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Die Kaskoversicherung im Spannungsfeld zur P&I Versicherung

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Ich erhalte heute keine Anrufe mehr, um mein Unternehmen als alternativen P&I-Versicherer<br />

zu gewinnen. Meinem Unternehmen wurde umgekehrt die nötige P&I-Zeichnungskapazität<br />

sehr flexibel aus dem Rückversicherungsmarkt angeboten.<br />

Noch eines st<strong>im</strong>mt mich bedenklich. <strong>Die</strong> heutige Entwicklung <strong>im</strong> Schiffsversicherungs-markt<br />

ist auf die Überkapazität <strong>im</strong> Rückversicherungsmarkt <strong>zur</strong>ückzuführen. Bitte berücksichtigen<br />

Sie auch, daß die P&I-Clubs <strong>zur</strong> Absicherung bei hohen Schäden bis zu einem L<strong>im</strong>it von<br />

4,25 Milliarden US$ den professionellen Rückversicherungsmarkt nutzen und gemeinsam als<br />

Gruppe den wohl größten Rückversicherungsvertrag der Welt einkaufen 16 . Ich erinnere mich,<br />

daß die Eindeckung dieses Rückversicherungskonzeptes Anfang der 90er Jahre Probleme<br />

bereitete, weil die Kapazität nicht für 100% des damaligen Rückversicherungskonzeptes <strong>zur</strong><br />

Verfügung stand.<br />

Vergleicht man die von einem Londoner Maklerhaus 17 für den Zeitraum von 1987 bis 1998<br />

zusammengestellten Bruttoprämien auf der Einnahmeseite einerseits mit den<br />

Managementkosten und Brutto-Schadenzahlungen auf Kalenderjahrbasis andererseits von<br />

neun großen Clubs der westlichen Welt, so decken die Gesamteinnahmen von 17 Milliarden<br />

US$ gerade einmal die Gesamt-Schadenzahlungen und die gesamten Managementkosten.<br />

Man denke an das Non-Profit-Prinzip der Clubs und daran, daß die Clubs mit den Nach-Calls<br />

die Möglichkeit haben, Ihre Haushalte auszugleichen. <strong>Die</strong> dem freien Spiel der Marktkräfte<br />

ausgesetzte <strong>Kaskoversicherung</strong> verlief dagegen über die letzten Jahre alles andere als<br />

ausgeglichen, sondern hoch verlustreich.<br />

Überrascht hat mich bei dieser Übersicht auch, daß die dort aufgeführten neun großen P&I-<br />

Clubs <strong>im</strong> Kalerderjahr 1998 insgesamt nur über Brutto-Beitragseinnahmen von 1,5 Milliarden<br />

US$ verfügten. Angesichts der zu versichernden Haftungen ist dies ein relativ kleines<br />

Prämienaufkommen.<br />

<strong>Die</strong>se ausgewählten P&I-Clubs konnten über einen Zeitraum von 12 Jahren langfristig<br />

ausgeglichene Brutto-Underwriting-Ergebnisse erwirtschaften, dies aber nur vor dem<br />

Hintergrund handfester Prämieneinnahmesteigerungen in den Jahren 1991 bis 1995. Ab<br />

dem Jahre 1998 wird der Saldo aus Einnahmen, Kosten und Schäden allerdings wieder<br />

negativ.<br />

16 siehe J<strong>im</strong> Mulrenan in Trade Winds vom 17. Dezember 1999, Seite 25<br />

17 Lambert Fenchurch "Entering the new Millenium with the leading P&I Broker"<br />

16

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