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Nachhaltiges Finanzmanagement - ÖGUT

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Ökologische und soziale Relevanz von Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Kontenklasse 4: Betriebliche Erträge (Geldstrom 4 )<br />

Bezüglich der betrieblichen Erträge können vor allem projektbezogene Förderungen und<br />

Förderungen für Investitionen, die an ökologische oder soziale Kriterien geknüpft sind,<br />

genannt werden. Sie stellen zweifelsfrei monetäre Anreize zur Realisierung von nachhaltig<br />

ausgerichteten Vorhaben dar und spiegeln sich in den betrieblichen Erträgen wider. Dennoch<br />

führen die meisten Förderungen nicht unbedingt dazu, dass eine Investition an sich rentabel<br />

wird. In den meisten Fällen werden durch Förderungen nur die Mehrkosten, die sich durch<br />

die ökologischere Maßnahme ergeben, zu einem bestimmten Anteil abgedeckt. Als Beispiel<br />

kann die Förderung von Kälteanlagen durch den Bund genannt werden. Der<br />

Förderschwerpunkt liegt auf der Reduktion des Einsatzes von HFKW (Treibhausgas) als<br />

Kältemittel durch den frühzeitigen Umstieg auf Kälteanlagensysteme mit alternativen<br />

Kältemitteln. Die Höhe der Förderung bei der Anschaffung eines Zweikreis-<br />

Kälteanlagensystems mit alternativen halogenfreien Kältemitteln beträgt max. 30 % der<br />

umweltrelevanten Mehrinvestitionskosten, d.h. 70% der Mehrkosten muss das Unternehmen<br />

selbst tragen (vgl. Stadt Wien 2006). Wird davon ausgegangen, dass keine zusätzlichen<br />

Erträge durch die geförderte Investition für das Unternehmen anfallen, bleibt die Anschaffung<br />

einer herkömmlichen Anlage wirtschaftlich vorteilhafter.<br />

Kontenklasse 5: Aufwendungen für Material und sonstige Herstellungsleistungen<br />

(Geldstrom 1 )<br />

• Ökologische Dimension<br />

In diese Kontenklasse fallen alle herstellungsbezogenen Material- und Leistungskosten.<br />

Dazu gehören insbesondere der Verbrauch von Werkzeugen, der Verbrauch von Brenn- und<br />

Treibstoffen, Roh- Hilfs- und Betriebsstoffen.<br />

Kosten für Brenn- und Treibstoffe können für Betriebsgebäude, den Fuhrpark und technische<br />

Anlagen anfallen. Die ökologische Relevanz ergibt sich durch den hohen Bedarf der<br />

natürlichen Ressourcen als Inputgrößen und aus den resultierenden Emissionen. Speziell<br />

die fossilen Brennstoffe gehören zu den Hauptverursachern von CO 2 - Emissionen. Aus<br />

finanzieller Sicht sind die Marktpreise für die Beschaffung von Brenn- und Treibstoffen<br />

ausschlaggebend. Ein Vergleich der Preisentwicklung von Brennstoffen zeigt, dass zum<br />

Beispiel Holzpellets günstiger sind als Erdgas bzw. Heizöl EL. Der Vergleich beruht auf<br />

Berechnungen des Biomasseverbandes und ist wirkungsgradbereinigt (vgl.<br />

Biomasseverband 2006). Da die Verwendung der Brennstoffe von der verfügbaren<br />

Technologie bzw. dem Anschluss an öffentliche Netze abhängt, ergeben sich bei der<br />

Kostenabschätzung dieser Position Interdependenzen mit den Technologiekosten.<br />

Der Verbrauch von Werkzeugen wirkt sich vor allem auf das Abfallaufkommen des<br />

Unternehmens aus. Qualitativ hochwertigere Produkte sind in den Anschaffungskosten<br />

tendenziell höher. Durch eine längere Lebensdauer können im Idealfall jedoch<br />

Kosteneinsparungen bei gleichzeitiger Reduktion von Abfällen erreicht werden.<br />

Die verwendeten Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind vom erzeugten Produkt und der<br />

verwendeten Technologie abhängig. Demnach können unter dieser Position unterschiedlich<br />

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