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Claudia Fraas & Stefan Meier - Multimodale Stil-Frameanalyse .pdf

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<strong>Claudia</strong> <strong>Fraas</strong> / <strong>Stefan</strong> <strong>Meier</strong> 151<br />

schen Samplings der Grounded-Theory-Methodologie einen systematischen und intersubjektiv<br />

nachvollziehbaren Forschungsverlauf ermöglicht.<br />

Frames werden dabei aufgefasst als Beschreibungsinstrumente für diskursive Sinnstrukturen,<br />

während <strong>Stil</strong> die Art und Weise in den Blick nimmt, in der Sinnstrukturen in<br />

bestimmten kommunikativen Situationen zur Darstellung kommen. Eine Vermittlungsgröße<br />

zwischen beiden Ebenen ist das Framing, die Aktivierung kognitiver Strukturen<br />

in konkreten Situationen, also der Prozess der Kontextualisierung, Bedeutungskonstitution<br />

und Interpretation. Framing betrifft sowohl sprachliche als auch visuelle Kontextualisierungen<br />

und vor allem das Zusammenspiel beider in Bedeutungskonstitutions- und<br />

Interpretationsprozessen.<br />

Um exemplarisch zu verdeutlichen, wie mithilfe eines solchen Verfahrens ein multimodales<br />

Diskursfragment analytisch erschlossen werden kann, wurden ausgehend von<br />

einem frame-analytischen Zugriff auf das empirische Material sowohl die sprachlich<br />

realisierten Frame-Elemente als auch die damit verbundenen bildstilistisch geformten<br />

Motive, Motivpräsentationsweisen und Motivkompositionen kodiert. Es wurde gezeigt,<br />

dass durch die kontextuelle Füllung der Kodes sowohl in sprachlicher als auch in visueller<br />

Hinsicht sowie durch die Korrespondenz beider Zeichensysteme Interpretationen<br />

und Perspektivierungen diskursrelevanter Inhalte als Framing-Effekte deutlich werden.<br />

Sprachliche und visuelle Diskurs-Realisierungen rufen durch die jeweils unterschiedlichen<br />

kommunikativen Funktionen der Zeichensysteme unterschiedliche Framing-Effekte<br />

hervor, die sich in der Korrespondenz der Zeichen-Systeme auf einer höheren<br />

Ebene zu multimodalen Kommunikaten verbinden. Die diskursive Praxis dieser multimodalen<br />

Kommunikate induziert weitere diskursmotivierte Framing-Effekte, die bestimmte<br />

Inhalte hervorheben, während andere in den Hintergrund treten.<br />

Literatur<br />

Barsalou, Lawrence W. (1992): Cognitive Psychology. Hillsdale, New Jersey: Lawrence<br />

Erlbaum Associates.<br />

Boas, Hans C. (2005): Semantic Frames as Interlingual Representation for Multilingual<br />

Lexical Databases. In: International Journal of Lexicography 18(4), S. 445–478.<br />

Brown, Gillian; Yule, George (1983): Discourse Analysis. Cambridge: Cambridge University<br />

Press.<br />

Busse, Dietrich; Teubert, Wolfgang (1994): Ist Diskurs ein sprachwissenschaftliches Objekt?<br />

Zur Methodenfrage der historischen Semantik. In: Busse, Dietrich; Hermanns, Fritz;<br />

Teubert, Wolfgang (Hgg.): Begriffsgeschichte und Diskursgeschichte. Methodenfrage<br />

und Forschungsergebnisse der historischen Semantik. Opladen: Westdeutscher Verlag, S.<br />

10–28.<br />

Croft, William; Cruse, Alan D. (2007): Cognitive Linguistics. Cambridge: Cambridge<br />

University Press.<br />

Cruse, Alan D. (1986): Lexical Semantics. Cambridge: Cambridge University Press.

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