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Podologie Hautveränderungen erkennen und beurteilen (Vorschau)

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Recht & Geld<br />

Das rechtliche Gerüst für Ihre Praxis/Teil II:<br />

Das Haftungsrisiko in<br />

Grenzen halten!<br />

Von Dipl. oec. troph. Susanne Ahrndt, München<br />

Mit der Wahl der Rechtsform geben Sie Ihrer Praxis<br />

das „rechtliche Gerüst“ <strong>und</strong> signalisieren Ihren<br />

K<strong>und</strong>en, Patienten <strong>und</strong> Geschäftspartnern wie Ihre<br />

<strong>Podologie</strong>-/Fußpflegepraxis am Wirtschaftsleben<br />

teilnehmen soll. Im ersten Teil unserer zweiteiligen<br />

Serie standen mit Einzelunternehmen <strong>und</strong><br />

GbR Rechtsformen im Mittelpunkt, bei denen<br />

Unternehmer bzw. Gesellschafter voll <strong>und</strong> ganz<br />

mit allem, was sie haben, haften. In dieser Folge<br />

werden nun die Gr<strong>und</strong>züge der Partnerschaftsgesellschaft<br />

<strong>und</strong> der GmbH einschließlich der<br />

Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)<br />

vorgestellt. Hierbei handelt es sich um Rechtsformen,<br />

die eine begrenzte bzw. eine volle Beschränkung<br />

der Haftung erlauben.<br />

Auch ein Einzelunternehmen<br />

kann in eine<br />

Ein-Mann-GmbH umgewandelt<br />

werden<br />

Eine Partnerschaftsgesellschaft<br />

können nur Freiberufler<br />

gründen. Eine<br />

GmbH dagegen ist nicht ausschließlich<br />

Gewerbetreibenden<br />

bzw. Kaufleuten vorbehalten.<br />

Vielmehr können nach<br />

§ 1 GmbH-Gesetz (GmbHG)<br />

Gesellschaften mit beschränkter<br />

Haftung „zu jedem gesetzlich<br />

zulässigen Zweck durch<br />

eine oder mehrere Personen<br />

errichtet werden.“ Daher lässt<br />

sich eine GmbH auch als Ein-<br />

Mann-GmbH gründen.<br />

Die Partnerschaftsgesellschaft<br />

nur für Freie<br />

Ausschließlich Angehörigen<br />

Freier Berufe, die sich zur Ausübung<br />

ihrer Berufe zusammenschließen<br />

wollen, steht<br />

die Partnerschaftsgesellschaft<br />

offen. Es können Freiberufler<br />

desselben Fachs eine Partnerschaft<br />

gründen; aber auch interprofessionelle<br />

Zusammenschlüsse,<br />

also zwischen verschiedenen<br />

freien Berufen,<br />

sind unter Beachtung des jeweiligen<br />

Berufsrechts möglich.<br />

Eine Partnerschaftsgesellschaft<br />

übt kein Handelsgewerbe aus<br />

<strong>und</strong> Gesellschafter können<br />

nur natürliche Personen sein.<br />

Gesetzliche Gr<strong>und</strong>lage ist das<br />

Partnerschaftsgesellschaftsgesetz<br />

(PartGG). Nach §1 Absatz<br />

2 Satz 1 haben die Freien<br />

Berufe im Allgemeinen auf der<br />

Gr<strong>und</strong>lage besonderer beruflicher<br />

Qualifikation die persönliche,<br />

eigenverantwortliche<br />

<strong>und</strong> fachlich unabhängige<br />

Erbringung von Dienstleistungen<br />

höherer Art im Interesse<br />

der Auftraggeber <strong>und</strong> der<br />

Allgemeinheit zum Inhalt.<br />

Ausgehend von dieser Definition,<br />

werden nicht nur die im<br />

PartGG (§ 1 Absatz 2 Satz 2)<br />

explizit aufgeführten Heilberufe,<br />

wie zum Beispiel die<br />

selbstständige Berufstätigkeit<br />

von Ärzten oder Zahnärzten,<br />

sondern auch weitere Heilberufe<br />

wie etwa der Ergotherapeut,<br />

Physiotherapeut <strong>und</strong><br />

der Medizinische Fußpfleger<br />

zu den Freien Berufen gezählt<br />

(Bährle, Ralph Jürgen: Praxisrecht<br />

für Therapeuten; siehe<br />

Buch-Tipps S. 32).<br />

Das Besondere der Partnerschaftsgesellschaft<br />

ist die Möglichkeit,<br />

die Haftung zu beschränken.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich haften<br />

für Verbindlichkeiten der<br />

Partnerschaft gegenüber den<br />

Gläubigern neben dem Vermögen<br />

der Partnerschaftsgesellschaft<br />

die Partner als Gesamtschuldner<br />

<strong>und</strong> persönlich,<br />

also auch mit dem Privatvermögen.<br />

Allerdings macht § 8<br />

Absatz 2 PartGG eine Einschränkung:<br />

„Waren nur einzelne<br />

Partner mit der Bearbeitung<br />

eines Auftrags befasst, so<br />

haften nur sie gemäß Absatz<br />

1 für berufliche Fehler neben<br />

der Partnerschaft; ausgenommen<br />

sind Bearbeitungsaufträge<br />

von untergeordneter Bedeutung.“<br />

Danach wird die<br />

Haftung für Fehler in der Berufsausübung<br />

auf denjenigen<br />

Partner beschränkt, der für den<br />

Fehler verantwortlich ist, <strong>und</strong><br />

nur dieser haftet neben dem<br />

Vermögen der Partnerschaft<br />

mit seinem Privatvermögen<br />

(soweit seine Haftpflichtver-<br />

(Illustration: © stockWERK - Fotolia.com)<br />

30 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014

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