01.05.2014 Aufrufe

Protokoll 2008-06-24 - Gemeinde Obersiggenthal

Protokoll 2008-06-24 - Gemeinde Obersiggenthal

Protokoll 2008-06-24 - Gemeinde Obersiggenthal

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Obersiggenthal</strong><br />

<strong>Protokoll</strong> des Einwohnerrates<br />

Amtsperiode 20<strong>06</strong>/2009<br />

12. Dienstag, <strong>24</strong>. Juni <strong>2008</strong><br />

Sitzung<br />

19.00 Uhr, Aula Oberstufenschulzentrum<br />

Vorsitz<br />

Andreas Schweizer, Präsident<br />

<strong>Protokoll</strong><br />

Natalie Sandmeier-Märki, <strong>Gemeinde</strong>schreiber-Stv.<br />

Stimmenzähler<br />

− Lisa Dikk<br />

− Silvia Dingwall Stucki<br />

Anwesend<br />

− 35 Mitglieder des Einwohnerrates<br />

− 5 Mitglieder des <strong>Gemeinde</strong>rates<br />

Entschuldigt<br />

− André Ecabert<br />

− Willi Graf<br />

− Denise Hunziker<br />

− Manuel Tejero<br />

− Christoph Villiger<br />

Ende der Sitzung<br />

22.25 Uhr


276<br />

Behandelte Geschäfte<br />

Seite<br />

1 <strong>2008</strong>/101 Formelles, Mitteilungen, Neueingänge, <strong>Protokoll</strong> 277<br />

2 <strong>2008</strong>/100 Inpflichtnahme René Roth (SVP) als Mitglied des Einwohnerrates<br />

279<br />

3 <strong>2008</strong>/102 Einbürgerungen 279<br />

4 <strong>2008</strong>/103 Verwaltungsrechnung 2007 281<br />

5 <strong>2008</strong>/104 Rechenschaftsbericht 2007 287<br />

6<br />

2003/91<br />

2003/90<br />

1997/130<br />

2005/157<br />

2003/76<br />

2004/130<br />

1997/130<br />

2005/165<br />

20<strong>06</strong>/20<br />

2004/123<br />

Kreditabrechnungen<br />

- Sauberwasserleitung Boldi<br />

- Netzerweiterung und Netzerneuerung Wasserversorgung<br />

Boldistrasse<br />

- Wasserleitung Südstrasse<br />

- Hallen- und Gartenbad: Sanierung 3. Etappe<br />

- Quellwasserfassung Hertenstein<br />

- Nutzungsplanung Kreisel<br />

- Erschliessung Baugebiet Gen. Guisanstrasse<br />

- Tempo 30 in sechs Teilzonen von Nussbaumen<br />

- Sanierung Kreisel OSOS<br />

- Austrasse Rieden; Wasserleitungs- und Fahrbahnerneuerung,<br />

Kanalisationserneuerung<br />

289<br />

7 <strong>2008</strong>/105 Oberstufenschulzentrum OSOS, Kreditbegehren über 138'000<br />

Franken für die Erneuerung Dichtungsfolie und Wärmedämmung<br />

über Garderobentrakt, Turnhalle und Eingangsbereich<br />

West (Pausenplatzbereich)<br />

8 <strong>2008</strong>/1<strong>06</strong> Entwicklung der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Obersiggenthal</strong> in der Region<br />

Baden-Wettingen<br />

Information des Einwohnerrates<br />

9 <strong>2008</strong>/107 Motion Linus Egger (CVP) betr. Verhinderung von Missbrauchsfällen<br />

bei der Sozialhilfe durch Arbeitseinsätze, Erheblicherklärung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat ist bereit, den Vorstoss als Postulat entgegenzunehmen<br />

290<br />

291<br />

297<br />

10 <strong>2008</strong>/108 Umfrage 298


277<br />

Andreas Schweizer, Präsident: Ich begrüsse alle Anwesenden zur heutigen Einwohnerratssitzung.<br />

Speziell begrüssen möchte ich den neuen <strong>Gemeinde</strong>schreiber der <strong>Gemeinde</strong> Untersiggenthal,<br />

Herrn Stefan Abegg. Nebst <strong>Gemeinde</strong>schreiber Toni Meier darf ich heute zwei<br />

weitere Mitarbeitende der <strong>Gemeinde</strong> begrüssen, nämlich den Finanzverwalter Paul Meier<br />

und Claudia Niederhauser, die heute Natalie Märki vertritt.<br />

Natalie Märki wird an der nächsten Sitzung wieder dabei sein, allerdings mit einem anderen<br />

Namen. Ich wünsche der zukünftigen Frau Sandmeier alles Gute und vorerst schöne Hochzeitsferien.<br />

Wir haben fünf Entschuldigungen für heute Abend zu verzeichnen. Es sind dies<br />

Christoph Villiger (FDP), Willi Graf (CVP), André Ecabert (parteilos), Denise Hunziker (SP) und<br />

Manuel Tejero (CVP). Ueli Zulauf (SP) hat sich für den ersten Teil der Sitzung entschuldigt.<br />

Es sind 33 Einwohnerräte anwesend, das absolute Mehr beträgt 17.<br />

Ich frage Sie an, ob Sie mit der vorliegenden Traktandenliste einverstanden sind.<br />

_____<br />

Das Wort wird nicht verlangt.<br />

_____<br />

1 <strong>2008</strong>/101 Formelles, Mitteilungen, Neueingänge, <strong>Protokoll</strong><br />

Andreas Schweizer: Nach unbenutztem Ablauf der Referendumsfrist ist am 21. April <strong>2008</strong><br />

folgender, dem fakultativen Referendum unterstellter Beschluss des Einwohnerrates vom 13.<br />

März <strong>2008</strong>, in Rechtskraft erwachsen: Ausrüstung der Schiessanlage Ebne mit einem künstlichen<br />

Kugelfangsystem (KKS) mit einem Kredit von 140'000 Franken.<br />

Die FDP hat mir mitgeteilt, dass sie André Ecabert aus der Ortspartei ausgeschlossen hat. Damit<br />

ist André Ecabert fraktionsloses Mitglied unseres Einwohnerrates.<br />

Weil sich Stimmenzählerin Denise Hunziker krank gemeldet hat, wird Silvia Dingwall Stucki<br />

heute die Stimmen zählen.<br />

In Zusammenhang mit dem Wettingerfest wurden der Einwohnerrat und die Verwaltung angefragt,<br />

ob <strong>Obersiggenthal</strong> eine Fussballmannschaft stellen könnte. Die Spiele würden am<br />

Samstagnachmittag, 5. Juli stattfinden. Die Anfrage kam sehr kurzfristig. Die Anmeldung<br />

müsste bis zum kommenden Freitag erfolgen. Wenn sich fünf Spieler und ein Goalie finden,<br />

würden wir dies entsprechend nach Wettingen melden.<br />

Die Verkehrskommission hat die Aktion „bike to work“ etwas ausgeweitet und auch den Einwohnerrat<br />

miteinbezogen. Herzlichen Dank an alle, die spontan mitgemacht haben.<br />

_____<br />

Therese Schneider, <strong>Gemeinde</strong>rätin: Ich möchte Sie über folgende Projekte orientieren: Pilotprojekt<br />

Aussendienst, Altersleitbild und Jugendnetz.<br />

Erste Auswertung des Pilotprojektes Aussendienst<br />

Am 1. April 2007 starteten die Pilotgemeinden Baden, Hunzenschwil sowie Ober- und Untersiggenthal<br />

mit dem Projekt Aussendienst. Später folgten Neuenhof und Brugg. Das Pilotprojekt<br />

wird nun um eine weitere Region erweitert und der Kantonale Sozialdienst wird prüfen,<br />

welche weiteren <strong>Gemeinde</strong>n in das Projekt miteinbezogen werden können. Nebst den bisherigen<br />

Abklärungen des Sozialdienstes, besucht zusätzlich ein Aussendienstmitarbeiter unangemeldet<br />

die Gesuchsteller zu Hause und überprüft so die im Gesuch gemachten Angaben.<br />

Im Rahmen der freien Kapazitäten des Aussendienstmitarbeiters wurden auch bereits<br />

laufende Fälle nachträglich überprüft.<br />

Reaktionen der Sozialhilfebezüger<br />

Neue Gesuchsteller wie auch Sozialhilfebezüger in laufenden Fällen reagierten durchgehend<br />

problemlos auf diesen neuen Verfahrensschritt.


278<br />

Zusätzlicher Aufwand für den Sozialdienst<br />

Durch die gute Einbettung des zusätzlichen Verfahrensschrittes in das bereits bestehende<br />

Aufnahmeverfahren ist der Mehraufwand für den Sozialdienst absolut tragbar.<br />

Finanzierung<br />

Im Rahmen des Pilotprojektes übernimmt der Kanton zunächst bis Ende <strong>2008</strong>, neu nun bis<br />

Ende 2009 sämtliche Lohn- und Infrastrukturkosten des Aussendienstmitarbeiters. Die Pilotgemeinden<br />

arbeiten an der Planung und Auswertung des Projektes mit und tragen den administrativen<br />

Mehraufwand in ihren Sozialdiensten.<br />

Erste Resultate für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Obersiggenthal</strong><br />

In nur einem von 38 bis Ende Februar <strong>2008</strong> überprüften Fällen, wurde nach dem Besuch des<br />

Aussendienstmitarbeiters das Gesuch um Sozialhilfe zurückgezogen. In zwei Fällen wurde -<br />

aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse des Aussendienstes - auf das Gesuch nicht eingetreten<br />

und in einem laufenden Fall musste die Sozialhilfe gekürzt werden. Insgesamt konnten so<br />

ca. 3‘500.00 Franken eingespart werden.<br />

Erste Schlussfolgerungen aufgrund der Resultate für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Obersiggenthal</strong><br />

Die in den Gesuchen gemachten falschen Angaben bewegen sich im Rahmen der bei einer<br />

Selbstdeklaration zu erwartenden Abweichungen. Ob es sich dabei um vorsätzlich oder irrtümlich<br />

gemachte Falschangaben handelt, ist nicht immer klar.<br />

Die durch den Aussendienst gewonnenen Erkenntnisse sind für den Sozialdienst nicht nur für<br />

die Beurteilung der Rechtmässigkeit des Sozialhilfebezugs wertvoll, sondern ermöglichen auch<br />

eine soziale Kontrolle z.B. bei Verwahrlosung oder schlechten Wohnbedingungen.<br />

Ein Missbrauch in der Grössenordnung von 1.0 - 5.0 % konnte bei den bisherigen laufenden<br />

Fällen nicht erhärtet werden.<br />

Die gravierenden Fälle des Missbrauchs von Sozialhilfe, nämlich eine nicht deklarierte Arbeitstätigkeit<br />

oder das Verschweigen von sonstigem Einkommen und Vermögen, kann auch<br />

durch den Aussendienst nicht aufgedeckt werden. Diese Fälle wären allenfalls ein Einsatzgebiet<br />

für einen Sozialdetektiv.<br />

Wie geht es weiter?<br />

Im Frühjahr 2009 werden sich die <strong>Gemeinde</strong>n entscheiden müssen, ob sie den Aussendienst in<br />

eigener Regie oder in Zusammenarbeit weiterführen möchten. Sie müssten sich die dafür<br />

notwendigen Mittel bewilligen lassen und entscheiden, ob sie dem Aussendienst weiterführende<br />

Kompetenzen wie Observierungen bei begründeten Fällen übertragen wollen.<br />

Einen Alleingang können wir uns aus heutiger Sicht insbesondere aus finanziellen Gründen<br />

nicht vorstellen.<br />

_____<br />

Altersleitbild<br />

Das Postulat von Sandra Göbelbecker betreffend Ausarbeitung eines Altersleitbildes der <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Obersiggenthal</strong> wurde am 18. Januar 2007 vom Einwohnerrat überwiesen. Der Zeitplan<br />

sah vor, im 1. Quartal <strong>2008</strong> zu starten. Aus beruflichen Gründen meinerseits und einem<br />

zeitlichen Engpass seitens der externen Begleitung wurde der Beginn nun auf anfangs September<br />

<strong>2008</strong> verschoben. Die Kommission wird aus den beiden Pfarrherren der reformierten<br />

und katholischen Kirche und je einer Vertretung von Spitex, AWZ Gässliacker und Aktion Mit-<br />

Mensch (Besuchsdienst) sowie von zwei Senioren als auch meiner Person bestehen. Für das<br />

Aktuariat konnte Frau Ursi Spinnler gewonnen werden. Es ist vorgesehen, das Leitbild sowie die<br />

entsprechenden Umsetzungsmassnahmen bis Ende Juni 2009 zu erarbeiten.<br />

_____<br />

Jugendnetz (Einführung Schulsozialarbeit, Zusammenarbeit mit Untersiggenthal)<br />

Am 1. Januar 20<strong>06</strong> startete die 3-jährige Pilotphase „Einführung Schulsozialarbeit und gemeinsame<br />

Jugendarbeit Unter- und <strong>Obersiggenthal</strong>“. Die Jugendkommission stellt auf die Budgetsitzung<br />

im Oktober den Antrag, diesen Pilot in ein Definitivum zu überführen. Es ist vorgesehen,<br />

den Einwohnerrat <strong>Obersiggenthal</strong> und die Parteien von Untersiggenthal anlässlich einer gemeinsamen<br />

Veranstaltung über die Auswertung des Pilots zu informieren. Bitte merken Sie sich<br />

den 23. September <strong>2008</strong> vor. Die Einladung wird Ihnen frühzeitig zugestellt.


279<br />

Andreas Schweizer: Als Neueingänge haben Sie auf Ihren Tischen:<br />

- Motion Erich Schmid (CVP) über „Varianten bei Vorlagen zur Sanierung der Quartierstrassen“<br />

- Postulat Christa Ochsner (CVP) betreffend „Prüfung von Möglichkeiten zur Attraktivitätssteigerung<br />

des Hallen- und Gartenbades von <strong>Obersiggenthal</strong>“<br />

_____<br />

Das <strong>Protokoll</strong> der Sitzung vom 13. März <strong>2008</strong> wurde mit den Vorlagen für diese Sitzung verschickt.<br />

Innert der Frist von 10 Tagen sind beim Ratsbüro schriftlich keine Änderungen beantragt<br />

worden, somit gilt das <strong>Protokoll</strong> gemäss § <strong>24</strong> Geschäftsreglement des Einwohnerrates als<br />

genehmigt.<br />

2 <strong>2008</strong>/100 Inpflichtnahme René Roth (SVP) als Mitglied des Einwohnerrates<br />

Eintreten wird nicht bestritten.<br />

_____<br />

Das neu gewählte Ratsmitglied wird vom Ratspräsidenten gemäss § 2, Ziffer 3 des Geschäftsreglementes<br />

des Einwohnerrates in Pflicht genommen. Der Ratspräsident heisst René Roth im<br />

Rat herzlich willkommen.<br />

Andreas Schweizer: Nachdem nun René Roth als Einwohnerrat in Pflicht genommen ist, nehmen<br />

34 Ratsmitglieder an den Beratungen teil. Das absolute Mehr liegt bei 18.<br />

3 2007/72 Einbürgerungsgesuche<br />

Eintreten wird nicht bestritten.<br />

_____<br />

Folgende Personen stellen das Gesuch um Aufnahme in das <strong>Gemeinde</strong>bürgerrecht von<br />

<strong>Obersiggenthal</strong>:<br />

• Bushaj Prek, und Bushaj-Paloka Vere mit zwei Kindern, serbisch-montenegrinische<br />

Staatsangehörige<br />

• Cimen Hayik und Cimen-Cam Suzan, mit zwei Kindern, türkische Staatsangehörige<br />

• Evers Lara, deutsche Staatsangehörige,<br />

• Evers Wolfgang und Deters Evers Ute, deutsche Staatsangehörige,<br />

• Frrokaj-Karaqi Diana, serbisch-montenegrinische Staatsangehörige<br />

• Klein Ernest und Klein-Zawidzki Irène, luxemburgische Staatsangehörige<br />

• Maljenovic Andrea, bosnisch-herzegowinische Staatsangehörige<br />

• Mohammad Sarah, irakische Staatsangehörige,<br />

• Özdek Mustafa, und Özdek-Özmen Menira, mit zwei Kindern, türkische Staatsangehörige,<br />

• Weinhold Erhard ’Matthias’, deutscher Staatsangehöriger<br />

_____


280<br />

Marie-Louise Nussbaumer Marty, <strong>Gemeinde</strong>rätin: Ich habe Ihnen eine Änderung im Dossier<br />

von Andrea Maljenovic (7. Gesuch in Ihrer Liste) bekannt zu geben. Die junge Frau hat sich<br />

nach Befragung durch die Einbürgerungskommission entschieden, ihre Lehre aufzugeben.<br />

Dazu wurde sie kurzfristig vom Präsidenten und der Sekretärin der Einbürgerungskommission<br />

befragt. Befragt wurde auch ihr Lehrmeister. Beide haben übereinstimmend ausgesagt, dass<br />

Frau Maljenovic ihre Lehrstelle nicht leichtfertig aufgegeben hat. Es hätte sich auch keineswegs<br />

um ungenügende Leistungen gehandelt. Offensichtlich ging es hier einfach um eine<br />

falsche Berufswahl. Frau Maljenovic hat sich denn auch sofort um eine Anschlusslösung bemüht.<br />

Sie hat sich beraten lassen und ist jetzt an der Kantonalen Schule für Berufsbildung eingeschrieben.<br />

Diese ergänzenden Informationen benötigten Sie noch. Der <strong>Gemeinde</strong>rat und<br />

die Einbürgerungskommission sind übereinstimmend der Meinung, dass Ihnen das Gesuch<br />

auch mit den Veränderungen ohne Bedenken zur Zustimmung beantragt werden kann.<br />

Uschi Haag: Ich möchte mich im Namen der SVP-Fraktion ganz herzlich für die ausgezeichnete<br />

Dokumentation zu den ordentlichen Einbürgerungsgesuchen bedanken. Bereits die<br />

kurze Zusammenfassung im Bericht und Antrag an den Einwohnerrat ermöglicht einen guten<br />

Überblick. Die ausführliche Dokumentation, die zum Studium aufgelegt wird, ermöglichen<br />

eine fundierte Beurteilung und Entscheidung. Ab dem 1. Juli <strong>2008</strong> gilt neu das Öffentlichkeitsprinzip<br />

in Behörden und Verwaltungen. Wir befürchten, dass dann unter dem Vorwand des<br />

Personendatenschutzes eine solche Information der Einwohnerräte nicht mehr möglich sein<br />

könnte. Wie beurteilt der <strong>Gemeinde</strong>rat diese Situation und was gedenkt er zu tun, damit die<br />

Entscheidungsträger weiterhin adäquat informiert werden?<br />

Marie-Louise Nussbaumer Marty: Gemäss den uns vorliegenden Bestimmungen kann die Einbürgerungskommission<br />

alle ihr relevant erscheinenden Informationen, die sie zusammengetragen<br />

hat, in ihrem Bericht zusammenfassen und auflegen. Problematischer ist es mit der<br />

Auflage von Originaldokumenten wie Arbeitgeber- und Schulberichten. Einen ersten Teil der<br />

Zusammenfassung erhalten Sie im Einwohnerratsversand, deren Inhalt seit dieser Sitzung,<br />

etwas ausführlicher ist. Noch umfassender sind die <strong>Protokoll</strong>e der Einbürgerungskommission.<br />

Zusätzlich legen wir Ihnen auch die Schul- und Arbeitgeberberichte in die Aktenauflage für<br />

Ihre Sitzungen. Dies hat der <strong>Gemeinde</strong>rat so entschieden, auch wenn der Kanton meint, dass<br />

diese Informationen ebenfalls nur zusammengefasst und nicht als Original aufgelegt werden<br />

dürfen.<br />

André Kummer: Ich stelle namens der SVP-Fraktion den<br />

Antrag,<br />

es sei über alle Gesuche schriftlich und geheim abzustimmen.<br />

_____<br />

Andreas Schweizer: Abstimmungen über Einbürgerungen werden grundsätzlich offen durchgeführt,<br />

sofern nicht mindestens ein Viertel der anwesenden Ratsmitglieder die geheime Abstimmung<br />

verlangt. Es sind heute 34 Ratsmitglieder anwesend. Für eine geheime Abstimmung<br />

sind somit neun Stimmen nötig.<br />

Der Vorsitzende lässt für alle Gesuche in globo die Stimmen für eine geheime Abstimmung<br />

ermitteln. Es entscheiden sich deutlich mehr als neun Ratsmitglieder für die geheime<br />

Stimmabgabe.<br />

_____<br />

Die Abstimmung über die Gesuche selbst ergibt folgende Resultate (Auszählung während der<br />

Pause):<br />

Ausgeteilte Stimmzettel 34<br />

Eingelegte Stimmzettel 34<br />

leere und ungültige Stimmzettel 0<br />

gültige Stimmzettel 34


281<br />

Ja<br />

Nein<br />

Bushaj Prek, und Bushaj-Paloka Vere, mit zwei Kindern 28 6<br />

Cimen Hayik und Cimen-Cam Suzan, mit zwei Kindern 27 7<br />

Evers Lara 33 1<br />

Evers Wolfgang und Deters Evers Ute 33 1<br />

Frrokaj-Karaqi Diana 31 3<br />

Klein Ernest und Klein-Zawidzki Irène 31 3<br />

Maljenovic Andrea 28 6<br />

Mohammad Sarah 28 6<br />

Özdek Mustafa, und Özdek-Özmen Menira, mit zwei Kindern 25 9<br />

Weinhold Erhard Matthias 33 1<br />

Allen Gesuchstellerinnen und Gesuchstellern wird das Einwohnerbürgerrecht von <strong>Obersiggenthal</strong><br />

zugesichert. Die Zusicherungen unterliegen weder dem fakultativen noch dem obligatorischen<br />

Referendum.<br />

4 <strong>2008</strong>/104 Verwaltungsrechnung 2007<br />

Das Eintreten wird nicht bestritten.<br />

_____<br />

Einsitznahme von Finanzverwalter Paul Meier. Seitens der Finanzkommission nimmt Linus Egger<br />

zur Verwaltungsrechnung Stellung.<br />

_____<br />

Linus Egger, Präsident Finanzkommission: Den Prüfbericht der Finanzkommission haben Sie<br />

erhalten. Die darin enthaltenen Punkte möchte ich nicht weiter ausführen. Meine Ausführungen<br />

gliedern sich nach folgenden Themen:<br />

1. Rechnung 2007<br />

2. Abfuhrwesen<br />

3. Tiefenprüfung<br />

4. Budget 2009<br />

_____<br />

Linus Egger zeigt anhand einer Folie die Steuereinnahmen, die im Vergleich zum Budget um<br />

1% höher ausgefallen sind. Diese resultieren vorwiegend aus den Aktien- oder den Erbschaftsund<br />

Schenkungssteuern. Das Steueramt hat seine Zahlen wirklich im Griff und hat die Steuereinnahmen<br />

wirklich sehr genau budgetiert.<br />

Er zeigt im Übrigen anhand einer Folie, dass sich die Steuereinnahmen aufgrund der zu erwartenden<br />

Annahme der Steuergesetzesrevision massiv verändern werden, sodass in Zukunft<br />

finanzielle Probleme resultieren.<br />

Linus Egger präsentiert Sparmöglichkeiten, die in der Hand des Einwohnerrates liegen. Er<br />

macht darauf aufmerksam, dass beim Sachaufwand Positionen vom Einwohnerrat nach<br />

hinten verschoben wurden, die zu einem späteren Zeitpunkt wieder zum Tragen kommen.<br />

_____<br />

Linus Egger: In der Rechnung 2007 verzeichnen wir Mehreinnahmen gegenüber Budget von<br />

952'000 Franken. Man fragt sich zu Recht, wo wir bei der Aufwandseite verloren haben, dass<br />

schlussendlich nur noch gut eine halbe Million Franken resultiert. Bei den Berufsschulen<br />

verzeichnen wir gegenüber Budget einen massiv höheren Aufwand. Das gleiche gilt für das<br />

Betriebsdefizit des Kantonsspitals. Diese beiden Positionen ergeben zusammen eine gute<br />

halbe Million Franken an Mehraufwendungen gegenüber Budget.


282<br />

Die Finanzkommission ist der Meinung, dass die Beiträge an die Berufsschulen besser<br />

budgetiert werden können. Wir haben deshalb darauf hingewiesen, dass anfangs August<br />

jeweils bei den grösseren Schulen angefragt werden soll, wie viele Schüler von <strong>Obersiggenthal</strong><br />

die Schule besuchen.<br />

Auch der bauliche Unterhalt liegt wesentlich über dem Budget. Die Aufwandkurve des baulichen<br />

Unterhalts steigt jährlich an. Im Vergleich zum Gesamtwert aller Liegenschaften von<br />

rund 100 Mio. Franken ist der Aufwand für den baulichen Unterhalt von 1.6 % nicht übertrieben.<br />

Abfuhrwesen<br />

Linus Egger demonstriert anhand einer Folie, wieso die Anpassung der Grüngutgebühren<br />

nötig wurde.<br />

Tiefenprüfung Schule<br />

Die Finanzkommission hat verschiedene Verwaltungsbereiche unter die Lupe genommen und<br />

sich schlussendlich mehrheitlich für eine Tiefenprüfung der Schule entschieden. Es wurden<br />

folgende zwei Prozesse definiert:<br />

1. Budgetprozess<br />

2. Kompetenzregelung Schulleitung – Stufenleitung – Schulpflege<br />

Gleichzeitig war ein Vertreter des BKS anwesend, der die Unterrichtspensen auf Übereinstimmung<br />

mit den von ihnen entlöhnten Pensen untersucht hat. Der Bericht hat in der Aktenauflage<br />

aufgelegen. Er hat sich im Übrigen ein Bild über die Zusammenarbeit Schulsekretariat –<br />

Schulleiter gemacht.<br />

Die Überprüfung der Kompetenzregelung umfasste eine Orientierung, ein Kick-off, die eigentliche<br />

Prüfung, eine Schlussbesprechung am zweiten Tag und schlussendlich noch eine Sitzung<br />

mit allen Interviewten, um die Berichte zu besprechen. Der Bericht enthielt einige persönliche<br />

Bemerkungen, die hitzige Diskussionen ausgelöst haben. Man hat sich deshalb darauf geeinigt,<br />

diesen Bericht nicht öffentlich aufzulegen. Vielmehr soll er als Arbeitspapier für die Schulpflege,<br />

den Schulleiter und die Vertreterin des <strong>Gemeinde</strong>rates an den Schulpflegesitzungen<br />

dienen. Wir haben vereinbart, dass die Schulleitung und die Schulpflege zum Bericht „Kompetenzregelung“<br />

eine schriftliche Stellungnahme an die BDO Visura abgeben können. Eingabetermin<br />

ist Morgen Mittwoch, 25. Juni <strong>2008</strong>, an dem die Stellungnahme bei der BDO Visura sein<br />

muss. Ich werde am Freitag mit der BDO Visura Kontakt aufnehmen und mich nach dem Eingang<br />

erkundigen. Wenn nicht, werde ich noch einmal telefonisch mahnen. Wenn die Frist<br />

wieder unbenutzt verstreicht, gilt der Bericht von der Partei als akzeptiert, die keine Stellungnahme<br />

eingereicht hat. Ich habe die Geduld langsam verloren und ich werde das so durchziehen.<br />

Zum Zeitpunkt des Stellenantritts werde ich mich mit dem neuen Schulleiter in Verbindung<br />

setzen. Es ist mir ein grosses Anliegen, dass in der Führung der Schule <strong>Obersiggenthal</strong><br />

Ruhe einkehrt und geordnete Verhältnisse eintreten. Das Arbeitspapier ist nur als das gedacht<br />

und soll zu Verbesserungen beitragen. Man kann darüber diskutieren, ob es Sache der<br />

Finanzkommission ist, die Kompetenzregelung eines Verwaltungsbereiches zu überprüfen. Wir<br />

sind aber der Meinung, dass das zu unseren Aufgaben gehört.<br />

Im Bericht hat die BDO Visura den beanstandeten Punkten Prioritäten zugeteilt. Schulpflege,<br />

Schulleitung und die Vertreterin des <strong>Gemeinde</strong>rates haben der Finanzkommission nun laufend<br />

Bericht zu erstatten, was eingeführt worden ist oder was aus welchen Gründen nicht<br />

eingeführt werden soll.<br />

Aus der letztjährigen Tiefenprüfung bei der Bauverwaltung haben mittlerweile Prozessbeschreibungen<br />

resultiert, als ein Punkt, der bemängelt wurde. Ich habe mich bei der Bauverwaltung<br />

für die gute und umfangreiche Aufarbeitung bedankt.<br />

Bezüglich Budget 2009 hat der <strong>Gemeinde</strong>rat der Schule folgende Budgetvorgaben gemacht:<br />

Rechnung 2007 abzüglich einmalige Kosten. Diese Vorgabe können wir unterstützen.


283<br />

Max Läng, <strong>Gemeinde</strong>ammann: (Präsentiert anhand von Folien die Steuerkraft und die Schuldenentwicklung).<br />

Von 1998 bis 2007 ist die Steuerkraft leicht angestiegen. Demgegenüber ist<br />

die Nettoschuld pro Einwohner kontinuierlich gesunken. Im Vergleich zu anderen umliegenden<br />

<strong>Gemeinde</strong>n kann man sagen, dass <strong>Obersiggenthal</strong> bezüglich Steuerkraft sicher überdurchschnittlich<br />

hoch, aber bezüglich Steuerfuss am unteren Limit liegt.<br />

Bis zum Jahr 2000 hatten wir einen ähnlich hohen Verschuldungsgrad wie heute. Der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

hat darauf ein Sparpaket verabschiedet und sich das Ziel gesetzt, bis 20<strong>06</strong> die Verschuldung<br />

auf <strong>24</strong>.5 Mio. Franken zu reduzieren. Dank wesentlich höherer Steuereingänge<br />

standen wir mit der Verschuldung Ende 2007 bei rund 16 Mio. Franken, also wesentlich besser.<br />

Diese Anstrengungen haben sich innerhalb eines Tages in Luft aufgelöst, als wir 8 Mio. Franken<br />

an die APK überweisen mussten. Auf einen Schlag stiegen unsere Schulden auf <strong>24</strong> Mio. Franken<br />

an. Das ist im langjährigen Vergleich nicht dramatisch, aber die weitere Entwicklung<br />

macht uns Sorgen.<br />

Ohne Korrekturen werden wir mit den in Aussicht stehenden Investitionen wieder gegen die<br />

Grenze von 30 Mio. Franken ansteigen, die der <strong>Gemeinde</strong>rat nicht überschreiten möchte,<br />

weil sonst unser Handlungsspielraum ganz empfindlich eingeschränkt wird.<br />

Aussichten <strong>2008</strong>/2009<br />

Die heutige Situation bezüglich Schulden ist noch akzeptabel, aber die Entwicklung ist<br />

schlecht:<br />

Der Steuereingang <strong>2008</strong> fällt nicht höher aus als budgetiert, der Steuerausfall 2009 wird aufgrund<br />

der vorgezogenen Steuergesetzesrevision mit rund 500'000 Franken ins Gewicht fallen.<br />

Im Übrigen werden wir Ihnen im Herbst einen Planungskredit für das Alterswohnzentrum Gässliacker<br />

beantragen in Höhe von 1.2 Mio. Franken. Das ist ein Teil der 5 Mio. Franken, die wir im<br />

Finanzplan eingestellt haben. Es stellt sich die Frage, ob wir diese Kredite mit dem derzeitigen<br />

Steuerfuss noch finanzieren können. Der Kanton hat uns im Übrigen eine Steigerung der Kosten<br />

bei Sonderschulen angekündigt. Zumindest beim Finanz- und Lastenausgleich wird sich im<br />

Budget 2009 im Vergleich zu <strong>2008</strong> eine Entlastung einstellen.<br />

_____<br />

Paul Vogelsang: Die SVP-Fraktion ist erfreut, dass die Rechnung mit rund 500'000 Franken besser<br />

abgeschnitten hat als budgetiert. Trotzdem möchten wir darauf hinweisen, dass beim<br />

nächsten Budget noch mehr auf "Wunsch oder Notwendigkeit" geachtet werden muss.<br />

Unsere Fraktion wird die Rechnung einstimmig genehmigen. Wir danken dem Verfasser dieser<br />

Rechnung für die saubere Arbeit. Ebenfalls einen Dank möchten wir an die Fiko richten, deren<br />

Bericht gut verständlich, auch für Nicht-Finanzfachleute, abgefasst ist.<br />

Elisabeth Ochsner: Die CVP-Fraktion ist mit der Rechnung einverstanden. Wir stellten mit Genugtuung<br />

fest, dass Budget und Rechnung die letzten zwei Jahre sehr ausgeglichen waren.<br />

Die <strong>Gemeinde</strong>kennzahlen befinden sich auf einem Stand, auf dem keine grossen Investitionen<br />

möglich sind. Wir begrüssen die Tiefenprüfung der Finanzkommission, die diesmal die<br />

Schule betraf. In diesem Zusammenhang wünschen wir uns eine Auskunft über das Resultat<br />

des zweitägigen Seminars der Lehrpersonen.<br />

Hans-Ulrich Schütz: Die SP-Fraktion ist mit dem Resultat zufrieden, auch wenn wir die Tendenzen<br />

sehen, dass sich die Situation leicht verschlechtern wird. Wir bedauern in diesem Zusammenhang<br />

auch, dass der Kanton die 3. Etappe der Steuergesetzrevision vorzieht. Im Rechenschaftsbericht<br />

war zu lesen, dass <strong>Obersiggenthal</strong> ein politisches Schwergewicht sei. Es wäre zu<br />

hoffen, dass unsere Grossräte darauf wert legen, dass solche Vorlagen in der Konsequenz<br />

nicht von den <strong>Gemeinde</strong>n ausgebadet werden müssen. Wenn man politisch mehrheitlich<br />

dafür ist, Aufgaben nach unten zu delegieren, dann ist die logische Konsequenz daraus, dass<br />

es die <strong>Gemeinde</strong>n mehr kostet.<br />

Wir sind froh, dass die Tiefenprüfung bei der Schule gemacht worden ist. Die Tiefenprüfung<br />

hat gewisse Mängel hervorgebracht. Ich glaube, dass die Adressaten dieser Mängel wissen,<br />

dass Verbesserungspotential besteht und wir hoffen, dass die Massnahmen auch umgesetzt<br />

werden.


284<br />

Im Zusammenhang mit den Ausgaben für die Berufsschulen müssten wir vielleicht auch den<br />

positiven Aspekt beachten, in dem unsere Region in der Lage ist, Lehrstellen anzubieten und<br />

Lernende auszubilden. Dies ist sicher auch ein Beitrag an die Senkung der Jugendarbeitslosigkeit.<br />

Zuletzt möchte ich noch etwas zur Rolle der Finanzkommission sagen: die Finanzkommission ist<br />

ja eine Kommission des Einwohnerrates. Ich finde es wichtig, dass die Fiko solche Prüfungen<br />

sorgfältig vornimmt, ich bitte aber um Mässigung, wenn es darum geht, dass die Fiko eine Art<br />

„Nebenregierung“ aufziehen möchte.<br />

Hans-Peter Uehli: Die FDP-Fraktion hat zur Kenntnis genommen, dass die Verwaltungsrechnung<br />

2007 die schlechteste Rechnung seit Jahren ist. Die Investitionen sind im Verhältnis zum<br />

Steuereinkommen viel zu hoch. Sie liegen notabene über 1.1 Mio. Franken über dem Budget.<br />

Deshalb haben wir trotz Einnahmenüberschuss zu wenig Steuergelder eingenommen. Das ist<br />

deutlich aus den Kennzahlen auf Seite 18 ersichtlich. Die Selbstfinanzierungsquote ist im Eimer<br />

und die Belastbarkeitsquote ist auf einem historischen Tiefpunkt. Die nächste Verwaltungsrechnung<br />

wird wegen der Ausfinanzierung der Pensionskasse noch viel schlimmer aussehen.<br />

Wir werden deshalb auf folgende drei Dinge unser besonderes Augenmerk richten:<br />

− Steuereinnahmen erhöhen<br />

− Sparen beim Budget<br />

− Ausgabendisziplin in der laufenden Rechnung<br />

Marie-Louise Nussbaumer Marty: Zu Ihrer Anfrage nach einer Rückmeldung durch die Lehrpersonen<br />

bezüglich Resultat des 2-tägigen Seminars Qualitätsentwicklung: Dafür ist die Schulpflege<br />

oder der Schulleiter (und nicht die Lehrpersonen) zuständig. Ich persönlich kann dazu<br />

nichts sagen, weil ich nicht dabei war. Ich werde die Schulpflege bitten, darüber eine kurze<br />

Information zu verfassen und diese für das <strong>Protokoll</strong> nachzuliefern.<br />

Stellungnahme vom 28.7.<strong>2008</strong> der Schulpflege<br />

„Im Jahre 20<strong>06</strong> erteilte die Schulpflege dem Schulleiter schriftlich den Auftrag, mit der Lehrerschaft ein<br />

Leitbild der Schule <strong>Obersiggenthal</strong> bis November 2007 zu erarbeiten.<br />

Im Rahmen dieses Prozesses wurde im Frühling 2007 ein 2-tägiges externes Seminar durch den Schulleiter<br />

budgetiert, wurde bewilligt und realisiert.<br />

Im Nachgang des Seminars wurde per Dezember 2007 die von der Lehrerschaft gemeinsam verabschiedeten<br />

Werte und Indikatoren abgeschlossen und an die Lehrpersonen verteilt. Sie bilden die Basis<br />

für die weiteren Schritte im Rahmen der internen Schulentwicklung. Das Dokument „Werte die uns<br />

leiten“ liegt als gedrucktes Exemplar vor.<br />

Leider konnte der Auftrag für die Erstellung eines Leitbildes der Schule nicht eingehalten werden, die<br />

Schule braucht dazu mehr Zeit.<br />

Für die Schulpflege, Juli <strong>2008</strong>“<br />

_____<br />

Die Verwaltungsrechnung wird nun seitenweise durchgegangen.<br />

Hans-Peter Uehli: Eine Bemerkung zu den allgemeinen Erläuterungen: Die Gesamtübersicht<br />

auf Seite 1 gibt einen aussagefähigen Überblick über die Rechnung 2007. Ich bin gerade<br />

etwas stolz darauf, dass wir nach drei Jahren feilschen diese aussagefähige Darstellung erhalten<br />

haben. Der schwierigere Part ist aber, dass die Zahlen übereinstimmen. Weder Aufwand<br />

noch Ertrag, noch Ertragsüberschuss der Einwohnergemeinde in der laufenden Rechnung<br />

stimmen mit den Zahlen auf Seite 3 und beim Abfall auf Seite 9 überein. Bernhard Wehrli hat<br />

mir dann den Unterschied erklärt: Im Detail werden interne Verrechnungen (allgemeine<br />

Personalkosten und Baudienst) nicht aufgeführt, was zu einer Erhöhung von Aufwand und<br />

Ertrag führen würde. Aber nicht nur das: In der Gesamtübersicht A) umfasst der Ertragsüberschuss<br />

die ordentlichen und ausserordentlichen Abschreibungen, während im Detail B) der<br />

Nettoertrag nur die ausserordentlichen Abschreibungen umfasst, weil die ordentlichen Abschreibungen<br />

im Aufwand enthalten sind. Dies führt auch zur Differenz beim Abfall. Wie soll


285<br />

da ein durchschnittlicher Einwohnerrat noch schlau werden? Haben wir jetzt 1.6 Mio. Franken<br />

Überschuss oder 2.8 Mio. Franken?<br />

Josef Sieber: Zu Seite 5, Bildung: Wir haben vorher gesehen, wie sich die Kosten der Berufsschulen<br />

oder generell die externen Beiträge entwickeln. Hat der <strong>Gemeinde</strong>rat Ideen, wie wir<br />

diese Kosten im Griff behalten können? Es ist mir bewusst, dass die Beantwortung meiner<br />

Frage schwierig ist. Ich bitte jedoch darum, diese Frage mal zu hinterleuchten und vielleicht<br />

anlässlich der nächsten Sitzung zu klären.<br />

Patrick Hehli: Zu Seite 10, Umwelt und Raumordnung, Pos. 740: In der Erläuterung steht:<br />

„Ferner sind Beraterkosten von 4'000 Franken für die Überprüfung der Offerten entstanden.“ Es<br />

geht dabei um die Arbeitsvergabe an einen neuen Friedhofgärtner. Ist das richtig geschrieben?<br />

Wenn ja, mussten dafür wirklich 4'000 Franken aufgewendet werden?<br />

Max Läng: Dieser Betrag beinhaltet das gesamte Submissionsverfahren inkl. Zusammenstellung<br />

des Pflichtenhefts, Ausschreibung etc. Es beinhaltet also nicht nur die Prüfung der Offerten.<br />

Hans-Ulrich Schütz: Seite 10, Pos. 770: Da steht, dass keine Messungen der Luftqualität durchgeführt<br />

worden sind. Meines Wissens hat man zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Brücke<br />

diesen Punkt eingehend behandelt. Ist das so, dass die Luftqualität trotz Zunahme des Verkehrs<br />

nicht mehr überprüft wird?<br />

Marie-Louise Nussbaumer: Nein, die Messungen sind nicht gegenstandslos geworden. Es<br />

hätte letztes Jahr schon gemacht werden müssen und für dieses Jahr ist es auch wieder eingeplant.<br />

Aber der Kanton ist zuständig.<br />

Hans-Ulrich Schütz: Ich möchte im Interesse der Anwohnerinnen und Anwohner darum bitten,<br />

dass das gemacht wird. Es ging damals auch um verkehrsberuhigende Massnahmen. Es ist<br />

nicht in Ordnung, dass diesbezüglich nichts gemacht wird.<br />

Hans-Peter Uehli: Seite 11, Pos. 830: dort steht, dass die Plakatstellen und der Alpenzeiger von<br />

28'000 Franken im Jahr 20<strong>06</strong> budgetiert aber erst 2007 realisiert worden sind. Ich hoffe, dass<br />

das eine einmalige Sache ist, weil die Budgets der öffentlichen Hand nicht vom einen auf das<br />

andere Jahr übertragen werden können.<br />

Hans-Peter Uehli: Zum Bericht der Fiko: Der Fiko-Bericht ist ausgezeichnet, weil dieser die grössten<br />

Abweichungen zum Budget aufzeigt und die Tiefenprüfung der BDO Visura deckt schonungslos<br />

einige kritische Fragen auf. Mich interessiert, wer namentlich verantwortlich ist für die<br />

Inseratekosten des Schulleiters, für den Abschluss und die Einhaltung von Ausbildungsverträgen<br />

in der Schule, für das Qualitätsleitbild der Schule und für die Budgetierung der Schulgelder<br />

von Berufsschulen.<br />

Zudem möchten wir Einsicht erhalten in den zweiten Bericht der BDO Visura, der offenbar nur<br />

für die Schulpflege gedacht ist. Es geht nämlich um wichtige Angelegenheiten in der Kompetenzregelung.<br />

Die Information, wonach dieser geheim sein soll, hat bei unserer Fraktion sehr<br />

viel Staub aufgewirbelt und viele E-Mails verursacht. Die Geschichte erinnert mit einem<br />

herben Beigeschmack daran, dass der Einwohnerrat bereits zweimal mit einem geschönten<br />

Bericht abgespiesen worden ist. Inzwischen wissen nämlich nicht nur Insider, dass in der<br />

Schulleitung Einiges krumm gelaufen ist. Wir verlangen Einblick in diesen Situationsbericht,<br />

nicht um Schuldige zu identifizieren. Vielmehr sind wir daran interessiert, dass – basierend auf<br />

einer offiziellen Mängelliste – möglichst schnell Verbesserungsmassnahmen auf allen Stufen<br />

der geleiteten Schule in Gang gesetzt werden. Wir fordern Sie deshalb nochmals auf, dem<br />

Einwohnerrat Einsicht in diesen Bericht zu gewähren. Ich denke, wir haben das Recht zu erfahren,<br />

welchen Gegenwert wir erhalten für die 300'000 Franken für die geleitete Schule, die<br />

wir jährlich ausgeben.<br />

Marie-Louise Nussbaumer Marty: Für die Ausschreibung der Stelleninserate, konkret geht es ja<br />

bei Ihrer Anfrage wohl um die Ausschreibung für den Schulleiter, ist die Schulpflege zuständig.


286<br />

Wir hatten in den letzten zwei Jahren insgesamt drei Runden. Nach der ersten Ausschreibung<br />

war klar, dass die Kosten dafür zu hoch waren. In der Folge wurden leichte Kürzungen (Zahl<br />

und Grösse der Inserate sowie Publikationsorgan) vorgenommen.<br />

Für Abmachungen betreffend Kostenübernahme bei Weiterbildungen von <strong>Gemeinde</strong>personal<br />

ist der <strong>Gemeinde</strong>rat zuständig; die Abteilungsleiter haben eine Kompetenzsumme in Höhe<br />

von 1000 Franken pro Jahr. Grundsätzlich ist es in der Schule ja so, dass sowohl Schulleitung als<br />

auch Lehrpersonen in das Weiterbildungsangebot des Kantons gehören und dass die<br />

<strong>Gemeinde</strong> mit diesen Kosten nichts zu tun hat. Einen Antrag an die <strong>Gemeinde</strong> könnte es<br />

geben, wenn jemand ein anderes Weiterbildungsangebot in Anspruch nehmen will oder<br />

muss, weil beispielsweise im kantonalen Angebot alle Kurse besetzt sind. Dann müsste der<br />

Antrag via Schulleitung und Schulpflege in den <strong>Gemeinde</strong>rat kommen. Bei der hier angesprochenen<br />

Kostenübernahme war die Schulpflege zuständig. Nach Auskunft der betreffenden<br />

Person war deren Präsident immer informiert. Der Betrag liegt nur gering über der Kompetenzsumme<br />

für Abteilungsleiter.<br />

Die Schulgelder für Berufsschulen und Musikschule werden von der Finanzverwaltung, unter<br />

anderem aufgrund von zum Teil eingehenden Meldungen der Schulen, budgetiert.<br />

Bezüglich Offenlegung des Berichts kann ich ihrem Wunsch nicht entsprechen. In meinen<br />

Augen ist es tatsächlich fraglich, ob wir Ihnen diesen Bericht offen legen dürften. Meines Erachtens<br />

ist es Sache der vom Volk gewählten, eigenständigen Behörde zu entscheiden, was<br />

mit diesen Angaben gemacht wird.<br />

Erich Rinderknecht: Spüren Sie es? Genau darum geht es. Wir haben in der <strong>Gemeinde</strong> zwei<br />

vom Volk gewählte Behörden. Das sind die, die da vorne sitzen und zum anderen ist es die<br />

Schulpflege. Und das Kompetenzgerangel haben wir auch in unserer <strong>Gemeinde</strong> seit Jahren<br />

zu spüren bekommen. Wenn Hans-Ueli Schütz sagt, wir bräuchten keine Nebenregierung,<br />

dann kann ich ihm im Prinzip Recht geben. Aber wer, wenn nicht die Fiko als unsere Behörde,<br />

die den Einwohnerrat vertritt, kann etwas anregen, dass nun endlich etwas passiert. Die Entscheidungsträger,<br />

also der <strong>Gemeinde</strong>rat, der vorwiegend über die Finanzen zu bestimmen<br />

hat, und die Schulpflege, die über die Strategie unserer Schule zu bestimmen hat, müssen<br />

schlussendlich verantworten, was gerade abgeht. Es darf aber schlussendlich nicht nur auf<br />

die Schule oder die Lehrerschaft zurückfallen, dann wehren wir uns. Ich bin froh, dass die Fiko<br />

die Sache so an die Hand genommen hat. Es soll nicht so sein, dass wir die Schuldigen auf<br />

dem Präsentierteller haben wollen, aber es muss vorwärts gehen und ich schaue vorwärts als<br />

Betroffener dieser Schule, in der Hoffnung, dass sich mit dem neuen Schulleiter etwas verändert.<br />

In diesem Sinne hoffe ich, dass die Entscheidungsträger, die den Fall so beurteilen,<br />

Recht bekommen werden.<br />

Andreas Schweizer: Das Thema über das Sie jetzt diskutieren, erscheint nirgends in der Rechnung.<br />

Das sind Nebengeräusche, die wir hier aufnehmen.<br />

Erich Rinderknecht: Deshalb haben wir als Wahlbehörde der Fiko das Recht, in solche Akten<br />

Einsicht zu erhalten.<br />

Patrick Hehli: Die SVP hat vor nicht langer Zeit auf diplomatische Art und Weise auf das<br />

Knistern in der Führung der Schule hingewiesen. Wir haben dazumal Antrag um Dringlicherklärung<br />

gestellt. Der Rat hat es dazumal verpasst, darauf einzusteigen. Ich bin heute noch der<br />

Überzeugung: wenn wir damals schon Druck aufgesetzt hätten, hätten gewisse Dinge, die wir<br />

heute nicht erfahren, bereits aufgedeckt werden können.<br />

Hans-Ueli Schütz: Die SP-Fraktion hat die Offenlegung dieses Berichts auch diskutiert. Wir<br />

waren einstimmig der Meinung, dass es nichts bringt, zu popularisieren. Die zuständigen Gremien<br />

haben ihre Erkenntnisse gezogen. Ich habe auch gesagt, dass ich es wertvoll finde, dass<br />

die Fiko das aufgearbeitet hat. Eine andere Stelle hätte das nicht einleiten können. Von einer<br />

Popularisierung würde ich jedoch Abstand nehmen.<br />

_____


287<br />

Keine weiteren Wortmeldungen.<br />

_____<br />

Abstimmung<br />

Die Verwaltungsrechnung 2007 wird unter Entlastung des Rechnungserstellers einstimmig genehmigt.<br />

Die Genehmigung unterliegt dem fakultativen Referendum.<br />

5 <strong>2008</strong>/104 Rechenschaftsbericht 2007<br />

Eintreten wird nicht bestritten.<br />

_____<br />

Ursula Spinnler: Die FDP-Fraktion begrüsst den ausführlichen und sehr informativen Rechenschaftsbericht.<br />

Dank seiner kurzen und prägnanten Abfassung ist er "kurzweilig" und gut lesbar.<br />

Wir danken den Verfassern für die geleistete Arbeit.<br />

Eine kleine Anmerkung noch im Namen des Baukommissionspräsidenten zu Seite 15: Das Bild<br />

zeigt nicht die Hofspannungsleitung, sondern den von drei jungen Künstlern angebrachten<br />

Schmuck in Form einer Hofspannungsleiter.<br />

Eva Eliassen Vecko: Die SP-Fraktion hat sich den Rechenschaftsbericht ausführlich zu Gemüte<br />

geführt und dankt für den umfassenden und schön gestalteten Bericht. Aufgestossen ist uns<br />

aber auf Seite 7, dass sich der <strong>Gemeinde</strong>rat über die Weisung des Kantons hinwegsetzt, in der<br />

öffentlichen Aktenauflage zu den Einbürgerungen keine Arbeitgeber- und Schulberichte<br />

aufzulegen. Grundsätzlich wäre die SP-Fraktion auch der Meinung, dass die Aktenauflage für<br />

die Einwohnerräte, die ja dann auch über die Einbürgerungen abstimmen, beschränkt sein<br />

sollte.<br />

Dass der <strong>Gemeinde</strong>rat anders entschieden hat, müssen wir schlucken, verlangen aber, dass<br />

sich diese Auflage an die Datenschutzvorgaben des Kantons halten muss. Die Abstimmung<br />

vom 1. Juni zu den Einbürgerungen hat gezeigt, dass das Volk für faire Einbürgerungen ist und<br />

dazu gehört das Einhalten der Bestimmungen im Datenschutz.<br />

So hat sich Ende 2007 der Regierungsrat zu einem Postulat von Grossrat Bernhard Scholl<br />

folgendermassen geäussert: (Zitat) “Geht es indessen um den Datenschutz, dürfen die Gesuchstellenden<br />

in allen <strong>Gemeinde</strong>n dieselben Standards erwarten.“ Und: „ Die Vorschriften<br />

zum Schutz der Persönlichkeit der Einbürgerungswilligen und ihrer Familien sind aus der Sicht<br />

des Regierungsrats nicht verhandelbar.“<br />

In diesem Sinn bitten wir den <strong>Gemeinde</strong>rat, die Empfehlungen des Kantons ebenfalls umzusetzen.<br />

_____<br />

Der Rechenschaftsbericht wird abschnittsweise beraten.<br />

_____<br />

Patrick Hehli: Ich habe zur Bevölkerungsstatistik auf Seite 6 im untersten Abschnitt eine Bemerkung:<br />

„durch ordentliche Einbürgerung haben das Bürgerrecht von <strong>Obersiggenthal</strong> erhalten:<br />

56 Personen“. Auf Seite 7 reden wir von „Zusicherung des Bürgerrechts“ an 33 Personen. Gehe<br />

ich recht in der Annahme, dass die Differenz aus erleichterten Einbürgerungen besteht?<br />

Anton Meier: Die Differenz kann im Zeitpunkt liegen. Die Zusicherung erfolgt durch Beschluss<br />

des Einwohnerrates und das Bürgerrecht erhalten Sie erst mit Zustimmung durch den Grossen<br />

Rat. Bei den erleichterten Einbürgerungen erhalten die Gesuchsteller in der Regel nicht das<br />

Bürgerrecht der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Obersiggenthal</strong> sondern das, des Ehepartners.


288<br />

Eva Eliassen Vecko: S. 35 Kindertagesstätte: Es war zu lesen, dass sich die Altersstruktur der<br />

betreuten Kinder leicht zugunsten von Schulkindern verändern wird und dass es für diese<br />

Kinder nicht möglich ist, sozialverträgliche Tarife anzubieten. Ist diesbezüglich etwas vorgesehen?<br />

Therese Schneider: Für die Gründung der Kindertagesstätte war ein Beschluss des Einwohnerrates<br />

nötig, der sich auf einen Antrag des Gründungsvereins stützte, einen Hort zu<br />

gründen. Es war nie vorgesehen, dass Schulkinder dort auch vertreten sein würden.<br />

Hans-Ueli Schütz: S. 38 Alterswohnzentrum Gässliacker: Ich wahr sehr überrascht über den<br />

Abschnitt mit der Ausfinanzierung der APK. Letztes Jahr haben wir darüber entschieden, die<br />

APK auszufinanzieren. Es war eine latente Schuld aller Steuerzahlenden. Ich war nun überrascht,<br />

dass nun auch die Bewohnerinnen und Bewohner über den Tagessatz zur Mitfinanzierung<br />

der Ausfinanzierung beigezogen werden. Das finde ich etwas eigenartig.<br />

Max Läng: Die Stiftung Alterswohnzentrum ist unabhängig von der <strong>Gemeinde</strong>. Sie führt ihre<br />

eigene Rechnung. Sie musste ihren Anteil an der APK ausfinanzieren und es ist an der Stiftung,<br />

zu entscheiden, wie sie das macht.<br />

Hans-Ueli Schütz: Meines Erachtens kann es nicht sein, dass ein Teil dieser Ausfinanzierung<br />

über andere Kundensegmente finanziert wird. Ich erwarte von der <strong>Gemeinde</strong>, die ja im Stiftungsrat<br />

Einsitz nimmt, dass sie sich dafür einsetzt, dass das nicht einreisst. Das ist völlig unlogisch.<br />

Max Läng: Das ist nicht unlogisch. Das Alterswohnzentrum ist völlig unabhängig von der <strong>Gemeinde</strong>.<br />

Wir können keine Quersubventionierungen machen. Die Ausfinanzierung der APK<br />

betrifft die Angestellten des AWZ. Diese haben ein Angestelltenverhältnis mit der Stiftung und<br />

nicht mit der <strong>Gemeinde</strong>.<br />

Michael Weber: Die <strong>Gemeinde</strong> gibt jährlich 40'000 Franken für Entwicklungs- und Katastrophenhilfe<br />

aus. Wenn ich sehe, wo das Geld hinfliesst, bleibt 10 % in der Schweiz und der Rest<br />

fliesst ins Ausland. Nach welchen Kriterien wird dieses Geld verteilt?<br />

Max Läng: Die Zusammensetzung von Spenden ins In- und Ausland ist unterschiedlich. Im<br />

letzten Jahr floss effektiv wenig Geld in die Schweiz. Ein Grund ist beispielsweise ein Katastrophenfall<br />

im Ausland. Wenn Katastrophen im Inland passieren, spenden wir natürlich auch für<br />

einen solchen Zweck, ich erinnere dabei an die grossen Unwasserschäden. Generell ist zu<br />

sagen, dass Gesuche aus dem Inland spärlicher sind als Gesuche aus dem Ausland. Wir<br />

haben beispielsweise jahrelang Projekte im Ausland unterstützt von denen wir wussten, dass<br />

sie von Einwohnern von <strong>Obersiggenthal</strong> geführt werden. So hatten wir die Sicherheit, dass das<br />

Geld an die richtigen Stellen fliesst. Einen Ausgleich Inland-Ausland werden wir nicht machen.<br />

Der Ablauf ist so, dass während dem ganzen Jahr Gesuche eingehen, die wir bis Ende Jahr<br />

zurückbehalten. Wir wollen nicht schon anfangs Jahr auf Gesuche eintreten und Ende Jahr,<br />

wenn noch irgendeine Katastrophe passiert ist, haben wir kein Geld mehr.<br />

Michael Weber: S. 44, Altpapier: Wir haben die Vereine dahingehend orientiert, dass wir ab<br />

nächstem Jahr nur noch 7 statt 10 Rappen für das Altpapier bezahlen. Aus der Rechnung<br />

entnehme ich aber, dass wir 15'3<strong>24</strong> Franken mehr eingenommen haben. Wieso geben wir<br />

den Vereinen weniger, wenn die <strong>Gemeinde</strong> daran verdient? Im Budget <strong>2008</strong> ist gar nichts<br />

mehr drin. Wir verhält sich das mit diesen Zahlen?<br />

Marie-Louise Nussbaumer: Der Markt für Altpapier ist heute ein globaler Markt. Bestimmt wird<br />

der Preis vom Preis der Altpapierbörse und ist demzufolge total schwankend. Momentan<br />

übersteigt der Erlös den Aufwand für die Sammelkosten. Die Vergütung an die Papier<br />

sammelnden Vereine musste gekürzt werden, weil beim <strong>Gemeinde</strong>rat Offerten von Privaten<br />

eingegangen waren, die die Sammlung für gut die Hälfte des bisher an die Vereine vergüteten<br />

Betrags von 100 Franken pro Tonne übernehmen würden. Festgelegt wurde eine Vergütung<br />

von 70 Franken. Ich gehe davon aus, dass wir diesen Preis für mindestens zwei Jahre so<br />

belassen. Dann müssen wir so oder so wieder über die Bücher; dies vor allem deswegen, weil


289<br />

die Zahl am Mitmachen interessierter Vereine grösser ist als die Zahl unserer Papiersammlungen.<br />

Aus Sicht des <strong>Gemeinde</strong>rates hätte sich ein Belassen der Vergütung bei 100 Franken,<br />

sprich eine Unterstützung der Vereine via Abfallkasse, nicht rechtfertigen lassen. Das müsste<br />

man, wenn gewünscht, über andere Konti machen.<br />

Keine weiteren Wortmeldungen.<br />

_____<br />

Abstimmung<br />

Der Rechenschaftsbericht 2007 wird einstimmig genehmigt.<br />

Die Genehmigung unterliegt dem fakultativen Referendum.<br />

_____<br />

Andreas Schweizer: Mittlerweile ist auch Ueli Zulauf eingetroffen. Damit sind 35 Einwohnerräte<br />

anwesend, das absolute Mehr liegt bei 18.<br />

_____<br />

6<br />

2003/91<br />

2003/90<br />

1997/130<br />

2005/157<br />

2003/76<br />

2004/130<br />

1997/130<br />

2005/165<br />

20<strong>06</strong>/20<br />

2004/123<br />

Kreditabrechnungen<br />

- Sauberwasserleitung Boldi<br />

- Netzerweiterung und Netzerneuerung Wasserversorgung<br />

Boldistrasse<br />

- Wasserleitung Südstrasse<br />

- Hallen- und Gartenbad: Sanierung 3. Etappe<br />

- Quellwasserfassung Hertenstein<br />

- Nutzungsplanung Kreisel<br />

- Erschliessung Baugebiet Gen. Guisanstrasse<br />

- Tempo 30 in sechs Teilzonen von Nussbaumen<br />

- Sanierung Kreisel OSOS<br />

- Austrasse Rieden; Wasserleitungs- und Fahrbahnerneuerung,<br />

Kanalisationserneuerung<br />

Eintreten wird nicht bestritten.<br />

_____<br />

Linus Egger, Präsident Finanzkommission: Wir haben 12 Abrechnungen geprüft. Vor allem bei<br />

der Abrechnung Austrasse sind Diskussionen entstanden, weil diese Abrechnung hoch überschritten<br />

ist. Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, vorerst Sondierbohrungen zu tätigen um<br />

gestützt darauf den Zustand der Strasse feststellen zu können. Man kann aber eine Sondierbohrung<br />

machen und der Zustand der Strasse ist gut, so ist das Geld für die Sondierbohrung<br />

weg. Wenn der Zustand schlecht ist, muss man die Strasse trotzdem sanieren.<br />

Wenn der Fahrplan der Kreditabrechnungen stimmt, dann werden dieses Jahr nochmals acht<br />

Kreditabrechnungen kommen. Damit haben wir in den letzten zwei Jahren gegen 40 Abrechnungen<br />

geprüft. Ich möchte an dieser Stelle der Verwaltung und meinen Kolleginnen<br />

und Kollegen der Finanzkommission für diese grosse Arbeit danken.<br />

Hans-Peter Uehli: Ich möchte eine kurze Stellungnahme abgeben zur Abrechnung Südallee,<br />

bei der die Fiko festgestellt hat, dass der Subventionsbeitrag nicht eingeholt worden ist und<br />

auch nachträglich nicht mehr erhältlich gemacht werden konnte. Da fühle ich mich als Präsident<br />

der Wasserkommission angesprochen, wenn Sie wissen möchten, ob das heute auch<br />

noch passieren würde. Die Abklärungen haben ergeben, dass der Subventionsbeitrag etwa<br />

3'000 Franken ausgemacht hätte. Dank dem Qualitätsmanagement bei der Bauverwaltung<br />

würde das heute nicht mehr passieren, weil Prozessbeschreibungen erstellt wurden, die die<br />

Verantwortlichkeiten festlegen. Es wäre schön, wenn überall in der Verwaltung solche Prozessbeschreibungen<br />

eingeführt würden. Die Prozessbeschreibung der Subventionen zeigt


290<br />

weiter, dass die Sicherheit des Subventionsbezugs mit einer einfachen, weiteren Massnahme<br />

erhöht werden könnte, indem die Finanzverwaltung eine Kopie der Subventionszusicherung<br />

erhalten würde. Man unterstützt damit auch die grosse Arbeit der Fiko, dass die Abrechnungen<br />

rechtzeitig abgerechnet werden. Gerade bei der Abrechnung Südallee wurden die<br />

Arbeiten vor 10 Jahren beschlossen und die Ausführung erfolgte 2002/2003. Es würde mich<br />

schon interessieren, wieso man fünf Jahre nach der letzten Rechnung verstreichen lässt, bis<br />

die Abrechnung fertig erstellt wird.<br />

Fabian Humbel: Ich kann darauf keine geeignete Antwort geben.<br />

Das Wort wird nicht mehr verlangt.<br />

_____<br />

Abstimmung<br />

Es wird über alle Kreditabrechnungen in globo abgestimmt.<br />

Die Anträge betr. Kreditabrechnungen werden einstimmig angenommen.<br />

_____<br />

Die Genehmigung unterliegt dem fakultativen Referendum.<br />

7 <strong>2008</strong>/105 Oberstufenschulzentrum OSOS, Kreditbegehren über 138'000 Franken<br />

für die Erneuerung Dichtungsfolie und Wärmedämmung über Garderobentrakt,<br />

Turnhalle und Eingangsbereich West<br />

Eintreten wird nicht bestritten.<br />

_____<br />

Anhand von Folien erklärt Hans Rudolf Hess die Situation.<br />

_____<br />

Hans Rudolf Hess: Der Vorlage konnten Sie entnehmen, dass es um Abdichtungen resp. Isolationen<br />

geht und zwar über Bauten, die unter den Vorplätzen liegen, von welchen es im OSOS<br />

verschiedene gibt. Nicht überdachte Flächen sind die Eingangsbereiche beim Lehrerzimmer,<br />

die Garderoben in der Turnhalle liegen vollständig unter dem Vorplatz und auf der Westseite,<br />

entlang der Turnhalle liegen die Geräteräume, die ebenfalls unter dem Vorplatz liegen. Dort<br />

müssen Dichtungsfolien verlegt sein. Bei den Geräteräumen wurde bereits vor ein paar Jahren<br />

neu abgedichtet, so viel mir bekannt ist, hauptsächlich entlang der Wand der Turnhalle.<br />

Akut wurde es bei den zwei Kaminen. Als man diese abgebrochen hatte wurde festgestellt,<br />

dass die Dichtung darunter feucht ist. Darauf wurden weitere Probelöcher gebohrt und bereits<br />

letzten Spätherbst wurden beim Eingang Nord erste Wassereinbrüche bei starkem Regen<br />

verzeichnet. Auch hier wurde festgestellt, dass es undicht ist, man konnte die feuchten Stellen<br />

jedoch eingrenzen auf die Flächen über dem Garderobentrakt und dem Eingang zwischen<br />

der Aula und dem Handarbeitsraum. Die Baukommission Erweiterung OSOS hat sich vom<br />

Architekten beraten lassen und der <strong>Gemeinde</strong>rat hat alsdann entschieden, dass dies konkret<br />

und rasch an die Hand genommen werden muss. Wir haben den Architekten, Hannes<br />

Burkard, beauftragt, Richtofferten einzuholen. Gestützt darauf beantragen wir Ihnen nun<br />

138'000 Franken für die Sanierung. Die Sanierung ist klein, aber sie kostet viel. Allein die<br />

Flachdächer sind teuer, aber dazu gehört noch ein Vorplatz, der auch von Lastwagen<br />

befahren werden kann. Die Folien sind mittlerweile gut 30 Jahre alt und wir wissen, dass sich<br />

Kunststofffolien teilweise im Nichts auflösen. Es lohnt sich nicht, einzelne Löcher zu suchen.<br />

Man muss die ganze Fläche sanieren. Die damals erstellte Korkisolation ist auch sehr anfällig<br />

auf Feuchtigkeit und Druck. Es macht deshalb keinen Sinn, nochmals Korkisolation zu<br />

verlegen. Neu wird Hartglasisolation verlegt, weil diese widerstandsfähig ist und Druck<br />

verträgt. Diese Isolation ist teuer aber es hat sich offenbar gezeigt, dass es sich lohnt, sich für<br />

dieses Material zu entscheiden. Der <strong>Gemeinde</strong>rat hat den Auftrag dem Architekten


291<br />

übertragen, weil die Bauverwaltung aus zeitlichen Gründen nicht in der Lage gewesen wäre,<br />

dieses Projekt seriös auszuarbeiten und zu begleiten. Deshalb ist im Kredit auch<br />

Architektenhonorar enthalten. Ich bitte Sie, dieser Vorlage zuzustimmen.<br />

Armin Schmid: Wir von der SVP-Fraktion sind der Meinung, dass die notwendigen Reparaturarbeiten<br />

ausgeführt werden müssen. Auch wenn die <strong>Gemeinde</strong> im Moment eigentlich kein<br />

Geld hat, können so noch grössere Schäden vermieden werden.<br />

Stefan Hitz: Einmal mehr steht der Einwohnerrat vor einer Kreditvorlage für das berühmte<br />

OSOS. Vermutlich sind diese Schäden zurückzuführen auf die erste Bauphase, als mangelhafte<br />

Bauqualitäten an der Tagesordnung waren. Die CVP-Fraktion hat die Vorlage geprüft<br />

und steht einstimmig hinter dieser Kreditvorlage.<br />

Dieter Lüthi: Die FDP-Fraktion steht ebenfalls einstimmig hinter dieser Sanierung. Man muss es<br />

einfach zur Werterhaltung machen.<br />

_____<br />

Keine weiteren Wortmeldungen.<br />

_____<br />

Abstimmung<br />

Dem Kreditbegehren über 138'000 Franken wird einstimmig zugestimmt.<br />

Die Genehmigung unterliegt dem fakultativen Referendum.<br />

8 <strong>2008</strong>/1<strong>06</strong> Entwicklung der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Obersiggenthal</strong> in der Region Baden-Wettingen<br />

Information des Einwohnerrates<br />

Eintreten wird nicht bestritten.<br />

_____<br />

Max Läng: Ich möchte Ihnen einen ausführlichen Bericht unterbreiten, der Ihnen aufzeigt, wie<br />

die Arbeit der Arbeitsgruppe aussehen könnte. Ich möchte zu folgenden zwei Stichworten<br />

Ausführungen machen: Offenheit durch Information und Mitwirkung.<br />

Offenheit durch Information<br />

Wir haben im Bericht angetönt, dass bereits vor der Situationsentwicklung zwischen Baden<br />

und Neuenhof eine Arbeitsgruppe der <strong>Gemeinde</strong>ammänner der Region Baden bestanden<br />

hat, die über die Zukunft der Region Baden diskutiert hat. Wir haben damals fünf Kreise gebildet,<br />

weil es keinen Sinn machte, alle <strong>Gemeinde</strong>n des Bezirks zusammenzufassen. Ein Kreis beispielsweise<br />

bestand aus Baden, Ennetbaden, Freienwil, Ehrendingen und <strong>Obersiggenthal</strong>. Das<br />

deckt sich ungefähr mit den <strong>Gemeinde</strong>n, die schon erfolgreiche Zusammenarbeiten pflegen<br />

beispielsweise im Bereich Sicherheit.<br />

Die geführten Gespräche fanden nicht unter Zeitdruck statt. Doch die Entwicklung Baden-<br />

Neuenhof zum einen und das Projekt GERAG (<strong>Gemeinde</strong>reform Aargau) brachte eine<br />

massive Beschleunigung. Nach der Orientierung über die Fusionsabsicht von Baden und<br />

Neuenhof hat der Stadtrat Baden allen Bezirksgemeinden einen Brief geschrieben und hat sie<br />

eingeladen, sich zu überlegen, ob eine der <strong>Gemeinde</strong>n noch auf das Projekt Zusammenschluss<br />

aufspringen möchte. Diese Umfrage hat dazu geführt, dass die Arbeitsgruppe neu<br />

zusammengesetzt wurde. Von den 26 <strong>Gemeinde</strong>n im Bezirk machen 15 bei der Arbeitsgruppe<br />

mit.<br />

Der Bericht, der im Einwohnerrat diskutiert wurde, wurde auch an anderen Orten diskutiert.<br />

Auch in Wettingen war das Thema. Ein paar Tage vor der Wettinger Einwohnerratssitzung


292<br />

habe ich vom Wettinger <strong>Gemeinde</strong>ammann, Markus Dieth, eine Anfrage erhalten mit der<br />

Bitte, nochmals auf die Zielsetzungen der Arbeitsgruppe einzugehen, doch ich kann Ihnen<br />

vorlesen, was ich ihm geantwortet habe. Zitat: „Die neu zu bildende Arbeitsgruppe wird sich<br />

den Auftrag geben, die Zusammenarbeit der <strong>Gemeinde</strong>n im Bezirk Baden, mit Schwergewicht<br />

auf die Region Baden-Wettingen, in grundsätzlicher und umfassender Art zu überprüfen.<br />

Jeder Teilnehmende kann selbständig entscheiden, mit welcher Intensität er sich in<br />

dieser Arbeitsgruppe beteiligen will. Resultate dieser Arbeitsgruppe können sein: Abbruch der<br />

Arbeitsgruppenarbeit, Weiterführung mit intensiveren Abklärungen über die Zusammenarbeit<br />

in enger oder loser Form (in der heutigen Art oder in neuen Gremien), Absichtserklärung, eine<br />

Fusion anzustreben oder gar ein definitiver Entschluss zu einer Fusion.“<br />

Dazu muss ich anfügen, dass dies die Meinung der alten Arbeitsgruppe war. Die neue<br />

Arbeitsgruppe wird in drei Wochen zusammen kommen und wird sich diese Zielsetzung geben<br />

und wird sich neu konstituieren. Ich habe mich zu einem früheren Zeitpunkt bereit erklärt,<br />

die Leitung dieser Arbeitsgruppe zu übernehmen. Die Konstituierung ist jedoch noch offen.<br />

Wenn also jemand anderes die Leitung dieses Gremiums übernehmen will, muss das in diesem<br />

Gremium diskutiert werden.<br />

Wir möchten die Diskussion in dieser Arbeitsgruppe versachlichen. Wir wissen, dass wir zum<br />

heutigen Zeitpunkt vor allem über weiche Faktoren diskutieren und emotional argumentieren.<br />

So wie es aussieht, werden wir ein externes Büro beauftragen, unsere Region zu analysieren<br />

und die Vor- und Nachteile auszuloten. In einer zweiten Phase kann jede <strong>Gemeinde</strong> dieser<br />

Arbeitsgruppe selber bestimmen, ob sie die Abklärungen des externen Beraters verifizieren<br />

und auf die eigene <strong>Gemeinde</strong> ummünzen möchte.<br />

Mitwirkung<br />

Es ist eine bekannte Tatsache, dass viele Projekte, die scheitern, nicht auf Fehler in der Sachebene<br />

zurück zu führen sind, sondern dass die misslungene Kommunikation der ausschlaggebende<br />

Faktor ist. Entscheidend ist, dass Beteiligte von Anfang an einbezogen und die Betroffenen<br />

zu Beteiligten gemacht werden. Viele weitere Informationen an die politischen<br />

Parteien, die Vereine und an die Bevölkerung müssen folgen.<br />

Was erwartet der <strong>Gemeinde</strong>rat heute vom Einwohnerrat? Wir haben Ihnen einen Bericht<br />

unterbreitet und wir möchten wissen, was Sie von diesem Bericht halten resp. wir möchten<br />

eine Rückmeldung erhalten, ob sich der <strong>Gemeinde</strong>rat Ihrer Meinung nach auf dem richtigen<br />

Weg befindet, wenn er bei dieser Arbeitsgruppe mitmacht.<br />

Erich Rinderknecht: Der Einwohnerrat von Baden wird wohl heute Abend dem Projektierungskredit<br />

zur Vorbereitung der Fusion von Neuenhof und Baden mehrheitlich zustimmen. Für die<br />

Zentrumsgemeinde Baden wäre wohl <strong>Obersiggenthal</strong> eine noch attraktivere Braut als<br />

Neuenhof! Doch eine Zweckheirat steht für uns wohl noch in weiter Ferne.<br />

Dennoch unterstützt die FDP-Fraktion den <strong>Gemeinde</strong>rat in seinen Bestrebungen, in einer<br />

Arbeitsgruppe mitzuwirken, in der die Entwicklung der Region Baden-Wettingen grundsätzlich<br />

und umfassend diskutiert werden soll. Durch eine aktive Mitarbeit können wir unsere Interessen<br />

effektiv besser einbringen, als wenn wir abseits stehen.<br />

Wir sind auch einverstanden, dass sich der <strong>Gemeinde</strong>rat zum kantonalen Projekt „<strong>Gemeinde</strong>reform<br />

Aargau“ (GeRAG) grundsätzlich positiv geäussert hat. Gleichzeitig finden wir es<br />

richtig und wichtig, dass gegenüber dem Kanton in der Vernehmlassungsantwort bereits auf<br />

kritische Punkte (z.B. finanzieller Lastenausgleich) hingewiesen wurde.<br />

Die FDP-Fraktion erachtet es als äusserst wichtig, dass unser <strong>Gemeinde</strong>rat weiterhin kontinuierlich<br />

und rechtzeitig über die Ergebnisse der regionalen Arbeitsgruppe orientieren wird.<br />

Auch wenn heutzutage die Bevölkerung gegenüber <strong>Gemeinde</strong>fusionen wohl offener geworden<br />

ist, ist dies v.a. für die im Herbst 2009 zu erwartende Volksabstimmung über GeRAG von<br />

hoher Bedeutung.


293<br />

Wie Max Läng es richtig gesagt hat: Die Kommunikation wird für dieses Projekt entscheidend<br />

sein. Wir hören aber auch Stimmen von Wettingen und erkennen sehr viel Misstrauenspotential.<br />

Wenn man die Stellung von Wettingen in der Zusammenarbeit mit Neuenhof berücksichtigt,<br />

ist es auch verständlich, dass Wettingen dem Fusionsgedanken Neuenhof-Baden kritisch<br />

gegenübersteht.<br />

In diesem Sinne nimmt die FDP-Fraktion den gemeinderätlichen Bericht positiv zur Kenntnis.<br />

Christa Ochsner: Die Vorlage über die Zukunft der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Obersiggenthal</strong> ist mit vielen<br />

Informationen bestückt. Alles ist offen und nichts ist konkret. Über die <strong>Gemeinde</strong>reform Aargau<br />

ist auch noch nicht abgestimmt, sodass wir auch hier noch über kein konkretes Werkzeug<br />

zum Arbeiten verfügen. Klar ist, dass Baden und Neuenhof im März eine Absichtserklärung zur<br />

Fusion unterzeichnet haben. Anschliessend wurden alle Bezirksgemeinden angefragt, ob man<br />

in der Arbeitsgruppe mitmachen möchte. Die CVP-Fraktion begrüsst es, dass auch unser <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

an einer Mitarbeit interessiert ist und dass sich Max Läng zur Verfügung gestellt hat,<br />

in dieser Arbeitsgruppe mitzuarbeiten. So werden wir jeweils mit Informationen aus erster<br />

Hand bedient. Sie werden Fakten sammeln und vor allem auch über mögliche, engere Zusammenarbeit<br />

mit anderen <strong>Gemeinde</strong>n diskutieren. Wir erwarten im Herbst einen ersten Bericht.<br />

Unter anderem hoffen wir, auf ein paar Fragen Antworten zu erhalten, die Stefan Drack<br />

stellen wird.<br />

Stefan Drack: Wie kommt es, dass es für Neuenhof keine eigenständige Zukunft mehr geben<br />

kann? Hatte die <strong>Gemeinde</strong> nicht über Jahrhunderte Bestand und kollabiert nun bei bester<br />

Wirtschaftslage? Liegt Neuenhof nicht ideal, um vom Wirtschaftsraum Zürich profitieren zu<br />

können?<br />

Sind Notlagen wie in Neuenhof lediglich die Folgen eines Steuersystems, welches zu einem<br />

immer grösseren Ungleichgewicht zwischen den <strong>Gemeinde</strong>n führt? Müssen <strong>Gemeinde</strong>n ohne<br />

starke juristische Personen oder Extrareiche langfristig nicht zwangsweise finanziell zu Grunde<br />

gehen?<br />

Die kantonale Vision lautet: Baden ist eine starke Zentrumsstadt mit nationaler Ausstrahlung.<br />

Uns interessiert, inwiefern Image und Ausstrahlung ein Zusammenschliessen von <strong>Gemeinde</strong>n<br />

bedingen. Gibt es nicht auch hervorragend vermarktete Regionen, in welchen die <strong>Gemeinde</strong>n<br />

ihre Autonomie bewahren konnten? Welche Trends sind in vergleichbaren Regionen in<br />

der Schweiz und im Ausland zu beobachten?<br />

Es soll Studien geben, wonach Bürger in fusionierten <strong>Gemeinde</strong>n glücklicher sind als in Einzelgemeinden.<br />

Uns interessiert, ob für die <strong>Gemeinde</strong>grösse und das Glück eine Obergrenze bekannt<br />

ist. Es wäre schade, um Baden herum acht <strong>Gemeinde</strong>n zu verschmelzen und dann<br />

festzustellen, dass achtzehn <strong>Gemeinde</strong>n viel mehr Synergie, Effizienz und Stärke ergeben<br />

hätten. Der Kanton Glarus hat zum Beispiel beschlossen, die Zahl der <strong>Gemeinde</strong>n auf drei zu<br />

reduzieren. Die Tendenz zu grossen <strong>Gemeinde</strong>n ist klar ersichtlich.<br />

Die neu ins Leben gerufene Arbeitsgruppe zielt ganz klar auf die Grossgemeinde Baden ab.<br />

Uns ist es ein Anliegen, dass auch andere Varianten geprüft werden, wie zum Beispiel ein Zusammenschluss<br />

mit <strong>Gemeinde</strong>n wie Untersiggenthal oder Würenlingen.<br />

Während wir uns ein Stadtzentrum gut vorstellen können, wünschen wir vom <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

eine präzise Definition des Begriffs „Zentrumsstadt“. Gerne wüssten wir auch den Unterschied<br />

zwischen Kernstadt und Zentrumsstadt. Begriffe, welchen wir in der Aktenauflage begegneten.<br />

Franziska Grab: Die Fraktion nimmt Kenntnis vom Bericht des <strong>Gemeinde</strong>rates zur Mitarbeit in<br />

der Arbeitsgruppe zur Entwicklung der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Obersiggenthal</strong> in der Region Baden-Wettingen.<br />

Die Fraktion hofft, von dieser Analyse über Plus und Minus in der <strong>Gemeinde</strong> zu profitieren.<br />

Es gibt immer Sachen, die sich so noch verbessern oder optimieren lassen. Wir haben<br />

jedoch bedenken, dass in die Planung zuviel Geld investiert wird und dadurch das Aussteigen<br />

unmöglich gemacht wird. Auch dass gerade unser <strong>Gemeinde</strong>ammann das Präsidium führt,


294<br />

würde einen allfälligen Absprung nicht einfach machen. Die SVP möchte verhindern, dass<br />

durch diese Arbeitsgruppe der <strong>Gemeinde</strong> Fussfesseln angelegt werden, die darauf hinzielen,<br />

die Absichtserklärung zu unterzeichnen. Die Demokratie ist uns ein wichtiges Anliegen und wir<br />

möchten auch in Zukunft selber bestimmen können, was in unserer <strong>Gemeinde</strong> läuft.<br />

Ueli Zulauf: Die SP-Fraktion hat das Geschäft intensiv diskutiert und es ist vermutlich das<br />

wichtigste Geschäft, das wir heute Abend diskutieren. Die Diskussion in unserer Fraktion war<br />

durchaus kontrovers. Einige Stimmen sagten, wir hätten Wichtigeres zu diskutieren als einen<br />

solchen Bericht, der nicht aussagekräftig ist und sich mit einem wenig konkreten Projekt befasst.<br />

Andere Stimmen haben darauf hingewiesen, dass hier genau die Problematik des vorausschauenden<br />

Handelns besteht. Vorausschauendes Handeln befasst sich mit der Zukunft,<br />

von der man noch nicht weiss, wie sie sich genau entwickelt. Entwicklungen sind aber häufig<br />

absehbar und man sollte zumindest vorbereitet sein, wenn sich gewisse Trends herauskristallisieren.<br />

Deshalb erachten wir es für richtig, wenn sich der <strong>Gemeinde</strong>rat mit dieser Frage auseinandersetzt<br />

und in dieser Arbeitsgruppe mitmacht. Das ist ein Ausdruck des pro-aktiven<br />

Handelns. Aber: Man könnte durchaus den Eindruck erhalten, dass die Mitarbeit in dieser<br />

Arbeitsgruppe mit der Hoffnung verbunden ist, dass Experten sagen, wie die Strategie ist und<br />

was man politisch vorkehren müsste. Doch das ist ein Irrglauben. Es ist gut, wenn man Expertenmeinungen<br />

einholt und ein Büro beauftragt, die rein technischen Daten zusammen zu<br />

tragen und Szenarien zu entwickeln. Aber dann braucht es politische Entscheide. Und man<br />

sollte in einer solchen Arbeitsgruppe mit einem politischen Willen mitarbeiten. Wir hoffen, dass<br />

der <strong>Gemeinde</strong>rat aufgrund der heutigen Diskussion seinen politischen Willen noch etwas konkretisiert<br />

und mit einer Absicht in diese Arbeitsgruppe geht. Das heisst nicht, dass man sich mit<br />

wehenden Fahnen oder blind einbringt, aber die angestrebte Richtung sollte im Voraus definiert<br />

werden. Das GeRAG zeigt eine klare Perspektive auf, dass im Kanton Aargau zwei national<br />

wahrnehmbare Zentren (Baden und Aarau) geschaffen werden sollen. Persönlich finde<br />

ich das eine gute Perspektive aber ich fände es wichtig, dass auch der <strong>Gemeinde</strong>rat <strong>Obersiggenthal</strong><br />

dazu eine Haltung entwickelt. Und wenn er sich für diese zwei Zentren aussprechen<br />

sollte, dann heisst das auch für <strong>Obersiggenthal</strong>, dass wir uns dieser Vision anschliessen<br />

sollten. Ich hoffe, dass sich die Arbeitsgruppe mit dieser Vision intensiv auseinandersetzt<br />

und Entscheidungen trifft. Nicht zu technischen Entscheiden aber zu politischen Absichtserklärungen<br />

und dann auch das Volk herausfordert, sich dazu zu äussern. Das ist die<br />

grosse Unbekannte. Wie bereits gesagt wurde, sind viele Emotionen damit verbunden. Ich<br />

war gestern an der <strong>Gemeinde</strong>versammlung von Neuenhof. Ein ehemaliger <strong>Gemeinde</strong>rat hat<br />

ganz klar zum Ausdruck gebracht, wie sehr ihn das schmerzt, dass Neuenhof seine Selbständigkeit<br />

verlieren soll. Trotz allem hat er zugegeben, dass es keine Alternative gibt. Emotionen<br />

muss man ernst nehmen, aber man kann sie auch nicht mit technischen Aussagen und Expertenmeinungen<br />

befriedigen. Man soll sie provozieren durch politische Willensäusserungen. Das<br />

kann dazu führen, dass das Volk anders entscheidet als die Exekutive es vorschlägt. Doch das<br />

wäre auch schlecht.<br />

Die SP-Fraktion steht einer engen Zusammenarbeit bis hin zu einer Fusion positiv gegenüber.<br />

Wir fordern den <strong>Gemeinde</strong>rat auf, pro-aktiv zu handeln. Wir sind durchaus bereit, einer Fusion<br />

Hand zu bieten, wenn die Dienstleistungen in der <strong>Gemeinde</strong> nicht schlechter sondern eher<br />

besser werden. Ich stelle fest, dass die Dienstleistung beispielsweise von der Stadtpolizei<br />

besser ist, als wir sie vorher hatten. Und so sollte es auch in einer fusionierten Grossgemeinde<br />

sein. Vor allem aber darf die Demokratie nicht darunter leiden. Bürgernähe und die Mitsprache<br />

der Bevölkerung darf nicht darunter leiden. Die Bürger müssen die Möglichkeit<br />

haben, mit zu gestalten. Dann wird die Bevölkerung auch dazu ja sagen.<br />

Patrick Hehli: Ich gebe Ueli Zulauf in einer Sache absolut recht. Auch ich persönlich habe die<br />

Richtung des <strong>Gemeinde</strong>rates vermisst. Es ist viel über Neuenhof zu lesen, aber darüber<br />

konnten wir uns selber in der Presse informieren. In einer Sache muss ich aber widersprechen.<br />

Einerseits möchten wir die Vorzüge einer guten Zusammenarbeit wie der Polizei haben. Aber<br />

die Demokratie resp. die Bürgernähe wird bei einem grossen Gebilde leiden. Im worst case<br />

einer Fusion würde ein Stadtrat oder ein Einwohnerrat vermutlich nach alten Einwohnerzahlen<br />

aufgeteilt und ich glaube kaum, dass wir <strong>Obersiggenthal</strong>er dann noch gross mitreden<br />

könnten. Ich bitte den <strong>Gemeinde</strong>rat, dass er uns seine Absicht mitteilt, aber doch relativ<br />

neutral in die Arbeitsgruppe geht und nicht in eine bestimmte Richtung stösst. Er soll erstmals<br />

die positiven und negativen Facts sammeln. Aber wenn ich schon mit einer Absicht irgendwo


295<br />

mitarbeite, steure ich automatisch in meine angepeilte Richtung. Ich will dem <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

nichts unterstellen aber es ist wohl menschlich, dass man die negativen Aspekte tendenziell<br />

lieber etwas ausblendet und die positiven Dinge eher pusht.<br />

Walter Leder: Ich höre nur immer das Wort „Fusion“. Es geht doch viel mehr darum, dass die<br />

15 <strong>Gemeinde</strong>n miteinander sprechen und Ziele definieren, wie wir die Region Baden auch<br />

wirtschaftlich weiterbringen können. Heute geht es überhaupt nicht um Fusion oder Nicht-<br />

Fusion. Es geht darum, ob wir in diesem Gremium mitmachen wollen oder nicht. Dann erhoffe<br />

ich mir, dass Max Läng uns irgendwann mal als Begünstigte informieren kann und dass wir<br />

vom Resultat der Arbeitsgruppe profitieren können. Vorher sollten wir das Wort Fusion überhaupt<br />

nicht gebrauchen.<br />

Ueli Zulauf: Ich muss dir ganz entschieden widersprechen, Walter Leder, die Leute merken,<br />

dass es genau in diese Richtung läuft. Das Thema Fusion ist nun mal ein Thema in der Region<br />

Baden, weil es bereits konkrete Projekte gibt und weil genau die beiden <strong>Gemeinde</strong>n eingeladen<br />

haben, dazu Stellung zu nehmen. Daraus ist die Arbeitsgruppe entstanden. Es wäre<br />

nicht ehrlich, wenn wir das Wort Fusion nicht in den Mund nähmen. Wenn man versucht, das<br />

Wort Fusion aus taktischen Gründen nicht zu erwähnen, löst das Misstrauen aus. Wir sollten mit<br />

offenen Karten spielen. Ich sage, es könnte schlussendlich auf eine Fusion hinauslaufen, es<br />

muss aber nicht.<br />

Franziska Grab: Ich möchte nur noch kurz etwas vorlesen, das ich in den Unterlagen zum Zusammenschluss<br />

Baden-Neuenhof gelesen habe. Da muss ich Ueli Zulauf schon Recht geben,<br />

wenn er sagt, man spreche indirekt bereits von einer Fusion. Da steht: „Aus der Überzeugung,<br />

dass die Bildung eines starken Zentrums Baden richtig ist, werden alle <strong>Gemeinde</strong>n der Region<br />

eingeladen, bis Ende <strong>2008</strong> die Absichtserklärung für einen Zusammenschluss mit Baden in der<br />

ersten Phase zwischen 2012 und 2014 zu prüfen und gegebenenfalls zu unterzeichnen.“ Es<br />

kann mir niemand erzählen, dass wir nicht schon von einer Fusion sprechen. Indirekt ist doch<br />

die Arbeitsgruppe dazu da, um eine Fusion vorzubereiten.<br />

André Kummer: Wenn man fusioniert, braucht es verwaltungsmässig nicht weniger Personal<br />

sondern eher mehr, was auch für den Steuerzahler nicht günstiger wird. Wenn man ein Baugesuch<br />

oder sonst etwas möchte, haben die in Baden kaum eine Ahnung, um welches Haus<br />

es sich handelt. Jetzt weiss die Bauverwaltung, wovon sie spricht. Die Anlaufwege werden<br />

einfach weiter. Wir sollten uns einfach überlegen, was wir hier für die nächsten Generationen<br />

in die Wege leiten wollen.<br />

Michael Weber: Ich muss mich auch etwas gegen das Wort Fusion wehren. In dieser Arbeitsgruppe<br />

sollen 15 <strong>Gemeinde</strong>n zusammenarbeiten und ich glaube, wir müssen zwei Dinge<br />

näher beleuchten. Das sind 15 <strong>Gemeinde</strong>n, die ihre möglichen Probleme oder möglichen<br />

Vor- und Nachteile aufzeigen wollen. Eine Fusion ist doch viel komplexer und schwieriger als<br />

man sich das vielleicht vorstellt. Ich glaube auch nicht, dass <strong>Obersiggenthal</strong> – jedenfalls vorläufig<br />

– fusionieren sollte, mit welcher <strong>Gemeinde</strong> auch immer. Aber ich erachte es für wichtig,<br />

am Puls zu bleiben und zu merken, in welche Richtung es in der Umgebung geht. Wenn wir<br />

von aussen zuhören und plötzlich vernehmen, dass Neuenhof mit Baden fusioniert, dann ist es<br />

schon wichtig, dabei zu bleiben und mitzureden. Ich bin überzeugt, dass es für den Wirtschaftsstandort<br />

Baden wichtig ist zu wissen, was in der Umgebung läuft und welche <strong>Gemeinde</strong><br />

sich in welche Richtung entwickeln will. Eine „Fusion“ erachte ich schon als sehr<br />

grosses Wort. Wir müssen dem <strong>Gemeinde</strong>rat mal Gelegenheit geben, in dieser Arbeitsgruppe<br />

mitzuarbeiten. Es ist wichtig, dass der <strong>Gemeinde</strong>rat den Einwohnerrat gut und aktuell orientiert,<br />

was in dieser Arbeitsgruppe läuft.<br />

Dieter Lüthi: Ich gehe davon aus, dass der Titel dieser Vorlage zählt: „Entwicklung der <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Obersiggenthal</strong>“. Ich glaube, es geht in erster Linie um die Entwicklung, wir müssen<br />

jetzt nicht darüber diskutieren, welche Vor- und Nachteile eine Fusion brächte. Weiter steht:<br />

„Der <strong>Gemeinde</strong>rat bittet den Einwohnerrat, den Bericht zur Kenntnis zu nehmen.“ Ich finde,<br />

wir könnten den Bericht zur Kenntnis nehmen mit dem Hinweis, dass Max Läng über allfällige<br />

Resultate umgehend informiert. Ich finde es aber verfrüht, jetzt schon gross darüber zu diskutieren.<br />

Zuerst müssen wir mal abwarten, was die Arbeitsgruppe diskutiert.


296<br />

Max Läng: Bezüglich dem Wort „Fusion“ habe ich ausdrücklich den Fächer aufgemacht von<br />

„Mitarbeit in der Arbeitsgruppe“ bis zur „Fusion“. Die Vision, die Ueli Zulauf von uns verlangt,<br />

hat der Regierungsrat bereits formuliert. Und diese Vision hat vor allem emotionale Reaktionen<br />

ausgelöst. Ich weiss jetzt nicht recht, mit welcher Haltung wir in diese Arbeitsgruppe<br />

gehen sollen. Einerseits sollen wir möglichst neutral bleiben und andererseits sollen wir uns<br />

konkrete Vorstellungen machen. Was sollen wir denn nun tun? Wir sind der Auffassung, dass<br />

wir in dieser Arbeitsgruppe alle Möglichkeiten prüfen sollen. Wenn wir mit einer vorgefertigten<br />

Meinung in der Arbeitsgruppe mitarbeiten haben wir uns gedanklich schon entschieden.<br />

Zur Frage der Experten: Es ist völlig klar, dass wir die politische Meinungsbildung nicht auf die<br />

Experten abschieben können. Aber es ist sinnvoll, harte Fakten erheben zu lassen, damit wir<br />

diese diskutieren können. Der emotionale Teil kommt erst nachher. Das Büro, das wir zu beauftragen<br />

gedenken, hat in einem ähnlichen Mass bereits für Aarau und Rohr gearbeitet.<br />

Stefan Drack hat schon sehr konkrete Fragen gestellt. Doch diese gehören eigentlich in die<br />

Diskussion der Arbeitsgruppe. Dem möchte ich nicht vorgreifen. Nur so viel: Wieso ist Neuenhof<br />

soweit gekommen? Dies hat viele Gründe. Ein wesentlicher ist die sehr schwache Steuerkraft,<br />

die sich über Jahre gesenkt hat. Dies hat zu einem grossen Teil mit der Siedlungsstruktur<br />

zu tun. Wenn man auf die Siedlungsstruktur nicht Einfluss nimmt, beginnt eine Spirale sich zu<br />

drehen. In <strong>Obersiggenthal</strong> versuchen wir, solchen Einflüssen Einhalt zu gebieten. Ein weiterer<br />

Faktor ist der Finanz- und Lastenausgleich, wie er heute ist. Dieser ist paradox. Es gibt <strong>Gemeinde</strong>n,<br />

die aufgrund des Finanz- und Lastenausgleichs ihren Steuerfuss senken können und<br />

einen tieferen haben als Neuenhof.<br />

Image von <strong>Gemeinde</strong>n: Wenn ich die Situation in der Schweiz betrachte, ist die Frage der<br />

Fusionen in unterschiedlicher Intensität vorhanden. Im Tessin, beispielsweise im Grossraum<br />

Lugano, wurden grosse Fusionen vollzogen. Der Kanton Freiburg ist wesentlich weiter als der<br />

Kanton Aargau. Luzern unternimmt Anstrengungen und hatte einen Misserfolg zu verzeichnen.<br />

Aber im Grossen und Ganzen sind die Fusionen nicht zu Unrecht ein Thema. Aber ob es<br />

auch für unsere Region ein Thema ist, sollten wir vorerst in der Arbeitsgruppe herausfinden.<br />

Stefan Drack: Ist der Begriff „Zentrumsstadt“ schon definiert oder ist das ein total neuer<br />

Begriff? Immerhin ist dieser Begriff der Kernbegriff dieser Vision. Im Internet bin ich nicht fündig<br />

geworden. Was ist eine Zentrumsstadt?<br />

Max Läng: Dieser Begriff kommt vom GeRAG. Die Vorstellung des Regierungsrates ist es, zwei<br />

Zentrumsstädte zu haben. Wir sind ein Kanton, der im Gegensatz zum Kanton Zürich kein<br />

Zentrum hat. Die Vorstellung ist, zwei Zentren im Kanton zu bilden.<br />

_____<br />

Keine weiteren Wortmeldungen.<br />

_____<br />

Abstimmung<br />

Dem Bericht des <strong>Gemeinde</strong>rates zur Entwicklung der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Obersiggenthal</strong> wird einstimmig<br />

zugestimmt.<br />

Die Genehmigung unterliegt nicht dem fakultativen Referendum.


297<br />

9 <strong>2008</strong>/107 Motion Linus Egger (CVP) betr. Verhinderung von Missbrauchsfällen bei<br />

der Sozialhilfe durch Arbeitseinsätze, Erheblicherklärung<br />

Eintreten wird nicht bestritten.<br />

_____<br />

Linus Egger: Wieso habe ich diese Motion eingereicht? Wir haben schon viel über Inspektoren<br />

gesprochen und das ist für mich eine Massnahme, die erst an zweiter Stelle kommen sollte.<br />

Ich hab mir deshalb Gedanken gemacht, was wir einführen könnten, damit das Problem von<br />

Beginn weg angegangen werden kann. Ich bin plötzlich auf das „Winterthurer Modell“ gestossen.<br />

In Winterthur gibt es ein Programm, wo die Gesuchsteller um Sozialhilfe erfasst werden<br />

um dem Projekt „Passerelle“ zuzuführen. Mir ist bewusst, dass Winterthur um Einiges grösser ist<br />

als <strong>Obersiggenthal</strong>. Deshalb schwebt mir vor, dass wir das Projekt regional angehen sollten,<br />

z.B. mit Untersiggenthal, Baden, Wettingen, Ennetbaden oder auch in Richtung Freienwil. In<br />

Winterthur werden rund 20 % der Gesuchsteller in diesem Modell beschäftigt. Wer interessiert<br />

ist, dem kann ich diesen Durchschnitt auch noch mailen. Mir liegen die Zahlen vor. Dass uns<br />

dieses Projekt vor gewisse Probleme stellt, ist auch völlig klar. Doch wir sollten die Probleme<br />

angehen und die Wege aufzeigen. Und dass das Ganze auch seine Zeit braucht, gewisse<br />

Abklärungen zu treffen, ist mir auch bewusst. Deshalb bin ich bereit, meine Motion in ein<br />

Postulat umzuwandeln und bitte auch den <strong>Gemeinde</strong>rat, von Zeit zu Zeit über den Stand<br />

Bericht zu erstatten. Ich bitte den Einwohnerrat, dem Postulat zuzustimmen.<br />

Therese Schneider: Der <strong>Gemeinde</strong>rat ist bereit, die vorliegende Motion als Postulat entgegen<br />

zu nehmen. Die Begründungen konnten Sie aus dem Bericht und Antrag entnehmen.<br />

Ergänzend sei noch hinzufügen, dass ein zusätzlicher Verfahrensschritt, um den Zugang zur<br />

Sozialhilfe weiter zu erschweren, erst durch den Sozialdienst vom Kanton genehmigt werden<br />

muss. Ebenso ist die gesetzliche Grundlage des Kantons Aargau unterschiedlich zu derjenigen<br />

des Kantons Zürich und müsste zuerst geklärt werden. Winterthur hatte vor der Einführung des<br />

Projektes eine wesentlich andere Ausgangslage (Fallzahlen/Zusammensetzung der Fälle) als<br />

<strong>Obersiggenthal</strong> und z.B. auch Baden. Bevor also ein detailliertes Konzept wie in der Motion<br />

verlangt, ausgearbeitet werden kann, müssen oben genannte Rahmenbedingungen geklärt<br />

werden, was durch die Umwandlung in ein Postulat besser möglich ist.<br />

Eva Eliassen Vecko: Die SP-Fraktion lehnt die Motion von Linus Egger zur Verhinderung von<br />

Missbrauchsfällen bei der Sozialhilfe durch Arbeitseinsätze ab. Wir vertreten die Auffassung,<br />

dass in einer <strong>Gemeinde</strong> in der Grösse von <strong>Obersiggenthal</strong> die Sozialfälle noch einigermassen<br />

überschaubar sind und mit dem Projekt Aussendienst die Missbrauchsfälle in der Regel auch<br />

aufgedeckt werden, ohne diese aufwändige Übung der Sozialeinsätze.<br />

Studien haben bestätigt, dass die Missbrauchsfälle in der Regel 1,5 % aller Sozialfälle nicht<br />

übersteigen, in schwierigen <strong>Gemeinde</strong>n allenfalls bis 2 %. Bei vielen Sozialfällen handelt es sich<br />

um allein erziehende Elternteile, z. T. um Bürgerinnen/Bürger mit Behinderungen oder gesundheitlichen<br />

Beeinträchtigungen, was einen Sozialeinsatz zumindest fragwürdig erscheinen lässt.<br />

Auch schreibt der <strong>Gemeinde</strong>rat zu Recht, dass solche Sozialeinsätze die Verwaltung von<br />

<strong>Obersiggenthal</strong> zu stark belasten würde, weil diese ja intensiv begleitet werden müssen und<br />

ein Coaching durch den Sozialdienst verlangen.<br />

Die SP-Fraktion findet die Verlängerung des Projekts Aussendienst sinnvoll, lehnt hingegen<br />

diese Motion auch als Postulat ab.<br />

Patrick Hehli: Ich möchte mich fern halten von der Aussage, dass jeder Sozialhilfebezüger ein<br />

Betrüger sein soll. Aber die Motion resp. das Postulat von Linus Egger befürworten wir doch<br />

sehr. Es ist einmal mehr ein Instrument, das eine präventive Wirkung haben kann. Es ist richtig,<br />

dass viele körperliche Gebrechen haben, dass andere allein erziehend sind, aber wir haben<br />

leider auch andere. Bei uns sind sicher Leute vorhanden, die kleine Arbeiten verrichten<br />

können. Wir sollten das Postulat überweisen und versuchen, etwas auszuarbeiten. Ich denke<br />

dabei an kleine, einfache Arbeiten, die keine aufwendigen Verfahren benötigen, dass deroder<br />

diejenige diese Arbeiten ausführen kann. Ich bitte den Rat, dieses Instrument zu<br />

schaffen und das Postulat zu überweisen. Es ist mir klar sympathischer als die Einführung eines<br />

Sozialhilfeinspektors.


298<br />

_____<br />

Keine weiteren Wortmeldungen.<br />

_____<br />

Abstimmung<br />

Das Postulat von Linus Egger (CVP) betr. Verhinderung von Missbrauchsfällen bei der Sozialhilfe<br />

durch Arbeitseinsätze wird mit 28 Ja- zu 7 Nein-Stimmen überwiesen.<br />

Die Genehmigung unterliegt nicht dem fakultativen Referendum.<br />

10 <strong>2008</strong>/108 Umfrage<br />

Adrian Schmid: Baden ist das Zentrum der Region und bekannt für attraktive Arbeitsplätze.<br />

<strong>Obersiggenthal</strong> ist ein Vorort von Baden mit einer sehr guten Wohnqualität. Mit der neuen<br />

Brücke verbindet uns Baden. Die Arbeitsmetropole zieht aber tagtäglich einen enormen Verkehrsfluss<br />

durch unser Dorf. Von diesem Mehrverkehr können wir fast gar nichts profitieren.<br />

<strong>Obersiggenthal</strong> könnte als Vorort von Baden ein interessanter Arbeitsort sein und z.B. kleineren<br />

Hi-Tech-Firmen, EDV- oder Informatik-Firmen lukrativen Boden bieten. Die Firma Liebherr als<br />

Parade-Beispiel hat vor rund 30 Jahren den guten Standort erkannt. Sie hat sich auf Grund<br />

guter Werbung und guten Beziehungen hier niedergelassen. Was unternimmt der <strong>Gemeinde</strong>rat,<br />

um gute Steuerzahler zu gewinnen? Ist der <strong>Gemeinde</strong>rat interessiert, dass sich z.B.<br />

kleinere Hi-Tech-Firmen, EDV- oder Informatik-Firmen in unserem Dorf niederlassen?<br />

Max Läng: Im Moment sind uns die Hände gebunden und zwar hat das etwas mit dem<br />

Zonenplan zu tun. Wir wissen alle, dass wir eine Gewerbe- und Industriezone haben, die voll<br />

ist. Bezüglich anderen Einzonungen um die Attraktivität zu steigern haben wir vor etwa eineinhalb<br />

Jahren eine Vorlage vorgelegt für eine Teilzonenplanänderung. Das wäre in diese<br />

Richtung gegangen. Ich bitte Sie einfach, dass Sie an der Orientierungsveranstaltung vom 30.<br />

Juni <strong>2008</strong> wirklich kommen und sich über die Wiederaufnahme einer Teilzonenplanänderung<br />

informieren. Dann besteht die Gelegenheit, über dieses Anliegen zu diskutieren. Im Moment<br />

fehlen einfach die Landflächen für die Ansiedlung von neuen Unternehmen.<br />

Ueli Zulauf: Ich pflichte dem Votum von Adrian Schmid bei und bin der gleichen Meinung,<br />

dass der <strong>Gemeinde</strong>rat in diese Richtung aktiv werden sollte. Vor Jahren hat der Einwohnerrat<br />

dem Verkauf der Parzelle vis à vis der Breite, auf der der Holzschopf der Firma Brühweiler steht,<br />

zugestimmt in der Meinung, dass eine Firma mit Arbeitsplätzen entstehen könnte. Der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

sollte seine Pflichten wahrnehmen und den Käufer dieser Parzelle ins Gebet nehmen,<br />

weil dieser versprochen hat, dort ein neues Betriebsgebäude aufzustellen. Bisher ist<br />

nichts geschehen.<br />

_____<br />

Uschi Haag: Letzten Dienstag sind im Schulhaus Unterboden im Eingangsbereich des Trakt 1<br />

sämtliche Fensterrahmen versprayt worden. Wir haben für viel Geld eine Videoüberwachungsanlage<br />

installiert. Konnte man mit diesen Aufzeichnungen die Täter eruieren?<br />

Vermehrt musste ich feststellen, dass beim Pausenplatz des Schulhauses Unterboden ab 17.00<br />

Uhr oder am Samstag teure Autos mit laufenden Motoren und aufgedrehten Stereoanlagen<br />

stehen. Wie will der <strong>Gemeinde</strong>rat die offensichtlich missbräuchliche Verwendung dieses<br />

Pausenplatzes als Treffpunkt für schul- und sportfremde Aktivitäten einschränken?<br />

Max Läng: Die Sprayereien sind uns bekannt. Mit den Kameras wurden Aufnahmen gemacht<br />

und wir haben gewisse Hinweise auf die Täterschaft. Die Polizei befasst sich jetzt mit der Untersuchung<br />

dieser Tat.


299<br />

Periodisch kommt es vor, dass Junge mit starken Autos sich dort zeigen wollen. Das ist auch<br />

schon vorgekommen und wir haben dann die Polizei avisiert, vermehrt Kontrollen zu machen.<br />

_____<br />

Hans-Peter Uehli: Ich habe vor ein paar Wochen von der Abteilung Steuern ein gelbes Blatt<br />

erhalten worauf steht: „Adressat laut Couvert, Nussbaumen, Poststempel, Rücksendung von<br />

Unterlagen“. Weiter steht: „Bitte beachten Sie, dass Originale inskünftig nicht mehr retourniert<br />

werden. Wir bitten Sie deshalb, mit der nächsten Steuererklärung nur noch die Originale von<br />

Lohnausweisen, Bescheinigungen der Säule 3a sowie Einkäufen in die Pensionskasse einzureichen.<br />

Von allen anderen Dokumenten wollen Sie uns bitte nur noch Kopien abgeben.“<br />

Ich frage mich ernsthaft, ob die Kundenfreundlichkeit bei der Steuerverwaltung überhaupt<br />

kein Thema ist. Bei einigen Einwohnern füllen die Beilagen für die Steuererklärung einen<br />

kleinen Ordner und nicht alle Leute haben Zugang zu einem schnellen Kopierer. Heisst das,<br />

dass ich in Zukunft mit einem Sack Zwanzig-Rappen-Stücke zur Post gehen muss, um dort alle<br />

Rechnungen für den Liegenschaftsunterhalt und die Belege über die Bankgebühren zu<br />

kopieren? Wie wär’s, wenn der Steuerpflichtige die Unterlagen innerhalb einer Frist beim<br />

Steueramt wieder abholen würde?<br />

Die einwohnerfeindliche Haltung unseres Steueramtes erschreckt mich wirklich. Ich möchte<br />

gerne wissen, ob dieses Dokument vom Steuerverwalter abgesegnet worden ist und ob der<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat von diesem Schreiben Kenntnis hat.<br />

_____<br />

Erich Rinderknecht: Vielleicht haben Sie den Artikel in der Sonntagszeitung vom 20. April <strong>2008</strong><br />

mit einem Mitarbeiter der Finanzverwaltung, Bernhard Wehrli, gelesen. Er hat sich im Rahmen<br />

einer Projektarbeit mit der Bewirtschaftung von Verlustscheinen beschäftigt und hat für unsere<br />

<strong>Gemeinde</strong> sehr viel Geld herein geholt. Meine Frage: Ist das möglich, dass das so lange gegangen<br />

ist, dass man erst im Rahmen einer Projektarbeit gemerkt hat, dass da Geld drin<br />

liegt? Es geht ja darum, dass wir gute Steuerzahler nicht vergraulen, sondern dass wir die<br />

Steuern, die geschuldet sind, auch wirklich einnehmen.<br />

Linus Egger: Erich ich kann Dich beruhigen. Dieses Thema haben wir an der gemeinsamen<br />

Sitzung mit dem <strong>Gemeinde</strong>rat besprochen. Dieser Punkt wurde bereits von Mitgliedern der<br />

früheren FIKO zum Thema gemacht. Es besteht auch eine Prozessbeschreibung zur Bewirtschaftung<br />

von Verlustscheinen.<br />

_____<br />

Michael Weber: Ich habe eine Bemerkung zu einem Brief, der die Stufenleitung Kindergarten<br />

verschickt hat. Es geht darum, dass man neuerdings am Kindergarten die Standardsprache<br />

sprechen soll. Die Standardsprache und Hochdeutsch wird im Brief immer wieder etwas vermischt.<br />

Das ist für mich nicht das gleiche. Dann steht noch etwas darin, das mich sehr stört:<br />

„…mindestens die Hälfte betragen (Anteil an Standardsprache). Auch an diesen halben<br />

Tagen (an denen die Standardsprache gesprochen wird) werden Lieder und Verse in der<br />

Mundart möglich sein.“ Ich finde das doch eigenartig, wenn wir die schweizerdeutschen<br />

Lieder künftig in Hochdeutsch singen müssen.<br />

_____<br />

Silvia Dingwall Stucki: Ich habe es sehr begrüsst, dass so viele beim „bike to work“ mitgemacht<br />

haben. Ich hätte es noch mehr begrüsst, wenn alle einen Helm tragen würden, nach<br />

dem Motto „kluge Köpfe schützen sich“. Ich glaube, es hat doch ein paar kluge Köpfe dabei.<br />

Für ein nächstes Mal wären Sie besser geschützt.<br />

_____<br />

Andreas Schweizer: Ich würde noch gerne einen kleinen Werbespot einfliessen lassen. Sie<br />

wissen alle, dass am kommenden Wochenende das Jugend- und Dorffest stattfindet und<br />

dass die politischen Parteien auch ein Zelt haben und eine Wirtschaft führen. Ich würde mich<br />

freuen, möglichst viele zu treffen, solche die arbeiten und andere die es geniessen. Heute


300<br />

Abend ist reserviert im Restaurant Haldengut. Das kann gut mit dem Velo oder zu Fuss erreicht<br />

werden.<br />

Schluss der Sitzung: 22.25 Uhr<br />

Der Präsident:<br />

Andreas Schweizer:<br />

Die <strong>Protokoll</strong>führerin:<br />

Natalie Sandmeier-Märki

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!