FUNKTIONENTHEORIE AUF KOMPLEXEN MANNIGFALTIGKEITEN ...
FUNKTIONENTHEORIE AUF KOMPLEXEN MANNIGFALTIGKEITEN ...
FUNKTIONENTHEORIE AUF KOMPLEXEN MANNIGFALTIGKEITEN ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ferner gilt die erste Cousinsche Aussage. K. Oka 24 ) hatte dieses schon<br />
1936 für den speziellen Fall schlichter endlicher Holomorphiegebiete im C n<br />
bewiesen. Bei diesem Beweis trat zum ersten Mal ein neuer sehr fruchtbarer<br />
Gedanke auf. Holomorphiegebiete können von innen approximiert werden<br />
durch analytische Polyeder 21, das sind Gebiete im C n , die charakterisiert werden<br />
können durch f t (z v . . ., z n ) e Sfc jf j = 1, . . ., n (Sllj ein Gebiet im C 1 , f j holomorph<br />
in ffi, 2ï Ê S C C n ). Solche analytischen Polyeder 9Ï werden als analytische<br />
Flächen in einen höherdimensionalen Zylinderbereich eingebettet. Dadurch<br />
gelingt es, die in 9Ï gegebenen Funktionen in einfacher Weise zu approximieren.<br />
Dieses Prinzip ist später dann noch sehr ausgebaut worden. H. Cartan hat die<br />
Gültigkeit der ersten Aussage von Cousin auf allen holomorph vollständigen<br />
Mannigfaltigkeiten nachgewiesen 25 ).<br />
Die Frage, ob zu allen möglichen Nullstellen vert eilungen, die den Verträglichkeitsbedingungen<br />
genügen, auf einer gegebenen holomorph vollständigen<br />
Mannigfaltigkeit holomorphe Funktionen existieren, ist schwerer zu beantworten.<br />
Schon 1917 hat T. Gr on wall 26 ) in einem ersten Gegenbeispiel gezeigt,<br />
dass es Zylindergebiete im C n gibt, die zu vorgegebenen Nullstellenflächen keine<br />
holomorphen Funktionen aufweisen. Diese Zylindergebiete sind selbst holomorph<br />
vollständige Mannigfaltigkeiten. K. Oka hat dann später nachgewiesen,<br />
dass, wenn es zu einer vorgegebenen Nullstellenverteilung in einem endlichen<br />
Holomorphiegebiet (und das ist immer eine holomorph vollständige Mannigfaltigkeit)<br />
eine stetige Funktion gibt, auch dort eine holomorphe Funktion<br />
mit den vorgegebenen Nullstellen konstruiert werden kann 27 ).<br />
Daraus folgt, dass die zusätzlichen Bedingungen, die erforderlich sind,<br />
damit in einem gegebenen Holomorphiegebiet die zweite Aussage von Cousin<br />
für eine dort vorgegebene Nullstellen Verteilung gilt, nur topologischer Natur<br />
sind. K. Stein hat solche topologischen Bedingungen angegeben, die teils notwendig<br />
und teils hinreichend sind 28 ). H. Cartan und J. P. Serre haben neuer-<br />
24 ) Vergi. K. Oka, Sur les fonctions de plusieurs variables. I-Domaines convexes par<br />
rapport aux fonctions rationelles, Ser. A, Vol. 6, Nr. 3 (1936). II — Domaines d'holomorphie,<br />
Ser. A, Vol. 7, Nr. 2 (1937). Beides: Journal of Science of the Hirosima University.<br />
2B ) H. Cartan, a.a.O. 19 ).<br />
26 ) Vergi. T. H. Gronwall, On the expressibility of a uniform function of several complex<br />
variables as the quotient of two functions of entire character, Americ. M. S. Trans.<br />
18, 50-64 (1917).<br />
27 ) Vergi. K. Oka, Sur les fonctions de plusieurs variables. III — Deuxième problème<br />
de Cousin, Journ. of Science of the Hiros. Univ. 19, 7-19.<br />
28 ) Vergi. K. Stein, Topologische Bedingungen für die Existenz analytischer Funktionen<br />
komplexer Veränderlichen zu vorgegebenen Nullstellen, Math. Ann. 117 (1940/41),<br />
pp. 727-757.<br />
51