PDF (2.27 MB) - PLEXIGLAS

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Höhe: 5,02 m Breite: 6,45 m Länge: 11,08 m Wohnraum: 75 m² Energieproduktion: 225 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr Zahl der beteiligten Studierenden: 26 Zahl der Betreuer: 8 Leitung: Professor Manfred Hegger beteiligte Fachgebiete: Entwerfen und Energieeffizientes Bauen (Prof. Manfred Hegger) Regenerative Energien (Prof. Thomas Hartkopf) Energieeffizient wohnen im Jahr 2015 TU Darmstadt gewinnt zum zweiten Mal Solar Decathlon in Washington. . Die Weltbevölkerung wächst, gleichzeitig werden Ressourcen knapper. Städteplaner, Architekten und Ingenieure denken deshalb intensiv darüber nach, wie das Wohnen der Zukunft aussieht. Es soll funktional und modern, aber auch freundlich und energiesparend sein. „State of the art“ sind Häuser, die mehr Energie produzieren als sie verbrauchen. Der vom amerikanischen Energieministerium veranstaltete universitäre Wettbewerb um das Gebäude mit den besten Ideen – der Solar Decathlon – findet alle zwei Jahre statt. Auch 2009 kamen die Gewinner, wie schon in 2007, von der Technischen Universität Darmstadt. Eigene Vision von energieeffizientem Leben Die Planungen begannen im Frühjahr 2008. „Wir wollten eine eigene Vision von energieeffizientem Leben aufzeigen. Uns war es wichtig, ein Haus zu bauen, das im Jahr 2015 marktfähig ist, den Bewohnern zugleich aber auch ein behagliches Zuhause bietet“, sagt Martin Zeumer, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Darmstadt. Bereits der Name des Hauses drückt diese Intention aus. Denn im Deutschen bedeutet surPLUShome – der eigentliche Name des Gebäudes – Mehrwerthaus. Die Darmstädter waren schon 2007 erfolgreich. Für 2009 traten sie aber mit neuen Kräften an: „Wir wollen nicht einfach alte Ideen neu aufbereiten. Deshalb haben wir dafür gesorgt, dass ausschließlich bisher nicht involvierte Studierende Teil des Kernteams wurden. Natürlich konnten die Studierenden aber von den Erfahrungen der ehemaligen Teammitglieder profitieren“, erklärt Zeumer den Entschluss. Mit neuen Ideen und frischen Kräften begann das Team Germany schließlich mit der Entwicklung des surPLUShome. In der Werk - planungs- und Entwicklungsphase erhielt das Team außerdem Unterstützung durch das Architektur- Team von Acrylic Polymers bei Evonik, das auch 2007 den Studierenden helfend zur Seite stand. Klassische Technik und moderne Materialien sorgen für einzigartigen Energieüberschuss Besonders viel Zeit investierten die Studierenden in die Entwicklung der Fassade des Passivhauses. Diese besteht aus Glas-Glas-Photovoltaikmodulen und PLEXIGLAS® Paneelen, die die Studierenden nach dem traditionellen Schindelprinzip mitein - ander kombinierten. „Wir hatten beim Bau des sur- PLUShome das Problem, dass Dünnschichtmodule in Glas nur in den vorgegebenen Maßen erhältlich sind. Die zusätzlichen PLEXIGLAS® Paneele boten uns aufgrund ihrer Flexibilität in Dimensionierung und Farbe die Chance, das Fassadensystem auf jede gewünschte Länge anzupassen und das Gebäude optisch aufzulockern. Das Gesamtsystem der Fassade sorgt schließlich dafür, dass das Haus in einer Größenordnung energiegewinnend wirkt, die bisher für Gebäude einzigartig ist“, sagt Zeumer. Die Fassade trägt mit dieser Neuinterpretation von klassischer Technik mit modernen Materialien 35 Prozent zu der gesamten Energieproduktion des Gebäudes bei. Maximal 225 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/m²a) Primärenergieüberschuss und somit mehr als doppelt so viel Energie, wie es verbraucht, produziert das surPLUShome. Räumliche Nutzqualität Effizient und innovativ gestalteten die Studierenden auch den Innenraum des surPLUShome. Die 75 m² Wohnfläche verteilen sich auf drei Ebenen in einem einzigen fließenden Raum. Ein „Möbel“ in der Mitte des Raums vereint Küche, Bad, Treppe, Stau- Das Team der Technischen Universität Darmstadt wollte nicht nur ein energieeffizientes Gebäude entwickeln, sondern gleichzeitig ein behagliches Zuhause für die künftigen Bewohner schaffen. Dazu tragen unter anderem hinterleuchtete PLEXIGLAS Elemente, wie sie beispielsweise im Küchenblock verwendet wurden, bei. 20 Architektur
Die Fassade des surPLUShome ist mit Solarzellen und farbigen PLEXIGLAS Platten verkleidet. raum und Gebäudetechnik in sich. Transparentes PLEXIGLAS® flankiert die Treppe in den zweiten Stock als Handlauf und Absturzsicherung und sorgt aufgrund seiner Stabilität für ein hohes Maß an Sicherheit. Den Rest des Raums gestalten die Bewohner flexibel nach ihrem eigenen Bedarf. „Natürlich ist der Nutzraum zugleich eine Herausforderung für den jeweiligen Bewohner. Erst wenn dieser seine Vorstellungen vom eigenen Zuhause umsetzt, wird der Raum lebendig“, erklärt Zeumer. Das Zusammenspiel von LED-Leuchten und PLEXIGLAS® End- Lighten ermöglicht eine individuelle Gestaltung des Wohnbereichs. „Wir haben die Oberfläche des ‚Raummöbels‘ im Innenraum aus PLEXIGLAS SATINICE® gefertigt. LED-Leuchten strahlen diese von hinten an. Dies sorgt zum einen für eine angenehm flächige Beleuchtung, zum anderen ermöglicht es mit Lichtintensität und Lichtfarbe Akzente zu setzen“, sagt Zeumer. „Ästhetische Gründe und die Möglichkeit, das Material schnell und sauber zu bearbeiten, gaben hierfür den Ausschlag. Außerdem war uns bei der Konstruktion eines auf Nachhaltigkeit ausgelegten Hauses natürlich auch wichtig, dass die von uns genutzten Produkte gut zu recyceln sind und somit auch ökologisch sinnvoll genutzt werden können.“ Die gesamte Gebäudetechnik lässt sich dezentral steuern: So lassen sich sowohl die Beleuchtung als auch die Jalousien des Hauses bequem über ein Touchpad oder eine iPhone-Applikation regeln. „Für uns steht dieses System, das heute vielleicht noch als technische Spielerei wahrgenommen wird, für die gelungene Kombination aus Lebensstil und Wirtschaftlichkeit“, sagt Zeumer. tiert werden konnte, mussten die Teilnehmer des Solar Decathlons das Haus vor Ort neu errichten. So startete Anfang Oktober 2009 die fünftägige Aufbauphase auf der National Mall, einer rund vier Kilometer langen Allee in der Innenstadt Washingtons. Beginnend am Lincoln Memorial und endend am Kapitol führt die Straße vorbei am Washington Monument – dem berühmten weißen Marmor- Obelisken – sowie einer Vielzahl von Museen und nationalen Gedenkstätten. Dank guter Teamarbeit wurde das Haus rechtzeitig zum ersten Wettbewerbstag fertig – und beeindruckte neben den rund 300.000 Besuchern auch die Jury. Nach 18 anstrengenden Tagen in Washington stand das Ergebnis fest: Die Darmstädter Studierenden belegten Platz eins des Solar Decathlons. „Dass wir den Titel verteidigt haben, hat uns sehr gefreut und bestätigt uns in unserer Arbeit“, freut sich Zeumer. Viel Zeit zum Feiern blieb den Darmstädtern allerdings nicht, denn innerhalb von vier Tagen mussten sie das Mehrwerthaus abbauen, um es versandfertig für den Rücktransport zu machen. surPLUShome in Deutschland Nach dem Bestehen dieser logistischen Herausforderung lagert das surPLUShome zurzeit in Containern in Essen. Im Rahmen von Ruhr 2010, der Präsentation von Essen und dem Ruhrgebiet als Kulturhauptstadt Europas erhalten Besucher Einblicke, wie die Darmstädter Vision vom Wohnen im Jahr 2015 aussieht. Die dortige Ausstellung des surPLUShome im April und Mai 2010 ist zugleich auch die erste Besichtigungsmöglichkeit in Deutschland. ap Energieleistung in Washington Ungeahnte Energien setzten die Studierenden nicht nur beim Bau, sondern auch bei der finalen Präsentation ihres Hauses in Washington frei. Da das surPLUShome nur in Einzelteilen von Darmstadt in die Hauptstadt der Vereinigten Staaten transpor- www.solardecathlon.org Architektur 21
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