Mercedes-Benz Offroad
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MBO-Archiv<br />
M A G A Z I N | 17<br />
Holzachtungsvoll<br />
Von der Baumwurzel zum Lenkrad. Edle Naturhölzer gehören mittlerweile zum Interieur jeder noblen Limousine.<br />
Auch dem der G-Klasse. Doch der Weg von der Baumwurzel bis zum aufwendig gefertigten Zierteil ist lang.<br />
Was bei der G-Klasse wie Holz aussieht,<br />
ist auch Holz. Allerdings<br />
aufwendig verarbeitet und vielen Prüfungen<br />
unterzogen, damit es nicht nur<br />
schön, sondern auch sicher ist.<br />
Bereits Mitte der achtziger Jahre hielt<br />
das Echtholz bei der G-Klasse seinen<br />
Einzug und sorgt seitdem für gediegenes<br />
Ambiente. Angefangen hat es<br />
mit orangebraunem Zebrano oder als<br />
Sonderaustattung mit rotbraunem Walnusswurzel-Holz.<br />
In der aktuellen G-Klasse gehört das<br />
Echtholzdekor so selbstverständlich<br />
zur Serienausstattung wie elektrische<br />
Fensterheber oder die Klimatisierungsautomatik.<br />
Gefragt ist immer noch das<br />
rotbraune und hochglanzpolierte Walnusswurzel-Holz,<br />
aber es darf auch –<br />
wie bei dem Sondermodell „Grand-Edition“–<br />
die noble „Variante Eiche Maser<br />
natur matt“ sein, die mit der hellbraunen<br />
und reich gemaserten Oberfläche<br />
augenfällige Kontraste zum dunklen<br />
Leder-Interieur setzt. In der designo-<br />
Kollektion stehen zudem Ahorn Maser<br />
natur, Cinnamora rotbraun matt,<br />
Pappel natur und Pappel anthrazit zur<br />
Wahl. Pro G-Klasse wird dabei rund ein<br />
Quadratmeter Holz verarbeitet – was<br />
vier Furnierblättern entspricht.<br />
Der Weg bis dahin ist allerdings lang.<br />
Jürgen Ellsäßer, technischer Leiter der<br />
Zulieferfirma Quin: „Zunächst einmal<br />
kommt es darauf an, um welches Holz<br />
es sich handelt. Je nach Holzart ist die<br />
Herkunft unterschiedlich. Das Wurzelnussfurnier<br />
für die Lenkradschalen<br />
beispielsweise wird in kalifornischen<br />
Walnussbaumplantagen gewonnen,<br />
während Eichenholz aus europäischem<br />
Anbau stammt.“<br />
Die Spezialisten der Firma Quin haben<br />
mit nahezu allen Furnierhölzern<br />
zu tun und liefern auch für die G-Klasse<br />
alle wesentlichen hölzernen Zierteile.<br />
Aber auch die Holzzierteile des Lenkrades<br />
der S-Klasse und des Maybachs<br />
stammen von dem in Rutesheim bei<br />
Stuttgart ansässigen Unternehmen mit<br />
drei Standorten in Europa und insgesamt<br />
850 Mitarbeitern.<br />
„Nehmen wir das Beispiel kalifornisches<br />
Nussholz. Es stammt von Plantagen,<br />
die zum Anbau von Walnüssen<br />
kultiviert wurden. Irgendwann tragen<br />
die Bäume nicht mehr ausreichend und<br />
dann werden die Wurzeln aufgepfropft,<br />
also praktisch angestochen, so dass sie<br />
sehr stark zu wuchern beginnen.“<br />
Die Knollen, die sich dabei bilden,<br />
können innerhalb von einigen Jahren<br />
einen Durchmesser von ein bis zwei<br />
Metern erlangen. „Holzhändler kaufen<br />
dann ganze Plantagen und verarbeiten<br />
die rohe Knolle zu Furnierblättern, die<br />
auf dem Markt als komplette Stammware<br />
gehandelt werden.“<br />
Die ersten Schritte der Prozesskette<br />
sind nicht vorhersehbar, denn niemand<br />
weiß, wie die Qualität der Furnierhölzer<br />
ausfallen wird. „Wenn beispielsweise