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Claudia Fraas & Stefan Meier - Multimodale Stil-Frameanalyse .pdf

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144 <strong>Multimodale</strong> <strong>Stil</strong>- und <strong>Frameanalyse</strong><br />

CIRCUMSTANCES (Begleitumstände der transitiven Aktion)<br />

Welche Handlungen bzw. Ereignisse stehen im Zusammenhang mit der transitiven Aktion?<br />

Auf welche Weise? Warum?<br />

Im Laufe der Analyse wird das Kodierparadigma also datennah weiter ausdifferenziert<br />

bzw. in späteren Analysephasen korrespondierend zum axialen und diskriminierenden<br />

Sampling (Strauss; Corbin 2005) auf diskursiv zentrale Kodes fokussiert.<br />

Parallel zur Kodierung der sprachlichen Ebene werden für die bildliche Darstellung<br />

des Ereignisses im Diskursfragment systematisch Kodes vergeben, die die visuellen<br />

<strong>Stil</strong>-Handlungen als Praxis der Auswahl und Formung von Bildmotiven, als deren durch<br />

Ausschnitt und Perspektive realisierte spezifische Präsentation sowie als deren spezifische<br />

Verknüpfung bzw. Komposition beschreiben. Diese Kodes schreiben den visuellen<br />

Darstellungen bildstilistische Merkmale zu, die durch die zeichenkodespezifischen Eigenschaften<br />

der Bildlichkeit nahegelegt sind. Die visuellen Kodes und entsprechenden<br />

Analysefragen sind in diesem Zusammenhang:<br />

BILDMOTIV<br />

Welche Akteure, welches Ereignis, welche Gegenstände werden visuell präsentiert?<br />

Welche sozialen Rollen werden stereotypisch mit der Kleidung, der Mimik und Gestik<br />

der Akteure nahegelegt?<br />

Welcher soziale Status bzw. welche sozialen Funktionen werden mit den gezeigten<br />

Gegenständen und dem räumlichen Kontext nahegelegt?<br />

VISUELLE PRÄSENTATION<br />

Welche Kameraeinstellung (Totale, Halbtotale, Nah- oder Detaileinstellung) sowie<br />

Perspektive (Draufsicht, Normal- oder Froschperspektive) ist gewählt und welche Beziehung<br />

zwischen Betrachter und Bildmotiv wird damit stereotypisch nahegelegt?<br />

KOMPOSITION<br />

Welche Beziehungen zwischen den Bildelementen (Zugehörigkeiten, Abgrenzungen,<br />

Hervorhebungen, Dominanzverhältnisse) werden stereotypisch durch Kontrastierungen,<br />

Bildstrukturen (imaginäre Vektorlinien), Lichtführung, Vorder-Hintergrund-Inszenierung,<br />

Schärfeverteilung, Proportionen bildkompositorisch nahegelegt?<br />

Um das Prinzip der sprachlichen und visuellen Kodierung zu verdeutlichen, werden im<br />

Folgenden für den zweiten in das Analyse-Korpus gesampelten Text (vgl. Datenmaterial<br />

im Anhang) auszugsweise Kodierungs-Beispiele aus dem sprachlichen sowie bildlichen<br />

Material dargestellt (siehe Tabelle). Dabei ist zu bedenken, dass bildliche Darstellungen<br />

generell codespezifisch mehrdeutig sind. Die hier vorgenommenen Semantisierungen<br />

bilden somit analysegestützte Vorschläge und sind vom Leser unter Berück-

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