Hohe Auflösung - Nürnberger Eisenbahnfreunde e.V.

Meinung
che Anschluss war bei Abfahrt des IR nach
Luxemburg noch nicht da.
Der fuhr zwar pünktlich ab, hatte aber wegen
Bauarbeiten auf belgischer Seite wieder
Verspätung. Da macht sich auch der teilweise
Rückbau auf ein Gleis in Belgien wie in
Luxemburg bemerkbar. Die CFL hat auf der
Strecke nach Troisvierges die Tunnel nicht
erweitert, sondern auf ein Gleis rückgebaut
und in die Mitte der Tunnel gelegt.
Bei Verspätungen gibt es sofort Probleme.
Nach dem Urteil des europäischen Gerichtshofs
in Luxemburg muss die Bahn neuerdings
nicht nur Schadenersatz bei Verspätungen
leisten, sondern auch bei höherer Gewalt.
Auf Grund dieses Urteils muss die Bahn auch
Schadenersatz zahlen, wenn Bäume auf die
Gleise fallen bzw. die Fahrleitung beschädigt
ist, desgleichen, wenn Strecken im Winter
durch Schneeverwehungen unpassierbar
sind. Im letzteren Falle macht sich bemerkbar,
dass es kaum noch Schneepflüge und
Schneefräsen bei der DB gibt. Ich kann die
Entscheidung der Richter nicht nachvollziehen
und auch Verspätungen haben immer
einen Grund. Auf hoher See und vor Gericht
hilft sehr vielleicht nur Gott. Vielleicht hatten
die Richter in Erinnerung, wie bei der DB gelogen
wird.
So wurde ich Zeuge einer 40-minütigen Verspätung
im Bahnhof Berlin 0st. Es gibt nur
zwei Durchfahrtsgleise je Richtung für Regionalzüge.
Ein Gleis war belegt durch einen
bereitgestellten Zug, das zweite Gleis durch
einen RE, dessen Lokführer nicht zur Ablösung
gekommen war. Bei der Weiterfahrt
tönte es aus den Lautsprechern, wir bitten
die Verspätung zu entschuldigen, Grund Streckenüberlastung.
Die DB erwägt laut Spiegel
bereits, bei den zu erwartenden hohen
Entschädigungszahlungen die Fahrpreise zu
erhöhen. 2012 gab es 900.000 Anträge, was
32
laut Spiegel eine mittlere zweistellige Millionensumme
gekostet hat. Das Sommerhochwasser
2013 brachte allein 40 % mehr
Anträge auf Rückerstattung, als ob die Bahn
daran Schuld wäre. Es scheint mittlerweile
jede Menge Reisende zu geben, die Gott und
alle Heiligen um eine Verspätung ihres Zuges
um entschädigungsfähige Zeit bitten. Die DB
erwägt auf Grund der Gerichtsentscheidung
höhere Ticketpreise, die Fernbusse wird es
freuen. In Luxemburg kann man Tickets nach
Trier, Metz und Nancy kaufen, die erheblich
billiger sind als der reguläre Fahrpreis. So
kostet eine Fahrt von jedem Bahnhof in Luxemburg
nach Trier 7,10 Euro hin und zurück,
von Wasserbillig nach Trier einfach 6,30 Euro,
ebenfalls von jedem Bahnhof Luxemburgs
nach Metz ca. 21 Euro bzw. nach Nancy 28,00
Euro. Das ist sehr günstig, da die SNCF noch
teurer ist als die DB. Nancy hat nicht nur einen
spurgeführten O-Bus, sondern auch eine
sehenswerte Innenstadt. Metz hat seit 3. Oktober
2013 eine „Mettis“ getaufte Busbahn,
die mit dreiteiligen, dieselelektrischen Bussen
mit zwei Linien in Betrieb gegangen ist.
Der angegebene Verbrauch von 52 Liter Diesel
auf 100 km für die 24 Meter langen Busse
mit 150 Plätzen erscheint mir wenig sparsam.
Die Kosten für eine O-Bus Fahrleitung waren
Metz wohl zu hoch. Wer sparen muss, sollte
nichts Billiges kaufen. Hersteller der Busse ist
Van Hool.
Für Kunst und Kultur hat Metz unter anderem
eine prächtige Kathedrale zu bieten.
2006 war ich in Antwerpen. Der Bahnhof, ein
Kopfbahnhof wie Stuttgart, hatte 8 Gleise und
dürfte unter Denkmalschutz stehen. Jedenfalls
bin ich im Oktober 2013 für 6,00 Euro
nach Antwerpen gefahren, um zu sehen, was
sich seit Beginn des Umbaus 2006 getan hat.
Das Gebäude ist äußerlich unverändert, hat
aber 14 Gleise, davon sechs als Durchgangs-
NEF-Express 3/2013