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Testexperimente zur akustischen Navigation in Eis und Wasser für ...

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3 Die <strong>Eis</strong>schmelzsonde IceMole<br />

3.1 Die Trägersonde<br />

Der an der FH Aachen entwickelte ”<br />

IceMole“ ist e<strong>in</strong>e <strong>Eis</strong>schmelzsonde. Durch die Komb<strong>in</strong>ation<br />

aus e<strong>in</strong>er <strong>Eis</strong>schraube an der Spitze des IceMole-Kopfes <strong>und</strong> Heizelementen <strong>in</strong> der<br />

Stirnplatte kann im Gegensatz zu klassischen <strong>Eis</strong>schmelzsonden die Richtung der Fortbewegung<br />

kontrolliert geändert werden [7]. Insbesondere ist e<strong>in</strong>e Ausbreitung durch das <strong>Eis</strong><br />

entgegen der Schwerkraft möglich. Durch die differenziell ansteuerbaren Heizsegmente<br />

im Kopf, kann das <strong>Eis</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ausgezeichneten Richtung bevorzugt geschmolzen werden.<br />

Der Kopf legt demnach an der erhitzten Seite e<strong>in</strong>e größere Wegstrecke <strong>zur</strong>ück, was zu<br />

e<strong>in</strong>er Richtungsänderung <strong>zur</strong> kälteren Seite des Kopfes führt. Die <strong>Eis</strong>schraube sorgt <strong>für</strong><br />

den nötigen ständigen Kontakt des Schmelzkopfes mit dem <strong>Eis</strong>. Weitere Heizelemente an<br />

den Seiten der Sonde unterstützen die Fähigkeit Kurven zu fahren <strong>und</strong> verh<strong>in</strong>dern das<br />

E<strong>in</strong>frieren der Sonde. Das durch die Drehung der Schraube entstehende Drehmoment auf<br />

die Sonde wird teilweise durch die rechteckige Bauform des IceMole aufgefangen. Neben<br />

der Heizleistung von maximal 3 kW [7] <strong>und</strong> der vorgegebenen Richtung der <strong>Eis</strong>schraube<br />

ist die Länge der Sonde maßgeblich <strong>für</strong> den so erreichbaren Kurvenradius.<br />

Die <strong>in</strong> Abbildung 3.1 dargestellte Trägersonde nimmt verschiedene Subsysteme <strong>zur</strong> Betriebskontrolle,<br />

Probennahme <strong>und</strong> <strong>Navigation</strong> auf. Für den Datentransfer <strong>und</strong> die Stromversorgung<br />

ist die Sonde über Kabel mit der Bodenstation verb<strong>und</strong>en. Zentrale Schnittstelle<br />

ist hierbei die Command and Data Handl<strong>in</strong>g System (CDHS) E<strong>in</strong>heit, der Hauptcomputer<br />

<strong>für</strong> die Betriebskontrolle der Sonde. Zwei Generatoren liefern red<strong>und</strong>ant den<br />

benötigten Strom <strong>für</strong> das gesamte System.<br />

Die Probennahme wird durch e<strong>in</strong>e Probennadel <strong>in</strong>nerhalb der <strong>Eis</strong>schraube realisiert.<br />

Nach dem Anbohren e<strong>in</strong>er wasserführenden Spalte können so Proben des <strong>Wasser</strong>s <strong>in</strong><br />

Conta<strong>in</strong>er <strong>in</strong>nerhalb der Trägersonde gepumpt werden <strong>und</strong> stehen <strong>zur</strong> weiteren Analyse<br />

bereit. E<strong>in</strong>e entscheidende Rolle spielt hierbei die Dekontam<strong>in</strong>ation der Sonde. Um die<br />

Qualität der Proben zu sichern, wird die gesamte Sonde auf dem Weg <strong>zur</strong> Spalte dekontam<strong>in</strong>iert.<br />

Die <strong>Navigation</strong> der Sonde beruht auf e<strong>in</strong>er Fusion verschiedener Informationen zu Ort<br />

<strong>und</strong> Lage der Sonde. Diese Informationen werden im wesentlichen von drei Subsystemen<br />

bereit gestellt. Die Inertial Measurement Unit (IMU) liefert über Messungen von<br />

Beschleunigungen <strong>in</strong> allen drei Raumrichtungen relative Positionsänderungen, wodurch<br />

nach Initialisierung e<strong>in</strong>er Startposition der <strong>zur</strong>ückgelegte Weg der Sonde rekonstruiert<br />

werden kann. Nachteil dieses ”<br />

Dead Reckon<strong>in</strong>g“ Verfahrens ist der kumulierte Fehler auf<br />

die Position, der bei längerer Fahrt immer größer wird. E<strong>in</strong> Magnetometer im Icemole<br />

kann während e<strong>in</strong>es Messstopps die Lage der Sonde relativ zu e<strong>in</strong>em Referenzmagnetometer<br />

an der Oberfläche bestimmen. Voraussetzung ist e<strong>in</strong> homogenes Magnetfeld im<br />

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