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Nachhaltiges Finanzmanagement - ÖGUT

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5.2. Nachhaltige Investitionsrechnung<br />

In Kapitel 5.2 wird nun analysiert, welche Voraussetzungen für eine nachhaltige<br />

Investitionsrechnung nötig sind. Dazu wird in einem ersten Schritt die Datengrundlage für die<br />

klassische Investitionsrechnung untersucht und daraus Ansatzpunkte für eine nachhaltige<br />

Investitionsrechnung abgeleitet. Danach werden Konzepte zur Bereitstellung der<br />

notwendigen Datenbasis für eine nachhaltige Investitionsrechnung vorgestellt, bevor sich<br />

Kapitel 5.3 dem Instrument „Erweitertes Risikomanagement“ widmet, das für ein<br />

<strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Finanzmanagement</strong> eine Reihe von Ansatzpunkten bildet.<br />

5.2.1. Datengrundlage<br />

Die nachhaltige Investitionsrechnung basiert auf den im vorangegangenen Kapitel<br />

beschriebenen Verfahren, das bedeutet, dass diese Instrumente in ihrer Konzeption und<br />

Anwendung auch für die nachhaltige Investitionsrechnung einsetzbar sind. Der wesentliche<br />

Unterschied liegt im Betrachtungsrahmen: im Wesentlichen werden zusätzlich auch soziale<br />

und ökologische Kosten und Erlöse in die Investitionsrechnung integriert. Ziel ist es, die<br />

Entscheidungsgrundlage bei Investitionsalternativen zu erhöhen, indem die<br />

Investitionsrechnung um ökologische und soziale Kosten erweitert wird und so es möglich<br />

wird, dass sich ökologisch und/oder sozial nachhaltige Optionen auch als wirtschaftlich<br />

rentabel herausstellen.<br />

Die Datengrundlage für die klassische Investitionsrechnung besteht aus<br />

• Kalkulationszinsfuß und Marktzinsen<br />

• Nutzungsdauer der Investition<br />

• Restwert (=Restbuchwert) der Investition bei vorzeitigem Einsatz durch ein neues<br />

Investitionsprojekt oder Restverkaufswert (=Resterlöswert) nach Ablauf der<br />

Nutzungsdauer im Falle des Verkaufs eines Investitionsobjektes<br />

• Volumen des Finanzmitteleinsatzes für das Investitionsprojekt (Kosten)<br />

• Rückflüsse aus dem Investitionsprojekt (Erlöse).<br />

Kalkulationszinsfuß: Der Kalkulationszinsfuß bietet die Möglichkeit, ökologische und<br />

soziale Risiken global zu berücksichtigen. D.h. ein höherer Kalkulationszinsfuß führt zu<br />

einem niedrigeren Kapitalwert, weshalb die entsprechende Investitionsoption schlechter<br />

bewertet wird. Damit kann über eine Korrektur des Kalkulationsfußes eine Variante, die mit<br />

einem höheren Risiko behaftet ist, um diesen Nachteil korrigiert werden.<br />

Nutzungsdauer: Grundsätzlich ist es für die nachhaltige Investitionsrechnung wesentlich,<br />

die tatsächliche Nutzungsdauer des Investitionsgutes anzusetzen. Diese ist im Regelfall<br />

geringer als die technische Nutzungsdauer. Obwohl die Prinzipien der Nachhaltigkeit lange<br />

Betrachtungshorizonte verlangen, muss hier dennoch wie in der klassischen<br />

Investitionsrechnung die tatsächliche Nutzungsdauer angesetzt werden, da man sonst den<br />

Betrachtungsrahmen des <strong>Finanzmanagement</strong>s verlassen würde.<br />

Darüber hinaus bietet die Nutzungsdauer genauso wie der Kalkulationszinsfuß die<br />

Möglichkeit, ökologische und soziale Risiken global zu berücksichtigen. Eine geringere<br />

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