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Abschied – Neubeginn<br />
Solveig Enk zum Palmsonntag<br />
„Musik zum Eingang“. „Musik zum Ausgang“. So stand es im Ablauf zum Gottesdienst.<br />
Eigentlich nichts Besonderes. Und doch war dieser Gottesdienst anders als ein<br />
gewöhnlicher Gottesdienst. Verabschiedung Solveig Enk. So stand es auf der vorletzten<br />
Seite der Märzausgabe unseres Gemeindebriefes.<br />
Palmsonntag. Abschied. Sie sei kein Freund großer Abschiedsworte. Und überreichte uns<br />
einen kleinen Apfelbaum. Boskop, süß-säuerlich im Geschmack. Aber das war nach ihrer<br />
Abschiedspredigt.<br />
„Denken Sie an Zachäus, den kleinen Mann auf dem Baum (Oberster der Zöllner in Jericho<br />
– vgl. Lukas 19,1 ff). Gerade bei ihm wollte Jesus einkehren.“ Und mit Pfarrerin Enks Predigt<br />
kehrte Jesus bei uns ein in unser Gotteshaus, wurde an diesem Palmsonntag für uns<br />
spürbar lebendig. Anfang und Ende, Advent und Ostern. Wie nah beides bei einander liegt,<br />
das führte uns unsere ehemalige Pfarrerin wieder vor Augen an diesem eisigen Sonntag.<br />
„Jesus – das ist der Wundertäter, der Retter und Befreier. Er hat Macht über Leben und<br />
Tod.“ Aber wie begegnen wir ihm? Darauf stimmte sie uns ein mit Paul Gerhards Lied „Wie<br />
soll ich Dich empfangen.“ Doch sind wir nun so einfach von allen Ängsten befreit, nur weil<br />
wir unseren Heiland bei uns wissen? Nein, auch sie habe Angst vor dem Tod. Sie liebe<br />
Sonne und Frühling, möchte Freunde und Familie nicht missen. Gefühle, die die meisten<br />
von uns sicherlich mit ihr teilen.<br />
Also Freude und Leid. Und die Gewissheit um die Liebe Gottes. So sprach sie uns und den<br />
Hinterbliebenen der kürzlich verstorbenen Gemeindeglieder Trost zu, indem sie an die<br />
Worte des Paulus erinnerte: (Römer 8, 38-39): „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch<br />
Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,<br />
weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe<br />
Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.“ Diese Gewissheit, die sie uns in ihrer<br />
Predigt nahe gebracht hatte, als sie von den Momenten sprach, „in denen die Ewigkeit in<br />
unsere Zeit einbricht.“ Diese Ewigkeit, die wir spüren und „um die Jesus gebetet hatte, kurz<br />
bevor er seinen Weg nach Golgatha antrat, und die uns schon hier mitten im Leben<br />
geschenkt wird.“<br />
Hohes und Tiefes. Davon spricht Paulus. Und so lautet auch der Titel des Gesangbuches,<br />
aus dem erst unser Chor das Lied 291, „Wäre Gesanges voll unser Mund“, für uns sang,<br />
damit wir anschließend alle mit einstimmen konnten. Doch auch dieses Lied erinnert wieder<br />
an die Dimensionen, in denen wir Menschen leben, wenn es heißt: „reichte es nicht, dich,<br />
Gott, unsern Gott, recht zu loben.“ Doch im Vertrauen auf Gott sangen wir dieses Lied wie<br />
auch viele andere. Und im Vertrauen darauf, wie unsere Pfarrerin Lydia Grund sagte, dass<br />
wir auch mit diesem Lied Pfarrerin Enk unsere Dankbarkeit zeigen könnten.<br />
º<br />
“Unsere Gemeinde” Berlin-Mariendorf-Süd O Mai 2013 3