Ökologische Grünlandbewirtschaftung ... - Oekolandbau.de
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Einleitung<br />
Wei<strong>de</strong>gras ist die kostengünstigste und artgerechteste Futterquelle für Wie<strong>de</strong>rkäuer in <strong>de</strong>r<br />
Sommerfütterung. Dabei dürfen allerdings die Futterverluste, die zwischen 10 und 35 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Trockenmasse liegen können, nicht übersehen wer<strong>de</strong>n. Auch die Milchproduktion<br />
auf Wei<strong>de</strong>basis lässt sich nicht so exakt planen wie diejenige mit Futterkonserven.<br />
Bei <strong>de</strong>r Wei<strong>de</strong>nutzung gibt es verschie<strong>de</strong>ne Verfahren, die sich für unterschiedliche Standortbedingungen<br />
anbieten:<br />
• Intensiv-Standwei<strong>de</strong>n für flächenreiche, größere Betriebe mit geringer Arbeitskapazität,<br />
ausreichen<strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rschlägen und einer trittfesten Narbe<br />
• Umtriebswei<strong>de</strong>n für Betriebe mit ausreichen<strong>de</strong>r Futterfläche (Standardform <strong>de</strong>r Wei<strong>de</strong>bewirtschaftung)<br />
• Portionswei<strong>de</strong>n für flächenarme Betriebe mit ausreichen<strong>de</strong>r Arbeitskapazität<br />
Die Umtriebs- und die Kurzrasenwei<strong>de</strong> sind intensive Nutzungssysteme mit hoher Tierbesatzdichte.<br />
Grundregeln sind:<br />
• Grasbestän<strong>de</strong> im optimalen Stadium bewei<strong>de</strong>n<br />
• Qualitätsunterschie<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Aufwuchses im Saisonverlauf beachten<br />
• Ergänzungsfutter gezielt einsetzen<br />
Der Verzehr einer Milchkuh steigt mit zunehmen<strong>de</strong>m Grasangebot, das von <strong>de</strong>m jeweiligen<br />
Standort, <strong>de</strong>r Grashöhe und <strong>de</strong>r Narbendichte abhängt. Außer<strong>de</strong>m för<strong>de</strong>rt eine zunehmen<strong>de</strong><br />
Nährstoffkonzentration, die auf einem höheren Blattanteil beruht, <strong>de</strong>n Verzehr. Je nach Dichte<br />
<strong>de</strong>r Grasnarbe nähert sich <strong>de</strong>r Verzehr seinem Maximum mit einer Aufwuchshöhe von 6<br />
bis 8 cm. Ab 15 bis 20 cm nimmt er wie<strong>de</strong>r ab.<br />
Wei<strong>de</strong>nutzung<br />
Grünland nimmt mehr als ein Drittel <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland ein<br />
und stellt damit die Kultur mit <strong>de</strong>m höchsten Flächenanteil dar. Die großen Grünlandgebiete<br />
liegen in <strong>de</strong>r nord<strong>de</strong>utschen Tiefebene und im Alpenvorland. Wirtschaftlich gesehen ist es<br />
die Basis <strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong>rhaltung. Nach <strong>de</strong>n Richtlinien <strong>de</strong>s Öko-Landbaus bietet bewirtschaftetes<br />
Grünland 20 bis 60 Pflanzenarten Raum und außer<strong>de</strong>m vielen Tieren Möglichkeiten, sich<br />
anzusie<strong>de</strong>ln. Die ganzjährige Pflanzen<strong>de</strong>cke schützt <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n außer<strong>de</strong>m vor Erosion und<br />
Nährstoffauswaschung.<br />
Die Frage, ob das Grünland als Wei<strong>de</strong>, Mähwei<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Wiese genutzt wird, hängt von<br />
Standortverhältnissen, Gelän<strong>de</strong>topologie und <strong>de</strong>n betrieblichen Gegebenheiten ab. Die reine<br />
o<strong>de</strong>r überwiegen<strong>de</strong> Wei<strong>de</strong>nutzung bietet sich in Hanglagen o<strong>de</strong>r an Standorten mit hohem<br />
Grundwasserspiegel an, da <strong>de</strong>r Einsatz von Maschinen dort problematisch ist. Wird eine<br />
Wei<strong>de</strong> auf einem Standort mit hoher Bo<strong>de</strong>ngüte richtig gepflegt, kann sie an das Ertragsniveau<br />
<strong>de</strong>s Ackerfutterbaus heranreichen.<br />
2 / 23 © BLE 2006<br />
H. Drangmeister