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Ökonomische Bedeutung des Sporttourismus im Westmünsterland

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<strong>Ökonomische</strong> <strong>Bedeutung</strong> <strong>des</strong> <strong>Sporttourismus</strong> <strong>im</strong> <strong>Westmünsterland</strong> – Jürgen Schwark<br />

2 Entwicklung <strong>des</strong> <strong>Sporttourismus</strong><br />

Bis Mitte der 1980er Jahre finden wir in der Literatur sowohl <strong>des</strong> deutschsprachigen<br />

wie auch <strong>des</strong> angelsächsischen Raums ausschließlich die Nennung der beiden<br />

eigenständigen Bereiche Sport und Tourismus bzw. Synonym den älteren Begriff<br />

Fremdenverkehr. Weiterhin ist die Kategorie Sport <strong>im</strong> Tourismus zu unterscheiden.<br />

(Stoessel 1973, Dieckert 1974, Neumann 1976, DSB 1976, Hoffmann 1978)<br />

Erst danach etabliert sich der Begriff „<strong>Sporttourismus</strong>“, parallel zu den anderen<br />

Begriffen, ohne jedoch qualifiziert zu werden. ((Z) Hochschulsport 1988, Neuerburg,<br />

Wilken 1988, Bökemann 1989) Das setzt ein unausgesprochenes Einverständnis über<br />

die Nicht-Notwendigkeit einer weitergehenden Begründung voraus. Diese<br />

Begründung schien und scheint auch heute nicht als notwendig erachtet zu werden. 1<br />

Praktiker bedienen sich dieses Begriffs erfolgreich und brauchen nicht zwingend<br />

einen theoretischen Überbau über das, was ohnehin mehr oder weniger gut<br />

funktioniert und auch überwiegend funktional betrachtet wird. „Auch die deutschen<br />

Fremdenverkehrsorte ... begreifen den Sport als ein wesentliches Element der<br />

touristischen Infrastruktur“ (Hensel 1996, 13). 2 Die Diskussion um eine inhaltliche<br />

<strong>Sporttourismus</strong>-Definition soll an dieser Stelle nicht geführt werden. 3<br />

1 Grobshäuser 1992 verwendet den wenig hilfreichen Begriff „Sporturlaub“, da dies ein zugestandener<br />

Anspruch von Berufstätigen und eine spezifische Verwendung von Zeit darstellt, und differenziert<br />

nach Haupt- und Nebenmotiv. Derartige graduelle Standards sind jedoch nicht in der Lage die<br />

Spezifik von <strong>Sporttourismus</strong> zu begründen, sondern sind allenfalls als formale Typisierung hilfreich.<br />

Dreyer 1995 argumentiert ebenso mit einer formalen Unterscheidung in Aktiv- und Sporturlauber<br />

sowie Nachfragetypen. Standeven, de Knop 1999 lehnen sich an die formale Tourismusdefinition der<br />

WTO an. Freyer 2002 konstatiert das Fehlen einer anerkannten „Sport-Tourismus“ Definition.<br />

Innerhalb der beiden vorgeschlagenen Definitionsversuche werden jedoch entlang formaler benutzter<br />

Kategorien (u.a. Zeit, Ort, Raum, Entfernung, Intensität) überwiegend Fragen aufgeworfen.<br />

2 Der funktionale Nutzen <strong>des</strong> Sports hält spätestens in den 1970er Jahren Einzug in die<br />

Tourismusdiskussion. Sport wird hier ein gesundheitsorientierter, prophylaktischer, regenerativer und<br />

kommunikativer Nutzen zugesprochen und so in das touristische Angebot aufgenommen. In diese<br />

Argumentation gehend siehe: Neumann 1976 und DSB 1976.<br />

3 Verwiesen sei an dieser Stelle auf die inhaltliche Diskussion in Schwark 2002 und 2003<br />

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