Protokoll 2007-12-13 - Gemeinde Obersiggenthal
Protokoll 2007-12-13 - Gemeinde Obersiggenthal
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<strong>Gemeinde</strong> <strong>Obersiggenthal</strong><br />
<strong>Protokoll</strong> des Einwohnerrates<br />
Amtsperiode 2006/2009<br />
10. Donnerstag, <strong>13</strong>. Dezember <strong>2007</strong><br />
Sitzung<br />
19.00 Uhr, Aula Oberstufenschulzentrum<br />
Vorsitz<br />
Erich Schmid, Präsident<br />
<strong>Protokoll</strong><br />
Natalie Märki, <strong>Gemeinde</strong>schreiber-Stv.<br />
Stimmenzähler<br />
Elisabeth Ochsner<br />
Bruno Burkart<br />
Anwesend<br />
36 Mitglieder des Einwohnerrates<br />
5 Mitglieder des <strong>Gemeinde</strong>rates<br />
Entschuldigt<br />
Lisa Dikk<br />
Jörg Stumpf<br />
Hans-Peter Uehli<br />
Judith Brönnimann<br />
Ende der Sitzung<br />
21.30 Uhr
232<br />
Behandelte Geschäfte<br />
Seite<br />
1 <strong>2007</strong>/88 Formelles, Mitteilungen, Neueingänge, <strong>Protokoll</strong> 233<br />
2 <strong>2007</strong>/89 Einbürgerungen 235<br />
3 <strong>2007</strong>/86 Revidierter Voranschlag 2008 236<br />
4 <strong>2007</strong>/90 Zusatzkredit Lärmschutzwände (Rückzug durch den <strong>Gemeinde</strong>rat)<br />
5 <strong>2007</strong>/93 Dringliche Motion Patrick Hehli (SVP), Obligatorisches Referendum<br />
Lärmschutzwände<br />
240<br />
242<br />
6<br />
2002/16<br />
2005/<strong>13</strong>8<br />
1999/61<br />
1999/94<br />
1999/94<br />
1999/94<br />
1999/94<br />
2003/74<br />
Kreditabrechnungen<br />
- Wasserleitung Aesch (Knoten)<br />
- Sanierung Landstrasse <strong>13</strong>0<br />
- Notwasserverbindung <strong>Obersiggenthal</strong>-Baden<br />
- Kanalisation Reckenberg Nord<br />
- Gewässer Reckenberg Nord<br />
- Wasserleitung Reckenberg Nord<br />
- Strassenbau Reckenberg Nord<br />
- Hallen- und Gartenbad, 2. Etappe<br />
246<br />
7 <strong>2007</strong>/91 Wahlen 2. Hälfte Amtsperiode 2006/09<br />
- Wahl des Präsidenten/der Präsidentin des Einwohnerrates<br />
- Wahl des Vizepräsidenten/der Vizepräsidentin des Einwohnerrates<br />
- Wahl von 2 Stimmenzähler/innen des Einwohnerrates<br />
- Wahl der Präsidentin/des Präsidenten der Finanzkommission<br />
246<br />
8 <strong>2007</strong>/92 Ersatzwahl Ersatzmitglied Wahlbüro 249<br />
9 <strong>2007</strong>/94 Umfrage 250
233<br />
Erich Schmid, Präsident: Ich begrüsse Sie zur heutigen Einwohnerratssitzung.<br />
Zur heutigen Sitzung haben sich Jörg Stumpf (SP), Lisa Dikk (SVP), Hans-Peter Uehli (FDP) und<br />
Judith Brönnimann (EVP) entschuldigt. Es sind 36 Einwohnerräte anwesend, das absolute<br />
Mehr beträgt somit 19.<br />
1 <strong>2007</strong>/88 Formelles, Mitteilungen, Neueingänge, <strong>Protokoll</strong><br />
Erich Schmid: Nach unbenutztem Ablauf der Referendumsfrist sind am 26. November <strong>2007</strong><br />
folgende, dem fakultativen Referendum unterstellte Beschlüsse des Einwohnerrates vom 18.<br />
Oktober <strong>2007</strong>, in Rechtskraft erwachsen: <strong>Gemeinde</strong>vertrag zwischen den <strong>Gemeinde</strong>n<br />
Baden, Ennetbaden, <strong>Obersiggenthal</strong> und Wettingen für die Koordination und Subventionierung<br />
der Kindertagesstätten für Vorschul- und Kindergartenkinder (<strong>Gemeinde</strong>vertrag Krippenpool).<br />
Infolge Ablehnung des Budgets durch den Souverän, muss das Budget angepasst und<br />
nochmals diskutiert werden. Der <strong>Gemeinde</strong>rat hat die Unterlagen nachgereicht. Der revidierte<br />
Voranschlag 2008 wird neu als Traktandum 3 behandelt. Die neue Traktandenliste liegt<br />
Ihnen vor.<br />
Das Traktandum „Zusatzkredit Lärmschutzwände“, neu Taktandum 4, wird durch den <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
zurückgezogen. Der <strong>Gemeinde</strong>rat wird den Rückzug begründen. Damit die Problematik<br />
Lärmschutzwände trotzdem diskutiert werden kann, schlage ich vor, dass wir die<br />
dringliche Motion von Patrick Hehli (SVP) betreffend Lärmschutzwände vorziehen.<br />
Auf Ihren Tischen liegen die Sitzungsdaten für das Jahr 2008. Ich verweise nochmals auf das<br />
Verschiebedatum der Juni-Sitzung 2008, das aufgrund des EM-Spielplans auf den Dienstag,<br />
24. Juni 2008 vorverschoben wurde.<br />
_____<br />
Abstimmung<br />
Den Sitzungsdaten 2008 wird einstimmig zugestimmt.<br />
_____<br />
Mitteilungen<br />
Max Läng, <strong>Gemeinde</strong>ammann: Sie haben in der Presse wahrscheinlich gelesen, dass die Jurierung<br />
des Kurtheaters abgeschlossen ist und die Projekte vom 5. bis <strong>12</strong>. Januar 2008 ausgestellt<br />
werden. Das Kurtheater befindet sich in einem desolaten Zustand, vor allem was die<br />
Energiesituation betrifft. Vor zwei Jahren generierte die Heizung Kosten von rund 45'000 Franken.<br />
Heute sind die Kosten wohl noch höher. Das Sachs-Foyer und technische Anlagen<br />
müssen dringend saniert werden.<br />
Bauherr ist nicht die Stadt Baden sondern die Theaterstiftung. Die Gesamtkosten der Sanierung<br />
betragen rund 16 Mio. Franken. Der Kanton beteiligt sich mit max. 7 Mio. Franken, die<br />
Stadt Baden bezahlt 5.5 Mio. Franken und Wettingen steuert 2 Mio. Franken bei. Der Rest<br />
muss durch Sponsoringgelder und rund 2 Mio. Franken von den <strong>Gemeinde</strong>n in der Region<br />
aufgebracht werden. Der Kanton macht seine Zahlung davon abhängig, dass sich auch die<br />
Region finanziell beteiligt. Es besteht kein Zweifel, dass das Kurtheater nicht nur eine städtische,<br />
sondern ebenso eine regionale Aufgabe ist. Dies belegt auch die Theaterstatistik aus<br />
der ersichtlich ist, woher die Besucher kommen. Baden Regio hat die Aufgabe übernommen,<br />
einen Verteilschlüssel zu erstellen. Natürlich ist auch <strong>Obersiggenthal</strong> beteiligt. Unser Kostenanteil<br />
beträgt rund 210'000 Franken. Diesen Betrag werden wir im Finanzplan aufnehmen, verteilt<br />
auf zwei bis drei Jahre. Der Einwohnerrat wird selbstverständlich dazu Stellung nehmen
234<br />
können. In der zweiten Januarwoche 2008 wird das Projekt vorgestellt. Alle Einwohnerräte<br />
werden dazu eine Einladung erhalten. Es sind folgende Daten vorgesehen:<br />
9. und 10. Januar 2008, je um 18.30 Uhr. Benützen Sie doch diese Gelegenheit, sich aus erster<br />
Hand orientieren zu können.<br />
In den letzten Tagen konnten wir ein altes Anliegen endlich umsetzen, nämlich genügend<br />
Sitzbänke zwischen Alterswohnzentrum Gässliacker und dem Markthof zu platzieren. Dabei<br />
hat sich aber auch Widerstand gebildet. Ein Gruppe von Anstössern im Bereich Küferweg 5<br />
hat gar keine Freude an diesen Bänken und hat den <strong>Gemeinde</strong>rat aufgefordert, auf diese<br />
Bank zu verzichten bzw. sie zu verschieben. Dies ist aber aus Sicht des <strong>Gemeinde</strong>rates nicht<br />
möglich. Die Sitzbank steht im Übrigen auf öffentlichem Boden. Ich nehme deshalb heute<br />
sehr gerne den Vorschlag von André Kummer von der letzten Sitzung auf, wonach sich der<br />
Einwohnerrat aktiv betätigen soll. Ich möchte ihn deshalb bitten, für dieses Mal nicht bei der<br />
Kreiselgestaltung mitzuwirken, sondern bei seinen Nachbarn ein gutes Wort für diese von ihm<br />
vorgeschlagenen Bänke einzulegen.<br />
Fabian Humbel, <strong>Gemeinde</strong>rat: Ende letzter Woche konnten wir eine provisorische Abrechnung<br />
der Badenfahrt erstellen zwecks Einreichung bei der Eidgenössischen Steuerverwaltung<br />
zur Prüfung der Mehrwertsteuer. Gleichzeitig haben wir ein Erlassgesuch eingereicht, in der<br />
Hoffnung, von der Mehrwertsteuer befreit zu werden. Dies auch aufgrund des Charakters des<br />
Anlasses und der Trägerschaft. Gleichzeitig hat die provisorische Abrechnung ergeben, dass<br />
wir innerhalb der gesprochenen Defizitgarantie bleiben werden. Wir werden zwischen 60'000<br />
und 70'000 Franken beanspruchen müssen. Die beiden Hauptgründe sind einerseits der ungenügende<br />
Umsatz in der Bar und die Tatsache, dass wir nach Mitternacht im Gebiet<br />
Graben kaum mehr Umsätze generieren konnten. Davon sind auch andere Beizenbetreiber<br />
betroffen. Die Ausgabenseite konnten wir gut einhalten. Im Gegenzug konnten Einnahmen<br />
verzeichnet werden, mit denen wir bei den Vorbereitungen nicht gerechnet haben.<br />
In Sachen Schaffung eines zusätzlichen Sportplatzes hatten wir heute eine Zusammenkunft<br />
mit einem Planer. Gleichzeitig war ein Vertreter der Sportkommission, des FC <strong>Obersiggenthal</strong><br />
wie auch der Postulant Walter Leder (CVP) anwesend. Es ging darum, die nächsten Schritte<br />
miteinander abzusprechen. Wir halten Sie darüber auf dem Laufenden. Wir werden Sie zum<br />
gegebenen Zeitpunkt mit einem Projektierungskredit beglücken.<br />
Im Voraus möchte ich Sie auf folgenden Termin aufmerksam machen: Am Samstag, 23.<br />
Februar 2008, 10.00 Uhr findet eine Informationsveranstaltung mit Besichtigung der heute bestehenden<br />
Anlagen der Wasserversorgung statt. Dies steht im Zusammenhang mit dem Projekt<br />
„Erneuerung Wasserversorgung“ worüber Sie im März 2008 werden befinden müssen. Die<br />
Einladungen an die Einwohnerräte sowie an die interessierte Öffentlichkeit werden anfangs<br />
2008 versandt.<br />
Erich Schmid: Es ist folgender Neueingang zu verzeichnen: Von der SVP ist eine dringliche<br />
Motion bezüglich Lärmschutzwände eingegangen. Eine Kopie der Motion wurde mit den<br />
Vorlagen für die heutige Sitzung bereits zugestellt. Das Geschäft ist für die heutige Sitzung<br />
traktandiert.<br />
Das <strong>Protokoll</strong> der Sitzung vom 18. Oktober <strong>2007</strong> wurde mit den Unterlagen für die heutige<br />
Sitzung verschickt. Innert der Frist von 10 Tagen sind dem Büro schriftlich keine Änderungen<br />
beantragt worden, weshalb es gemäss § 24 des Geschäftsreglements als genehmigt gilt.
235<br />
2 <strong>2007</strong>/89 Einbürgerungen<br />
Das Eintreten wird nicht bestritten.<br />
_____<br />
Erich Schmid: Folgende Personen stellen das Gesuch um Aufnahme in das <strong>Gemeinde</strong>bürgerrecht<br />
von <strong>Obersiggenthal</strong>:<br />
Hoxha Hana, geb. 05.01.1991, ledig, Schülerin, serbisch-montenegrinische Staatsangehörige,<br />
in Rieden, Landstrasse 72<br />
Lebt seit 1999 in der Schweiz und seit 2002 ununterbrochen in <strong>Obersiggenthal</strong><br />
Ketheeswaran, Maheswaran, geb. 30.08.1967, verheiratet, Koch, srilankischer Staatsangehöriger,<br />
in Nussbaumen, Trottenstrasse 6<br />
Lebt seit 1990 in der Schweiz und seit 2001 ununterbrochen in <strong>Obersiggenthal</strong><br />
Maheswaran, Rajani, geb. 25.11.1972, verheiratet, Familienfrau, srilankische Staatsangehörige,<br />
in Nussbaumen, Trottenstrasse 6<br />
Lebt seit 2002 in der Schweiz und seither ununterbrochen in <strong>Obersiggenthal</strong><br />
Tochter: Maheswaran, Shagana, geb. 30.05.2004 in Baden AG<br />
Knappe, Florian, geb. 03.10.1991, ledig, Schüler an der Kantonsschule Baden, deutscher<br />
Staatsangehöriger, in Nussbaumen, Hertensteinstrasse 35<br />
Lebt seit 1994 in der Schweiz und seit 2003 ununterbrochen in <strong>Obersiggenthal</strong><br />
Laski, Sabina, geb. 14.11.1989, ledig, Lernende als Detailhandelsfachfrau, serbisch-montenegrinische<br />
Staatsangehörige, in Nussbaumen, Südallee 5<br />
Lebt seit 1998 in der Schweiz und seit 2001 ununterbrochen in <strong>Obersiggenthal</strong><br />
Malik, Neil, geb. 17.10.1987, ledig, Student an der ETH Zürich, indischer Staatsangehöriger, in<br />
Nussbaumen, Flurstrasse 8<br />
Lebt seit 2001 in der Schweiz und seither ununterbrochen in <strong>Obersiggenthal</strong><br />
Marjakaj geb. Laski, Angja, geb. 28.11.1962, verheiratet, Raumpflegerin, serbischmontenegrinische<br />
Staatsangehörige, in Nussbaumen, Mehrhaldenstrasse 20<br />
Lebt seit 1989 in der Schweiz und seit 1995 ununterbrochen in <strong>Obersiggenthal</strong><br />
Noël geb. Sauer, Christiane, geb. 26.08.1969, verheiratet, Psychologin, deutsche Staatsangehörige,<br />
in Nussbaumen, Hertensteinstrasse 35<br />
Lebt seit 1994 in der Schweiz und seit 2003 ununterbrochen in <strong>Obersiggenthal</strong><br />
Perkovic, Ivana, geb. 25.08.1990, ledig, Lernende als Kauffrau, kroatische Staatsangehörige,<br />
in Nussbaumen, Kirchweg 53<br />
Lebt seit ihrer Geburt in der Schweiz und seither ununterbrochen in <strong>Obersiggenthal</strong><br />
Stevanovic geb. Mesic, Kada, geb. 20.<strong>12</strong>.1969, geschieden, Betriebsarbeiterin, serbisch-montenegrinische<br />
Staatsangehörige, in Nussbaumen, Landstrasse 148<br />
Lebt seit 1992 in der Schweiz und seit 1994 ununterbrochen in <strong>Obersiggenthal</strong><br />
Sohn: Stevanovic, Denis, geb. 01.02.1995 in Baden AG<br />
Vukovic, Damir, geb. 02.04.1958, verheiratet, dipl. Physiotherapeut, kroatischer Staatsangehöriger,<br />
in Nussbaumen, Schulstrasse 2<br />
Lebt seit 1988 in der Schweiz und seit 2001 ununterbrochen in <strong>Obersiggenthal</strong><br />
Cackovic Vukovic geb. Cackovic, Jadranka, geb. 22.08.1967, verheiratet, Krankenpflegerin,<br />
kroatische Staatsangehörige, in Nussbaumen, Schulstrasse 2<br />
Lebt seit 2001 in der Schweiz und seither ununterbrochen in <strong>Obersiggenthal</strong>
236<br />
_____<br />
André Kummer: Ich stelle namens der SVP-Fraktion den<br />
Antrag,<br />
es sei geheim abzustimmen.<br />
_____<br />
Erich Schmid: Abstimmungen über Einbürgerungen werden grundsätzlich offen durchgeführt,<br />
sofern nicht mindestens ein Viertel der anwesenden Ratsmitglieder die geheime Abstimmung<br />
verlangt. Es sind 36 Ratsmitglieder anwesend. Für eine geheime Abstimmung sind somit 10<br />
Stimmen nötig.<br />
Der Vorsitzende lässt für alle Gesuche zusammen die Stimmen für eine geheime Abstimmung<br />
ermitteln. Es sind mehr als 10 Ratsmitglieder, die für die geheime Stimmabgabe stimmen.<br />
Die Abstimmung über die Gesuche selbst ergibt folgende Resultate (Auszählung während<br />
der Pause):<br />
Ausgeteilte Stimmzettel 36<br />
Eingelegte Stimmzettel 36<br />
leere und ungültige Stimmzettel 0<br />
gültige Stimmzettel 36<br />
Ja<br />
Nein<br />
Hoxha Hana 30 6<br />
Ketheeswaran, Maheswaran und Maheswaran, Rajani mit einem Kind 29 7<br />
Knappe, Florian 32 4<br />
Laski, Sabina 27 9<br />
Malik, Neil 29 7<br />
Marjakaj geb. Laski, Angja 29 7<br />
Noël geb. Sauer, Christiane 32 4<br />
Perkovic, Ivana 32 4<br />
Stevanovic geb. Mesic, Kada mit einem Kind 27 9<br />
Vukovic, Damir und Cackovic Vukovic geb. Cackovic, Jadranka 28 8<br />
Allen Gesuchstellerinnen und Gesuchstellern wird das Einwohnerbürgerrecht von<br />
<strong>Obersiggenthal</strong> zugesichert. Die Zusicherungen unterliegen weder dem fakultativen noch<br />
dem obligatorischen Referendum.<br />
3 <strong>2007</strong>/86 Revidierter Voranschlag 2008<br />
Das Eintreten wird nicht bestritten.<br />
_____<br />
Erich Schmid: Zu diesem Traktandum nimmt der stellvertretende Leiter der Abteilung Finanzen,<br />
Bernhard Wehrli, im Rat Einsitz, um Detailfragen zu beantworten.<br />
Linus Egger, Präsident Finanzkommission: Sie haben alle die Unterlagen mit der zusätzlich<br />
durchgeführten Sparrunde erhalten. Diese wurde notwendig, nachdem der Souverän die<br />
vorgeschlagene Steuerfusserhöhung klar abgelehnt hat.<br />
(Der Präsident der Finanzkommission erläutert anhand einer Folie die Einsparungen und die<br />
zeitlich hinausgeschobenen Positionen.)
237<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat hat auf der Kostenseite Einsparungen von total 358'000 Franken vorgeschlagen.<br />
Die echten Einsparungen belaufen sich auf rund 273'000 Franken. Rund 86'000<br />
Franken sind Verschiebungen in spätere Jahre. Bereits bei der Behandlung der ersten Budgetversion<br />
mussten Kosten nach hinten verschoben werden. Zusammen ergeben diese Verschiebungen<br />
rund 2 Steuerprozente, über die wir im nächsten Budget oder später wieder<br />
werden beraten müssen.<br />
Andererseits haben wir zusätzliche Aufwendungen: Anlässlich der letzten Budget-Diskussion<br />
habe ich bereits darauf aufmerksam gemacht, dass gewisse Schulgelder ansteigen werden.<br />
Die Lohnerhöhung von 1 % auf 2 % macht inkl. Sozialleistungen einen Betrag von rund 55'000<br />
Franken aus, der als Aufwendungen dazukommt.<br />
Heute weisen wir rund 390'000 Franken zusätzliche Abschreibungen aus.<br />
Die Finanzkommission hat den Einsparungen wie vorgeschlagen einstimmig zugestimmt. Die<br />
Lohnerhöhung von 1 % auf 2 % wird mehrheitlich befürwortet. Dem Steuerfuss mit 96 % sowie<br />
der Erhöhung des Wasser- und Abwasserpreises wurde ebenfalls einstimmig zugestimmt.<br />
Max Läng, <strong>Gemeinde</strong>ammann: Der <strong>Gemeinde</strong>rat hat nach der massiven Ablehnung des<br />
Budgets beschlossen, den Steuerfuss unverändert bei 96 % zu belassen. Zusätzlich haben wir<br />
den Rotstift noch einmal angesetzt und weitere 360'000 Franken gestrichen. Mit den ausgewiesenen<br />
Aufwandsteigerungen und Mindereinnahmen bei den Steuern resultieren nun fürs<br />
Budget 2008 zusätzliche Abschreibungen von rund 390'000 Franken.<br />
„Immer noch hervorragend“ könnte man sagen: Keine Steuerfusserhöhung und doch noch<br />
einen satten Ertragsüberschuss. Dies wäre allerdings eine sehr kurzsichtige Beurteilung. Die<br />
Vergangenheit wird uns nämlich bereits in einem halben Jahr wieder einholen. Dann werden<br />
die rund 700'000 Franken Einsparungen und Verschiebungen wieder zur Diskussion stehen,<br />
wenn wir wieder neu budgetieren.<br />
Die verzinsliche Verschuldung wird bis Ende 2008 auf rund 24 Mio. Franken ansteigen und ein<br />
Jahr später auf etwa 29 Mio. Franken. Das ist noch nicht alarmierend, denn diesen Stand<br />
hatten wir bereits anfangs 2000. Kritisch ist vielmehr der schnelle Anstieg. Noch selten musste<br />
<strong>Obersiggenthal</strong> auf einen Schlag 8 Mio. Franken aufnehmen. Nicht einmal beim Bau der<br />
Sporthalle, die 11 Mio. Franken gekostet hat, aber diesen Betrag konnten wir über mehrere<br />
Jahre verteilen.<br />
Es ist uns offensichtlich nicht gelungen, diese Situation unserer Bevölkerung klar darlegen zu<br />
können. Öfters habe ich die Frage gehört, weshalb es überhaupt nötig sei, die APK auszufinanzieren.<br />
Dass wir dazu gar nicht Ja oder Nein sagen konnten, haben viele nicht gewusst.<br />
Und nochmals haben viele Nein gestimmt, weil sie dieser Ausgabe ganz einfach nicht zustimmen<br />
wollten. Aber der Hauptgrund der Ablehnung dürfte beim aktuellen Trend liegen,<br />
dass viele <strong>Gemeinde</strong>n den Steuerfuss senken konnten. Dabei wird selten realisiert, auf welcher<br />
Höhe der effektive Steuerfuss bei diesen <strong>Gemeinde</strong>n liegt. Daneben gibt es einige Ausreisser<br />
nach unten, mit denen wir uns jedoch nie vergleichen können.<br />
Was sind bei dieser Ausgangslage die Zukunftsaussichten? Heute weiss jedermann, dass<br />
Unternehmungen und <strong>Gemeinde</strong>n investieren müssen, wenn sie nicht riskieren wollen, stehen<br />
zu bleiben oder sich zu verschlechtern.<br />
Konkret: Der Stiftungsrat des Alterswohnzentrums wird an der nächsten Sitzung über das<br />
weitere Vorgehen „Erweiterung Pflegeheim“ diskutieren. Die Fakten liegen auf dem Tisch. Wir<br />
haben eine lange Warteliste, zusätzliche Betten sind dringend nötig. Aber ohne Hilfe der Einwohnergemeinde<br />
wird nichts gehen. Als erstes steht die Frage eines Projektierungskredits an.<br />
Die Stiftung wird nicht einmal diese Mittel aus eigener Kraft aufbringen können. Und<br />
gleichzeitig braucht der Stiftungsrat die Zusicherung über eine konkrete Mitfinanzierung der<br />
Baukosten. Ohne diese Sicherheiten kann der Stiftungsrat nicht weiter planen. Allerdings<br />
werden die Entscheidungsgrundlagen dazu kaum schon im nächsten Sommer auf dem Tisch
238<br />
liegen. Dies wäre aber nötig, wenn wir im nächsten Herbst den Kredit mit einer Steuerfusserhöhung<br />
verknüpfen möchten.<br />
Im Weiteren haben wir realisiert, dass das Argument einer steigenden Verschuldung für die<br />
Bevölkerung kein Grund ist, einer Steuerfusserhöhung zuzustimmen. Dafür braucht es handfestere<br />
Gründe, wie zum Beispiel eine Erweiterung des Alterswohnzentrums.<br />
Wenn der Einwohnerrat das heutige Budget mit Steuerfuss 96 % bewilligt, ist es nach Ablauf<br />
der Frist für das fakultative Referendum rechtskräftig. Eine Volksabstimmung ist dann nicht<br />
mehr nötig.<br />
Erich Schmid: Ich mache auf folgende Sachverhalte aufmerksam: Über die Gebührenanpassungen,<br />
die Stellenprozente und den Steuerfuss, wird am Schluss abgestimmt.<br />
__________<br />
Es folgt die Detailberatung.<br />
__________<br />
Armin Schmid: Die SVP-Fraktion stimmt dem revidierten Voranschlag 2008 mit einem Steuerfuss<br />
von 96 % mehrheitlich zu. Es hätte zwar noch weitere Positionen gegeben, wo Einsparungen<br />
hätten getätigt werden können. Wir haben uns aber darauf geeinigt, die Kürzungsanträge,<br />
die anlässlich der letzten Einwohnerratssitzung abgelehnt worden sind, nicht noch<br />
einmal vorzubringen. Bitter stossen uns die zusätzlichen Aufwendungen auf. Für uns ist es<br />
schwer verständlich, wie bei geringeren Steuererträgen grössere Lohnerhöhungen ausgerichtet<br />
werden können. Das klare Nein zum Budget mit Steuerfusserhöhung anlässlich der Volksabstimmung<br />
zeigt deutlich, dass in Zukunft grössere Sparmassnahmen nötig werden und wir<br />
mit unseren Kürzungsanträgen nicht so falsch lagen.<br />
Bei den Eigenwirtschaftsbetrieben stimmen wir der Gebührenerhöhung für Wasser und Abwasser<br />
zu. Dem <strong>Gemeinde</strong>rat empfehlen wir, die Bevölkerung bei Gelegenheit über die<br />
Gründe genauer zu informieren, die die Erhöhung nötig machten.<br />
Dieter Martin: Die FDP-Fraktion respektiert das klare Nein zum Steuerfuss von 100 %. Wir unterstützen<br />
den neuen Voranschlag des <strong>Gemeinde</strong>rates auf der Basis des bisherigen Steuerfusses<br />
von 96 % inkl. der neuen Wasser- und Abwassergebühren. Die Forderung der FDP um Einsparungen<br />
von zwei Steuerprozenten hat der <strong>Gemeinde</strong>rat bereits im abgelehnten Budget berücksichtigt.<br />
Darum ist die FDP grossmehrheitlich mit den jetzt vorgeschlagenen Investitionsverschiebungen<br />
und den zusätzlichen Einsparungen einverstanden. Es hat sich auch dieses<br />
Mal gezeigt, dass der Souverän gar keine Probleme mit einer Steuersenkung hat. Muss hingegen<br />
eine Steuererhöhung angestossen werden, ist es viel schwieriger, das Volk zu überzeugen.<br />
Die Lehre aus dieser wiederholten Ablehnung einer Steuererhöhungsvorlage durch<br />
das Volk ist, dass Prävention offenbar nicht gefragt ist. Der Einwohnerrat wird deshalb bei<br />
einer nächsten Steuererhöhungsvorlage gut abwägen müssen, ob die Zeit schon reif ist oder<br />
nicht. Man kann daraus auch ableiten, dass das Volk den Geldbeutel erst weiter aufmacht,<br />
wenn der Druck sehr gross ist.<br />
Josef Sieber: Die CVP beurteilt das überarbeitete Budget wie folgt: Die Ausgaben sind vor<br />
allem kleiner, weil wir jetzt im Dezember mehr wissen, als in der ersten Vorlage. Der grosse<br />
Brocken von 200'000 Franken ist eigentlich nicht eingespart, die Position wurde vielmehr präzisiert.<br />
Wir können nun darauf hoffen, dass das Budget umso genauer eingehalten wird. Gewisse<br />
Ausgaben wurden verschoben. Sie wurden also nicht eingespart, sondern wir werden<br />
uns zu einem späteren Zeitpunkt wieder damit beschäftigen. Bei einigen wenigen Positionen<br />
konnten effektive Einsparungen erzielt werden. Diese werden jedoch durch Mehrausgaben<br />
wieder neutralisiert. Unter dem Strich hat sich also nicht viel verändert, ausser dass wir 4 %<br />
weniger Steuereinnahmen verzeichnen. Die Finanzsituation unserer <strong>Gemeinde</strong> wird also bestimmt<br />
nicht besser. Die CVP stimmt dem Budget inkl. Steuerfuss von 96 % aber zu. Wir sind uns<br />
bewusst, dass es so nicht weitergehen kann. Einerseits haben die Stimmbürger klar ausgedrückt,<br />
dass sie keinen höheren Steuerfuss wollen. Andererseits wollen oder müssen <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
und Einwohnerrat immer mehr Geld ausgeben. Das kann nicht lange gut gehen. Wir
239<br />
sind überzeugt, dass beim nächsten Budget nochmals alle Sparmöglichkeiten intensiv geprüft<br />
und alle künftigen Investitionen nochmals genau und kritisch beurteilt werden müssen.<br />
Ueli Zulauf: Die SP-Fraktion befürwortet den Antrag des <strong>Gemeinde</strong>rates. Wir erachten diese<br />
Politik als realistisch, die nun nach der Ablehnung des Budgets betrieben wird. Genau gesehen<br />
bleibt uns nichts anderes übrig, als dem Weg, den der <strong>Gemeinde</strong>rat eingeschlagen hat,<br />
zu folgen. Wir stellen aber auch fest, dass die Nachhaltigkeit unserer Finanzpolitik nach diesem<br />
Volksentscheid nicht gestiegen ist. Die Steuerfusserhöhung wäre nötig gewesen, um die<br />
Schuldensituation zu minimieren, damit so grosse Vorhaben wie die Erweiterung des Altersheims<br />
auf gesunde Art finanziert werden können. Wir unterstützen deshalb den Antrag und<br />
bitten Sie, ebenfalls zuzustimmen.<br />
Hans-Ulrich Schütz: Ich möchte meinen Vorredner in einem Punkt ergänzen bzw. ein wenig<br />
korrigieren: In der Liste der Kürzungen ist eine Position enthalten, bei der wir uns fragen, ob<br />
damit effektiv gespart werden kann. Es betrifft dies die Position „Tageszentrum Baden“. Damit<br />
soll in Gang gesetzt werden, dass Leute, die heute noch von ihren Angehörigen betreut<br />
werden, künftig tagsüber in die Obhut des Tageszentrums gegeben werden können und am<br />
Abend wieder nach Hause zurückkehren. Es ist absolut sinnvoll, so etwas aufzuziehen. Es erspart<br />
in verschiedenen Dimensionen Ausgaben. Bei Menschen, die früher in ein Pflegeheim<br />
eintreten müssen, ist die Chance gross, dass sie einmal Ergänzungsleistungen werden beziehen<br />
müssen. Man könnte dies verhindern, wenn sich Leute finden, die bereit sind, ihre Angehörigen<br />
zuhause zu pflegen. Die Personen, die zu ihrer Entlastung das Tageszentrum brauchen<br />
könnten, gehen vermutlich in der Zwischenzeit auch arbeiten. Dies wiederum generiert<br />
Einkommen und damit auch Steuereinnahmen. Ich finde, dass damit wirklich am falschen Ort<br />
gespart würde. Wir erhalten darauf hoffentlich eine gute Antwort, ansonsten würden wir beantragen,<br />
diese Position nicht zu streichen.<br />
Therese Schneider, <strong>Gemeinde</strong>rätin: Ein solche Reaktion habe ich natürlich erwartet. Ich kann<br />
Ihnen aber versichern, dass das Tagezentrum kommen wird. Der Kanton hat einen namhaften<br />
Betrag gesprochen, der uns ermöglicht, im ersten Jahr gut über die Runden zu kommen<br />
und dass die Tagespauschale nicht so hoch ausfallen wird, wie ursprünglich angenommen.<br />
Das Tageszentrum wird voraussichtlich im April 2008 eröffnet. Die ersten Anfragen werden im<br />
Mai/Juni erwartet und damit ist das erste Halbjahr bereits gelaufen. Die 7'000 Franken sind ein<br />
Zustupf an die Tagespauschalen. In Anbetracht dessen, dass sich nun der Kanton an den<br />
Kosten beteiligt und das Tageszentrum im Mai 2008 richtig startet, wollten wir es im Budget<br />
2008 schon mal aufnehmen. Je nach Bedarf seitens der Bevölkerung werde ich zu einem<br />
späteren Zeitpunkt einen entsprechenden Antrag stellen.<br />
Hans-Ulrich Schütz: Dann verzichte ich auf eine Antragsstellung.<br />
___<br />
Keine weiteren Wortmeldungen<br />
___<br />
Erich Schmid: Wir kommen somit zu den Anträgen des <strong>Gemeinde</strong>rates auf Seite 16:<br />
Da es sich um einen Antrag mit verschiedenen Teilaspekten handelt, schlage ich vor, dass wir<br />
über jeden einzelnen Punkt separat abstimmen. Reihenfolge: Gebührenanpassungen, Stellenprozente,<br />
Steuerfuss, Gesamtbudget.<br />
Abstimmungen<br />
Antrag des <strong>Gemeinde</strong>rates um Erhöhung der Verbrauchsgebühr von<br />
Fr. 1.20 auf Fr. 2.-- pro m3 gemessenen Wasserverbrauch<br />
Ja 32<br />
Nein 1<br />
Enth. 3
240<br />
Antrag des <strong>Gemeinde</strong>rates um Erhöhung der Benützungsgebühr von<br />
Fr. 0.60 auf Fr. 0.80 pro m3 gemessenen Wasserverbrauch (Abwasser)<br />
Ja 36<br />
Nein 0<br />
Enth. 0<br />
Antrag des <strong>Gemeinde</strong>rates auf Genehmigung der Summe der Stellenprozente<br />
gemäss Stellenplan<br />
Ja 35<br />
Nein 0<br />
Enth. 1<br />
Antrag des <strong>Gemeinde</strong>rates um Festlegung des Steuerfusses auf 96 % Ja 36<br />
Nein 0<br />
Enth. 0<br />
Antrag des <strong>Gemeinde</strong>rates auf Genehmigung des Voranschlages 2008.<br />
Im Laufe der Budgetdebatte wurden keine Änderungen beschlossen.<br />
Ja 36<br />
Nein 0<br />
Enth. 0<br />
Erich Schmid: Durch die Beibehaltung des Steuerfusses entfällt die Durchführung einer Volksabstimmung.<br />
Das Geschäft untersteht jedoch dem fakultativen Referendum.<br />
4 <strong>2007</strong>/90 Zusatzkredit Lärmschutzwände (Rückzug durch <strong>Gemeinde</strong>rat)<br />
Das Eintreten wird nicht bestritten.<br />
_____<br />
Max Läng: An der heutigen Sitzung haben wir eine komplett neue Situation als damals, als wir<br />
die Vorlage ausgearbeitet haben. Durch die Initiative von Privatpersonen sind die Mehrkosten<br />
von 300'000 Franken für die Lärmschutzwand Nr. 10 sichergestellt. Der <strong>Gemeinde</strong>rat ist<br />
seit heute Vormittag im Besitz eines unwiderruflichen Zahlungsversprechens einer Schweizer<br />
Bank.<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat zieht deshalb das traktandierte Geschäft zurück, weil dazu kein materieller<br />
Beschluss mehr nötig ist. Der Kredit von 1,86 Mio. Franken ist bereits vor einem Jahr gesprochen<br />
worden, das Referendum ist damals nicht ergriffen worden.<br />
Diese Situation hat der <strong>Gemeinde</strong>rat am letzten Montag an der Sitzung in rechtlicher und<br />
politischer Hinsicht beurteilt. Er ist zu folgenden Schlüssen gekommen:<br />
Rechtliche Situation<br />
Wie erläutert, ist der Kredit von 1.86 Mio. Franken im Dezember 2006 rechtsgültig gesprochen<br />
worden. Die zwischenzeitlich aufgetretenen Mehrkosten von 300'000 Franken sind durch das<br />
vorliegende Zahlungsversprechen verbindlich abgedeckt. Gemäss Finanzdekret kann der<br />
<strong>Gemeinde</strong>rat Brutto- oder Nettokredite beantragen. Im vorliegenden Fall wendet er das<br />
Nettokreditverfahren an, weil die Gelder sichergestellt sind.<br />
Politische Situation<br />
Mit dem Geschäft dieser Lärmschutzvorlagen steht nicht nur der <strong>Gemeinde</strong>rat, sondern vor<br />
allem der Einwohnerrat in der Verantwortung. Er hat bekanntlich das zweite Lärmschutzwand-Projekt<br />
injiziert. Die meisten Parteien stehen, gemäss Zeitungsberichten, unverändert zu<br />
diesem Projekt. Ich sage dies deshalb so ausdrücklich, weil der <strong>Gemeinde</strong>rat bereits im<br />
Dezember vor einem Jahr darauf hingewiesen hat, dass die Lärmschutzwände in der Bevölkerung<br />
unterschiedlich beurteilt werden könnten und dass die Möglichkeit besteht, dass das<br />
fakultative Referendum ergriffen werden könnte. Der Antrag aus dem Rat auf eine obligatorische<br />
Abstimmung ist aber mit <strong>13</strong> Ja zu 20 Nein bei 2 Enthaltungen abgelehnt worden.
241<br />
Die Mehrkosten von 300'000 Franken können heute kein plausibler Grund sein, sich von diesem<br />
Projekt zu verabschieden, auch nicht nach Ablehnung der Steuerfusserhöhung. Denn<br />
schon an der letzten Budgetsitzung 2006 machte der <strong>Gemeinde</strong>rat klar, dass <strong>2007</strong> eine Steuerfusserhöhung<br />
nicht zu vermeiden sein wird, unabhängig von den Lärmschutzwänden.<br />
Die Initiative eines zukünftigen Bewohners am Limmatweg, zur Sammlung von 300'000<br />
Franken, kann nicht hoch genug bewertet werden. Die Betroffenen zeigen sich solidarisch<br />
und tragen mit hohen finanziellen Aufwendungen zur Realisierung der Lärmschutzwände bei.<br />
Bewohner in unserer <strong>Gemeinde</strong>, die vom SBB-Lärm betroffen sind, würden zu Recht die Welt<br />
nicht mehr verstehen, wenn sich der <strong>Gemeinde</strong>rat bei diesem Geschäft querstellen würde.<br />
Gestatten sie mir noch eine Bemerkung zum aktuellen Stand der Sammlung: In einer ersten<br />
Berichterstattung im Regionaljournal konnte der Eindruck entstehen, dass vor allem ein<br />
grosser Investor die Summe aufbringen würde, quasi mit Links. Das ist überhaupt nicht der Fall.<br />
Er stellt, nebst einer namhaften Summe, vor allem das Bankversprechen sicher. Aber die<br />
Gelder von vielen Privatpersonen sind noch nicht auf dem Sperrkonto eingegangen. Jeder<br />
Franken ist willkommen. Es wäre mehr als tragisch, wenn der Investor und vor allem die Einzelperson,<br />
die das ganze Unternehmen gestartet hat, am Schluss den schwarzen Peter in den<br />
Händen haben und auf den finanziellen Zusicherungen sitzen bleiben würden. Hier ist wirklich<br />
Solidarität gefragt.<br />
Andere Bevölkerungsgruppen in <strong>Obersiggenthal</strong> haben vielleicht keine Freude an dieser<br />
neuen Situation. Denn nun können sie ihre Meinung zu den Lärmschutzwänden nicht mehr<br />
an einer Abstimmung zum Ausdruck bringen. Allerdings muss man die Einschränkung<br />
machen, dass im Dezember 2006 die Möglichkeit zu einem Referendum bestanden hat. Es<br />
wurde nicht ergriffen. Daraus darf der Schluss gezogen werden, dass die Lärmschutzwände<br />
damals nicht so umstritten waren wie heute.<br />
Seitens der SVP wurde von Uschi Haag an der Sitzung vom Dezember 2006 Folgendes ausgeführt.<br />
Ich zitiere wörtlich: "Die SVP ist sich bewusst, dass diese Lärmschutzwände eine hohe<br />
Investition für die Verbesserung der Lebensqualität für einen Teil der Bevölkerung ist. Diese<br />
Investitionen können ein Plus für den Standort <strong>Obersiggenthal</strong> für künftige gute Steuerzahler<br />
bedeuten, was sich wiederum bei den Steuereinnahmen niederschlagen wird." Zitatende.<br />
Diese Ausführungen sind heute unverändert gültig. Unter Abwägung der dargelegten Fakten<br />
hat der <strong>Gemeinde</strong>rat beschlossen, das ursprünglich traktandierte Geschäft Lärmschutzwand<br />
Nr. 10 zurück zu ziehen, da der Beitrag von 300'000 Franken von privater Seite sichergestellt ist<br />
und ein materieller Entscheid nicht mehr nötig ist.<br />
Die Zusicherung ist an folgende zwei Bedingungen geknüpft: „Das Projekt wird unverzüglich<br />
und definitiv umgesetzt, ohne dass ein Zusatzkredit durch den Einwohnerrat und/oder allenfalls<br />
an der Urne genehmigt werden muss (Rücknahme des Geschäftes durch den <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
von der Traktandenliste des Einwohnerrates). Die zur Verfügung gestellte Summe wird<br />
ausschliesslich für die Lärmschutzwand Nr. 10 entlang der Bahnlinie Baden-Brugg und die<br />
<strong>Obersiggenthal</strong>er Einwohner, insbesondere die südlich der Landstrasse lebenden, eingesetzt.“<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat ist der Auffassung, dass diese beiden Bedingungen erfüllt werden können<br />
und zieht das Geschäft von der heutigen Traktandenliste deshalb zurück.<br />
(spontaner Applaus im Saal)<br />
Erich Schmid: Das Geschäft ist somit zurückgezogen. Es findet deshalb keine Abstimmung<br />
darüber statt.
242<br />
5 <strong>2007</strong>/93 Dringliche Motion Patrick Hehli (SVP), Obligatorisches Referendum Lärmschutzwände<br />
Das Eintreten wird nicht bestritten.<br />
_____<br />
Erich Schmid: Ihnen liegt folgende Motion vor: „Dringliche Motion der SVP-Fraktion <strong>Obersiggenthal</strong><br />
um Neuerstellung der Vorlage über den Gesamtkredit des Geschäfts GK 2004/<strong>13</strong>3<br />
Lärmschutzwand SBB Bahnlinie Baden - Brugg mit Einbezug des allfälligen Nachtragskredits<br />
über 400'000 Franken und Unterstellung dem obligatorischen Referendum“. Die Motion wurde<br />
dringlich eingereicht. Über die dringliche Behandlung muss abgestimmt werden.<br />
_____<br />
Abstimmung<br />
Die Dringlichkeit wird mit 32 Ja-Stimmen beschlossen.<br />
_____<br />
Erich Schmid: Damit eröffne ich die Diskussion. Das Wort wird zuerst dem Motionär erteilt.<br />
Patrick Hehli: Wie Max Läng bereits ausgeführt hat, haben wir am 7. Dezember 2006 über<br />
dieses Geschäft verhandelt. Das Geschäft wurde vom Einwohnerrat abgesegnet, die Referendumsfrist<br />
ist am 15. Januar <strong>2007</strong> unbenutzt verstrichen. Vor einem Jahr haben wir von der<br />
SVP, wie eigentlich auch der Rest des Rates, das Geschäft tatkräftig unterstützt. Die klare<br />
Ablehnung zum Budget lässt erahnen, dass der Einwohnerrat dazumal entgegen dem Volkswillen<br />
entschieden hat. Heute, ein Jahr später, muss die SVP eingestehen, dass wir im<br />
Dezember 2006 wohl falsch lagen und dem Antrag der CVP um Unterstellung unter das obligatorische<br />
Referendum hätten zustimmen sollen. Heute müssen wir klar sagen - und dies zum<br />
Leidwesen der betroffenen Anwohner - dass wir uns die Lärmschutzwand zum heutigen Zeitpunkt<br />
nicht leisten können. Mit unserer eingereichten Motion wollten wir dem <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
eigentlich ankündigen, dass wir eine der im Oktober vorgeschlagenen Varianten mit einer<br />
Motion beantragen wollen (Nachtragskredit oder Kompetenzsumme des <strong>Gemeinde</strong>rates),<br />
nämlich die Neubeurteilung des Gesamtkredits mit Nachtragskredit. Die Eingabe haben wir<br />
vor dem Erlass der gemeinderätlichen Vorlage eingereicht, noch bevor uns die Anträge des<br />
<strong>Gemeinde</strong>rates bekannt waren. Damit wollten wir ausdrücken, dass es uns wichtig war, dass<br />
diese Vorlage vor’s Volk gelangt. Heute schreiben wir vielleicht ein Stück <strong>Gemeinde</strong>geschichte.<br />
Durch ein kleines Wunder haben Initianten den ganzen Betrag zur Deckung der<br />
Mehrkosten zusammengebracht. Dem zollen wir Respekt. Wir würden den betroffenen Anwohnern<br />
die Lärmschutzwände gönnen, aber der Souverän würde kaum hinter diesem Projekt<br />
stehen. Mit der Budgetabstimmung wurde klar signalisiert, dass es jetzt Zeit ist, zu sparen.<br />
Sie können sich uns sicher anschliessen, dass die SVP die Aktion der privaten Initianten begrüsst.<br />
Es stimmt uns aber auch nachdenklich. Wir haben noch einige offene Fragen zu<br />
diesem Vorgehen. Was passiert, wenn die 300'000 Franken nicht ausreichen, wenn die Mehrkosten<br />
noch höher werden sollten? Allenfalls überschreiten wir dann doch wieder die 2 Millionen-Grenze.<br />
Auf welcher Grundlage können private Initianten der <strong>Gemeinde</strong> Bedingungen<br />
stellen? Das stösst uns doch etwas auf. Müssen wir damit rechnen, dass dieses Beispiel in Zukunft<br />
Schule macht? Können Entscheide künftig so umgangen oder erzwungen werden,<br />
nach dem Motto: wer das Geld hat, befiehlt? Was passiert, wenn der Kredit nicht vollumfänglich<br />
beansprucht wird? Wird das restliche Geld dann wieder aufgesplittet und den<br />
Spendern zurückbezahlt oder sind die 300'000 Franken sakro sankt und es wird von privater<br />
Seite etwas an den Kredit beigesteuert? Wie erklären wir dieses Vorgehen dem Rest der<br />
<strong>Obersiggenthal</strong>er Bevölkerung? Das wird sicher zu reden geben und Unruhe auslösen.<br />
Max Läng: Zu den Fragen Mehr- und Minderkosten: Die Situation ist klar. Der Einwohnerrat hat<br />
einen Kredit von 1,86 Mio. Franken gesprochen. Wenn Mehrkosten entstehen, gehen sie zu<br />
Lasten dieses Kredits, wie bei jedem anderen Kredit auch, der höher ausfällt. Der Gemein-
243<br />
derat wird dann die Ursachen entsprechend begründen. Sollte der Bau günstiger als der gesprochene<br />
Kredit realisiert werden können, kommt dies den Initianten zu Gute.<br />
Zu den Bedingungen: Wenn Private schon einen derartigen Kraftakt vollbringen und eine<br />
solch beträchtliche Summe zur Verfügung stellen, dann machen sie dies sicher nicht bedingungslos.<br />
Wenn das Geschäft dann trotzdem dem obligatorischen Referendum unterstellt<br />
würde, wäre das Risiko für die Geldgeber zu gross, dass das Projekt nicht realisiert werden<br />
könnte. Unter diesem Aspekt sind die Bedingungen sicher verständlich.<br />
Patrick Hehli: Meine Frage war nicht nach der Logik der Bedingungen, sondern auf welcher<br />
rechtlichen Grundlage Private der <strong>Gemeinde</strong> Bedingungen stellen können.<br />
Max Läng: Dafür gibt es keine rechtliche Grundlage. Das ist eine vertragliche Vereinbarung<br />
zwischen zwei Parteien, die vom <strong>Gemeinde</strong>rat in dieser Form akzeptiert wird. Gemäss Finanzdekret<br />
können wir Brutto- oder Nettokredite beschliessen. Der ursprüngliche Kredit von 1.86<br />
Mio. Franken wurde als Bruttokredit bewilligt. Das unwiderrufliche Zahlungsversprechen über<br />
300'000 Franken wird vom <strong>Gemeinde</strong>rat als Nettokredit gewertet.<br />
Bruno Burkart: Ich verstehe die Bedenken von Patrick Hehli. Das ist eine staatsrechtliche<br />
Frage. Was ist die Aufgabe der öffentlichen Hand und wo sollen sich Private engagieren.<br />
Aber die Motion heisst „Neuerstellung der Vorlage über den Gesamtkredit“. Durch den Rückzug<br />
der Vorlage kann auch die Motion abgeschrieben werden.<br />
Walter Leder: Patrick Hehli, ich verstehe deine Argumentation nicht ganz. Du sagst, dass wir<br />
uns die Lärmschutzwand heute nicht leisten können. Vor einem Jahr konnten wir sie uns leisten.<br />
Aber vor einem Jahr hat sie schon 1.86 Mio. Franken gekostet und vor einem Jahr wollte<br />
die SVP den Steuerfuss um 4 % senken. Konnten wir sie uns vor einem Jahr mit 4 % weniger<br />
Steuereinnahmen wirklich leisten? Heute mit mehr Steuereinnahmen können wir sie uns nach<br />
eurem Muster doch nicht mehr leisten. Ich habe nicht Angst, dass Private künftig die <strong>Gemeinde</strong><br />
zu etwas zwingen. Ich befürchte eher, dass dieser Fall ein Präjudiz schafft, sodass die<br />
Leute dann sagen könnten, sie würden nichts mehr an die Schulen bezahlen, weil sie keine<br />
Kinder hätten. Oder dass sie nichts mehr an die Strasse bezahlen, weil sie nicht Auto fahren.<br />
Ich befürchte, dass die Solidarität in der <strong>Gemeinde</strong> nicht mehr spielt. Dass jeder nur noch<br />
dafür bezahlen will, wovon er auch selber profitiert. Dann müssen wir hinstehen und mit<br />
Nachdruck sagen, dass wir solidarisch sind. Ob nun einer betroffen ist oder nicht. Ich selbst<br />
bin nicht betroffen. Ich kann aber gut verstehen, dass die Leute, die stark betroffen sind, so<br />
weit gehen. Ich kann aber nicht verstehen, dass wir uns heute die Lärmschutzwand offenbar<br />
nicht mehr leisten können, obwohl man vor einem Jahr sogar noch auf Steuereinnahmen<br />
verzichten wollte. Diese Rechnung geht für mich nicht auf.<br />
Erich Rinderknecht: Ich bin überzeugt, dass der Rat den 300'000 Franken heute Abend zugestimmt<br />
hätte. Die Volksabstimmung im jetzigen Zeitpunkt mit den vorliegenden Prämissen<br />
wäre aber vermutlich negativ für die Lärmschutzwände ausgefallen. Dann hätten wir nichts.<br />
Baden steht besser da: Wenn Baden mit dem Bau in Kappelerhof beginnt, dann sind wir erst<br />
recht geplagt. Dann haben wir nämlich noch den Schall der Badener Wand auf unserer<br />
Seite. Ich begrüsse die Initiative und habe es sogar der eigenen Fraktion vorgeschlagen, etwas<br />
Ähnliches zu lancieren. Es ist toll, dass es Leute gibt, die sich für so etwas einsetzen. Der<br />
Link zur Schule kann so schon nicht gemacht werden, die Schule ist immer noch eine obligatorische<br />
Verpflichtung der <strong>Gemeinde</strong>. Bei der Lärmschutzwand hatten wir einfach eine<br />
andere Ausgangslage, weil die SBB sich aufgrund der Lärmwerte nicht verpflichtet fühlt, die<br />
Lärmschutzwand selber zu bauen. Wir wollten dies der Bevölkerung aber bieten und gerieten<br />
dadurch in Zugzwang. Bei der Steuerfusserhöhung ist es uns nicht gelungen, das Argumentarium<br />
entsprechend zu platzieren. Dort müssen wir noch einmal über die Bücher. Persönlich<br />
glaube ich nicht, dass diese Abstimmung zu gewinnen gewesen wäre. Die Situation hat sich<br />
innert einem Jahr verändert. Chapeau, dass dies den Initianten gelungen ist. Ich glaube<br />
nicht, dass wir dadurch unter Druck geraten, denn Private geben dem Staat oder den <strong>Gemeinde</strong>n<br />
nicht so leichtfertig.<br />
Ueli Zulauf: Anlässlich unserer Fraktionssitzung vor einer Woche habe ich gesagt „wie gewonnen,<br />
so zerronnen“. Vor einem Jahr haben wir den Lärmschutz bewilligt. Wir haben uns
244<br />
als betroffene Anwohner gefreut und auch wir von der SP-Fraktion haben uns gefreut, weil<br />
wir immer hinter diesem Lärmschutzprojekt gestanden haben, wie die anderen Parteien<br />
auch. Heute kann ich sagen „Ende gut, alles gut“ und unter dem Strich dominiert bei uns von<br />
der SP-Fraktion, wie auch bei mir als Anwohner wie auch vermutlich bei allen anderen Anwohnern<br />
die Freude. Trotzdem komme ich nicht darum herum, dem <strong>Gemeinde</strong>rat einen gewissen<br />
Vorwurf zu machen, aufgrund der entstandenen Situation. Bis vor zwei Jahren war es<br />
im <strong>Gemeinde</strong>rat ziemlich klar, dass die Lebensqualität der betroffenen Anwohner durch den<br />
Lärm nicht beeinträchtigt war, u.a. aus finanziellen Gründen. Dann hat der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
eine Kehrtwende um 180 Grad gemacht. Er hat in seiner Botschaft an den Einwohnerrat bei<br />
der Beantragung des ersten Lärmschutz-Projekts die Aussage gemacht, dass die Lebensqualität<br />
beeinträchtigt sei. In ganz <strong>Obersiggenthal</strong> ist es so, dass die Lärmgrenzwerte praktisch<br />
nirgends überschritten werden, auch im Boldi nicht, bis zum Gebiet vis à vis Brisgi. So besteht<br />
eigentlich keine Sanierungspflicht. Trotzdem hat der <strong>Gemeinde</strong>rat attestiert, dass der Lärm<br />
die Lebensqualität beeinträchtige. Dann hätten wir eigentlich erwarten dürfen, dass der<br />
<strong>Gemeinde</strong>rat als Behörde, die für die gesamte <strong>Gemeinde</strong> Verantwortung trägt, das Problem<br />
aus einer gesamtheitlichen Sicht angeht und Lösungen vorgeschlagen hätte, von denen alle<br />
Betroffenen hätten profitieren können. Stattdessen hat er entschieden, zuerst ein erstes Projekt<br />
zu bringen, das etwas günstiger war, weil sich der Kanton finanziell beteiligte. Erst nach<br />
dem klaren Auftrag des Einwohnerrates, hat er ein Zweitprojekt unterbreitet. Dann hätte die<br />
heutige Situation im Sinne der Solidarität, die von Walter Leder angesprochen wurde, besser<br />
gelöst werden können. Vielleicht hätte es einen Volksentscheid gebraucht. Heute haben wir<br />
aber die unschöne Situation, dass es Anwohner der Bahnlinie gibt, die in etwa gleich betroffen<br />
sind wie andere auch. Denen wird der Lärmschutz vollumfänglich aus Steuergeldern bezahlt<br />
und andere mussten sich mit eigenen Mitteln am Lärmschutz beteiligen. Aus grundsätzlichen<br />
Erwägungen finde ich das schlecht, aber als Pragmatiker bin ich froh um die heutige<br />
Lösung. An dieser Stelle möchte ich den Initianten, die sich wirklich ein Bein ausgerissen<br />
haben, herzlich danken.<br />
Stefan Drack: Die CVP-Fraktion freut sich, dass die zusätzlichen 300'000 Franken für die Lärmschutzwand<br />
10 durch direkt betroffene Mitbürger aufgebracht werden und das Projekt so mit<br />
Sicherheit realisiert wird. Als wir unser Postulat zu diesem Thema am 2. Dezember 2004 eingereicht<br />
haben, war eines unserer Anliegen, die Akzeptanz für Direktbeiträge von exponierten<br />
Liegenschaften zu prüfen. Was als nicht machbar eingeschätzt wurde, ist jetzt aus eigener<br />
Initiative doch zustande gekommen. Wir sind überzeugt, dass mit diesem Beitrag schlussendlich<br />
eine ausgewogene Finanzierung erreicht wird. Wir anerkennen die grosse Solidarität in<br />
den Quartieren, wo man mit namhaften Spenden unter Beweis stellt, wieviel den Betroffenen<br />
der Lärmschutz Wert ist. Die Lärmschutzwände verbessern die Lebensqualität von vielen<br />
unserer Mitbürger erheblich und ist ein entscheidender Faktor bezüglich Standortqualität von<br />
<strong>Obersiggenthal</strong>.<br />
Willi Graf: Ich möchte nochmals auf den Unterschied zwischen der heutigen und der früheren<br />
Situation zurückkommen. Ich bin der Meinung, dass es keinen Unterschied gibt. Letztes Jahr<br />
haben wir gesehen, dass die Ausfinanzierung der APK und die Steuergesetzrevision im Finanzund<br />
Investitionsplan sichtbar gemacht werden kann. Dieser hat gezeigt, dass wir in eine<br />
Schuldensituation geraten werden. Was wir heute im <strong>2007</strong> wissen ist, dass diese Ausgaben<br />
gesichert sind, so wie es sich im Finanz- und Investitionsplan vor einem Jahr abgezeichnet<br />
hat. Das ist eigentlich der einzige Unterschied zwischen 2006 und <strong>2007</strong>. Ich kann dem<br />
deshalb nicht so folgen, dass vor einem Jahr eine unterschiedliche Situation geherrscht<br />
haben soll.<br />
Hans-Ulrich Schütz: Ich habe nur eine technische Frage: Wenn man einen Kredit spricht,<br />
können Kreditüberschreitungen resultieren. Jetzt sprechen wir von teuerungsbedingten<br />
Mehrausgaben von 300'000 Franken. Sind die Spielregeln gut festgehalten, wenn es nun eine<br />
zusätzliche Teuerungskomponente gäbe, z.B. eine Projekterweiterung? Ich fände es wichtig,<br />
mit den Spendern eine saubere Regelung zu treffen, wie mit solchen Abgrenzungen umgegangen<br />
wird, damit dieser Streit nicht nachher, wenn Geld zurückzuerstatten wäre, ausgefochten<br />
werden müsste.
245<br />
Max Läng: Wir sprechen hier nicht von einer Teuerung. Die 300'000 Franken sind Mehrkosten,<br />
die aus der Submission resultieren. Das hat nichts mit der Bauteuerung zu tun. Wenn während<br />
dem Bau nochmals Mehrkosten entstehen, trägt diese die <strong>Gemeinde</strong> und nicht die Initianten<br />
der 300'000 Franken. Wenn es zu Minderkosten kommen sollte, gehen diese zu Gunsten der<br />
Initianten. Der Teuerungsaspekt bewegt sich im Rahmen eines Bauprojekts. Wie bei jedem<br />
anderen Projekt wird dies von der <strong>Gemeinde</strong> getragen.<br />
Rolf Frech: Die 300'000 Franken sind garantiert, das haben wir gehört. Aber gemäss Stand von<br />
heute Mittag fehlt ein kleiner Betrag. Sollten Sie darauf angesprochen werden, sagen Sie<br />
bitte nicht, das Geld sei vorhanden. Wir möchten die kleine Differenz noch zusammenbringen,<br />
damit die Initianten nicht noch über Gebühr zusätzliche Mittel einschiessen müssen.<br />
Wir sind überzeugt, dass wir den Rest auch noch zusammenbringen. In diesem Sinne… haben<br />
Sie weiterhin offene Ohren und ein offenes Portemonnaie, wenn noch solche Anfragen an<br />
Sie gerichtet werden sollten.<br />
(Applaus)<br />
Patrick Hehli: Deine Voten, Walter Leder, sind für dich sicher legitim. Die 4 Prozent Steuerfusserhöhung<br />
haben wir nicht letztes Jahr beantragt, dies war noch in der alten Legislatur. Und<br />
die SVP war dazumal nicht mehrheitlich dafür. Dies zur Korrektur.<br />
Klar waren die Kosten absehbar, die auf uns zukommen. Wir waren in dieser Hinsicht vielleicht<br />
etwas blauäugig. Bei der SVP hat wohl ein Umdenken nach dieser Budgetabstimmung stattgefunden.<br />
Durch die Budgetabstimmung hat uns das Volk einen klaren Sparauftrag erteilt.<br />
Wir hier drinnen sprechen immer davon, das Wünschbare vom Notwendigen zu unterscheiden.<br />
Die Lärmschutzwand gönnen wir allen. Ich kenne die Problematik, denn meine Eltern<br />
wohnen auch am Limmatweg. Ich möchte aber nochmals betonen, dass ich es als Fehler<br />
erachte, dass wir dazumal nicht den Souverän mitentscheiden liessen. Dies obwohl es aufgrund<br />
der Kompetenzsumme nach Reglement möglich gewesen wäre. Der Rest der Bevölkerung<br />
hat uns den Auftrag gegeben, zu sparen. Das Gebiet Landstrasse Süd ist ein kleiner<br />
Teil der <strong>Gemeinde</strong>. Ich bin nicht sicher, ob der Rest der <strong>Gemeinde</strong> trotz aller Solidarität für<br />
diese Lärmschutzmassnahmen stimmen würde.<br />
Da wir jetzt keinen Zusatzkredit gesprochen haben und wir das Geld nicht aufwenden<br />
müssen, haben wir keine rechtliche Handhabe mehr. Denn für den bereits gesprochenen<br />
Kredit ist das Referendum abgelaufen, er ist rechtskräftig. Aus diesem Grund zieht die SVP<br />
<strong>Obersiggenthal</strong> ihre Motion zurück und beantragt keine Überweisung.<br />
Max Läng: Ich möchte zu diesem Traktandum die beiden Herren Cortellini und Hunziker<br />
bitten, kurz aufzustehen. Sie sind die Initianten und diese beiden Herren verdienen einen riesigen<br />
Applaus.<br />
(Applaus)
246<br />
6<br />
2002/16<br />
2005/<strong>13</strong>8<br />
1999/61<br />
1999/94<br />
1999/94<br />
1999/94<br />
1999/94<br />
2003/74<br />
Kreditabrechnungen<br />
- Wasserleitung Aesch (Knoten)<br />
- Sanierung Landstrasse <strong>13</strong>0<br />
- Notwasserverbindung <strong>Obersiggenthal</strong>-Baden<br />
- Kanalisation Reckenberg Nord<br />
- Gewässer Reckenberg Nord<br />
- Wasserleitung Reckenberg Nord<br />
- Strassenbau Reckenberg Nord<br />
- Hallen- und Gartenbad, 2. Etappe<br />
Das Eintreten wird nicht bestritten.<br />
Erich Schmid: Der <strong>Gemeinde</strong>rat nimmt nicht speziell Stellung zu den Abrechnungen.<br />
Linus Egger, Präsident Finanzkommission: Aus Ihrer Diskussion über Mehrkosten kann ich Ihnen<br />
die erfreuliche Mitteilung machen, dass wir über alle Kreditabrechnungen gesehen, Kreditunterschreitungen<br />
von total <strong>13</strong>,7 % oder 335'000 Franken ausweisen. Das ist sehr erfreulich. Ich<br />
habe schon früher angedeutet, dass wir bei den alten Krediten teilweise Probleme haben,<br />
genügende Begründungen einzuholen. Wir haben sie soweit als möglich erhalten und ich<br />
kann Ihnen versichern, dass sämtliche Belege vorhanden und korrekt verbucht sind. Bei den<br />
Kreditabrechnungen Reckenberg (Positionen 4 bis 7) wurden die Ingenieurleistungen über<br />
ein Durchgangskonto gebucht. Anschliessend wurden die Kosten den entsprechenden Kreditabrechnungen<br />
zugeteilt. Das Durchgangskonto wurde überprüft, die Verbuchungen sind<br />
korrekt vorgenommen worden. Alle Belege und Unterschriften sind vorhanden. Ich bitte den<br />
Einwohnerrat deshalb, den Kreditabrechnungen zuzustimmen. Nächstes Jahr werden weitere<br />
20 Kreditabrechnungen folgen.<br />
André Kummer: Die SVP-Fraktion nimmt erfreut zur Kenntnis, dass bei einigen Abrechnungen<br />
Kreditunterschreitungen ausgewiesen wurden. Sehr gut fanden wir auch die Fotos der<br />
Schwimmbadsanierung. So kann besser nachvollzogen werden, wofür das Geld verwendet<br />
wurde.<br />
Das Wort wird nicht mehr verlangt.<br />
_____<br />
Abstimmung<br />
Es wird über alle Kreditabrechnungen in globo abgestimmt.<br />
Die Anträge betr. Kreditabrechnungen werden einstimmig angenommen.<br />
_____<br />
Die Genehmigung unterliegt dem fakultativen Referendum.<br />
7 <strong>2007</strong>/91 Wahlen 2. Hälfte Amtsperiode 2006 - 2009<br />
Erich Schmid: Das Ratsbüro ist nach 2 Jahren neu zu besetzen. Ich danke den beiden Stimmenzählern<br />
Bruno Burkart und Elisabeth Ochsner sowie Christa Ochsner, welche zweimal für<br />
Elisabeth eingesprungen ist, für ihren Einsatz. Ebenfalls danke ich Andreas Schweizer für seine<br />
Tätigkeit als Vizepräsident. Dieses Amt hat er von Sandra Göbelbecker geerbt. Auch ihr gilt<br />
natürlich mein Dank.<br />
Die Wahlen des Ratsbüros werden geheim durchgeführt. Wir werden die Wahlzettel nach<br />
den Nominationen für alle Ämter verteilen und anschiessend die Auszählung machen.
Präsident des Einwohnerrates, 2008 und 2009<br />
247<br />
Erich Schmid: Ich bitte um Nominationen für das Ratspräsidium.<br />
Ueli Zulauf: (Ueli Zulauf gibt namens der SP-Fraktion die Kandidatur von Andreas Schweizer als<br />
Präsident des Einwohnerrates bekannt).<br />
_____<br />
Es werden keine weiteren Kandidaten vorgeschlagen.<br />
Während der Stimmenauszählung wird Erich Schmid verabschiedet.<br />
_____<br />
Max Läng: Die zwei Jahre Ratspräsidium von Erich Schmid sind schnell vergangen. Die heutige<br />
Sitzung mit der Umstellung der Traktanden ist sehr ungewöhnlich, aber zwischenzeitlich ist<br />
er genug routiniert, solche Situationen bewältigen zu können.<br />
Bereits an seiner ersten Sitzung ist er gleich mit der komplizierten Wahl des Fikopräsidenten<br />
getestet worden. Er hat den Test gut bestanden und die weiteren Sitzungen mit Übersicht<br />
geleitet. Er hat sich immer sehr gut vorbereitet und versucht, an alle Eventualitäten zu denken.<br />
Gut, dass ihm die fremdländischen Namen bei den Einbürgerungen nicht immer so flüssig<br />
von den Lippen gingen, ist verständlich. Dafür brachte er es bei harzigen oder langfädigen<br />
Diskussionen immer fertig, den Einwohnerrat auf seine Hauptaufgabe zurückzuführen,<br />
nämlich sich abschliessend für oder gegen ein Geschäft zu entscheiden.<br />
Natürlich - das hat man ab und zu gespürt - hätte er beim einen oder andern Geschäft persönlich<br />
eingreifen wollen. Vor allem, wenn es um Vorlagen ging, bei denen er als Bauingenieur<br />
sein Fachwissen hätte einbringen können. Aber auch bei Schulthemen hat’s ihn<br />
wahrscheinlich oft in den Fingern gekribbelt. Nun, das kann er in den nächsten zwei Jahren<br />
alles nachholen.<br />
Erich, ich danke dir für deine umsichtige Ratsleitung und für deinen Einsatz zum Wohle unserer<br />
<strong>Gemeinde</strong>.<br />
_____<br />
Der Rat bedankt sich bei Erich Schmid mit einem grossen Applaus.<br />
Die Wahl des Präsidenten erfolgt schriftlich und ergibt folgendes Resultat:<br />
Ausgeteilte Stimmzettel 36<br />
Eingelegte Stimmzettel 36<br />
Leere und ungültige Stimmzettel 1<br />
gültige Stimmzettel 35<br />
Absolutes Mehr 18<br />
Stimmen haben erhalten:<br />
Schweizer Andreas, SP 35<br />
Gewählt ist:<br />
Schweizer Andreas, SP 35<br />
Andreas Schweizer: Ich freue mich über die ehrenvolle Wahl. Ich freue mich sehr, Präsident<br />
dieses Rates zu werden. Seite heute Morgen um 08.00 Uhr weiss ich auch, dass man hier<br />
Wahlannahme erklären muss. Ich erkläre damit gerne Annahme der Wahl.<br />
Ueli Zulauf hat in seinem Votum beantragt, mich zum „höchsten <strong>Obersiggenthal</strong>er“ zu<br />
wählen. Ich glaube nicht, dass ich durch die heutige Wahl irgend einen Machtzuwachs verzeichne.<br />
Einerseits möchte ich Max Läng nichts wegnehmen, denn eigentlich finde ich, dass<br />
der <strong>Gemeinde</strong>ammann der Wichtigste ist. Doch der Stimmbürger hat immer das letzte Wort,<br />
wie wir das gerade erst wieder erlebt haben. Die Balance zwischen <strong>Gemeinde</strong>rat als Exeku-
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tive und dem Einwohnerrat sowie dem Stimmvolk als Legislative macht es aus. Ich freue mich,<br />
mit Ihnen gute und konstruktive Politik zu machen.<br />
(Fraktionspräsident Ueli Zulauf und <strong>Gemeinde</strong>ammann Max Läng gratulieren Andreas<br />
Schweizer zu seiner ehrenvollen Wahl und überreichen ihm je ein Präsent.)<br />
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Vizepräsident des Einwohnerrates, 2008 und 2009<br />
Uschi Haag: Unsere Fraktion freut sich, Ihnen Patrick Hehli als Vizepräsident vorschlagen zu<br />
können. Patrick wird nächstes Jahr 38 Jahre alt. Er ist in Nussbaumen aufgewachsen und hat<br />
hier auch sämtliche Schulen besucht. Nach Abschluss seiner Ausbildung hat er einige Jahre<br />
in der Privatwirtschaft und beim Bund in seinem erlernten Beruf als Lastwagenmechaniker<br />
gearbeitet und wechselte dann zum VBS als Mechaniker und Sachbearbeiter im Bereich Militär.<br />
Ab dem Jahr 2003 liess er sich zum Berufsunteroffizier ausbilden. Seit 2004 ist er beim Lehrverband<br />
Genie und Rettung im Bereich Kaderausbildung tätig und neu seit Oktober <strong>2007</strong> ist<br />
er Chef des Fachbereichs Sport an den Genieschulen in Brugg. Patrick ist verheiratet und<br />
Vater von drei Kindern im Alter von 2, 7 und 10 Jahren. Dem Einwohnerrat gehört er seit dem<br />
Jahr 2002 an und ist seit 2004 Fraktionspräsident. Zugleich ist er auch Mitglied in der Sportkommission<br />
und aktives Mitglied im Turnverein. Patrick ist ein sehr engagierter Mensch und<br />
packt überall an, wo man ihn braucht. Unsere Fraktion ist überzeugt, Ihnen mit Patrick einen<br />
fähigen und kompetenten Kandidaten vorzuschlagen und bittet Sie, Patrick Hehli ehrenvoll<br />
als Vizepräsidenten zu wählen.<br />
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Es werden keine weiteren Kandidaten vorgeschlagen. Auch die Wahl des Vizepräsidenten<br />
wird schriftlich abgewickelt und ergibt folgendes Resultat:<br />
Ausgeteilte Stimmzettel 36<br />
Eingelegte Stimmzettel 36<br />
leere und ungültige Stimmzettel 6<br />
gültige Stimmzettel 30<br />
Absolutes Mehr 16<br />
Stimmen haben erhalten:<br />
Hehli Patrick, SVP 29<br />
Schmid Adrian 1<br />
Gewählt ist:<br />
Hehli Patrick, SVP 29<br />
Erich Schmid: Ich gratuliere Patrick Hehli zur Wahl.<br />
Patrick Hehli erklärt Annahme der Wahl.<br />
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2 Stimmenzähler des Einwohnerrates, 2008 und 2009<br />
Nominiert worden sind Lisa Dikk, SVP, und Denise Hunziker, SP. Es werden keine weiteren Kandidatinnen<br />
oder Kandidaten vorgeschlagen. Auch die Wahl der beiden Stimmenzähler wird<br />
schriftlich abgewickelt und ergibt folgendes Resultat:<br />
Ausgeteilte Stimmzettel 36<br />
Eingelegte Stimmzettel 36<br />
leere und ungültige Stimmzettel 0<br />
gültige Stimmen 71<br />
Absolutes Mehr 19
249<br />
Stimmen haben erhalten:<br />
Dikk Lisa, SVP 35<br />
Hunziker Denise, SP 36<br />
Gewählt ist:<br />
Dikk Lisa, SVP 35<br />
Hunziker Denise, SP 36<br />
Erich Schmid: Ich gratuliere beiden zu ihrer Wahl.<br />
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Patrick Hehli erklärt im Namen und im Auftrag von Lisa Dikk die Annahme der Wahl. Auch<br />
Denise Hunziker erklärt Annahme der Wahl.<br />
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Präsident der Finanzkommission, 2008 und 2009<br />
Erich Schmid: Sofern nicht mehr Kandidaten nominiert werden, wie Sitze zu verteilen sind und<br />
kein Antrag seitens des Rates auf geheime Abstimmung verlangt wird, wird die Wahl offen<br />
durchgeführt.<br />
Der bisherige Präsident, Linus Egger, wird für weitere zwei Jahre für das Amt vorgeschlagen.<br />
Es werden keine weiteren Kandidatinnen oder Kandidaten vorgeschlagen.<br />
Linus Egger, CVP, wird mit 35 Stimmen bei (s)einer Enthaltung als Präsident der Finanzkommission<br />
wieder gewählt.<br />
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Verabschiedung Thomas Frei, SVP<br />
Patrick Hehli: Leider wird unser Mitglied, Thomas Frei, den Einwohnerrat per Ende Jahr<br />
verlassen. Seit 3 Jahren und 8 Monaten gehört Thomas Frei unserer Fraktion an. Als Steueramts-Mitarbeiter<br />
unserer <strong>Gemeinde</strong> waren seine Informationen z.B. zur Steuergesetzesrevision<br />
sehr wertvoll. Es lag ihm gut, mit Zahlen umzugehen. Wir mussten leider auch respektieren,<br />
dass es für ihn nicht immer einfach war, aus der Sicht des <strong>Gemeinde</strong>angestellten ein Votum<br />
zu einem Geschäft zu ergreifen. Die Befangenheit oder das grosse Hintergrundwissen haben<br />
seine Tätigkeit als Einwohnerrat oft beeinflusst. Thomas war nie der Mann der grossen Worte<br />
und langen Reden, aber er hat uns als stiller Schaffer im Hintergrund während knapp vier<br />
Jahren stark unterstützt. Eine anstehende Weiterbildung hat ihn vor Ende der Legislaturperiode<br />
zum Rücktritt aus dem Einwohnerrat bewogen. Wir wünschen dir auf deinem weiteren<br />
Lebensweg alles Gute.<br />
8 <strong>2007</strong>/92 Ersatzwahl Ersatzmitglied Wahlbüro<br />
Als Nachfolge von André Kummer, der als ordentliches Mitglied des Wahlbüros gewählt<br />
wurde, wird Josef Frank, 1937, Talackerstrasse 28, Nussbaumen, vorgeschlagen. Es werden<br />
keine weiteren Kandidatinnen oder Kandidaten vorgeschlagen.<br />
Josef Frank wird mit 35 Stimmen bei einer Enthaltung gewählt.<br />
Die Wahlen unterstehen weder dem fakultativen noch dem obligatorischen Referendum.
250<br />
9 <strong>2007</strong>/94 Umfrage<br />
Patrick Hehli: Wie wir alle wissen, ist unser <strong>Gemeinde</strong>ammann, Max Läng, seit kürzerer Zeit<br />
Mitglied des Grossen Rates. Das ist sicher ein Vorteil, weil der <strong>Gemeinde</strong>rat dadurch schneller<br />
zu Informationen gelangt, was beim Kanton geschieht. Wie lässt sich dieses Amt mit dem<br />
Amt des <strong>Gemeinde</strong>ammanns bezüglich des Pensums vereinbaren? Der <strong>Gemeinde</strong>ammann<br />
bekleidet bei uns ein Vollpensum. In der Privatwirtschaft ist es Gang und Gäbe, dass bei<br />
Übernahme eines Grossratsmandates das Stellenpensum reduziert wird. Ist in dieser Richtung<br />
etwas vorgesehen? Wie wird ansonsten eine 100%-Anstellung begründet?<br />
Hansruedi Hess: Der Einwohnerrat hat diese Regelung mit dem Anstellungsreglement für den<br />
<strong>Gemeinde</strong>ammann beschlossen. Dort steht explizit, dass er Mitglied des Grossen Rates sein<br />
kann, ohne Abänderung des Anstellungsverhältnisses.<br />
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Keine weiteren Wortmeldungen.
251<br />
Schlussworte<br />
Erich Schmid: Nun ist es an der Zeit, mich von meinem Amt als Präsident zu verabschieden.<br />
Die zwei Jahre waren sehr lehrreich und ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Mitgliedern<br />
für die konstruktiven, interessanten und vor allem disziplinierten Sitzungen bedanken. Es<br />
war eine spannende Erfahrung, diesen Rat leiten zu dürfen. Nun freue ich mich auch wieder<br />
auf einen Stuhl und die Zeit, in der ich aktiv bei den Sachgeschäften mitdiskutieren darf.<br />
Ich danke an dieser Stelle auch „meinen“ Sekretären Natalie Märki und Toni Meier. Aus<br />
meiner Sicht hat die Zusammenarbeit sehr gut geklappt und ich wurde von den beiden jeweils<br />
sehr gut auf die Sitzungen vorbereitet.<br />
Aus meiner Sicht war an meiner Amtsperiode speziell, dass sowohl die erste wie auch die<br />
letzte Sitzung, mit den Wahlen um die Finanzkommission sowie deren Präsidenten und der<br />
Lärmschutzwand, doch nicht alltägliche Geschäfte erledigt werden mussten.<br />
Speziell in dieser Zeit war für mich sicher auch die Tunneleinweihung in Ennetbaden und die<br />
Feier der Grossratspräsidentin Esther Egger.<br />
Meinem Nachfolger wünsche ich ebenso interessante Jahre, wie ich sie erleben durfte. Ich<br />
kann ihm garantieren, dass er nach diesen zwei Jahren alle zungenbrecherischen Namen<br />
ohne grosse Probleme fliessend vorlesen kann.<br />
Als Stärkung für die „wörtliche“ Standhaftigkeit und die Stimmstärke möchte ich Res Schweizer<br />
ein kleines Präsent übergeben, welches ihn darin unterstützen soll. Ich hoffe, dass er die<br />
„Klaren“ jeweils nicht schon vor der Sitzung braucht, sondern dass er diese nach getaner<br />
Arbeit geniessen kann.<br />
Nochmals herzlichen Dank für das Vertrauen, welches Sie bei meiner Wahl vor zwei Jahren in<br />
mich gesetzt haben. Ich wünsche allen recht frohe Festtage und einen guten Rutsch ins 2008.<br />
Somit schliesse ich die 10. Einwohnerratssitzung der Amtsperiode 2006-2009. Die nächste<br />
Sitzung findet am Donnerstag, <strong>13</strong>. März 2008 statt.<br />
Schluss der Sitzung: 21.30 Uhr<br />
Der Präsident:<br />
Erich Schmid:<br />
Die <strong>Protokoll</strong>führerin:<br />
Natalie Märki