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FS_01_2005.pdf - Luftwaffe

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- Sammlung des - ggf. beaufschlagten-<br />

Niederschlagswassers in seitlichen<br />

Schlitzrinnen<br />

- Rückhaltung in Becken und Behandlung<br />

oder Ableitung in ein Entwässerungssystem,<br />

das der kommunalen<br />

Abwassersatzung (bei<br />

Nutzung des Schmutz- oder<br />

Mischwasserkanals) oder<br />

- den Auflagen der zuständigen<br />

Wasserbehörde (bei Nutzung des<br />

Regenwasserkanals) entspricht.<br />

Wie bzw. wohin die aufgebrachten<br />

Mittel von Bewegungsflächenenteiser<br />

abfließen, ist von Flugplatz zu Flugplatz<br />

unterschiedlich. Allgemeingültig<br />

ist aber leider immer, dass die aufgebrachten<br />

Bewegungsflächenenteiser<br />

bei Niederschlag spülstoßartig mit den<br />

anfänglichen Abflüssen abgetragen<br />

werden und die Belastung danach<br />

mehr oder weniger schnell gegen Null<br />

zurückgeht. Dies bewirkt eine Stoßbelastung<br />

in Form von Sauerstoffzehrung,<br />

die sich umso stärker auswirkt,<br />

je leichter abbaubar (oxidierbar)<br />

die aufgebrachte Substanz ist und je<br />

höher der spezifische O 2 -Bedarf zur<br />

Mineralisierung ist. Die entsprechenden<br />

Auswirkungen sind in Bächen,<br />

Flüssen und Seen (also in Oberflächengewässern)<br />

wesentlich deutlicher<br />

als im Grundwasser, da beim Versickern<br />

und Passieren einer gewissen<br />

Bodenmächtigkeit ein Produktabbau<br />

unter Sauerstoffzehrung stattfindet.<br />

In welchem Maße der Abbau bis zum<br />

Grundwasser erfolgt, hängt z. B. von<br />

der Höhe des Grundwasserstandes<br />

und von der Bodenart ab.<br />

Das heißt aber auf der anderen<br />

Seite, dass keine „mittleren“ Verschmutzungswerte<br />

des belasteten<br />

Niederschlagwassers angegeben werden<br />

können. Darüber hinaus stimmen<br />

auch die im Abwasserabfluss gemessenen<br />

Schmutzfrachten nicht mit<br />

dem durch Bewegungsflächenenteiser-Einsatz<br />

aufgebrachten<br />

Schmutzfrachten<br />

überein. Messungen haben<br />

hier ergeben, dass auf Flugplätzen,<br />

die mechanisch geräumt und gekehrt<br />

werden, im Abfluss teilweise nur ca.<br />

1/3 der Mengen von belastetem<br />

Niederschlagwasser gefunden wurden.<br />

Der Rest wird auf verschiedenste<br />

Weise (z. B. durch Kehrmaßnahmen,<br />

Verdunstung, Luftfahrzeug-Starts und<br />

-Landungen usw.) in die Umwelt verteilt<br />

(emittiert).<br />

Nach § 7a WHG müssen Menge<br />

und Schädlichkeit des Abwassers so<br />

gering wie möglich gehalten werden,<br />

wie dies bei Anwendung der jeweils<br />

in Betracht kommenden allgemein<br />

anerkannten Regeln der Technik<br />

(aaRdT) möglich ist. Dabei wird davon<br />

ausgegangen, dass durch gezielte<br />

Vermeidungsmaßnahmen bestimmte<br />

Schadstoffe dem Wasser ferngehalten<br />

oder durch geeignete Abwasserbehandlung<br />

aus dem Abwasser entfernt<br />

werden. Da das zeitweise mit Bewegungsflächenenteiser<br />

belastete<br />

Niederschlagwasser aber nach Menge<br />

und Konzentration extrem ungleichmäßig<br />

anfällt, gibt es kein aaRdT.<br />

Es ist auch zunächst nicht damit zu<br />

rechnen, dass für Abwassereinleitungen<br />

von Flugplätzen im Winter<br />

ein Anhang zur Rahmen-Abwasser-<br />

Verwaltungsvorschrift erlassen wird,<br />

weil keine einheitlichen Emissionsbegrenzungen<br />

gemäß § 7 a WHG möglich<br />

sind.<br />

Wasserrechtliche Entscheidungen<br />

können also nur unter sorgsamer<br />

Abwägung im jeweiligen Einzelfall<br />

getroffen werden; dabei sind<br />

die während des Winterhalbjahres<br />

vorliegenden<br />

Gewässerverhält-<br />

nisse bezüglich Abflüssen, Güte- und<br />

Nutzungsanforderungen zu beachten.<br />

Angenommen, es würde eine Verwaltungsvorschrift<br />

für Flugplatzabwässer<br />

mit den Grenzwerten, wie sie in der 1.<br />

Abwasser- Verwaltungsvorschrift für<br />

Kläranlagen enthalten ist, in Kraft<br />

gesetzt, würde dies bedeuten, dass<br />

auch das Niederschlagwasser - ohne<br />

Einsatz von Bewegungsflächenenteiser<br />

- im Sommer einer Vorbehandlung<br />

bedürfte, da eine gesicherte Einhaltung<br />

der in der Abwasser- Verwaltungsvorschrift<br />

geforderten Werte<br />

nicht gegeben ist.<br />

Um dem § 7 a WHG aber weitgehend<br />

zu entsprechen (also: Menge<br />

und Schädlichkeit des Abwasser zu<br />

minimieren) muss also danach gesucht<br />

werden, wie<br />

die Umweltbeeinflussung<br />

durch Be-<br />

I/2005 FLUGSICHERHEIT 17

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