Nachhaltiges Finanzmanagement - ÃGUT
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4. Betriebliche Finanzwirtschaft<br />
In Kapitel 4 wird zunächst das klassische <strong>Finanzmanagement</strong> dargestellt, bevor das<br />
„Nachhaltige <strong>Finanzmanagement</strong>“ – als Basis für die gegenständliche Studie – definiert wird.<br />
Anschließend werden die wesentlichen Geldströme eines Unternehmens eruiert (z.B.<br />
Kapitalaufbringung, Investitionen), grafisch dargestellt und im Detail erläutert. In einem<br />
weiteren Schritt werden anhand der einzelnen Positionen des Jahresabschlusses eines<br />
Unternehmens die Relevanz bzgl. Nachhaltigkeit und die möglichen Ansatzpunkte für ein<br />
<strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Finanzmanagement</strong> systematisch untersucht. Diese Darstellung wird zeigen,<br />
dass sich insbesondere die Investitionen als interessanter Anknüpfungspunkt für das<br />
Nachhaltige <strong>Finanzmanagement</strong> erweisen. Das darauf folgende Kapitel 5 wird sich folglich<br />
mit der nachhaltigen Investitionsrechung als Instrument des Nachhaltigen<br />
<strong>Finanzmanagement</strong>s beschäftigen.<br />
4.1. Klassisches <strong>Finanzmanagement</strong><br />
Das <strong>Finanzmanagement</strong> oder auch die „finanzielle Führung“ ist ein wichtiger Teil der<br />
Unternehmensführung und kann als die zielgerichtete Steuerung und Regelung der<br />
betrieblichen Finanzwirtschaft im funktionalen Sinne (Eilenberger, 2006) beschrieben werden<br />
und besteht aus allen Fragen, die mit Geldströmen in Zusammenhang stehen. Das bedeutet<br />
die Beschaffung von liquiden Mitteln, die kurz- und langfristigen Verwendungsentscheide und<br />
die Lösung von Fragen von Investitionen und Desinvestitionen (Pernsteiner et al., 2006). Die<br />
wichtigsten Führungsfunktionen, die das <strong>Finanzmanagement</strong> übernimmt, sind die<br />
finanzwirtschaftliche Planung, Entscheidung, Durchführung und Kontrolle.<br />
Finanzwirtschaftliche Planung<br />
Sie dient der Entscheidungsvorbereitung und bedeutet damit die gedankliche Vorwegnahme<br />
von finanzwirtschaftlichen Maßnahmen, um Unsicherheiten über die Zukunft<br />
vorwegzunehmen und zu vermindern. Die strategische finanzwirtschaftliche Planung obliegt<br />
in der Regel der obersten Führungsebene eines Unternehmens und umfasst u. a. die<br />
Formulierung der Finanzpolitik, die Festlegung von Frühindikatoren für die Erkennung von<br />
betriebs- und umweltbezogenen Risiken und die langfristigen Investitions- und<br />
Finanzmittelbeschaffungsplanungen. Die operative finanzwirtschaftliche Planung setzt die<br />
strategischen Planvorgaben im Detail um und analysiert die mittelfristigen<br />
finanzwirtschaftlichen Anpassungsmöglichkeiten als Antwort auf Umweltveränderungen. In<br />
Krisensituationen kommt der taktischen Finanzplanung eine wichtige Rolle zu.<br />
Lösungsvorschläge müssen in kürzester Zeit durchgespielt und den Entscheidungsträgern<br />
vorgeschlagen werden.<br />
Finanzwirtschaftliche Entscheidungen und Realisation<br />
An die Planungsphase schließt die Entscheidungs- und Realisationsphase. Es wird<br />
entschieden, welche der geplanten Maßnahmen durchgeführt werden sollen. Dabei kann es<br />
sich je nach Komplexitätsgrad um einmalige innovative Entscheidungen handeln oder um<br />
3 Dieses Kapitel wurde im Rahmen der Diplomarbeit <strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Finanzmanagement</strong> von Sophie<br />
Fromwald (an der Universität Wien, Betriebswirtschaftliches Zentrum) erarbeitet.<br />
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