NZg_35-2009 - Neue Zeitung
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NZ <strong>35</strong>/<strong>2009</strong><br />
W I R E M P F E H L E N 15<br />
DEUTSCHSPRACHIGES<br />
RADIOPROGRAMM<br />
LANDESWEIT!<br />
Die deutschsprachige Radiosendung<br />
von Radio Fünfkirchen ist landesweit<br />
zu hören. „Treffpunkt am<br />
Vormittag“ meldet sich täglich von<br />
10 bis 12 Uhr. Sonntags können die<br />
werten Zuhörer das beliebte<br />
„Wunschkonzert“ hören. Zweiwöchentlich<br />
werden deutschsprachige<br />
Messen übertragen.<br />
Das Programm wird auf zwei Mittelwellenfrequenzen<br />
ausgestrahlt. In<br />
Südungarn und bei Budapest hören<br />
Sie die Sendungen auf MW/AM<br />
873 kHz, über Marcali und Szolnok<br />
wird das Programm auf MW/AM<br />
1188 kHz ausgestrahlt. Hören Sie<br />
zu! Wir sprechen Ihre Sprache!<br />
MR4, der Minderheitensender des<br />
Ungarischen Rundfunks hat eine<br />
Web-Seite. Man kann im Internet<br />
die deutschsprachige Sendung live<br />
hören und gesendete Magazine herunterladen.<br />
www.mr4.hu, http://nemet.radio.hu,<br />
http://nemet2.radio.hu<br />
deutschesendung@freemail.hu<br />
Telefon Live: 06 72 518 340<br />
DEUTSCHSPRACHIGES<br />
FERNSEHPROGRAMM<br />
UNSER BILDSCHIRM<br />
Die deutschsprachige Fernsehsendung<br />
von Studio Fünfkirchen des<br />
Ungarischen Fernsehens „Unser<br />
Bildschirm“ meldet sich dienstags<br />
um 13.55 Uhr im mtv.<br />
Wiederholung donnerstags um<br />
10.30 Uhr im m2.<br />
Tel./Fax: 06 72 507406<br />
Adresse: 7626 Pécs, Alsóhavi u. 16.<br />
Telefon: 06-72-507-400<br />
Fax: 06-72-507-406<br />
E-Mail: ubpecs@mtv.hu<br />
www.mtv.hu/unserbildschirm<br />
Die Heimatzeitung der Deutschen<br />
aus Ungarn<br />
E-Mail: up@schwabenverlag.de<br />
http://www.schwabenverlag.de<br />
Anzeigenannahme:<br />
Redaktion <strong>Neue</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Tel.: 302 6784<br />
Fax: <strong>35</strong>4 06 93<br />
E-Mail: neueztg@hu.inter.net<br />
Ungarndeutsche<br />
Publikationen<br />
können Sie bequem<br />
übers Internet<br />
bestellen:<br />
www.neue-zeitung.<br />
hu/publikationen<br />
Dr. Zoltán Müller<br />
Facharzt für HNO-Krankheiten<br />
Ernährung in Mittelmeerländern ist vollwertig<br />
und gesund<br />
Eine der viele Bedingungen,<br />
um gesund zu<br />
leben, ist gesund zu essen.<br />
Nur eine vollwertige<br />
und abwechslungsreiche<br />
Ernährung ist die<br />
Voraussetzung für Gesundheit<br />
und volle Leistungsfähigkeit.<br />
Heutzutage<br />
fahren viele auf<br />
Urlaub in Mittelmeerländer.<br />
Die Leute in diesen<br />
Ländern leben gesünder,<br />
Herz- und Kreislaufkrankheiten,<br />
Zuckerkrankheit und Krebs<br />
kommen bei ihnen viel seltener vor<br />
und sie leiden viel weniger an<br />
Übergewicht. Man kann die Frage<br />
stellen, wo liegt der Grund? Die<br />
Antwort ist einfach: in der Ernährung!<br />
In diesen Ländern verzehrt<br />
man viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte.<br />
Vollkornprodukte<br />
sorgen für Ballaststoffe und für<br />
gute Verdauung. Obst, Gemüse und<br />
Kartoffeln enthalten<br />
reichlich Vitamine und<br />
Mineralstoffe. Da fällt<br />
es keinem ein, beispielsweise<br />
Erdbeeren im Dezember<br />
zu essen! Fett<br />
soll nur in geringer<br />
Menge und guter Qualität<br />
verzehrt werden,<br />
und sie machen es so!<br />
Da wird mehr Olivenöl<br />
verwendet, es ist gesünder<br />
als Sonnenblumenöl<br />
oder Fett. Man soll reichlich essen,<br />
aber nicht zu viel. Alkohol soll<br />
man nicht als Durstlöscher zu sich<br />
nehmen, aber gegen ein, zwei Glas<br />
Rotwein guter Qualität ist nichts zu<br />
sagen. Es ist wichtig, ausreichend<br />
zu trinken, vor allem Mineralwasser,<br />
Obstsaft oder Kräutertee,<br />
schwarzer Tee oder Kaffee nur in<br />
Maßen. In diesen Ländern rauchen<br />
die Männer viel, das sollte allerdings<br />
nicht nachgemacht werden!<br />
Kursprogramm „Leben festhalten!“ im Haus<br />
des Deutschen Ostens in München<br />
Als Ausbildungsmöglichkeit für Zeitzeugenberichte oder Erlebniserzählungen<br />
bietet das Haus des Deutschen Ostens (HDO) München einen<br />
Ganztageskurs am Samstag, den 19. September, 10 – 17 Uhr mit der in<br />
Aussig an der Elbe geborenen Schriftstellerin Ursula Haas an. Unter dem<br />
Leitgedanken „Leben festhalten! Biografie schreiben!“ will die Kursleiterin<br />
„den Aufbau eines Biografie-Büchleins besprechen und Anekdoten<br />
schreiben, die unsere Lebensphasen lebendig machen und festhalten – für<br />
uns, unsere Kinder und Enkel.“ Sie fordert dazu auf: „Bringen Sie Fotos<br />
mit! Im Copyshop lassen sich ihre Texte mit Fotos zu einem Büchlein binden<br />
und als Geschenke vervielfältigen.“<br />
Die Schriftstellerin und Kursleiterin Ursula Haas wuchs in Düsseldorf<br />
und Bonn auf und studierte Geschichte, Germanistik und Pädagogik in<br />
Bonn und Freiburg. Nach ihrer Referendarszeit trat sie nicht in den Schuldienst<br />
ein, sondern gab Privatunterricht und begann zu schreiben. Sie lebt<br />
und arbeitet in München als freie Schriftstellerin und schreibt Lyrik, Romane,<br />
Erzählungen, Libretti, Theaterstücke und Essays. Ihre Gedichte<br />
sind in zahlreiche Sprachen übersetzt.<br />
Wer sich am Schreibwettbewerb des Hauses des Deutschen Ostens<br />
„Mein HDO!“ aus Anlaß des 40jährigen Bestehens der Einrichtung 2010<br />
beteiligen will, für den ist dieser Kurs willkommener Anlaß, Motivation<br />
zu tanken. Bei erfolgreicher Teilnahme kann die Kursgebühr um ein Vielfaches<br />
zurückgewonnen werden. Es sind noch einige Plätze frei. Anmeldungen<br />
richten Sie an das Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5,<br />
D-81669 München unter Telefon 00 49 89/44 99 93-114 (Frau Kessler)<br />
oder per E-Mail: poststelle@hdo.bayern.de.<br />
„DeutschpädagogIn des Jahres <strong>2009</strong>“ in der<br />
Hauptstadt<br />
Die Deutsche Selbstverwaltung Budapest möchte auch in diesem Jahr einer/einem<br />
hervorragenden ungarndeutschen Pädagogin/Pädagogen den Preis<br />
„Deutschpädagoge/Deutschpädagogin des Jahres“ verleihen.<br />
Erwartet werden gemeinsame Vorschläge von Schulen, Kindergärten und<br />
den Deutschen Selbstverwaltungen in den Budapester Bezirken.<br />
Bitte höchstens eine(n) BewerberIn per Bezirk vorschlagen!<br />
Dem Vorschlag soll eine fachliche Begründung beiliegen.<br />
Der Preis wird im Rahmen der Veranstaltung „Europatag der Deutschen in<br />
Budapest“ im Deutschen Nationalitätengymnasium (XX. Serény u.1) übegeben.<br />
Die Vorschläge sollen bis zum 11. September <strong>2009</strong> an die Adresse der<br />
Deutschen Selbstverwaltung, Budapest, per Post geschickt werden:<br />
Deutsche Selbstverwaltung, Budapest/Fôvárosi Német Kisebbségi Önkormányzat,<br />
1054 Budapest, Akadémia utca 1. III. em. 302.<br />
Tel/Fax: (1) 302-5115 ldubp@t-online.hu<br />
Frau der Woche<br />
„Nagyi“<br />
Nagyi nannten wir meine Oma mütterlicherseits.<br />
Der Ausdruck kommt<br />
aus dem ungarischen Wort für Großmutter:<br />
Nagymama. Es paßte zu ihr,<br />
denn das Wörtchen betont nicht, daß<br />
sie alt oder eben die ältere Mutter<br />
oder gar Mütterchen gewesen wäre:<br />
Sie war eben „nagy“, das heißt groß.<br />
Groß im Sinne von großartig, ehrenwürdig,<br />
aber klasse!<br />
Hier am See fällt sie mir oft ein,<br />
immer wenn ich in den Garten gucke<br />
oder im Garten sitze. Das heute etwas<br />
wilde Bild ruft mir Fotos in<br />
Erinnerung, auf denen inmitten von<br />
Nichts das Häuschen zu sehen ist,<br />
mit dem frisch angelegten Garten<br />
und seinen Minipflanzen. Auf einem<br />
dieser Bilder vom Anfang der 20er<br />
Jahre des vorigen Jahrhunderts steht<br />
auch der Gärtner vor dem Haus, in<br />
stolzer Haltung, wie ein Kapitän auf<br />
seinem neuen Schiff – die Bäume,<br />
die heute in den Himmel ragen (oder<br />
gar nicht mehr da sind), reichen ihm<br />
gerade bis zur Brust.<br />
Was dann bis zum Krieg alles mit<br />
dem Garten geschah, kann ich nur<br />
ahnen: bestimmt war er das liebste<br />
Kind meiner „Nagyi“. Ich sah sie<br />
nämlich nach Kriegsende lange<br />
Jahre in diesem lädierten Garten<br />
schaffen. Ich sah, wie sie versucht<br />
hatte, den alten Glanz wieder herzustellen.<br />
Auf allen Vieren kriechend<br />
pflanzte sie Blumen, zupfte Unkraut<br />
und verfolgte die Wurzeln der<br />
Ölbäume, die damals wucherten, wie<br />
heute die Akazien oder Christusdorn.<br />
Sie siegte, denn Ölbäume sehe ich<br />
nur noch in den benachbarten Gärten.<br />
Sie mußte auch siegen, denn sie<br />
war eine starke Frau, die einiges<br />
durchmachen mußte. Sie hätte als<br />
junge Frau bei den Wagner-Festspielen<br />
Elisabeth singen wollen, der Erste<br />
Weltkrieg aber zerstörte ihre<br />
Träume. Sie stand dann da als Witwe<br />
mit einem kleinen Kind und heiratete<br />
auf Druck der Familie und der Gesellschaft<br />
einen Ingenieur, der an<br />
sich gar nicht zu ihr paßte. Mir paßt<br />
es aber so nachträglich: Ohne diesen<br />
Mann, meinen Großvater, wäre ich<br />
nämlich gar nicht da. Den Zweiten<br />
Weltkrieg durfte meine Nagyi wandernd<br />
erleben: Sie wurden zweimal<br />
ausgebombt und verbrachten die<br />
letzte Zeit im Keller unter ihrer Wohnung,<br />
die nicht mehr vorhanden war.<br />
Sie sang aber weiter, für sich, für<br />
mich und für andere. Das tat sie auch<br />
in einem christlichen Erholungsheim<br />
im Mátra-Gebirge, wohin meine<br />
Eltern uns aus gesundheitlichen<br />
Gründen geschickt hatten – jahrelang<br />
kam etwa die gleiche Gesellschaft<br />
zusammen, sie gab ihre kleinen Konzerte<br />
und spielte mit uns Kindern<br />
Oper. So spielte bald jeder Baum und<br />
jedes Felsenstück eine Rolle und wir<br />
sangen Arien inmitten der Traumwelt,<br />
die uns meine – unsere – „Nagyi“<br />
hingezaubert hatte.<br />
judit