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Junge Wilde - AWO Sachsen-Anhalt

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efunden haben.<br />

Ein fatales Produkt einer immer differenzierter werdenden Spezialisierung –<br />

die ich nicht generell kritisieren möchte, mit deren Folgen man sich an anderer<br />

Stelle systematischer befassen sollte – ist der Trend zu beschleunigter Weitervermittlung.<br />

Auch aus dem Durchlaufen dieser „Angebotskette“ resultieren<br />

kritische Hilfeverläufe. Aus verschiedenen Fallstudien konnte herausgearbeitet<br />

werden, dass vor allem zwei Dynamiken beim Aufeinandertreffen negative<br />

Wirkungen entfalten können:<br />

1. spezifische Schlüsselsituationen in den Lebens- und Familiengeschichten<br />

junger Menschen;<br />

2. die negativen Folgen der Summe aller Ereignisse, Bewertungen und<br />

Dynamiken die von den Prozessbeteiligten produziert werden.<br />

Zu diesen gehören auch die Professionellen.<br />

Jugendliche im „Bermudadreieck“ zwischen Jugendhilfe,<br />

SGB II und SGB XII<br />

Armut hat in jeder historischen Epoche Verwahrlosung von Kindern und Jugendlichen<br />

hervorgebracht, und dies meist auch in einer Weise, die den öffentlichen<br />

Raum berührt hat. Angesichts der anhaltenden und steigenden Arbeitslosigkeit<br />

wird auch Obdachlosigkeit ein Problem für die Gesellschaft bleiben.<br />

Die Problemlagen sind in der Regel komplex:<br />

Arbeitslosigkeit, Überschuldung, Drogen-/ Alkoholprobleme, biographische<br />

Brüche, psychische Beeinträchtigungen, Flucht aus Elternhäusern und Pflegefamilien,<br />

von Großeltern und Heimen. Es muss davon ausgegangen werden,<br />

dass die Zahl von Kindern und Jugendlichen, die in Armutsverhältnissen<br />

aufwachsen, auch künftig weiter steigt. Wie wir wissen, sind arme Kinder in<br />

der Bildung und an kultureller Teilhabe benachteiligt. Kinder aus Armutsfamilien<br />

machen seltener Abitur. In einzelnen Bundesländern haben nur Eltern mit Job<br />

Anspruch auf einen ganztägigen Kita-Platz. Arme Kinder werden öfter krank.<br />

Obwohl sich arbeitslose Eltern öfter zu Hause aufhalten, werden insbesondere<br />

die <strong>Junge</strong>n in ihrer Entwicklung beeinträchtigt, da sie die Arbeitslosigkeit des<br />

Vaters als Autoritätsverlust erleben.<br />

Die vielerorts unverändert existierenden Abstimmungsprobleme zwischen<br />

SGB II, VIII und XII verhindern bislang sowohl generell als auch mit Blick auf<br />

die Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen größere Erfolge<br />

bei der schulischen und beruflichen Bildung und Qualifizierung sowie bei<br />

der Einmündung in den ersten Arbeitsmarkt.<br />

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