Die Kaskoversicherung im Spannungsfeld zur P&I Versicherung
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seine Haftung begrenzt, deren Ausmaß er letztlich nicht mehr überschauen kann und für die<br />
er <strong>im</strong> heutigen Prämienratengefüge kein entsprechendes Entgelt in Form der Prämie erhält.<br />
Der Kaskoversicherer steht in einer viel stärker umkämpften Wettbewerbssituation als der<br />
P&I-Versicherer, wobei der Reederei-Kunde <strong>im</strong> Gegenzug doch auch von den derzeit<br />
niedrigen Kasko-Prämienraten profitiert.<br />
Zu B.<br />
Ich habe zu Beginn aufgezeigt, daß sich bei diesem Thema fünf Erscheinungsformen des<br />
Seeversicherungswesens zeigen, deren Vor- und Nachteile in der Diskussion häufig<br />
miteinander vermengt werden :<br />
• <strong>Kaskoversicherung</strong> auf Anbieterbasis einer Vers.-AG oder eines Lloyd’s Syndikats<br />
• <strong>Kaskoversicherung</strong> durch einen Gegenseitigkeitsverein ( Mutual )<br />
• P&I – <strong>Versicherung</strong> durch einen Gegenseitigkeitsverein ( Mutual )<br />
• P&I – <strong>Versicherung</strong> durch eine Vers.-AG oder neuerdings durch Lloyd’s Syndikate<br />
• Kasko- und P&I als One-Stop-Shopping Produkt, angeboten durch die eine oder andere<br />
Unternehmensform ( Vers.-AG, Lloyd’s oder Mutual ).<br />
Blicken wir nochmals in das Buch von Peter Young. Er beschrieb, daß die englischen Kasko-<br />
Mutuals in ihrer Bedeutung verloren, als 1824 das Oligopol der Royal Exchange und der<br />
London Assurance aufgelöst wurden: "new entrants to the marine insurance market offered<br />
keener rates and better conditions, undercutting the hull clubs" 15 .<br />
Hier leben sich zwei versicherungs-wirtschaftliche Phänomene aus :<br />
• einerseits das Zurückweichen von sicherlich guten und bewährten Strukturen ( z.B. der<br />
"hull mutuals" ) bei Risiko-Überkapazität <strong>im</strong> kommerziellen Versicherer-Markt und<br />
• andererseits die Notwendigkeit <strong>zur</strong> Selbsthilfe durch Selbstversicherung bei einem<br />
Risiko-Kapazitätsmangel, entweder weil die Prämienstrukturen zu hoch sind oder ein<br />
15 Peter Young, Seite 4<br />
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