br />
Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel. Man weiß nie, was man bekommt.“<br />
Der diese Weisheit von sich gab, hieß Forrest Gump und saß<br />
auf einer Bank. Sie werden den mit sechs Oscars ausgezeichneten Film<br />
bestimmt gesehen haben, liebe Leserinnen und Leser, und sich daran erinnern,<br />
dass jener Forrest Gump – toll gespielt von Tom Hanks – wildfremden<br />
Leuten, die sich neben ihn setzten, aus seinem erstaunlichen Leben erzählte.<br />
Bänke am Waldes- und Wegesrand, im Park oder auf Stadtplätzen verleiten<br />
zum Plaudern und Reden. Wenn Bänke schreiben könnten – dicke Bücher<br />
würden sie füllen mit dem, was zu hören war oder geschah.<br />
Die Bänke würden von „den Alten“ berichten, die sich zu Hause langweilen<br />
und ein ausführliches Schwätzchen über Kinder, Nachbarn und die<br />
Vergangenheit halten. Von den Business-Leuten, die zur Mittagszeit gemeinsam<br />
eine Pause von ihren wichtigen Geschäften einlegen wollen und doch<br />
über den Betrieb reden. Von Liebespaaren, die zarte Bande knüpfen oder in<br />
verschwiegen-nächtlicher Dunkelheit gar einem „Bankert“ (!) zum Leben<br />
verhelfen. Oder von dem mittellosen Obdachlosen und seinem unruhigen<br />
Schlaf unter der Decke aus Zeitungspapier.<br />
links: Marmorbank der<br />
Familie von Brüning<br />
rechts: „Die Ruhe“ im Wald<br />
oberhalb <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong>s<br />
Häufiger erleben Bänke<br />
Menschen, die nach langem Gehen<br />
eine Verschnaufpause einlegen,<br />
sich vielleicht auch für<br />
einige Minuten der schweren<br />
Einkaufstaschen entledigen wollen.<br />
Schnell kommen sie ins Gespräch<br />
über dies und das. Bänke<br />
sind Orte des Ausruhens und der<br />
Kommunikation. Davon könnte<br />
„Die Ruhe“ mitten im Wald oberhalb<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong>s sicher jede Menge erzählen. Sie steht abseits der Saalburg-Chaussee<br />
am alten Fahrborn-Weg in der Nähe der Fahrborn-Quelle<br />
und sieht nicht unbedingt aus wie eine Bank: Auf quadratischen etwa 1,50<br />
Meter hohen Steinsäulen liegt quer ein langer Steinquader, rechts und links<br />
schließen sich niedrigere Gestelle an. „Die Ruhe“ diente Bauern, Mägden,<br />
Knechten und Händlern als Rastplatz, wenn sie ihre Waren zu Fuß über die<br />
Saalburg-Kuppe transportierten.<br />
Foto: Stadtarchiv <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong><br />
Louise 9 / 2013 | 7