Junge Wilde - AWO Sachsen-Anhalt
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Dies hat erst einmal damit zu tun, dass sich diese Zielgruppe im<br />
„Bermudadreieck“ verschiedener Handlungsrationalitäten befindet 1 :<br />
SGB VIII SGB II/III SGB XII<br />
Kontext Sozialpolitik Arbeitsmarktpolitik Sozialpolitik<br />
Inhalte • Erziehung<br />
• Entwicklung<br />
• Erziehungs- und<br />
Familienhilfe<br />
• Arbeitsmarktpolitische<br />
Maßnahmen<br />
• Fordern und<br />
Fördern<br />
• Nachrangige<br />
Sicherung<br />
• Hilfe zur Teilnahme<br />
am Leben in der<br />
Handlungsorientierungen<br />
Steuerungsinstrument<br />
Wahlrecht<br />
der<br />
Betroffenen<br />
Integrationsverständnis<br />
• Kindeswohl<br />
• Erzieherischer<br />
Bedarf<br />
Hilfeplan<br />
Gegebenenfalls<br />
eingeschränkt durch<br />
die Höhe der Kosten<br />
• Beschäftigungsorientierung<br />
• Wirtschaftlicher<br />
Bedarf<br />
Eingliederungsvereinbarung<br />
Eingeschränkt durch<br />
Arbeitsmarktbedingungen<br />
und geplante<br />
Maßnahmen<br />
Eigenständiges Leben Einmündung in den<br />
Arbeitsmarkt<br />
Gemeinschaft<br />
• Besondere soziale<br />
Schwierigkeiten<br />
Hilfeplan<br />
(Simon 2011 in nochmaliger Erweiterung von Simon 2010 und Michel-Schwartze 2007)<br />
Eingeschränkt durch<br />
Wohnungsmarktbedingungen<br />
und den<br />
Nachrang der Hilfen nach<br />
§ 67 ff SGB XII<br />
• Teilhabe<br />
• Elementarversorgung<br />
• Vermeidung von<br />
Verschlimmerung<br />
Gestatten Sie mir an dieser Stelle einen kleinen argumentativen Ausflug zur<br />
Weiterentwicklung der Jugendhilfe:<br />
• Trotz günstiger Arbeitsmarktprognosen gibt es unverändert eine<br />
erhebliche Zahl Jugendlicher und junger Erwachsener, deren<br />
berufliche und gesellschaftliche Integration dauerhaft gefährdet ist.<br />
Zahlreiche Forschungen belegen:<br />
Von jenen, die bis zum 25. Lebensjahr noch kein Beschäftigungsverhältnis<br />
am ersten Arbeitsmarkt erlangt haben (ausgenommen:<br />
HochschulabsolventInnen), gelingt dies später nur wenigen. Daraus<br />
folgen langfristige Kosten und oftmals eine Bündelung sozialer<br />
Schwierigkeiten. Aus den Erfahrungen, dass sich die Vorrangstellung<br />
des SGB II („Hartz IV“) für Jugendliche und junge Erwachsene in<br />
nunmehr 6 Jahren nicht bewährt hat, soll das Verhältnis von Arbeitsförderung<br />
und Jugendhilfe für besonderes gefährdete Jugendliche<br />
neu bestimmt werden. Die Angebote der Jugendsozialarbeit nach<br />
1 Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde der schul- und bildungspolitische Kontext hier nicht<br />
berücksichtigt, der mit der noch bestehenden Schulpflicht für die jüngeren wohnungslosen<br />
Jugendlichen relevant wird.<br />
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