Podologie Hautveränderungen erkennen und beurteilen (Vorschau)
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Ausbildung & Job<br />
Fortsetzung von S. 38<br />
Emotionales Verkaufen – das<br />
Wichtigste auf einen Blick<br />
andere handeln <strong>und</strong> wie andere<br />
fühlen. Nicht nur Gefühle,<br />
die ansteckend sind,<br />
sondern auch andere Menschen<br />
in ihrem Verhalten nachzuahmen<br />
sowie Intuition, Einfühlungsvermögen,<br />
Vertrauen<br />
<strong>und</strong> Sympathie beruhen<br />
u Bringen Sie sich in eine gute Stimmung;<br />
gehen Sie positiv an das<br />
Verkaufsgespräch heran.<br />
u Konzentrieren Sie sich auf das Verkaufsgespräch.<br />
u Schenken Sie dem K<strong>und</strong>en ein<br />
echtes Lächeln, <strong>und</strong> zeigen Sie ihm<br />
echtes Interesse.<br />
u Sprechen Sie den K<strong>und</strong>en mit<br />
Namen an.<br />
u Nehmen Sie ihn <strong>und</strong> sein Befinden<br />
sensibel wahr.<br />
u Wecken Sie Aufmerksamkeit mit<br />
Geschichten, Neuigkeiten, Vorführungen<br />
etc.<br />
u Fragen <strong>und</strong> reden Sie emotionalisierend,<br />
das heißt, wecken Sie Gefühle <strong>und</strong> Wünsche, entdecken<br />
Sie Motive <strong>und</strong> Werte. Befeuern Sie die Emotionssysteme,<br />
indem Sie emotionalisierende Eigenschaften nennen.<br />
Hier einige Beispiele für das<br />
– Dominanz-System: erfolgreich, wirtschaftlich, effizient,<br />
erstklassig, führend, optimal<br />
– das Stimulanz-System: neu, modern, einmalig, kreativ,<br />
phantastisch, fortschrittlich, positiv<br />
– das Bilanz-Bewahrer-System: kompetent, zuverlässig, sicher,<br />
dauerhaft, erprobt, bewährt, erfahren, verlässlich, belegt<br />
– das Bilanz-Unterstützer-System: gemeinsam, fre<strong>und</strong>lich,<br />
persönlich, einfach, herzlich, glücklich, natürlich, menschlich,<br />
bequem<br />
u Achten Sie dabei auf k<strong>und</strong>enorientierte Formulierungen, indem<br />
Sie nicht das „Ich“, sondern das „Sie“ betonen wie etwa „Sie<br />
erhalten …“. „Sie gewinnen …“, „Sie erfahren …“ oder „Möchten<br />
Sie sich davon überzeugen?“<br />
u Stellen Sie im Gespräch Bestätigungsfragen wie etwa „Gefällt<br />
Ihnen das so bisher?“. So sichern Sie kleine Teilerfolge.<br />
u Achten Sie auf Kaufsignale, wie fre<strong>und</strong>licher Blickkontakt, zustimmendes<br />
Kopfnicken, das In-die-Hand-nehmen des Produktes,<br />
Fragen nach Details <strong>und</strong> Konditionen oder Fragen zu<br />
Themen, die erst nach dem Kauf relevant sind.<br />
u Stellen Sie entschlossen die Abschlussfrage, wie etwa „Wollen<br />
Sie Produkt A oder B kaufen? Wollen Sie bar oder mit Karte<br />
zahlen?“<br />
u Geben Sie den K<strong>und</strong>en zum Abschluss noch ein Feedback, indem<br />
Sie ihm bestätigen, dass seine Entscheidung gut <strong>und</strong> richtig<br />
war (zum Beispiel „Eine gute Wahl, Sie werden begeistert<br />
sein!“).<br />
u Gestalten Sie die Verabschiedung des K<strong>und</strong>en fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />
positiv – denn auch der letzte Eindruck zählt!<br />
auf der Aktivität der Spiegelneuronen.<br />
Schwingen wir mit<br />
anderen Menschen im Gleichklang,<br />
entsteht eine gute Atmosphäre<br />
<strong>und</strong> wir fühlen uns<br />
wohl. Das passiert ganz automatisch<br />
<strong>und</strong> natürlich bei<br />
Menschen, mit denen wir uns<br />
gut verstehen. Gemeinsame<br />
Schwingungen<br />
lassen sich aber auch<br />
ganz bewusst herstellen,<br />
beispielsweise<br />
durch Angleichen der<br />
Körperhaltung, Gestik,<br />
Mimik, Wortwahl<br />
<strong>und</strong> Sprechgeschwindigkeit.<br />
Diesen Gleichklang<br />
bewusst herbeizuführen,<br />
davor sollte<br />
man keine Angst haben,<br />
stellt der Autor<br />
Helmut Seßler in seinem<br />
Buch „Limbic ®<br />
Sales“ fest <strong>und</strong> empfiehlt:<br />
„Probieren Sie<br />
es aus, <strong>und</strong> Sie werden<br />
bald merken, wie<br />
verb<strong>und</strong>en sich Ihre<br />
K<strong>und</strong>en mit Ihnen fühlen.“<br />
Wer seinen K<strong>und</strong>en sensibel<br />
wahrnimmt, kann den limbischen<br />
K<strong>und</strong>entyp besser einschätzen<br />
<strong>und</strong> sein Verhalten<br />
<strong>und</strong> seine Wortwahl <strong>und</strong> Gesprächsführung<br />
danach ausrichten.<br />
Der K<strong>und</strong>e wiederum<br />
fühlt sich verstanden <strong>und</strong> angenommen,<br />
seine Kauflust<br />
wird befeuert. So entsteht eine<br />
Win-Win-Situation für beide<br />
Seiten. Trainieren Sie daher<br />
Ihre Spiegelneuronen so oft<br />
wie nur möglich.<br />
Emotionalisierende<br />
Fragen<br />
Natürlich können Sie nicht<br />
wissen, was ein K<strong>und</strong>e tatsächlich<br />
denkt <strong>und</strong> braucht;<br />
<strong>und</strong> Routinefragen bringen<br />
Sie hier nicht weiter. Was sich<br />
hinter seiner Stirn tatsächlich<br />
abspielt, dem können Sie nur<br />
durch echtes Interesse auf die<br />
Spur kommen.<br />
Emotionen, Wünsche <strong>und</strong> Werte<br />
des K<strong>und</strong>en gilt es zu entdecken.<br />
Das richtige „Handwerkszeug“<br />
dafür sind emotionalisierende<br />
Fragen, die sich mit<br />
der Sichtweise, den Wünschen,<br />
Zielen, Motiven <strong>und</strong> dem Gefühlsleben<br />
des K<strong>und</strong>en beschäftigen.<br />
Ein K<strong>und</strong>e fragt<br />
zum Beispiel nach einer pflegenden<br />
Fußcreme. – Aber was<br />
wünscht er sich tatsächlich?<br />
Das Wandern mit blasenfreier<br />
Fußhaut zu genießen? Mit<br />
zarter Fußhaut in schicken<br />
Sandalen zu beeindrucken?<br />
Um hier die passende, wirklich<br />
nutzbringende Pflegelösung<br />
zu empfehlen, gilt es die<br />
wahren Gefühle, Motive <strong>und</strong><br />
Wünsche aufzuspüren. Dafür<br />
könnten Sie zum Beispiel unter<br />
anderem folgende Limbic ® -<br />
Sales- Fragen stellen:<br />
u Worauf legen Sie Wert?<br />
u Was möchten Sie wissen?<br />
u Was ist für Sie am wichtigsten?<br />
u Was wünschen Sie besonders?<br />
u Warum ist das für Sie so<br />
wichtig?<br />
u Wie sollte es keinesfalls sein?<br />
(Zum Beispiel in Hinblick auf<br />
die Textur des Pflegeproduktes)<br />
u Wie geht es ihnen mit der<br />
Behandlung/den Pflegeprodukten?<br />
Wie kommen Sie<br />
damit zurecht?<br />
u Wie ist Ihre Meinung dazu?<br />
u Was verstehen Sie unter …?<br />
u Was meinen Sie genau mit …?<br />
u Was genau haben Sie sich<br />
vorgestellt?<br />
Um den K<strong>und</strong>en „zum Reden“<br />
zu bringen, können Sie die<br />
Frage mit der fre<strong>und</strong>lichen<br />
Aufforderung „Erzählen Sie<br />
doch mal …“ verbinden. Denn<br />
die lockere Gesprächsatmosphäre<br />
hilft den K<strong>und</strong>en, sich<br />
zu öffnen <strong>und</strong> darüber zu sprechen,<br />
was ihn wirklich emotional<br />
bewegt <strong>und</strong> umtreibt.<br />
Dadurch erhalten Sie die Hinweise,<br />
die Sie brauchen, um<br />
das Angebot entsprechend<br />
dem bevorzugten Emotionssystem<br />
des K<strong>und</strong>en zu präsentieren<br />
<strong>und</strong> erfolgreich zum<br />
Abschluss zu bringen. g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Dipl. oec. troph.<br />
Susanne Ahrndt<br />
Fachjournalistin<br />
Nockherstraße 52<br />
81541 München<br />
E-Mail susanne.ahrndt@<br />
t-online.de<br />
(Foto: © tmc_photos - Fotolia.com)<br />
40 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014