Ökonomische Bedeutung des Sporttourismus im Westmünsterland

Ökonomische Bedeutung des Sporttourismus im Westmünsterland – Jürgen Schwark
Engagement nicht ausschließlich auf den Zeitraum des Wettkampfes konzentriert ist,
sondern auch die Vorwettkampfphase mit einschließt und somit eine längere
Verweildauer notwendig ist.
Zwei Strategien bieten sich in diesem Zusammenhang an. Zum einen sollten, dort wo
es möglich ist, gezielt und vermehrt Aktive eingeladen werden, die ihren Wohnort
jenseits der Grenze für einen Tagesaufenthalt haben. Gekoppelt werden sollte diese
Strategie zum anderen mit einem Angebot in Form einer sogenannten Sport-Card.
Diese Sport-Card sollte für den Zeitraum des Wettkampftages sowie einen Tag zuvor
und danach deutliche Vergünstigungen für die Aktiven bieten. In Kooperation mit
der lokalen Hotellerie sollten Rabatte in Höhe von ca. 20 % eingeräumt werden. Die
Fahrten für den öffentlichen Personennahverkehr sollten kostenlos sein und für
kommunale Einrichtungen sollten Ermäßigungen von 50 % eingeräumt werden. Bei
der anvisierten Hauptzielgruppe „Aktive und deren Begleitung“ kann ein
Gesamtumfang für den Kreis Borken von ca. 5.000-10.000 Personen angenommen
werden. Bei durchschnittlichen Tagesausgaben von Übernachtungsgästen in Höhe
von 69 € entstehen zusätzliche Umsätze von ca. 345.000 bis 690.000 € (pro
zusätzlichem Tag).
Da es sich um neue und zusätzliche Gäste handelt, können die Ermäßigungen selbst
bei evt. Unterschreiten einer doppelten Deckungsbeitragsrechnung im Rahmen der
Grenzkostenrechnung noch als Zusatzeinnahmen sowohl für die Hotellerie als auch
für die kommunalen Einrichtungen verbucht werden.
Die Einführung einer Sport-Card, die Leistungen aus den Bereichen Sport, Hotellerie
und öffentlicher Hand verbindet, wäre bislang ein Novum. Bislang existiert in dieser
Richtung von verschiedenen Landesturnverbänden eine Mitgliederkarte, die diesen
u.a. in Kooperation mit verschiedenen Hotels und Fremdenverkehrsorten dort
Ermäßigungen einräumt.
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