NZg_35-2009 - Neue Zeitung

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14 J U G E N D - S P E Z I A L NZ 35/2009 Die besten deutschsprachigen Bands Klee Im März 1997 veröffentlichten Suzie Kerstgens, Tom Deininger und Sten Servaes ihre erste CD unter dem Bandnamen „Ralley“. Im Frühjahr 1999 folgte die zweite CD, doch ein schwerer Tourbusunfall, bei dem Tom Deininger und Sten Servaes schwer verletzt wurden, unterbrach die Karriere der Band. Es brauchte drei Jahre bis zur Genesung und zur Wiederaufnahme der Bandarbeit unter dem neuen Namen „Klee“. Die neue Namensgebung war durch die Werke von Paul Klee inspiriert, sie nimmt aber auch Bezug auf das Kleeblatt als Glückssymbol. Und mit dieser Umbenennung wandelte sich auch der Stil der Band von Gitarren- zu Elektropop. Insbesondere bei den Liveauftritten gelangen aber auch Elemente des Rock in den Vordergrund. 2002 wurde der Song „Erinner dich“ aus dem ersten Klee-Album „Unverwundbar“ veröffentlicht, der in den Top 100 landete. Im Oktober 2004 erschien das zweite Album „Jelängerjelieber“. Mit der ersten Singleauskopplung „2 Fragen“ schaffte es Klee bereits in das Programm der TV- und Radiosender. Beim Bundesvision Song Contest 2005 traten sie mit „Gold“ auf und kamen auf Platz 10. Dieser Song wurde der bisher größte Hit der Band, der neun Wochen in den Top 100 platziert war. Das Album „Jelängerjelieber“ ist ein Jahr später unter dem Titel „Honeysuckle“ auch in den USA erschienen. Mit ihrem 2006 herausgekommenen dritten Album „Zwischen Himmel und Erde“ schaffte es Klee auf Platz 17 der Albumcharts. Noch im selben Jahr wurde unter dem Titel „Deluxe Edition – Zwischen Himmel und Erde“ eine DVD mit einem fast kompletten Klee-Konzert veröffentlicht. Das Verantwortlich für die Seite „Jugend-Spezial“: Christina Arnold Album „Berge versetzen“ erschien am 1. August 2008. Klee tritt auch auf Konzerten häufig auf, wobei diese durch individuelle Ansagen und spontane Einlagen von Suzie Kerstgens gekennzeichnet sind. Alle Texte und Kompositionen werden von den drei Gründungsmitgliedern geschrieben und beziehen sich auf das Zusammenleben von Menschen. Dabei werden in den Songtexten immer Realität und Traumwelt miteinander verknüpft. Mehr über Klee auf: www.kleemusik.de Diskographie: 2003 Unverwundbar 2004 Jelängerjelieber 2006 Zwischen Himmel und Erde 2006 Honeysuckle 2008 Berge versetzen Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich vor kurzem der Presse gegenüber besonders offen. In einem Interview erzählte die Politikerin, sie habe mit 14 Jahren mit ihrer Clique zum ersten Mal Zigaretten ausprobiert. Allerdings ist sie nicht süchtig geworden. Ihr hat das Rauchen nämlich nicht besonders viel Spaß gemacht. Andreas Kieling, Deutschlands bekanntester Tierfilmer, erkundet mit seiner Kamera normalerweise die Natur Alaskas, Kanadas oder Afrikas, wobei er den Tieren unglaublich nahekommt. Derzeit ist er jedoch mitten in Deutschland unterwegs. Er dreht eine fünfteilige Dokumentation über die Natur und die Menschen entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze. Der 49jährige, der seit 1990 zahlreiche Tierfilme gemacht und Bücher veröffentlicht hat, wandert rund 1400 Kilometer entlang des sogenannten Grünen Bandes von der tschechischen Grenze bis zur Ostsee sowie einmal rund um Berlin. Kinoecke Mitte Ende August Zwei Männer, zwei Frauen und ein Haus. Das ist der Stoff, aus dem Sebastian Schippers neuer Film „Mitte Ende August“ gemacht ist. Mehr als das und seine überzeugenden Hauptdarsteller Milan Peschel und Marie Bäumer braucht der junge Regisseur und Drehbuchautor („Absolute Giganten“) nicht, um eine warmherzige, mitreißende, aber auch dramatische Geschichte von Liebe und Freundschaft zu erzählen. Thomas (Milan Peschel) und Hanna (Marie Bäumer) sind verliebt. Als die beiden in ihr neues Heim im Originaltitel: Mitte Ende August 92 Minuten Regie: Sebastian Schipper Schauspieler: Milan Peschel, Anna Brüggemann, Marie Bäumler, André Hennicke Schlagzeilen Im Streit um den Abdruck eines Fotos für Werbezwecke muß eine deutsche Zeitung 15000 Euro an Tokio-Hotel-Sänger Bill Kaulitz und seinen Bruder Tom zahlen. Das Blatt hatte im Juni 2008 ein Farbfoto von Kaulitz und seinem Zwillingsbruder Tom abgedruckt. Da das Foto für eine Werbeanzeige verwendet wurde, klagte der Sänger auf Unterlassung sowie auf eine Entschädigung von 15 000 Euro, die vom Gericht nun anerkannt wurde Der deutsche Fernsehsender ProSieben dreht derzeit in Los Angeles eine neue Promi-Gameshow. In Berliner Umland ziehen, wo sie den Sommer mit Renovierungsarbeiten verbringen wollen, scheint ihr junges Glück keine Grenzen zu kennen. Auch wenn nicht in allen Einzelheiten Einigkeit besteht, sind die beiden überzeugt, mit jeder Herausforderung fertig werden zu können. Doch dann kündigt sich Thomas’ Bruder Friedrich (André Hennicke) an. Der erfolgreiche Architekt ist von seiner Frau verlassen worden und möchte die Turteltäubchen nun in ihrem neuen Haus besuchen. Hanna hätte die Zeit lieber zu zweit verbracht, aber Thomas entspricht der Bitte seines Bruders und lädt ihn ein. Auch was den Umbau ihres neuen Hauses angeht, haben die Frischvermählten unterschiedliche Vorstellungen. Doch die Gefühle zwischen Thomas und Hanna scheinen stärker als alle Differenzen. Sie sind der Anker der Erzählung über alle Handlungskapriolen hinweg. Die emotional glaubwürdige Grundierung verleiht der dramatischen Versuchsanordnung nachhaltige Wirksamkeit, denn der Zusammenhalt des Paares wird gleich zweifach auf die Probe gestellt. M. H. „Raumschiff Cubus“ kämpfen zehn Prominente um den Sieg und pro Folge muß ein Kandidat die Sendung verlassen. Nähere Einzelheiten sind jedoch nicht bekannt, da die Kandidaten in schallisolierten Wohnkapseln abgeschottet werden. Unter den Teilnehmern sollen aber der Schauspieler Claude Oliver Rudolph und Sänger Martin Kesici sein. In Leipzig beginnen am 21. August die Mendelssohn-Festtage. Auf dem Programm des internationalen Festivals im Jahr des 200. Geburtstages von Felix Mendelssohn Bartholdy stehen bis zum 19. September knapp 70 Veranstaltungen auf dem Programm. Die Besucher erwarten zahlreiche Konzerte, u. a. mit dem Orchestre des Champs- Élysées, dem Kammerorchester Basel und dem Geiger Guiliano Carmignola. Begleitet werden die Konzerte von einem internationalen musikwissenschaftlichen Kongreß über das Lebenswerk von Mendelssohn.
NZ 35/2009 W I R E M P F E H L E N 15 DEUTSCHSPRACHIGES RADIOPROGRAMM LANDESWEIT! Die deutschsprachige Radiosendung von Radio Fünfkirchen ist landesweit zu hören. „Treffpunkt am Vormittag“ meldet sich täglich von 10 bis 12 Uhr. Sonntags können die werten Zuhörer das beliebte „Wunschkonzert“ hören. Zweiwöchentlich werden deutschsprachige Messen übertragen. Das Programm wird auf zwei Mittelwellenfrequenzen ausgestrahlt. In Südungarn und bei Budapest hören Sie die Sendungen auf MW/AM 873 kHz, über Marcali und Szolnok wird das Programm auf MW/AM 1188 kHz ausgestrahlt. Hören Sie zu! Wir sprechen Ihre Sprache! MR4, der Minderheitensender des Ungarischen Rundfunks hat eine Web-Seite. Man kann im Internet die deutschsprachige Sendung live hören und gesendete Magazine herunterladen. www.mr4.hu, http://nemet.radio.hu, http://nemet2.radio.hu deutschesendung@freemail.hu Telefon Live: 06 72 518 340 DEUTSCHSPRACHIGES FERNSEHPROGRAMM UNSER BILDSCHIRM Die deutschsprachige Fernsehsendung von Studio Fünfkirchen des Ungarischen Fernsehens „Unser Bildschirm“ meldet sich dienstags um 13.55 Uhr im mtv. Wiederholung donnerstags um 10.30 Uhr im m2. Tel./Fax: 06 72 507406 Adresse: 7626 Pécs, Alsóhavi u. 16. Telefon: 06-72-507-400 Fax: 06-72-507-406 E-Mail: ubpecs@mtv.hu www.mtv.hu/unserbildschirm Die Heimatzeitung der Deutschen aus Ungarn E-Mail: up@schwabenverlag.de http://www.schwabenverlag.de Anzeigenannahme: Redaktion Neue Zeitung Tel.: 302 6784 Fax: 354 06 93 E-Mail: neueztg@hu.inter.net Ungarndeutsche Publikationen können Sie bequem übers Internet bestellen: www.neue-zeitung. hu/publikationen Dr. Zoltán Müller Facharzt für HNO-Krankheiten Ernährung in Mittelmeerländern ist vollwertig und gesund Eine der viele Bedingungen, um gesund zu leben, ist gesund zu essen. Nur eine vollwertige und abwechslungsreiche Ernährung ist die Voraussetzung für Gesundheit und volle Leistungsfähigkeit. Heutzutage fahren viele auf Urlaub in Mittelmeerländer. Die Leute in diesen Ländern leben gesünder, Herz- und Kreislaufkrankheiten, Zuckerkrankheit und Krebs kommen bei ihnen viel seltener vor und sie leiden viel weniger an Übergewicht. Man kann die Frage stellen, wo liegt der Grund? Die Antwort ist einfach: in der Ernährung! In diesen Ländern verzehrt man viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Vollkornprodukte sorgen für Ballaststoffe und für gute Verdauung. Obst, Gemüse und Kartoffeln enthalten reichlich Vitamine und Mineralstoffe. Da fällt es keinem ein, beispielsweise Erdbeeren im Dezember zu essen! Fett soll nur in geringer Menge und guter Qualität verzehrt werden, und sie machen es so! Da wird mehr Olivenöl verwendet, es ist gesünder als Sonnenblumenöl oder Fett. Man soll reichlich essen, aber nicht zu viel. Alkohol soll man nicht als Durstlöscher zu sich nehmen, aber gegen ein, zwei Glas Rotwein guter Qualität ist nichts zu sagen. Es ist wichtig, ausreichend zu trinken, vor allem Mineralwasser, Obstsaft oder Kräutertee, schwarzer Tee oder Kaffee nur in Maßen. In diesen Ländern rauchen die Männer viel, das sollte allerdings nicht nachgemacht werden! Kursprogramm „Leben festhalten!“ im Haus des Deutschen Ostens in München Als Ausbildungsmöglichkeit für Zeitzeugenberichte oder Erlebniserzählungen bietet das Haus des Deutschen Ostens (HDO) München einen Ganztageskurs am Samstag, den 19. September, 10 – 17 Uhr mit der in Aussig an der Elbe geborenen Schriftstellerin Ursula Haas an. Unter dem Leitgedanken „Leben festhalten! Biografie schreiben!“ will die Kursleiterin „den Aufbau eines Biografie-Büchleins besprechen und Anekdoten schreiben, die unsere Lebensphasen lebendig machen und festhalten – für uns, unsere Kinder und Enkel.“ Sie fordert dazu auf: „Bringen Sie Fotos mit! Im Copyshop lassen sich ihre Texte mit Fotos zu einem Büchlein binden und als Geschenke vervielfältigen.“ Die Schriftstellerin und Kursleiterin Ursula Haas wuchs in Düsseldorf und Bonn auf und studierte Geschichte, Germanistik und Pädagogik in Bonn und Freiburg. Nach ihrer Referendarszeit trat sie nicht in den Schuldienst ein, sondern gab Privatunterricht und begann zu schreiben. Sie lebt und arbeitet in München als freie Schriftstellerin und schreibt Lyrik, Romane, Erzählungen, Libretti, Theaterstücke und Essays. Ihre Gedichte sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. Wer sich am Schreibwettbewerb des Hauses des Deutschen Ostens „Mein HDO!“ aus Anlaß des 40jährigen Bestehens der Einrichtung 2010 beteiligen will, für den ist dieser Kurs willkommener Anlaß, Motivation zu tanken. Bei erfolgreicher Teilnahme kann die Kursgebühr um ein Vielfaches zurückgewonnen werden. Es sind noch einige Plätze frei. Anmeldungen richten Sie an das Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, D-81669 München unter Telefon 00 49 89/44 99 93-114 (Frau Kessler) oder per E-Mail: poststelle@hdo.bayern.de. „DeutschpädagogIn des Jahres 2009“ in der Hauptstadt Die Deutsche Selbstverwaltung Budapest möchte auch in diesem Jahr einer/einem hervorragenden ungarndeutschen Pädagogin/Pädagogen den Preis „Deutschpädagoge/Deutschpädagogin des Jahres“ verleihen. Erwartet werden gemeinsame Vorschläge von Schulen, Kindergärten und den Deutschen Selbstverwaltungen in den Budapester Bezirken. Bitte höchstens eine(n) BewerberIn per Bezirk vorschlagen! Dem Vorschlag soll eine fachliche Begründung beiliegen. Der Preis wird im Rahmen der Veranstaltung „Europatag der Deutschen in Budapest“ im Deutschen Nationalitätengymnasium (XX. Serény u.1) übegeben. Die Vorschläge sollen bis zum 11. September 2009 an die Adresse der Deutschen Selbstverwaltung, Budapest, per Post geschickt werden: Deutsche Selbstverwaltung, Budapest/Fôvárosi Német Kisebbségi Önkormányzat, 1054 Budapest, Akadémia utca 1. III. em. 302. Tel/Fax: (1) 302-5115 ldubp@t-online.hu Frau der Woche „Nagyi“ Nagyi nannten wir meine Oma mütterlicherseits. Der Ausdruck kommt aus dem ungarischen Wort für Großmutter: Nagymama. Es paßte zu ihr, denn das Wörtchen betont nicht, daß sie alt oder eben die ältere Mutter oder gar Mütterchen gewesen wäre: Sie war eben „nagy“, das heißt groß. Groß im Sinne von großartig, ehrenwürdig, aber klasse! Hier am See fällt sie mir oft ein, immer wenn ich in den Garten gucke oder im Garten sitze. Das heute etwas wilde Bild ruft mir Fotos in Erinnerung, auf denen inmitten von Nichts das Häuschen zu sehen ist, mit dem frisch angelegten Garten und seinen Minipflanzen. Auf einem dieser Bilder vom Anfang der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts steht auch der Gärtner vor dem Haus, in stolzer Haltung, wie ein Kapitän auf seinem neuen Schiff – die Bäume, die heute in den Himmel ragen (oder gar nicht mehr da sind), reichen ihm gerade bis zur Brust. Was dann bis zum Krieg alles mit dem Garten geschah, kann ich nur ahnen: bestimmt war er das liebste Kind meiner „Nagyi“. Ich sah sie nämlich nach Kriegsende lange Jahre in diesem lädierten Garten schaffen. Ich sah, wie sie versucht hatte, den alten Glanz wieder herzustellen. Auf allen Vieren kriechend pflanzte sie Blumen, zupfte Unkraut und verfolgte die Wurzeln der Ölbäume, die damals wucherten, wie heute die Akazien oder Christusdorn. Sie siegte, denn Ölbäume sehe ich nur noch in den benachbarten Gärten. Sie mußte auch siegen, denn sie war eine starke Frau, die einiges durchmachen mußte. Sie hätte als junge Frau bei den Wagner-Festspielen Elisabeth singen wollen, der Erste Weltkrieg aber zerstörte ihre Träume. Sie stand dann da als Witwe mit einem kleinen Kind und heiratete auf Druck der Familie und der Gesellschaft einen Ingenieur, der an sich gar nicht zu ihr paßte. Mir paßt es aber so nachträglich: Ohne diesen Mann, meinen Großvater, wäre ich nämlich gar nicht da. Den Zweiten Weltkrieg durfte meine Nagyi wandernd erleben: Sie wurden zweimal ausgebombt und verbrachten die letzte Zeit im Keller unter ihrer Wohnung, die nicht mehr vorhanden war. Sie sang aber weiter, für sich, für mich und für andere. Das tat sie auch in einem christlichen Erholungsheim im Mátra-Gebirge, wohin meine Eltern uns aus gesundheitlichen Gründen geschickt hatten – jahrelang kam etwa die gleiche Gesellschaft zusammen, sie gab ihre kleinen Konzerte und spielte mit uns Kindern Oper. So spielte bald jeder Baum und jedes Felsenstück eine Rolle und wir sangen Arien inmitten der Traumwelt, die uns meine – unsere – „Nagyi“ hingezaubert hatte. judit
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